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Sonstige Fragen und Antworten rund um's Bio-Gärtnern
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antonia
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Beitrag von antonia » Fr Mär 10, 2006 11:15

Hallo Pusteblume,

mach dir keine Gedanken, wenn's um einen selbst geht hat man bei so etwas oft ein Brett vor dem Kopf, völlig normal!

Die Vorschläge sind mir natürlich nicht alle einfach so eingefallen (schön wär's :smile: ) . Wenn ich ein Synonym brauche schaue ich gerne hier: http://wortschatz.uni-leipzig.de/

Das Wort "Thron" fiel mir vorhin noch ein.

Grüße
Antonia

Karma
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Beitrag von Karma » Fr Mär 10, 2006 11:21

Dirk, ach was, ich bin schon davon ausgegangen, daß Lavendel im Gartenteich wächst (ich bin nämlich blond!!!) javascript:emoticon(':roll:')javascript:emoticon(':lol:')
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Außerdem hatte ich auch schon die Vermutung, daß diese vielen verschiedenen "Erden", die mich so irritieren, eine Goldgrube für die Verkäufer sind. Schlimm ist nur, wenn solch ein Verkäufer mir als Anfänger teure Pflanzerde für z.B. Heidenelken oder Glockenblumen andreht! Nun gut, ich habe einiges dazugelernt - auch Dank Deiner Informationen. Gruß Karma

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antonia
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Fruchtwechsel - Theorie und Praxis?

Beitrag von antonia » Fr Mär 10, 2006 21:24

Hallo!

Jetzt brüte ich schon seit einiger Zeit über der Planung unserer Beetbepflanzung. Das ist unser zweites Gartenjahr. Letztes Jahr haben wir bei der Beflanzung in Mischkultur erst mal nur auf die Kombination von guten Pflanzennachbarn geachtet. Jetzt wollen wir auch in das Thema Fruchtwechsel einsteigen, aber je mehr ich lese um so verwirrter und unschlüssiger werde ich was denn nun die beste Vorgehensweise für uns ist. Wie setzt ihr in euren Gärten die Theorie in die Praxis um?

Etwas konkreter gefragt:


1. Was hat bei der Gruppierung der Pflanzen auf einem Beet die höchste Priorität:
a) Nährstoffbedarf (Stark-, Schwach-, Mittelzehrer)
b) Pflanzenfamilie (kennt jemand eine Liste der Pflanzenfamilien die sich vetragen? Also nicht eine mit den einzelnen Pflanzen, davon habe ich im Netz schon ziemlich viele gefunden)
c) Tief-, Flachwurzler

Wenn ich unsere geplanten Pflanzen nach dem Nährstoffbedarf einteile sind im Verhältnis recht wenig Schwachzehrer dabei. Die Größe der benötigten Flächen passt nicht zueinander.


2. In wieviel Beete habt ihr euren Garten eingeteilt? Am einfachsten fände ich ja 2 Beete, eins für Starkzehrer, eins für Schwachzehrer, die Mittelzehrer auf die beiden Beete verteilen. Aber dann wären ja jedes 2. Jahr Starkzehrer auf dem selben Beet. Nicht gut, oder?


3. Oder kann man bei Mischkultur den Fruchtwechsel außer acht lassen?


4. Düngt ihr alle Beete mit Kompost oder nur die für Starkzehrer?


Weg-Reihensystem kommt für uns nicht in Frage.
Also, erzählt mal!

Grüße
Antonia

Gisela
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Beitrag von Gisela » Sa Mär 11, 2006 06:47

Hallo Antonia

erstmal: Kompost wird überall verteilt, auf die Beete genauso wie unter Sträuchern und Bäumen. Komposterde belebt den Boden, damit werden die Pflanzen, die darauf stehen widerstandsfähig gegen Krankheiten, wohlschmeckend und üppig - was will man mehr?

Eine gute Planung ist schon wichtig, vor allem auch in langen Wintermonaten ganz genüsslich, weil sie Lust auf den Sommer macht. Aber weißt du, man kann alles verkomplizieren. Man könnte auch einfach mit dem Garten leben und schauen, wie er sich je nach Vorgehen und Pflege entwickelt
Was nützt es dir, wenn ich dir sage, dass ich 10 Beete habe? Dein Garten hat eine ganz andere Größe und Anordnung als meiner.
Wenn du zwei Beete planst, wie groß sind die denn?

Auch ist die benötigte Wachstumsdauer der einzelnen Gemüsesorten von Bedeutung, denn bevor z.B. Rosenkohl ausgepflanzt wird, kannst du locker Kopfsalat setzen und ernten. So folgt Starkzehrer auf Schwachzehrer. Schwachzehrer bleiben nicht untereinander, genauso Starkzehrer nicht. Es wird gemischt nach Nährstoffbedarf und nach Wachstumsdauer.
Vielleicht mögt ihr aber gar keinen Rosenkohl und auch keinen Kopfsalat! ;-)

Du siehst schon, du müsstest mal sagen, was du anbauen möchtest. Dann könnte man genauer drauf eingehen und würde nicht an deinem Problem vorbeireden.



Gisela grüßt

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Beitrag von Gisela » Sa Mär 11, 2006 06:50

sorry, doppelt!

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Beitrag von Pusteblume » Sa Mär 11, 2006 10:08

Hallo
Die Lösung der Frage nach Starkzehrer, Fruchtwechsel, Vertäglichkeiten,etc. habe ich bisher noch nicht gefunden.

Gefunden habe ich aber meine Lösung:

1. Die Kartoffelreihe wandert jedes eine Reihe nach links. So kommen die die Kartoffeln nur alle fünf Jahre auf die gleiche Stelle (wegen der Kraut- und Braunfäule) Dieses Vorgehen hat sich bewährt.

2. Die Erdebeere wechseln jedes Jahr. Von A nach B und zurück. Ich mache das einfach so,indem ich die Ausläufer in ein tray(=zehner Pack) stecke. Erde rein, Angiessen und fertig. Nach ca. drei Wochen sind sie schön durchwurzelt und kommen auf das gegenüberliegende Feld. Die alten Erdebeere grabe ich einfach um. bzw. aus. Die alten Erdbeerpflanzen schüttel ich schön sauber, Wurzeln ab und dann auf den Rasen. Da gehe ich einmal mit dem Rasenmäher drüber. So sind die alten Pflanzen prima vorbereitet für den Kompost.

3. Erbsen und Petersilie merke ich mir und suche jedes freihändig eine neue Stelle. Aber schon durch das Wanderfeld von Kartoffeln und Erdbeeren ergeben sich zwangsläufig immer neue Stellen.

So, und sollte jetzt etwas sein, was sich icht verträgt: Pech gehabt


Ein Garten soll schön sein, Spaß machen und auch praktikabel sein, meint die
Pusteblume

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Beitrag von Gisela » Sa Mär 11, 2006 10:36

Hallo Pusteblume

finde ich prima, wie du so roullierst, nur das mit den Erdbeeren habe ich nicht verstanden. Die tragen doch im zweiten Jahr erst so richtig schön. Warum gräbst du sie nach dem ersten Jahr schon aus? Setzt du sie etwa um? Dann müssen sie ja wieder erst neu einwurzeln, tragen sie dann noch voll?
Meine Erdbeeren bleiben sogar noch im dritten Jahr, da ist die Ernte auch noch ganz toll.

Gisela

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Beitrag von Pusteblume » Sa Mär 11, 2006 11:41

Hi Gisela
Die neuen Setzlingen kommen unbedingt vor Mitte August ins Beet.
Die Ernte ist dann natürlich im Jahr dadrauf. Ich habe immer eine volle
Ernte und keine kranken Pflanzen und Null Gift.
Früher habe ich auch die Erdbeeren auch immer drei Jahre stehen lassen.
Aber dann waren die Pflanzen nicht mehr so gesund. Ich meine das auch die Ernten dann geringer waren.
Jedes Jahr die Erdbeeren von den Ausläufern zu befreien ist mir zu mühevoll. Ich praktizieren das jetzt schon so einige Jahre. Ich bin voll zufrieden.

Pusteblumen mögen es praktisch und nicht zu wissenschaftlich.

Liebe Grüße aus dem voll verschneitem Isenbüttel

Gast

Beitrag von Gast » Sa Mär 11, 2006 13:53

Hallo Gisela,

danke für deine Antwort. Klar, du hast schon recht, dass man es auch zu kompliziert angehen kann. Deswegen wollte ich ja auch mal wissen wie andere das machen, wie die Theorie eben in die Praxis umgesetzt werden kann. Und natürlich werden wir auch experimentieren und schauen was draus wird. Aber ich finde es seeeehr interessant zu lesen welche verschiedenen Aspekte alle berücksichtigt werden können. Für mich ist das alles noch relatives Neuland, und ich finde es unglaublich welch riesiges Feld an Wissen sich da vor mir auftut! Hätte ich nicht erwartet.

Zum Kompost denke ich auch, dass wir den überall verteilen werden. Ich hatte jetzt nur an verschiedenen Stellen gelesen, dass Schwachzehrer damit u.U. nicht so klar kommen. Wollte wissen ob da was dran ist, bzw. wie eure Erfahrungen sind.

Mischkultur und Fruchtfolge haben wir letztes Jahr bereits angefangen zu praktizieren. Zb. waren auf dem Kürbisfeld am Anfang auch Erbsen, als diese abgeerntet waren konnten sich die Kürbisse schön ausbreiten; Zwischen den noch kleinen Tomaten waren Kopfsalate. Die unterschiedliche Wachstumsdauer wollen wir dieses Jahr noch mehr ausnutzen und noch weitere Kombinationen ausprobieren. Von daher kam meine Überlegung ob bei Mischkultur + Fruchtfolge der Fruchtwechsel keine so große Rolle mehr spielt.

Die Info ob du 10 oder 2 Felder hat bringt mir natürlich erst mal nichts. Es wird überall geschrieben beim Fruchwechsel ein 3- oder 4-jährig rollierendes System zu benutzen. Das finde ich eben schwierig, weil wir so viele Starkzehrer haben. Konkret: wir haben 6 ähnlich große Anbauflächen (mit jeweils ca. 5-6 qm), 3 1/2 davon waren letzts Jahr mit den Starkzehrern Tomaten, Kartoffeln, Kürbisse, Gurken, Rosenkohl belegt. Dieses Jahr sollen noch Brokkoli, Staudensellerie und Lauch dazukommen. Da frage ich mich wie das gehen soll wenn wir Fruchtwechsel mit 1. Priorität Nährstoffbedarf praktizieren würden. Ich möchte das irgendwie anders machen, ich weiß eben noch nicht wie...


Hallo Pusteblume,

das gefällt mir wie du das machst! Danke für die Info! Ich denke es wird bei uns wohl auch irgendwie in diese Richtung gehen. Und ich bin ganz deiner Meinung, dass ein Garten schön sein und Spaß machen soll. Praktikabel soll er auch sein, aber eben auch effektiv. An diesem Punkt kämpft meine Gelassenheit noch mit der Perfektionistin in mir ;-)


Antonia
die Rosenkohl liebt, vor allem Mitten im Winter, frisch aus dem eigenen Garten

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Beitrag von antonia » So Mär 12, 2006 19:58

Will niemand mehr von seinen Erfahrungen berichten und erzählen wie sie/er das praktiziert?
Ach schade...

Viele Grüße
Antonia

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Pusteblume
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Beitrag von Pusteblume » Mo Mär 13, 2006 20:30

Ein Nachtrag:
Ich habe oben im thread etwas Beeten gelesen. Ganz ungefragt möchte ich hierzu meine Vorgehensweise beschreiben:
Richtige feste Beete als solche habe ich nicht. Bei mir ist der Gemüsegartenanteil ca. 150m² groß. Zu meinem roullierenden System passen keine festen Beeteinteilungen. Stattdessen habe ich Laufwege aus Holz. Drei Latten, gehobelt, von unten alle 30cm ein Querriegel. Die lege ich dann so aus, wie sich die aktuelle Beeteinteilung ergibt. Schließlich hat eine Kartoffelreihe eine andere Dimension als Möhren. Mit meinen Laufwegen habe ich also eine freie Einteilung und man kann zur Pflege und Ernte sauberen Fusses hin und her laufen. Alle zwei Jahre werden diese Laufwege gepinselt und überwintern in der Garage.

Pusteblumen dürfen keinen Schutz ins Haus tragen.

Liebe Grüße an Alle.
Pusteblume


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