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Sonstige Fragen und Antworten rund um's Bio-Gärtnern
Susanne als Gast

Beitrag von Susanne als Gast » So Mai 29, 2005 00:18

Dann hoffe ich mal dass nicht alle Pflanzen befallen sind.
Der Grauschimmel geht nicht durch die Pflanze auf die Früchte, sondern er befällt sie von außen. Die Sporen sind überall im Erdreich, das ist ganz natürlich. Erst wenn schlechtes Wetter und schwache Sorten zusammentreffen, nimmt der Pilz seine Chance wahr und springt seine Opfer an.
Wenn du die befallenen Früchte zügig absammelst (möglichst bevor der sporentragende Schimmelschicht entsteht), kannst du das Risiko verringern.

Blackbook1

temperatur im gewächshaus ?

Beitrag von Blackbook1 » So Mai 29, 2005 21:08

hallo,

nun haben wir alles im gewächshaus angepflanzt, aber wie hoch dar die maximale temperatur im gewächshaus werden ?
heute hatten wir schon fast 40 grad, wie soll das im hochsommer werden ?

dank für tipps.

BB

Susanne als Gast

Beitrag von Susanne als Gast » So Mai 29, 2005 22:56

Im Hochsommer muß man die Temperatur im Gewächshaus regulieren, sonst verbrennen die Pflanzen.
Es gibt verschiedene Methoden, die Temperatur im Gewächshaus zu senken: Schattierungsgewebe anbringen, Gewächshaus außen mit Kalkanstrich versehen, Ventilatoren, Luftfeuchtigkeit erhöhen.
Heißer als am Naturstandort deiner Pflanzen sollte es im Gewächshaus nicht werden.

Fussel
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Beitrag von Fussel » Mo Mai 30, 2005 16:55

Ich habe aufgetrennte Latten zu dritt zusammen gebunden. Ich habe sie so aufgestellt, dass zur Sonnenseite eine größere Öffnung ist. Hinten habe ich jeweils zwischen 2 Stangen eine Schnur (von oben nach unten natürlich) gebunden. So habe ich 5 Rankhilfen für die Bohnen. Bin gespannt, wo sie williger ranken oder ob es keinen Unterschied gibt. In die Mitte habe ich eine Tomate gesetzt.
Didi mit Gero und Paul

"Das Leben beginnt an dem Tag, an dem man einen Garten anlegt."
Chinesisches Sprichwort

http://www.bio-gaertner.de/Articles/index.html

Hinterwäldler
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Melonen sind der größte Spass der Kinder

Beitrag von Hinterwäldler » Mo Mai 30, 2005 23:59

Hallo Nachbarn

Erstmal toll dieses Forum,
Vielleicht bin ich hier ein klein wenig [OT], aber es geht um Melonen und ich habe keinen anderen Thread gefunden. Diese großen "Beeren" sind der größte Spass für meine Enkel und im Sommer wollen sie diese zuerst begutachten und natürlich kosten.

Ich kann eure, na fast, Abneigung nicht ganz nachvollziehen. Erstens ist das in Deutschland verkaufte Saatgut für dieses Klima geeignet und sie sind, wenn sie richtig gesät werden, sehr pflegeleicht.

Ich wohne für 95% von euch als Hinterwäldler, also zwischen Südschwarzwald und dem Bodensee. Als ich vor einigen Jahren das erste mal auf der Kohlrabi - Insel "Reichenau" war, habe ich gesehen, wie es gemacht wird und mir gesagt, das gelingt dir auch!

Melonen werden ab Anfang Mai im Foliezelt vorgezogen. Ende Mai gehen sie in einen gut mit Kompost versorgten Folietunnel und bleiben dort drin. Lüften ist auch bei größter Hitze so um die 32 Grad C nicht notwendig. Sie stecken das problemlos weg.

Zweimal in der Woche gießen reicht unter Folie. Auf der Reichenau werden sie übrigens unter schwarzer Mulchfolie gezogen und kaum gegossen. Allerdings ist dort der Grundwasserspiegel knapp unter 25 cm :lol:

Wichtig ist der Schnitt. Melonen haben erst an Ranken der 3. Generation weibliche Blüten. Das heist, sie müssen 2 mal nach dem 2.-3. Blattpaar entspitzt werden. Dann sollten auch nicht mehr als 2 Früchte an einer Pflanze reifen. Mehr schaffen die Wurzeln eh nicht. Hinter dem Blattpaar nach der Frucht wird auch entspitzt. Eine Pflanze benötigt so etwa 1/2 qm Platz. Unter einem (selbstgebauten) Folietunnel von 5 m länge haben etwa 10 Pflanzen ausreichend Platz.

In der Zeit, in welcher die Pflanzen noch klein sind, kann im Tunnel noch Salat, Kohlrabi, Radis, Rettiche und anderes mit großgezogen werden. Ende Juni sollte das allerdings raus sein, denn die Pflanzen brauchen Platz. Wenn die Beeren heranwachsen und es ist warm genug, kann die Folie ins Winterquartier.

Schwer erkennbar ist der Reifegrad der Früchte. Dies kann nur durch klopfen an die Schale ermittelt werden. Je reifer eine Frucht ist, desto tiefer ist ihr Klang. Reife Früchte klingen fast hohl. Geerntet wird ab Mitte August bis Anfang Oktober.

Von einer Bowle mit ganzen Früchten möchte ich allerdings abraten, denn die Beeren lassen sich ganz schlecht mit dem Spies aus dem Glas wieder heraus holen.
Eure Nachbarn werden Staunen, was tut man nicht alles für sie.
Hinterwäldler wohnen nun mal nicht anders

Eulenspiegel

Schnecken

Beitrag von Eulenspiegel » Fr Jun 03, 2005 11:34

Warum nehmen Sie nicht etwas Bier (Lockmittel) und geben einige Coffeintabletten hinein? (Coffein 0,5 -2 % Nervengift für Schnecken). Das sind für eine 1%ige Lösung 10 Coffeintabletten a 100 mg aus der Apotheke in 100 ml Bier.

Eule42

Gartenjulia
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Bin neu u. habe eine Frage zur "Urbarmachung"

Beitrag von Gartenjulia » Fr Jun 03, 2005 18:00

Hallo liebe Leute!

Bin neu hier und habe da auch gleich mal eine Frage. Also bei uns sieht da so aus: Wir haben ein Haus mit einem Garten, dass zur Zeit noch vermietet ist (nächsten Sommer können wir rein :grin: ). Ein Teil des Gartens war aber eine Wiese, die nicht mitvermietet ist und somit schon dieses Jahr in Angriff genommen werden kann.
Diese Wiese (oder so.....) sieht aber zur Zeit so aus: es sind ca. 400qm wovon gut 300qm mit Brennesseln bewachsen sind, darunter ist z.T. verfliztes Gras, dann sind da ein paar Disteln, Girsch, mehrere Haselnusssträucher und ein paar Vergissmeinnicht, Schneeglöckchen etc.
Was schlagt Ihr vor? Ich muss dazu sagen, dass wir gestern schon mal die Brennesseln gesenst haben (ich habe es vorher schon versucht, aber das war äußerst unprofessionell :wink: , gestern war dann mal ein Bekannter da, der uns das richtig gezeigt hat).

Würde mich über reichhaltige Antworten freuen und denke, dass ich hier nicht befürchten muss, dass mir jemand sowas wie roundup empfiehlt.

Schöne Grüße
Das Leben ist schön!

Gartenjulia

Susanne als Gast

Beitrag von Susanne als Gast » Fr Jun 03, 2005 23:47

"Urbar" ist ein weiter Begriff... willst du auf der Fläche Gemüse oder Blumen anpflanzen, einen Obstgarten anlegen, einen Teich oder einen Spielplatz? Wie weit man überhaupt eingreifen muß, hängt doch davon ab, was draus werden soll.
Ich persönlich finde Haselnußsträucher, Schneeglöckchen und hohes Gras sehr schön, und Brennesseln sind nützlich.
Solange man nicht weiß, was aus der Fläche werden soll, würde ich erst mal gar nichts machen, auch nicht die Brennesseln ausgerechnet in der Zeit, wenn Schmetterlingsraupen darauf angewiesen sind, wegsensen... so ein blinder Aktivismus ist zwar in der Vorfreude aufs Haus mit Garten verständlich, macht aber ohne Plan keinen Sinn.

Gartenjulia
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Beitrag von Gartenjulia » Sa Jun 04, 2005 15:08

Hallo Susanne!

Erstmal danke für Deine Antwort.
Vorweg kann ich Dich beruhigen, rund um unser Grundstück sind noch genug Brennesseln über, die die Schmetterlingsraupen fressen können, da wir mitten auf dem Land wohnen und dazu noch in unmittelbarer Nähe ein angehendes Naturschutzgebiet haben. Nur aus dem Grund habe ich es jetzt schon gewagt, die Brennesseln vor der Blüte zu sensen. :wink:

Als ich dann gestern Abend nochmal in meiner Gartenlektüre geschmökert habe, ist mir dann auch aufgefallen, dass ich in meinem ersten Beitrag gar nichts zu meinen Gartenvorstellungen geschrieben habe. :oops:

Nun also: Wenn im nächsten Jahr das Stück Garten dazukommt, was jetzt noch vermietet ist, ist der Garten L-förmig am Haus gelegen.
Da das vermietete Stück eh jetzt schon "kultivierter" ist, stelle ich mir für die jetztige Wiese (=das lange Stück vom L) so in etwa folgendes vor:
im rechten Winkel des L´s ein Teich/Feuchtbiotop mit Sitzgelegenkeit, an der langen Seite zum Nachbarn hin (Schafswiese) eine Vogelschutzhecke, entlang der Hecke ein kleines Hochbeet für Gemüse, irgendwo mittig ein Apelbaum (ein richtiger, kein Zwerg oder Säule etc.) und am Haus noch ein paar Blumenbeete mit Rosen, Lavendel, Rittersporn, Lupinen etc.. Dazwischen eine "rasenähnliche Fläche", das heißt bei mir: Gras mit Gänseblümchen, Löwenzahn, Klee u.s.w. und zwischen dem Hochbeet und dem Teich eine Blütenwiese mit Mohn, Schafgarbe, Mageriten, Kamille etc..

Was ich als momentanen Wuchs noch vergessen habe: ein Weidenstrauch (weiss nicht welche) und zwei Eschen (eine große direkt am Haus und eine selbstausgesäte am oberen Ende des L´s. An den Garten würde dann unser zukünftiges Carport anschließen, hinterm dem noch ein 2 x 10m großes Stück als Kompost/Wildwuchsecke verbleiben würde.

So, ich hoffe, ich habe jetzt alles gut beschrieben und freue mich auf weitere Antworten zu der Fragestellung: :?: Wie bekomme ich das alles hin, wo doch jetzt der Boden mit Brennessel und Girschwurzeln duchzogen und die Grasnarbe so verfilzt ist. :?:

Liebe Grüße
Das Leben ist schön!

Gartenjulia

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Re: Schnecken

Beitrag von Hinterwäldler » Sa Jun 04, 2005 17:32

Eulenspiegel hat geschrieben:Warum nehmen Sie nicht etwas Bier (Lockmittel) und geben einige Coffeintabletten hinein? (Coffein 0,5 -2 % Nervengift für Schnecken). Das sind für eine 1%ige Lösung 10 Coffeintabletten a 100 mg aus der Apotheke in 100 ml Bier.
Völlig falsch: [-X
100ml "Altenberger Kräuterbitter" intravenös in den rechten Oberschenkel hat schon immer geholfen. :lorl:
Hinterwäldler wohnen nun mal nicht anders

Susanne als Gast

Beitrag von Susanne als Gast » So Jun 05, 2005 01:18

Das klingt schon besser...

Ich habe gerade mal versucht, nach deinen Angaben die zukünftige Gartenfläche zu skizzieren, geht aber nicht, weil ich nicht weiß, wie rum das L steht, welche Maße zu Grunde liegen, in welcher Himmelsrichtung was liegt usw.

Also, mach dir einen Plan. Er braucht ja nicht absolut maßstabsgetreu zu sein, nur so ungefähr. Wichtig ist, daß du die zukünftige Größe der Bäume und ihren Schattenwurf einzeichnest. Überhaupt alle Schattenwürfe, auch die von Nachbarsbäumen und vom Haus.

Einen Schattenplatz würde ich für den Kompost reservieren. Kompost ist so wichtig, daß er auch ohne längere Schubkarrenreise gut erreichbar sein sollte. Also nicht irgendwo am Ende des Gartens.

Die schönste Apfelbaumform hat meiner Ansicht nach der Gravensteiner - wie ein großer Pilz. Unter einem Gravensteiner-Hochstamm können ganze Familien im Sommer bequem zusammensitzen. Apfelbäume sind nicht selbstfruchtbar, wenn aber mehrere andere Apfelbäume in der Nähe stehen, brauchst du nicht unbedingt auf einen Befruchter zu achten.

Steht die Weide am Haus? Wenn sie weniger als 15 m von Wasser- oder Abwasserleitungen entfernt ist, dann würde ich sie unbedingt roden. Weiden fressen Wasserleitungen.

Hochbeet vor Vogelschutzhecke würde ich zum Beispiel nicht machen, weil dann eine Seite kein Licht bekommt, entweder das Beet oder die Hecke. Dazwischen entsteht ein Schneckenparadies. Also würde ich das Hochbeet, wenn überhaupt ein Hochbeet (braucht entsetzlich viel Wasser) auf die gegenüberliegende L-Seite, möglichst in voller Sonne und freistehend anlegen.

Bei Carport und Teich fällt wahrscheinlich Erdaushub an. Den könnte man schon mal benutzen um die Hochbeete aufzufüllen, alternativ, um Hügelbeete anzulegen, die nicht ganz so viel Wasser verschlingen.

Was das Verfilzte in den Wiesen angeht, das schadet nicht, wenn es nicht gerade englischer Rasen werden soll. Der Filz verrottet innerhalb weniger Wochen, wenn mit Fangkorb gemäht wird.

In dem Bereich am Haus, wo du Blumenbeete anlegen möchtest, und dort, wo der Teich angelegt wird, würde ich die Grasnarbe komplett entfernen und kompostieren. (Du könntest die Grasnarbe auch unten in das Hochbeet einbauen, ich hätte aber Bedenken, daß Giersch und Brennesseln trotzdem durchwachsen.)
In den Blumenbeeten würde ich anschließend den Boden mit besserer Erde auffüllen, zum Beispiel wurzelfreier Teichaushub mit Kompost / Humus / Sand gemischt.

Die "rasenähnliche Fläche" werdet ihr vermutlich öfter mähen, das müßte reichen, um die gewünschte Mischung zu erzielen. Hartnäckigere Brennesseln müßten eventuell von Hand entfernt werden.

Bei der Blütenwiese würde ich ungewünschte Kräuter schwerpunktmäßig roden und an den leeren Stellen Wildblumenmischung einsäen. Damit es eine Blumenwiese bleibt, nicht mehr als zweimal im Jahr mit der Sense mähen, mindestens einmal müssen die Blumen aussäen können. Den Bereich der Blumenwiese niemals düngen, höchstens mal etwas Kalk ausbringen. Nur auf magerem Boden bekommt man das typische Blumenwiesenbild.

Auch wichtig: Alles schön langsam machen, nichts überstürzen.

Susanne als Gast

Beitrag von Susanne als Gast » So Jun 05, 2005 01:20

Was mir gerade noch einfällt: Auf der langen Wiese leben vermutlich einige Nützlinge, die nicht gerade im Herbst heimatlos gemacht werden sollten. Ich denke dabei vor allem an Kröten, unsere Hauptschneckenvertilger.
Schon allein deshalb würde ich immer in Etappen vorgehen, so daß genügend Rückzugsmöglichkeiten für die Tierwelt bestehen.

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