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Sonstige Fragen und Antworten rund um's Bio-Gärtnern
Thomas

Wie überwintere ich Him- und Heidelbeeren auf dem Balkon ?

Beitrag von Thomas » Sa Nov 06, 2004 12:37

Hallo,
wir haben auf unserem Balkon im Frühjahr einen kleinen Beerengarten mit doch recht erstaunlichem Ertrag über den Sommer angelegt.
Es handelt sich um verschiedene Himbeer- und Heidelbeerplfanzen, die wir in langen, aber recht flachen (ca. 30 cm) Pflanzkübeln untergebracht haben. Jetzt stellt sich die Frage wie wir unsere Pflanzen frostsicher überwintern können...
Wer kann also Tips aus eigener Erfahrung heraus geben ? Ein Abdecken mit Stroh / Mulch usw. erscheint mir schwierig, da wir an einer etwas windigen Ecke sind und ich befürchte, daß sich das Stroh über unser Wohngebiet verteilen könnte ;)

Herzlichen Dank schon mal vorab für Eure Tips.

Gast

Beitrag von Gast » Sa Nov 06, 2004 14:10

Peinlich, ich find`s jetzt nicht. Dafür hier ein anderer interessanter Link:
http://www.permakultur.de/texte/artikel ... arten.html

bio-gaertner

Überwintern von Himbeeren.

Beitrag von bio-gaertner » So Nov 07, 2004 10:34

Falls niemand mit praktischen Erfahrungen antwortet, dann hier meine theoretischen Überlegungen:
Das Problem der Überwinterung von Kübelpflanzen (Gehölze, Blumen)stellt sich auch für viele andere. Zunächst sollte man sich vergewissern, ob die Gefässe frostfest sind. Die beste Überwinterung ist sicher, wenn die Gefässe zusammen mit den Pflanzen eingegraben werden. Grundsätzlich können aber auch viele Pflanzen auf dem Balkon, der Terrasse usw. überwintert werden. Die Wurzeln der Himbeeren sind Flachwurzeln, sie müssen also schon sehr frostfest sein, sonst würden die Himbeerbüsche massenweise ausfallen.
Man muss die Pflanzen vor Regen und Sonne geschützt, aber hell, stellen. Styrodur unter dem Behälter hält etwas die Kälte vom Steinboden ab. Oberhalb muss mit Luftpolsterfolie der ganze Wurzelbereich eingepackt werden. Verpackungsmaterialien, die Wasser aufnehmen, sind weniger geeignet. Im Winter muss an frostfreien Tagen gewässert werden.

Luftpolsterfolie bekommen Sie, wenn in der Nähe keine zu bekommen ist, bei

Ing. G. Beckmann KG, Simoniusstr. 10, Industriegebiet Atzenberg, 88239 Wangen/Allgäu
Casa Planta, Erikaweg 49, 40723 Hilden
Flora Toskana, Böfinger Weg 10, 89075 Ulm/Donau.
Die beiden letzteren Firmen bieten Ihnen sicher auch noch andere Materialien an.

Monika

Kiefern-nadeln

Beitrag von Monika » So Nov 07, 2004 19:06

Hallo Garten-Freunde!

Bis jetzt hatte ich nicht viel mit Bäumen zu tun aber jetzt wohnen wir seit 2 Monaten in unserem neuen Haus und haben im Garten einige alte und große Kiefern stehen. Diese verlieren derzeit sehr viele Nadeln. Dort wo die Nadeln hinfallen, wächst nicht mehr. Nun meine Frage: ist es normal, dass Kiefern so viele Nadeln (hunderte am Tag) verlieren? Und was kann man machen, damit unter den Kiefern der Rasen wieder wächst?

Danke für eure Hilfe! :grin:

Lotti

Beitrag von Lotti » So Nov 07, 2004 20:58

Hallo Monika,

bist Du sicher, dass es Kiefern sind und keine Lerchen? Die verlieren nämlich im Herbst ihre Nadeln.

Gisela
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Beitrag von Gisela » So Nov 07, 2004 21:44

Hallo Monika
Unter den Kiefern wird sehr viel Schatten sein, oder? Da wächst dann kein Gras mehr, denn das braucht Licht. Wenn an helleren Stellen Nadeln auf dem Gras liegen, solltest du sie entfernen, sonst geht dieses Gras auch noch ein.
Nadelbäume sind Waldbäume und gehören auch eher dorthin. In einem normal großen Garten nehmen sie schon ganz schön Platz für sich ein, den man mit Gartenpflanzen vielleicht wohnlicher gestalten könnte.

Gisela grüßt

Thomas

Beitrag von Thomas » Mo Nov 08, 2004 09:53

Herzlichen Dank für die Infos.
Ich werde mich dann mal mit den Firmen in Ulm und Wangen in Verbindung setzen. Die Gefässe sind aus Kunststoff - damit sollte es keine Frostprobleme geben... Seit gestern abend ist eh schon der Winter in München eingekehrt.... Hoffentlich ists noch nicht zu spät...

bio-gaertner

Kiefern-nadeln

Beitrag von bio-gaertner » Mo Nov 08, 2004 17:17

So steht es im Bio-Gaertner unter Pflanzen, die Datenbank - Bäume, Sträucher, Halbsträucher - Kiefern:

Die Nadeln der Schwarzkiefer enthalten einen wachstumshemmenden Stoff, der mit den Nadeln in den Boden eindringt. Andere Pflanzen werden dadurch ferngehalten. - Die Lebensdauer der Nadeln beträgt etwa fünf Jahre.

Was anders herum besagt, dass die Kiefer in jedem Jahr 20% ihrer Nadeln verliert.

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Yggdrasil
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Beitrag von Yggdrasil » Mo Nov 08, 2004 17:41

Ansonsten auf Borkenkäfer, Kiefernschütte oder ähnliches achten. Eine ähnliche Diskussion hatten wir ja schon mal :wink:
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

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auch gast

Beitrag von auch gast » Di Nov 09, 2004 10:56

Vom Ringeln würde ich die Finger weg lassen. Das kann auch absolut daneben gehen, wenn man es nicht richtig beherrscht!!!

Und nach einem starken Rückschnitt braucht der Baum auch wenigstens zwei Vegetationsperioden um wieder ausreichend Fruchtholz anzusetzen...

Mir erscheint es so, als fehle der passende Befruchter. Dazu mal in die Nachargärten schauen, ob da Apfelbäume stehen. Ansonsten versuchen - über einen örtlichen Obst/Gartenbau Verein herausfinden, welche Sorte es ist und e inen entsprechenden Partner pflanzen.

Ein anderer Aspeckt ist die Witterung. Meine Bäume hatten wunderbar angesetzt. Dann kamen Ende Mai recht starke Fröste und von meinen 13 Bäumen kann ich insgesamt vielleicht 10 Früchte ernten.

Gast

Brigitte

Beitrag von Brigitte » Mi Nov 10, 2004 13:55

Ich bin auch ein Liebhaber des Mulchens. Deshalb habe ich mir das Buch "Mulch total" schon vor längerem angeschafft. In dem Buch fehlen mir allerdings die praktischen Tipps, aber sonst ein wirklich gut zu lesendes Buch.
Meine Nachbarn sind "Umgraber" und "Sauberkeitsfanatiker", die mich vorallem im Herbst dumm angehen, weil mein Garten so ungepflegt aussieht (ihrer Meinung nach). Außerdem weht das Laub zu ihnen rüber und sie müssen es mühsam einsammeln und wegtragen. Mein Angebot das Laub abzunehmen haben Sie wutschnaubend abgelehnt.
Vielleicht kann der eine oder andere mir noch gute Hinwesie zum "sauberen" gemulchten Garten geben. :wink:

Welches Buch/ Bücher sind den so alles empfehlenswert bzgl. Biogarten und Mulchen, weil die Abendlektüre im Bett nicht der PC sein soll (Oder gibt es vielleicht die ganzen Tipps von hier in gedruckter Version?).

Gruß

Gisela
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Beitrag von Gisela » Do Nov 11, 2004 09:02

Hallo Brigitte
Also ich finde, ein gemulchter Garten sieht durchaus gepflegt aus, wenn alle Rasenflächen von Laub befreit sind, die Wege gekehrt (so es Plattenwege gibt) und ansonsten auf den Beeten entweder Gründüngung steht oder sie gleichmäßig mit Mulch bedeckt sind, vielleicht am besten einheitlich den letzten Rasenschnitt fein über sonstigem Mulch verteilt. Algomin (Meeralgenkalk, weiß aber bis jetzt noch nicht, wo man den in meiner Gegend bekommt) drüber streuen und die Regenwürmer gehen freudig an die Arbeit.

Beetränder sind sauber abgestochen, wenn sie keine andere Begrenzung haben. Gemulcht sind Baumscheiben und Beerenbeete, Blumenrabatten und eben das Gemüsebeet.
Übrigens regenerieren sich Obstbäume durch ihre eigenen gefallenen Blätter von Krankheiten usw. Das Fallobst lasse ich liegen (aber nur auf den Baumscheiben), denn im Herbst ernähren sich Schmetterlinge gerne von faulendem Obst.
Auf den Baumscheiben wachsen außerdem Ringelblume, Kapuzinerkresse und Zitronenmelisse, die für den Baum eine schützende Wirkung haben. Nach dem ersten Frost bleiben die Blumen liegen, Fallobst wird so zugedeckt. Wo soll jetzt Unordnung sein?
In einem Garten, der im Gleichgewicht ist, herrscht auch für den Menschen ein besonderes Klima, man fühlt sich einfach wohl und kann gar nicht genau sagen warum.
Gleichgewicht kehrt ein, wenn die Natur nach den Erntebedürfnissen des Menschen allenfalls gelenkt wird, anstatt streng geregelt an einer Stelle Edelrosen bekommt, an der sie von sich aus Akeleien hätte wachsen lassen, weil für Akeleien alle Voraussetzungen gerade stimmen.
Sanftes Eingreifen heißt Komposterde geben, wo wir Blumenkohl haben wollen und nicht jede Brennnessel roden.

Auch wo Disteln wachsen, sollten wir nicht gleich in Panik alle ausreißen, erstmal zuschauen, denn die Natur braucht hier offensichtlich gerade Disteln. Ich weiß, wie sehr sich die vermehren und entsetzlich stachelig sind sie auch. Aber die Distelfinken, die auf den wogenden Samenständen schaukelten waren mir doch ein Zuwarten noch wert, bis ich über den hereinbrechenden Winter die Disteln schlicht vergessen habe.
Im folgenden Frühjahr staunte ich nicht schlecht, als Disteln gerade noch unter einer Holzlege hervorwuchsen, wo der Boden besonders dicht und hart war und an der vorigen Stelle entgegen meinen Befürchtungen keine Disteln mehr kamen. Die Vögel hatten wohl ganze Arbeit geleistet. Das nur als Anregung, auch einmal getrost zuschauen und abwarten, was Mutter Natur so macht. Im Kopfsalatbeet kann man natürlich keine Disteln brauchen, vermutlich würden sie im gut gedüngten Boden auch gar nicht keimen.

Ich Plaudertasche hör jetzt auf. Vielleicht möchtest du meine Erfahrungen aus 25 Jahren Mulchgärtnerei mal nachlesen, s.o., ich schick sie dir gerne, wenn du mir deine Adresse mailst (giselas@web.de).

Gruß Gisela

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