Archiv

Sonstige Fragen und Antworten rund um's Bio-Gärtnern
Gisela
Gartenprofessor
Gartenprofessor
Beiträge: 296
Registriert: Di Okt 26, 2004 03:53
Wohnort: Augsburg

Beitrag von Gisela » Mo Jan 17, 2005 08:33

Hallo Florali

Da hast du dir aber ein schönes Ziel vorgenommen. Es ist überhaupt in letzter Zeit öfter zu hören, dass die Menschen Schrebergärtner werden möchten.
Ich habe auch einen kleinen Garten übernommen, im Sep 2004, und darin ist seit Jahren nichts mehr gemacht worden. Bin also genauso dran wie du. Mit Gärtnern jedoch kenne ich mich leidlich *g* aus, da ich über 20 Jahre mit zwei großen Gärten autark in punkto Obst und Gemüse war. Ich gärtnere biologisch-dynamisch, bin konsequent, aber nicht fanatisch (vielleicht extrem?).

Du schreibst vom Acker, also offensichtlich dem Gemüsetrakt, der mit Bewuchs bedeckt ist, weil dein Vorgänger nichts gemacht hat. Klar, die Natur trachtet nach einer schützenden Decke für die Erde, sie macht uns vor, wie sie es haben will.
Du solltest die Erde auch bedecken (mulchen), aber erst nachdem du dich deinen Wünschen zu ernten näher gebracht hast.

Von Natur aus findest du unter der Erde nicht Grünes, also solltest du auch nichts dahin tun. Gras und altes Gemüse jäten, ohne die Erde zu wenden. So schützt du das ev. schon vorhandene Bodenleben. Was an Grünzeug raus kommt, kannst du gleich am Kompostplatz sammeln.
Zum Lockern ziehst du einen Krail oder Sauzahn durch, zur Not geht auch Grabgabel einstechen, vor und rück bewegen und wieder ausziehen, so wendest du auch nichts.

Wenn die Erde jedoch gefroren ist, kannst du eh nichts machen. Wo bist du denn zuhause? Wie sind dort die Temperaturen?


Herzlich willkommen im Forum und viel Spaß und Unterstützung wünscht
Gisela

Benutzeravatar
Bio-Gärtner
Bio-Gärtner
Bio-Gärtner
Beiträge: 518
Registriert: Sa Aug 07, 2004 19:48
Wohnort: Friedberg
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Resistente Tomaten

Beitrag von Bio-Gärtner » Di Jan 18, 2005 09:52

Wer hat positive Erfahrungen mit 'resistenten' Tomaten gemacht?

Auf Rückfrage hat TOM-Garten, Im Weidboden 12, 57629 Norken, http://www.tom-garten.de, folgende Antwort auf meine Anfrage gegeben:

'laut unserem Züchter ist die Sorte Philovita und Phantasia resistent gegen Kraut und Braunfäule und diese Sorten haben in ihrer Erprobung keinerlei Befall gezeigt. Bisher waren lediglich Sorten mit hoher Resistenz auf dem Markt, die dann wir Sie schon richtig erkannten, nur etwas länger aus brauchten, bis sich Befall zeigte.


Diese Tomaten werden im Prospekt angekündigt mit: 'Der Durchbruch ...gesunde Tomatenpflanzen. Sie sind von Natur aus resistent gegen alle wichtigen Krankheiten, sogar gegen Mehltau'. Und weiter:

'Gegen die gefürchtete Kraut- und Braunfäule der Tomaten half bislang nur ab Frühsommer das Überbauen mit einer Glas- und Folienkonstruktion, um Regen abzuhalten. Das ist nun mit diesen beiden neuen, resistenten Sorten nicht mehr nötig'.

Diese Tomaten gibt es nur als Pflanzen zu € 1,95. Andere Tomatensorten ebenfalls als Pflanzen, z.T. veredelt.

Erfahrungen von Gärtnern zu diesem heissen Thema wären wohl für alle von Nutzen.

Susanne
Gartenprofessor
Gartenprofessor
Beiträge: 136
Registriert: Di Dez 28, 2004 12:57

Beitrag von Susanne » Di Jan 18, 2005 11:30

Meines Wissens muß man Tomaten genetisch verändern, um eine absolute Resistenz gegen Phytophtora zu erreichen. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, wo genau ich das gelesen habe.
Jedenfalls wurde dort auch bemerkt, daß die so erzielte Resistenz auf Kosten des Geschmacks gehen und eine extrem dicke Schale mit sich bringen würde. Diesen Kompromiß würde ich nicht eingehen, eher eine Mißernte in Kauf nehmen.
Bisher habe ich recht gute Erfahrungen mit "kartoffelblättrigen" Tomaten gemacht, zum Beispiel mit "Matina" (auch als "Manita" im Handel). Gegen den letzten naßkalten Sommer kamen aber auch die ohne Schutz nicht mehr an.

rarity-value
Rasenmäher
Rasenmäher
Beiträge: 1
Registriert: Di Jan 18, 2005 13:58
Wohnort: Berlin

Suche Keimfähige Riesenbohnen,Gigantbohnen

Beitrag von rarity-value » Di Jan 18, 2005 14:04

Hai, ich suche für meinen eigenen Nutzgarten Keimfähige Riesenbohnen, Gigantbohnen oder auch elephnatenbohnen genannte Bohnen. Habe Sie bisher immer nur in Büchsen vom "Griechen" gekauft.Möchte nun selber anbauen. Hat jemand eine Idee ? Wo bekommt man solche ?
Habe zum Tausch sehr schöne schmackhafte Tomatensamen aus Uromas Garten immer wieder Über Jahre aufbewahrt.Müssen so 70 Jahre alt seien.
Vielen Dank Mike
Suche seltene Sämereien von Nutzpflanzen aus aller Welt für den Anbau im eigenen Garten.

Benutzeravatar
Bio-Gärtner
Bio-Gärtner
Bio-Gärtner
Beiträge: 518
Registriert: Sa Aug 07, 2004 19:48
Wohnort: Friedberg
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Gemüsesorten

Beitrag von Bio-Gärtner » Di Jan 18, 2005 17:52

Aus bio-gärtnerPflanzen, allgemeine Hinweise - Bezugsquellen - G

Gemüse, historisch

Bingenheimer Saatgut AG, Kronstr. 24, 61209 Echzell
Privates Samenarchiv Gerhard Bohl, Oberfichtenmühle 2, 91126 Rednitzhembach
Blauetikett Bornträger, 67591 Offstein
Froposen, Postbox 35, 2981 Kokkedal, Dänemark
Harry Kramer, Sainte Marthe Exportdienst BP 77, F 78490 Montfort l´Amaury
Grüner Tiger, Felix Lage, Pfarräckerstr. 13, 9=522 Oberasbach
Ulla Grall, Bareneck 4, Efeuhaus, 55288 Armsheim
Syringa Samen, Bernd Dittrich, PF 1147, 78245 Hilzingen
VEN. Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V., Sandbachstr. 5, 38162 Schandelah
http://www.nutzpflanzenvielfalt.de

Gemüsesamen, ausgefallen

Küchengarten, PF 1511, 73505 Schwäbisch-Gmünd
Rühlemann's Kräuter und Duftpflanzen, Auf dem Berg 166, 27367 Horstedt
Samen Jansen, PF 300115, 46383 Bocholt
Syringa Duft- und Würzkräuter, Bachstr. 7, 78247 Hilzingen

Benutzeravatar
Yggdrasil
Moderator
Moderator
Beiträge: 2857
Registriert: Do Sep 02, 2004 22:02
Wohnort: Bamberg
Geschlecht:

Beitrag von Yggdrasil » Di Jan 18, 2005 20:41

Der Regenschutz nutzt auch nichts. Ich züchte Tomaten seit einigen Jahren in einem Gewächshaus und gieße nur unten. Trotzdem waren letztes Jahr alle Pflanzen befallen :???:
Die Ernte fiel mehr als nur mäßig aus.
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

Bild

cu Bild

Benutzeravatar
helpum
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 14
Registriert: Di Nov 30, 2004 17:22
Wohnort: Eltendorf , Österreich
Kontaktdaten:

Resistenz ist fragwürdig - Haltungsbedingungen entscheiden

Beitrag von helpum » Mi Jan 19, 2005 06:56

Ich baue seit mehreren Jahren etwa 40 - 50 vorwiegend alte Tomatensorten an und habe versucht diese Tomaten in Bezug auf Braun- und Krautfäule zu selektieren. Zu meiner Überraschung zeigten sich jedes Jahr andere Sorten stabiler gegen diese Krankheit , sodaß meine persönliche Meinung wie folgt zusammengefaßt werden kann. Es mag sein das es bei Tomaten Unterschiede in der Resistenz gegen Braun- und Krautfäule bei gleichen Haltungsbedingungen gibt , aber der Faktor der Umweltbedingungen hat einen wesentlich größeren Einfluß, ein verregneter kühler Sommer oder ein schlecht belüftetes Gewächshaus macht alle Resistenzunterschiede kurzfristig zunichte.
Den einzigen Tomaten denen ich eine hohe , wiederholte Resistenz auch bei ungünstigen Bedingungen, zugestehen sind die kleinen Wildtomaten , die bis in den Oktober hinein ein gesundes Aussehen haben und massenweise kleine Früchte hervorbringen.
Was ich sonst noch zum Thema Kraut- und Braunfäule zusammengetragen habe.
http://www.tomatenundanderes.at/tomaten ... tml#krank5
Zuletzt geändert von helpum am Mi Jan 19, 2005 08:38, insgesamt 1-mal geändert.

Gisela
Gartenprofessor
Gartenprofessor
Beiträge: 296
Registriert: Di Okt 26, 2004 03:53
Wohnort: Augsburg

Beitrag von Gisela » Mi Jan 19, 2005 07:29

Hallo Helpum
Ich habe auf diese deine Antwort schon gewartet :grin:


Ich schätze die alten Sorten, auch bei anderem Gemüse und Obst. Ich bin dafür, sie zu erhalten. Besonders alte Obstsorten kennen oft die Krankheiten gar nicht, die neue Züchtungen gerne befallen.
Bestätigen kann ich das bei Äpfeln. Natürlich ist jede alte Sorte gefährdet, wenn Pflege und klimatische Bedingungen nicht stimmen. Ein anspruchsvolles Tafeläpfelchen gedeiht im Weinbauklima zwar hervorragend, kränkel jedoch in rauhem Klima trotz optimaler Pflege. Das muss man einfach respektieren.

Es wird noch eine Weile dauern, bis ich mich auf deinen Seiten durchgelesen habe.
Sag, verschickst du auch Samen?

Gisela grüßt

Übrigens: Ich erinnere mich schwach an eine Frage nach restistenten Tomatensorten in einem anderen Forum. Werde danach suchen und dir den Link hier reinstellen. Vielleicht möchtest du dort anworten?

Gisela
Gartenprofessor
Gartenprofessor
Beiträge: 296
Registriert: Di Okt 26, 2004 03:53
Wohnort: Augsburg

Feuerbrand

Beitrag von Gisela » Mi Jan 19, 2005 07:41

Auf den Seiten des Biogärtners hab ich eine Beschreibung des Feuerbrandes gefunden.
Ich bin nicht sicher, ob meine Bäume davon befallen sind.

Ist es bei Feuerbrand immer so, dass organebrauner Schleim austritt? Kann ich also annehmen, dass es kein Feuerbrand ist, wenn kein Schleim erscheint?

Der Test mit dem Plastikbeutel funktioniert sicher nicht in der kalten Jahreszeit, oder?

Gisela grüßt

Benutzeravatar
helpum
Balkongärtner
Balkongärtner
Beiträge: 14
Registriert: Di Nov 30, 2004 17:22
Wohnort: Eltendorf , Österreich
Kontaktdaten:

Beitrag von helpum » Mi Jan 19, 2005 08:38

Übrigens: Ich erinnere mich schwach an eine Frage nach restistenten Tomatensorten in einem anderen Forum. Werde danach suchen und dir den Link hier reinstellen. Vielleicht möchtest du dort anworten?
Ich kann gerne auf die Frage antworten , aber nicht jeder will hören das es besser ist Bedingungen für Tomaten zu schaffen , in denen sie sich wohl fühlen und eine pflanzeneigene Resistenz gegen diese Krankheit aufbauen als die Wundertomate zu suchen , die resistent gegen diese Tomatenkrankheit -unabhängig von den vorliegenden Bedingungen- ist.
Wenn sie dann noch schnitt- und druckfest,wochenlang lagerfähig sein soll dann hat man die Turbo-Tomate - das Genlabor läßt grüßen.
Vielleicht ist sie dann sogar noch eßbar (als Nebeneigenschaft)
Sag, verschickst du auch Samen?
Ja ich versende Samen , möchte aber das Forum , nicht für Werbezwecke mißbrauchen. Wer meine Seiten liest wird das Angebot finden.
Natürlich ist jede alte Sorte gefährdet, wenn Pflege und klimatische Bedingungen nicht stimmen. Ein anspruchsvolles Tafeläpfelchen gedeiht im Weinbauklima zwar hervorragend, kränkel jedoch in rauhem Klima trotz optimaler Pflege. Das muss man einfach respektieren.
Ich habe bei Tomaten einen Fall , wo mir jemand berichtete das meine Tomaten nicht schlecht waren , aber diese von der Sorte Harzfeuer F1 von der Resistenz und dem Ertrag übertroffen wurden. Ein anderer sagte, er will meine Tomaten ausprobieren , da die handelsüblichen Tomaten wie Harzfeuer F1 unbefriedigend sind. Bei ähnlichen Diskussionen hat sich rausgestellt das besonders im Osten Deutschlands Harzfeuer F1 eine hervorragende Sorte ist , aber in anderen Landesteilen eher enttäuscht.
Grüße
Helmut

Benutzeravatar
Bio-Gärtner
Bio-Gärtner
Bio-Gärtner
Beiträge: 518
Registriert: Sa Aug 07, 2004 19:48
Wohnort: Friedberg
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Feuerbrand

Beitrag von Bio-Gärtner » Mi Jan 19, 2005 16:03

Eine Infektion im Winter ist eigentlich ungewöhnlich. Wahrscheinlich ist sie nicht bemerkt worden. Die warmen Temperaturen dieses Winters könne zu allen möglichen Ergebnissen führen.

Die Triebspitzen krümmen sich wie ein Krückstock nach unten. Befallene Rindenteile werden bräunlich, sinken ein, reissen auf und es sickert aus den Rissen bei feuchtwarmem Wetter im Sommer und Herbst orange-brauner infektiöser Schleim. Das Holz unter der befallenen Rinde ist rotbraun verfärbt.

Wie sieht das Holz unter der befallenen Rinde aus? Man sollte nicht warten, sondern schnellstens Kontakt aufnehmen mit dem zuständigen Pflanzenschutz- oder Landwirtschaftsamt.

Benutzeravatar
Bio-Gärtner
Bio-Gärtner
Bio-Gärtner
Beiträge: 518
Registriert: Sa Aug 07, 2004 19:48
Wohnort: Friedberg
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Tomaten

Beitrag von Bio-Gärtner » Mi Jan 19, 2005 16:26

Der Hinweis auf Milch/Molke-Spritzungen sollte m.E, beachtet werden, wenn auch die Ergebnisse, die mir vorliegen, etwas vage sind in Bezug auf Tomaten. Aus bio-gärtner, Rezepturen:

Gem. Peter Crisp von der Abteilung für angewandte und molekulare Ökologie der University of Adelaide sind Milch oder Molke genauso wirksam gegen den echten Mehltau der Reben wie chemische Pflanzenschutzmittel. Möglicherweise ist dafür das Natriumphosphat verantwortlich. In Brasilien wurde ebenfalls eine starke Wirkung auf den (echten) Mehltaupilz Sphaerotheca fuliginea, der Gurken befällt, festgestellt. 9 Teile Wasser - 1 Teil Milch oder Molke. Direkt auf die Blätter sprühen, zweimal wöchentlich. Auch Rapsöl soll demnach wirksam sein.

Oder 1 Teil Wasser - 1 Teil (Mager-)Milch oder Molke. Jede Woche 1 x in der ersten Wachstumshälfte der Tomate spritzen, gegen Pilz- und Viruskrankheiten, Läusebefall (Atmung wird unmöglich gemacht). Möglichst unpasteurisierte Milch nehmen.


Hat irgendjemand Erfahrungen mit Neudorffs Fungisan? Ich habe es voriges Jahr gespritzt, aber es hat nicht viel genutzt. Es handelt sich um einen Pilz, der dem anderen Pilz ans Leder gehen soll. Ich werde es dieses Jahr wieder versuchen, und zwar diesmal vorbeugend.

Gesperrt