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Sonstige Fragen und Antworten rund um's Bio-Gärtnern
S. Cattereld

Obatgenuß trotz Friedhofs?

Beitrag von S. Cattereld » Mo Feb 21, 2005 15:50

Hallo!

Zunächst natürlich ein Lob an Seite und Forum!!

Ich habe ein etwas komplexeres Problem: Mein Grundstück grenzt zweiseitig an einen Friedhof, der vor ca. 30-40 Jahren dort angelegt wurde. Das Gelände steigt zum Friedhof hin deutlich an, d.h. er liegt erheblich höher, als mein Garten.
Ich träume schon lange vom Anbau von Obst und Gemüse, Platz wäre reichlich da, der Boden ist nur etwas tonhaltig. Aber wie sieht das aus mit Antibiotka, Cortison und -pardon- Leichengift?
Die normalen Bodenanalysen berücksichtigen sowas ja gar nicht. - Was tun?

Für jeden Hinweis wäre ich sehr dankbar,

mit freundlichen Grüßen,

Sonja Catterfeld

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Ingwer

Beitrag von Bio-Gärtner » Mo Feb 21, 2005 16:48

Er wird im Frühjahr ausgepflanzt und braucht 10 Monate bis zur Ernte. Höhe etwa 1 m. Das ist wohl unter hiesigen Verhältnissen schlecht zu bewerkstelligen.

Susanne
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Beitrag von Susanne » Mo Feb 21, 2005 17:26

Ein vielschichtiges Problem... einerseits ist der Düngereintrag durch kompostierende Leichen nicht zu verachten, andererseits würde ich mich auch nicht so doll fühlen bei dem Gefühl, daß die Altforderen aus meinen Lageräpfeln ausdünsten.
Antibiotika und Cortison bauen sich schnell ab, das ist akzeptabel, auch "Leichengift" dürfte kein Problem sein, aber der ständige Konsum von Konservierungsstoffen hat immerhin dazu geführt, daß Forensiker heute die Sterbezeiten weiter zurückdatieren als früher.
Auch der tonige Boden läßt mich aufhorchen. Tonboden begünstigt Staunässe. Vor einiger Zeit habe ich mal einen Artikel gelesen über einen Friedhof, auf dem die Leichen nicht mehr verrotten, sondern wegen Luftabschluß und Staunässe "verseifen", das heißt, sie mumifizieren ohne weitere Zersetzung und erzwingen so eine Verlängerung der Liegezeiten.

Um das Problem überhaupt irgendwie anzufassen, frage doch mal bei deiner Stadtverwaltung (Tiefbauamt) oder beim zusätzlichen Wasserwerk nach den geologischen Gegebenheiten vor Ort nach. Also, ob es überhaupt einen Grundwasserfluß vom Friedhof zu deinem Garten gibt. Selbst bei einem offensichtlichen Gefälle muß das nicht unbedingt zutreffen. Außerdem: wie weit sind denn die Gräber von deinem Grundstück entfernt? Reicht der Platz auf deiner Seite aus, um eine Grenze zu schaffen, aus einem Drainage-Graben und dichtem Buschwerk, um oberflächliches Fließwasser zu filtern und abzuleiten? Das würde auch die Gräberlandschaft aus dem Blickfeld entfernen...

Nicht zuletzt bleibt dir noch die Möglichkeit, Boden- und Grundwasserproben entnehmen und untersuchen zu lassen. Dazu würde ich ein unabhängiges Institut bemühen (zum Beispiel Katalyse in Köln, http://www.katalyse.de/fp/archiv/welcome/index.php).
Solche Proben sind nicht billig, und sie spiegeln nur den aktuellen Zustand, nicht aber, was sich in Zukunft noch ergeben wird.

Wenn dir dieser Weg nicht gefällt, dann gäbe es noch eine ganz anderen Möglichkeit, das Leichenproblem zu umgehen: Hochbeete. Bauanleitung, Bepflanzung und Pflege steht sicher alles im "Biogärtner". Auf Hochbeeten kannst du Gemüse und Beerenobst anbauen, ohne dich um den tieferen Grund zu sorgen. Lediglich auf Obstbäume müßtest du verzichten.

Kathi

Neues Gewächshaus

Beitrag von Kathi » Di Feb 22, 2005 20:04

Hallo !

Ich habe mir im Herbst ein Gewächshaus aufgestellt. Jetzt kann ich natürlich den Frühling nicht mehr erwarten.
Ich habe heute Tomaten, Paprika, Gurken und Melonen eingelegt und aufs Fensterbrett gestellt.

Könnt ihr mir Tipps geben, was im Glashausgärtnern so alles zu beachten ist. Ich möchte so viel wie möglichst mit Mischkultur arbeiten. Und vielleicht einen Bewässerungsschlauch legen - muß aber erst schauen was das kostet.

Danke im Voraus für Eure Tipps,

Kathi

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Beitrag von Yggdrasil » Di Feb 22, 2005 21:06

Ich hab seit knapp 10 Jahren ein Gewächshaus, ca 3 x 2 m groß. Bisher habe ich darin nur Tomaten, Gurken und Paprika/Pepperoni gezogen.
Habe zwar schon gehört, dass man Tomaten nicht zusammen mit Gurken kultivieren soll, aber, speziell die Gurkenernte war eigentlich immer recht gut.
Trotz Gewächshaus, der Erfolg der Ernte hängt ja trotzdem mit dem Wetter zusammen. Je kälter und feuchter der Sommer, desto geringer die Erträge. Letztes Jahr war speziell bei den Tomaten eine Katastrophe. So schlecht war das noch nie. Hinzu kommt natürlich bei den Tomaten die Braunfäule, auch wenn man nur unten gießt.
Manche Gemüsesorten müssen nicht zwangsläufig ins Gewächshaus. Zucchini kultiviere ich immer im Freien. Egal wie das Wetter ist, die Ernte war bisher immer reichlich. Melonen müssen sicher auch nicht sein.
Habs auch schon mal mit Exoten probiert (fragt mich jetzt nicht mehr genau was das war), aber dafür sind unsere Sommer sicher zu kurz.

Ein guter Schneckenschutz ist trotz Gewächshaus angebracht. Die Tierchen sind recht "findig" :???:
Außerdem sollte man vor dem Auspflanzen jedes Jahr die Erde erneuern. Eine angemessene Düngung ist, je nach Erdart, natürlich auch Pflicht.

Wenn mir nochwas einfällt ...
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Gewächshaus

Beitrag von Bio-Gärtner » Mi Feb 23, 2005 09:29

Einige Antworten sind zu finden unter bio-gärtner III. Gartenformen, Teilbereiche - Gewächshäuser (3 Artikel)

Stefan

kleine violette Artischocken

Beitrag von Stefan » Mi Feb 23, 2005 10:58

Liebes Forum!

Kann mir jemand einen Hinweis geben, wo ich Saatgut der kleinen violetten Artischocken finden kann, die kein Heu bilden und auch roh gegessen werden können? Ich habe schon das halbe Internet durchsucht, auch auf die hier im Artikel "Artischocken" genannten Sorten "Petit Violet" und "Violetti di Toscana", aber ohne Resultat.

Kathi

Beitrag von Kathi » Mi Feb 23, 2005 11:59

Danke Biogärnter - die Seiten habe ich mir doch schon längst ausgedruckt und gelesen !!!!! :smile:

Ich wollte mich nur umhören, welche Tipps es sonst noch gibt.

Ich hatte letztes Jahr die Tomaten zwar schon unter Glas, aber in Töpfen und sind ganz ausgezeichnet gelungen. Mit Paprika stand ich auf "Kriegsfuß" - lag wohl daran, daß mein Hund ständig die Pflanzen ausgegraben hat :roll:

Mit eigenen Glashausgurken und Melonen habe ich noch keine Erfahrungen.
Zucchini kommen mir gar nicht in den Garten. Ich hatte im ersten Jahr in meiner Unwissenheit gleich 3 Pflanzen gesetzt :grin: - ich kann bis heute keine Zucchinis sehen und die paar im Jahr bekomme ich von meiner Nachbarin oder Freundin.

Kathi

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Beitrag von Susanne » Mi Feb 23, 2005 13:03

Die 'Romagna Violett' ist leider bei Samen Schröder schon ausverkauft.
Ich meine, ich hätte eine lila Sorte auch schon mal als Saatgut von Sperli oder Juliwa gesehen, aber ich schwöre keinen Eid drauf.

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Giersch oder Bochholler

Beitrag von autorost » Mi Feb 23, 2005 18:00

Wer kann mir sagen, wie ich Giersch bzw. Bochholler bekämpfen kann?

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Beitrag von Yggdrasil » Mi Feb 23, 2005 22:58

Kathi hat geschrieben:Zucchini kommen mir gar nicht in den Garten. Ich hatte im ersten Jahr in meiner Unwissenheit gleich 3 Pflanzen gesetzt :grin: - ich kann bis heute keine Zucchinis sehen und die paar im Jahr bekomme ich von meiner Nachbarin oder Freundin.
Kathi
Spricht doch immerhin für die Zucchinis, oder :grin:
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Beitrag von Yggdrasil » Mi Feb 23, 2005 23:01

Angeblich mit Kartoffeln, aber, nagelt mich jetzt nicht fest.
Die Kartoffel soll dem Giersch die Nährstoffe wegnehmen und am weiteren Wuchs hindern.
Praktische Erfahrungen habe ich nicht.
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