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Sonstige Fragen und Antworten rund um's Bio-Gärtnern
Gisela
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Beitrag von Gisela » Mi Jan 19, 2005 20:40

Hallo Biogärtner
Was in deinen Seiten steht, habe ich gelesen, es treffen nicht alle Symptome zu. Die Rinde reißt nicht auf und es war auch beim warmer Witterung im Herbst (so lange habe ich den Garten erst) kein rötlicher Schleim zu sehen.
Bin etwas ratlos, um nicht zu sagen verzweifelt. Ja, die Bäume sind schon sehr alt, mit Sicherheit älter als ich, es war immer mein Traum, so große Bäume zu besitzen. Die bisherigen Bäume in meinen früheren Gärten waren alle Jünglinge, habe ich selbst gepflanzt.

Was ein Fachmann mir raten wird, weiß ich schon - fällen. Ich möchte aber jede Möglichkeit nützen, von Kompostdüngung und Bodenbedeckung bis hin zu biologisch-dynamischen Spritzungen.

Die vordringlichste Frage, die ich vom Schreibtisch aus stellen möchte, (bevor ich zu einem Fachmann wegen der Diagnose latsche): Kann es sein, dass es nicht Feuerbrand ist, wenn es keine rötlichen Absonderungen gab und gibt?

Gisela grüßt

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helpum
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Beitrag von helpum » Do Jan 20, 2005 06:55

@ Gisela
Die vordringlichste Frage, die ich vom Schreibtisch aus stellen möchte, (bevor ich zu einem Fachmann wegen der Diagnose latsche): Kann es sein, dass es nicht Feuerbrand ist, wenn es keine rötlichen Absonderungen gab und gibt?
Ich hatte bei mir auch schon falschen Alarm. Ich empfehle
Dir folgende Webseite zur Eigeninformation zu besuchen.
Beschreibung Feuerbrand FH Weihenstephan
Grüße
Helmut

Fussel
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Pflanzentauschbörse organisieren - wie und wann?

Beitrag von Fussel » Do Jan 20, 2005 15:43

Hallo,

ich würde bei uns gern eine Tauschbörse für Jungpflanzen, Samen, Stecklinge und Gartenzubehör organisieren.

Wenn Interesse besteht, würde ich mehrere Termine machen. Einen für Samen und Stecklinge Ende Februar und je einen für Jungplanzen Ende März und Mitte bis Ende Mai.

Haltet ihr das für realistisch?

Bei unserem Obst- und Gartenbauverein habe ich geschaut, die scheinen so etwas nicht anzubieten. Aber mit denen setze ich mich dann vorher noch in Verbindung. Evtl. erhalte ich ja von da Unterstützung.

Welche Tipps habt ihr dazu noch? Bin dankbar für jede Anregung.
Didi mit Gero und Paul

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http://www.bio-gaertner.de/Articles/index.html

Fussel
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Samentausch

Beitrag von Fussel » Do Jan 20, 2005 15:46

Aber nebenbei gefragt:

Hat evtl. hier jemand Interesse Samen zu tauschen. Ich habe keine Besonderheiten zu bieten, sondern muss für meine "Erstausstattung" einfach mal bestellen. Aber teilweise sind es ja dann doch mehr als nötig.
Wenn ihr was zum Tausch anbietet oder etwas sucht, schreibt doch hier mal.
Didi mit Gero und Paul

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Susanne
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Beitrag von Susanne » Fr Jan 21, 2005 17:33

Ich habe in der Vergangenheit manchmal mit anderen Kleingärtnern Gemeinschaftsbestellungen durchgeführt. Das war ganz lustig, aber man bestellt immer zu viel.
Was Tauschgeschäfte übers Internet angeht, das lohnt sich nur, wenn das Saatgut oder die Pflanze besonders rar oder besonders teuer ist, sonst fressen die Portokosten den Vorteil auf.

Wenn du in deiner Region einen Tauschmarkt organisieren möchtest, wende dich an die örtlichen Umweltbehörden, oder auch an BUND oder NABU. Bei uns bietet sowohl die Stadt als auch die beiden Naturschutzorganisation Öko- und Tauschmärkte an.

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Beitrag von Fussel » Fr Jan 21, 2005 17:57

Vom BUND könnte ich mir natürlich Unterstützung holen (die bieten sowas hier (noch?) nicht an), deren Kinderumweltgruppe betreue ich ja.

Samen kann man doch in relativ großen Mengen für 0,55 Euro verschicken!? Lohnt natürlich nicht, wenn es nur um eine Sorte geht.
Didi mit Gero und Paul

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Gast

Kartoffeln unter Strohmulch

Beitrag von Gast » Fr Jan 21, 2005 17:58

Guten Abend!
Hat jemand Erfahrung damit, Kartoffeln nicht anzuhäufeln, sondern sie
dick mit einer Strohschicht zu mulchen?
Ich möchte es dieses Jahr gerne mit der Spätsorte "Aula" versuchen.
Ich habe Zugang zu unbegrenzten Mengen von sehr strohigem Pferdedung.
Hat diese Methode positive oder negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Pflanzen? Wäre schön, weil meine Pflanzen seit Jahren
regelmäßig von Schorf, Krautfäule und Kartoffelkäfern geplagt werden.

Vielen Dank!

Flori

...?

Beitrag von Flori » Fr Jan 21, 2005 19:33

Hallo Gast,

du sagst du wilst die Kartoffeln nicht anhäufeln? Warum? Kartoffeln wachsen doch besser im Damm, weil der sich besser erwärmt und außerdem der Boden kein so großes Hindernis für die Ausbildung der Knollen darstellt. Wie groß ist deine Anbaupause bei Kartoffeln?
Ich denke nicht das dein Pferdedung als Mulch einen wirklich positiven
Effekt hat. Wenn du ihn zu dick darüber legst verrotet er nicht bis zur ernte
und behindert diese. Außerdem werden durch den Mulch Mikroben und Bodenlebewesen in Kartoffelnähe angelockt, die sie möglicherweise schädigen. Ich hatte das vor zwei jahren mal beobachtet. Und zwar habe ich frischen Rindermist (noch keine Erfahrung gehabt) vor dem Legen eingepflügt (ist ja schonmal ungünstig, weil er im Boden unter Sauerstoffabschluss nicht verrotet) , in den Kartoffeldämmen und im ganzen Boden waren sehr viele Lebewesen die am Abbauvorgang vom Mist beteiligt waren. Ich will sie nicht als parasiten bezeichenen, aber ich hatte den EIndruck das dadurch Krankeheiten bei den Kartoffeln häufiger waren. Jetzt bringe ich den Mist im späten Sommer aus, wird eingegrubbert und Gründung ausgesäht. Dadurch ist der Mist bis zum Frühjahr verrotet und der Gründung nimmt ihn gut auf. Ich will dieses Frühjahr die Kartoffeln ohne jegliche Vorbearbeitung zu legen.
Ich würde sagen einen Versuch ist dein mulch wert, leg aber nicht zu viel drauf, eher kannst du ihn dann noch erneuern.
An deiner Stelle würde ich vor Kartoffeln mit verschiedenen Gründüngern experementieren, vielleicht Blumen? Auf keinen Fall solltest du Raps anbauen/ oder Senf, die vermehren nähmlich Älchen die glaube ich den Schorf übertragen. Eine andre interesannte Möglichkeit währe es immer Herbst die Dämme zu ziehen und darauf Gründüngersamen zu streuen und leciht einzuharken. Zum Beispiel hafer, friert schön ab, und im frühjahr steckt man die lkartoffeln in die dämme!
Ich hoffe ich habe dir paar neue ideen gegeben,

Flori

achso, und leg den mist nicht dirket auf die knollen, aber das wirst du ja wissen

Gisela
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Re: ...?

Beitrag von Gisela » Fr Jan 21, 2005 21:09

Flori hat geschrieben:
... Außerdem werden durch den Mulch Mikroben und Bodenlebewesen in Kartoffelnähe angelockt, die sie möglicherweise schädigen...
Da geb ich dir recht, Flori, Mist (nicht Mulch) braucht zur Verrottung die Hilfe von Mikroorganismen. Deshalb auf den Kompost mit ihm, dort kann sich Getier aller Art austoben, ohne eine Kartoffel oder ein Rübchen anzutreffen, auf das es eigentlich der Gärtner abgesehen hat. Mist ist für die Pflanzen zu scharf. Wenn er durch den Kompost gegangen ist, wird aus ihm gute Erde und nur diese und nichts anderes haben unsere Pflanzen verdient, nämlich das Beste.

Gast, warum häufelst du nicht an? Aus Arbeitsersparnis? Ich lege meine Kartoffeln erst in einen leichten Graben, wenn sie ausgetrieben sind kommen meistens die Eisheiligen und davor häufle ich die Triebe mit Erde zu, dann sind sie vor Frost geschützt, und die Erde ist momentan eben. Später häufle ich nochmal zu einem leichten Wall und gebe Mulch drauf - ohne Mist. Nun haben die Kartoffeln massig Erdreich und Schutz um sich und können eifrig Knollen treiben. Ein Wall bringt eine etwas reichere Ernte.

Manche setzen Kartoffeln auch in Kübel oder Gitter, füllen immer wieder Erde auf bis das Ding voll ist. Die Kartoffel soll dann die gesamte Höhe mit Knollen betreiben. Habs noch nicht ausprobiert, wird aber noch...

Gruß Gisela


übrigens: auch Mulch verrottet natürlich mit Hilfe von Mikroorganismen, die sind aber nicht so aggressiv, wie beim Abbau von Mist.

Gast

Kartoffeln unter Strohmulch

Beitrag von Gast » Fr Jan 21, 2005 22:05

Herzlichen Dank,
für die flinken Antworten. Die Idee, mit dem Pferdemist zu mulchen anstatt
anzuhäufeln kam aus reiner Experimentierlust. Ich baue seit etwa 15 Jahren Kartoffeln an auf klassische Weise. Von allen Gemüsesorten, die ich ziehe, ist das eigenartigerweise die heikelste, d. h. sie kriegt jede erdenkliche Art von Krankheiten. Das ist alles ziemlich absurd, wenn man bedenkt, wieviel Arbeit der Anbau macht und wie vergleichsweise billig
sogar Biokartoffeln sind. Aber ich habe halt mal buchstäblich einen Narren an meinen Kartoffeln gefressen.
Von der Idee der Strohmulcherei hatte ich mir nicht nur eine bessere
Pflanzengesundheit erhofft, sondern auch weniger Arbeit bei der Unkrautbekämpfung. Wenn die Spätkartoffelsorten anfangen abzustehen,
etwa ab Mitte August, wächst zwischen den Dämmen in kürzester Zeit
allerhand Unkraut, das ich durch das Mulchen zu unterdrücken hoffte.
Der Pferdemist - das habe ich ja geschrieben - ist sehr strohig. Eigentlich
nasses verschmutztes Stroh.
Ich habe übrigens letztes Jahr den Versuch mit dem Kartoffelanbau in
Kästen (bei mir war es ein Baumarkt - Kompoststecksilo) probiert.
Menge und Qualität waren sehr gut, kein Kartoffelkäferbefall, obwohl die konventionell bearbeiteten Beete nebenan von Larven wimmelten.
Für jemanden, der wenig Platz hat, ist das sehr zu empfehlen.
Wer mehr Details wissen möchte - der möge sich melden.

Adieu

Gisela
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Beitrag von Gisela » Sa Jan 22, 2005 08:33

Hallo Gast

Klar gibt es eine bessere Pflanzengesundheit, wenn gemulcht wird, aber eben nur in Verbindung mit Kompostgaben. Auf das Gleichgewicht kommt es an. Dass in kürzester Zeit das Unkraut wächst, zeigt dir ja schon an, dass der Boden Schutz und Bedeckung verlangt, so regelt er das selbst. Solange das Kartoffellaub noch da war, hatten die Wildkräuter keine Veranlassung zu treiben.

Du hast noch nichts drüber gesagt, wie du düngst. Was meinst du mit klassisch und konventionell? Stehen deine Kartoffeln immer im selben Beet?

Gisela grüßt

Susanne
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Beitrag von Susanne » Sa Jan 22, 2005 09:57

Anhäufeln ist bei Kartoffeln ein Kann, kein Muß, so brauchen Spätkartoffeln eigentlich nicht mehr die Wärme des sonnigen Damms.
Ich kenne auch Alternativen, die Sinn machen. Zum Beispiel, daß man die Setzkartoffeln in eine Furche legt und mit zunehmendem Wachstum zuharkt. Funktioniert ebenso gut. Manche Leute häufeln dann noch zusätzlich an, um im oberen Stielbereich weiteren Knollenansatz zu fördern.
Interessant finde ich auch die Methode, Kartoffeln in Eimern zu ziehen. Oder, die Kartoffeln flach auf den gelockerten Boden zu legen und dann mit Erde und Kompost anzuschütten. Dabei fällt die Ernte aber sehr viel geringer aus.

Was das Düngen angeht, so bevorzuge ich auch aus verschiedenen Gründen altgedüngten Boden. Allerdings habe ich auch schon Kartoffeln mit Kompost gehügt, als letzte Schicht und zeitig genug, daß dieser noch wirken konnte. Große Mengen frischer Pferdemist erscheinen mir indes bei weitem zu scharf und auch unnatürlich.

Die 'Aula' ist meine Lieblingskartoffel. Mit ihr habe ich mein absolutes Aha-Erlebnis als Gärtnerin gehabt. Einige kleinere Kartoffeln lagen wohl ziemlich tief und waren bei der Ernte übersehen worden. Im Folgejahr hatte ich Dahlien an dieser Stelle. Mir waren zwar die dünnen Kartoffeltriebe neben den Dahlienpflanzen aufgefallen, aber viel habe ich mir nicht dabei gedacht. Erst, als ich die Dahlienknollen im Herbst rodete, fielen mir Aula-Kartoffeln mit gigantischen Ausmaßen in die Hände -- das schwerste Exemplar wog 860 Gramm. Die Kartoffeln waren also zweijährig gezogen worden, aber immer noch sehr gut in der Qualität. Wenn man sie auch nicht mehr als Pellkartoffeln zubereiten konnte. :grin:

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