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Sonstige Fragen und Antworten rund um's Bio-Gärtnern
SAUZAHN
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Beitrag von SAUZAHN » Do Mär 17, 2005 13:51

Das Abflämmen wirkt sich doch offensichtlich tödlich auf die betroffenen Organismen aus. Aber das habe ich doch im ersten posting schon geschrieben.
Der Wirkstoff in "roundup" wird im Boden schnell abgebaut. Er gelangt
nicht ins Grundwasser. Auch das habe ich schon geschrieben.
Du mußt weder mir glauben noch der Fa. Aventis.
Aber vielleicht glaubst Du der Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt
für Wein- und Obstbau Weinsberg http://www.infodienst-mlr.bwl.de/la/lvw ... oundup.htm

Gruß
sauzahn

SAUZAHN
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Beitrag von SAUZAHN » Do Mär 17, 2005 14:09

Hallo Claudia,
nein, noch nie gehört. Aber ich werde es probieren, zumal ich seit vielen Jahren die verschiedensten Sorten anbaue, und mir ein solches "sanftes" Mittel zur Erzielung der Pflanzengesundheit sehr willkommen wäre. Ich kenne keine Kultupflanze, die so krankheitsanfällig ist wie die Kartoffel.
Kleine Frage: weden die Keile unmittelbar vor dem Pflanzen geschnitten und "gedipt"? Ansonsten: viel Erfolg! und bitte um feedback anch der Ernte.

Gruß

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Beitrag von admin » Do Mär 17, 2005 16:31

SAUZAHN hat geschrieben:Ich bin schon wieder beim "Antwort absenden" ausgeloggt worden
Stelle sicher dass Du die folgende URL benutzt um ins Forum zu gelangen: http://www.bio-gaertner.de/phpBB2/index.php (oder über den Link auf unserer Hauptseite natürlich). Dann sollte es eigentlich gehen. Ausser Du hast "Cookies" abgestellt :shock:

Paule

Araucaria heterophylla mit Windpocken???

Beitrag von Paule » Do Mär 17, 2005 19:16

Guten Tag Admin,
vorab tut es mir, für den Fall meine Frage wäre doch im Hauptforum zu beantworten gewesen, schrecklich leid ( :oops: ), jedoch kam ich damit auf eigene Faust zu keinem eindeutigen Ergebnis.
Zur Sache. Heute wurde ich stolzer Besitzer einer 2,10m großen Zimmertanne für läppische 25€. Schon lange von so einer riesen Zimmertanne geträumt, habe ich mir die "schönste" gekrallt und ab gings in das traute Heim. Grund für den niedrigen Preis, so dachte ich, wäre die unschöne Form, die Pflanze ist hoch geschossen, wenig breit, kein dichter Triebstand, zu kleiner Topf, sonst aber (eigentlich?) fit.
Zu Hause durfte die nette Tanne erst einmal duschen, stand vor Staub und Dreck, sie wurde wieder grün aber nicht alles ging weg. Selbst nach Badetag sind nun noch kleine weiße Flecken hin und wieder auf vereinzelten Zweigen zu entdecken. Unterschiedlich groß, oft unter einem Millimeter, mal ein, höchstens zwei mm. Macht man sie weg, ist irgend so eine mehlig braune Sache drin, lässt sich nicht definieren, zumindest nicht mit meinen Lupen :???: . Ich dachte an Farbe, danach sieht es aus, die sie abekommen haben könnte und das komische Zeugs unter den Flecken sei lediglich die Abwehrreaktion der Pflanze!? Wenns jetzt aber doch irgendwelche Krabbelviecher sind, kann ich ersten den niedrigen Preis verstehen und mich letztlich doch über den Tisch gezogen fühlen!?
Vielleicht könnt ihr mir helfen, wäre klasse!!?

Gruß Paule :)

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Zimmertanne

Beitrag von Bio-Gärtner » Do Mär 17, 2005 20:27

Da ist guter Rat teuer. Zimmertannen neigen nicht zu Krankheiten oder Befall. Ich kann Ihnen nur empfehlen, die Zimmertanne in der Zukunft richtig zu pflegen: Viel Licht, aber keine Prallsonne, kühle Temperaturen um die 13°. im Winter 5 - 10° mit hoher Luftfeuchtigkeit. Am besten Regenwasser verwenden und humose Erde. Ab und zu drehen, damit sie gleichmässig wächst.
Wenn alles nicht hilft, dann ggf. einen Kopfsteckling, falls er gesund ist, heranziehen. Man nimmt ihn ab unter dem zweiten Astkranz.

Paule

Zimmertanne

Beitrag von Paule » Fr Mär 18, 2005 07:48

Das klingt schon mal aufbauend, "neigt nicht zu Befall und Krankheiten"!
Danke für ihren Rat, werde versuchen der Pflanze optimale Bedingungen zu geben und hoffe, dass die weißen Flecken verschwinden. Zumindest habe ich in mühsamer Handarbeit jeden einzelne abgebürstet.
Vielen Dank nochmals für die Hilfe!

Gruß Paule

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Beitrag von Montydon » Fr Mär 18, 2005 08:42

SAUZAHN hat geschrieben:Du mußt weder mir glauben noch der Fa. Aventis.
Aber vielleicht glaubst Du der Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt
für Wein- und Obstbau Weinsberg
Es gibt da durchaus unterschiedliche Meinungen.

Zitat BUND
Laut Hersteller wird dieses Mittel mit dem Hauptwirkstoff Glyphosat schnell abgebaut, erreicht das Grundwasser nicht und schädigt weder Tiere noch Menschen. Neuere Studien (Internetrecherche) zeigen allerdings, dass das Breitbandherbizid unter bestimmten Bedingungen jahrelang im Boden verbleibt und auch im Grund- und Oberflächenwasser nachweisbar ist. Zusätzlich wurden nachteilige Wirkungen auf Nutzinsekten und Weidetiere festgestellt. In
Nordamerika wurde kürzlich bekannt, dass Roundup bei Landarbeitern für ein erhöhtes Krebsrisiko verantwortlich ist.
Außerdem hat Roundup andere negative Folgen. Zitat Greenpeace:
Die ersten Resistenzen gegen das Herbizid Roundup (ein chemisches Pflanzengift mit dem Wirkstoff Glyphosat) der Firma Monsanto wurden 1996 festgestellt. Es handelte sich um Weidelgras (Lolium rigidum) in Australien. In der betroffenen Region war das Gift über 15 Jahre lang, noch vor dem Einzug der Gentechnik, intensiv angewendet worden. Seit dieser Entdeckung haben sich die Resistenzen in Australien weiter ausgebreitet: 2003 wurden in Australien bereits 36 verschiedene Populationen des Weidelgrases gezählt, die sich an Roundup und verwandte Mittel, die Glyphosat enthalten, angepasst haben und durch den Einsatz des Spritzmittels nicht mehr abzutöten sind . Auch in Kalifornien wurde erstmals 1998 herbizidresistentes Weidelgras gefunden.
Zu der Querverbindung zur Vermarktung von gentechnisch veränderten Pflanzen habe ich schon etwas geschrieben.

Und zum Schluss nochmals: Ein Bio-Bauer nutzt keine chemischen Herbizide, ansonsten wäre er kein Bio-Bauer. Es liegt nun mal in
der Definition biologischen Landbaus auf diese "Hilfsmittel" zu
verzichten.

Gast

Beitrag von Gast » Fr Mär 18, 2005 09:23

Neuere Studien (Internetrecherche) zeigen allerdings, dass das Breitbandherbizid unter bestimmten Bedingungen jahrelang im Boden verbleibt
Das ist der Beweis! Eine Internetrecherche! Welche denn? Im Zweifelsfall
vertraue ich einer landwirtschaftlichen Hochschule mehr als dem Internet.
Zum zweiten:
selbstverständlich nutzen "Bio-Bauern" die chemische Keule. Ohne sie gäbe es zum Beispiel keinen Öko-Wein. Das weiß aber eigentlich jeder. Alledings nutzen sie keine Herbizide. Sie wären nach Deinem Verständnis ja dann keine Biobauern mehr, sondern sie verwenden das Zellgift Kupfer zur Bekämpfung der Peronospera.
Siehe mein posting zum Biowein.Außerdem steht´s im internet.
Aber nicht beim BUND oder GREENPEACE. Die schweigen verschämt.

Gruß
Sauzahn

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SENF ALS GRÜNDÜNGER?

Beitrag von SAUZAHN » Fr Mär 18, 2005 09:57

Eine Frage an den BIOGÄRTNER und an alle anderen, die sich auskennen:
Senf als Gründünger in Gemüsegärten zu benutzen, wird in allen Gartenbüchern abgelehnt, auch im Haupttteil des BIOGÄRTNERS. Begründung: Er ist wie die Kohlarten Kreuzblütler und muß deshalb die gleichen Anbaupausen wie diese haben( Kohlhernie).
Nur eine sagt und macht das Gegenteil: Gertrud Franck,das Urgesteinsmehl des Bio-Landbaus in ihrem Buch: "Gesunder Garten durch Mischkultur".
Es ist doch merkwürdig, daß jemand offenbar viele Jahre lang den Senf als
Zwischenbegrünung eingesetzt hat, und keine negativen Auswirkungen davon hatte.
Ich habe den Senf bisher immer vermieden, und Phacelia eingesetzt.
Ich würde aber eigentlich lieber Senf verwenden, denn im Herbst geht er schneller auf und wächst schneller.

Also, Praktiker, bitte meldet Euch und sagt: Wie haltet Ihr es mit dem Senf
im Garten?

Gruß
Sauzahn

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Beitrag von Montydon » Fr Mär 18, 2005 11:17

Anonymous hat geschrieben:selbstverständlich nutzen "Bio-Bauern" die chemische Keule. Ohne sie gäbe es zum Beispiel keinen Öko-Wein. Das weiß aber eigentlich jeder. Alledings nutzen sie keine Herbizide. Sie wären nach Deinem Verständnis ja dann keine Biobauern mehr, sondern sie verwenden das Zellgift Kupfer zur Bekämpfung der Peronospera.
Antworte doch einfach mal auf meine obige Frage, was für Dich ein "Bio-Bauer" ist, bin auf Deine Definition gespannt.

Aus Deinen Antworten schließe ich, dass Du selbst Dich nicht dem biologischen Gärtnern verschrieben hast. Warum besuchst Du dann aber ein "Bio-Gärtner"-Forum. Um den agent provocateur zu spielen?

Zum Thema Kupfer bzw. Öko-Wein kenne ich mich ehrlich gesagt nicht gut genug aus. Da es allerdings auch in der Natur vorkommt, sehe ich einen gewissen Unterschied zu synthetisierten Pflanzenschutzmitteln. Ob es ein "Zellgift" ist, hängt wohl von der Dosis ab. Auch Kochsalz ist in ausreichender Dosis ein Gift.

Zu Roundup: Vielleicht ist Dir die folgende Seite seriös genug:
http://www.pesticideinfo.org/Detail_Che ... 8#Toxicity
Sie hält den aktuellen Forschungsstand ganz gut fest:
Für den Menschen scheint es nicht sehr giftig zu sein, die
Verschmutzung von Boden und Wasser ist noch nicht
abschließend erforscht.

Was Du aber selbst eingestanden hast, ist die Verbindung zur
Promotion genveränderter Pflanzen. Roundup wird meistens im
Paket mit Nutzpflanzen verkauft, die durch Manipulation resistent
gegen das Gift sind. Da sich inzwischen aus Resistenzen bei
einzelnen Unkräutern nachweisen lassen, muss folgerichtig der
Einsatz von Roundup stetig erhöht werden - eine feine Einnahmequelle
für den Hersteller.

Gerade unter diesem Aspekt frage ich mich, warum Du
Roundup so kritiklos propagierst.

SAUZAHN
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Beitrag von SAUZAHN » Fr Mär 18, 2005 12:01

Zur Begrüßung noch ein kleiner Seitenhieb:
Ob ein Gift in der Natur vorkommt, sagt natürlich weder über seine Giftigkeit noch über seine Abbaubarkeit etwas aus. Beispiel: Knollenblätterpilz. Beispiel: Uran.
Zweitens: Danke für den Link. Sieht sehr seriös aus.
Den durchzuarbeiten, dauert noch ein bißchen. Wenn ich danach etwas Erwähnenswertes zu sagen habe, werde ich es tun.
zum Thema "Biobauer":
Dazu nur soviel:Wenn Du die Richtlinien der verschiedenen Anbauverbände anschaust, wirst Du sehen, daß die Zielvorgaben, Einschränkungen etc. ziemlich breit gestreut sind. Zwischen der BIO-Marke des Supermarktes und DEMETER liegen Welten.Der Begriff "BIO" sagt garnichts.Aber eigentlich geht es ja eher um das private "Bio- Gärtnern".
Ich bewirtschafte seit ca. 20 Jahren einen großen Gemüsegarten, Obstgarten und einen kleinen Weinberg. Alles zur Selbstversorgung und zum Weiterverschenken.
Ich benutze im Garten keine Herbizide, keine synthetischen Dünger und keine Insektizide.
(ich benutze Fungizide im Kartoffelanbau)
Ich betreibe intensive Kompost- und Mulchwirtschaft.Teile des Gartens sind der Tierwelt vorbehalten (Gartenteich mit mehreren Amphibienarten,"ungepflegte" Obstwiese, Totholzhecken, Nisthilfen für Solitärbienen etc.) Ob das "Bio" heißen darf, ist mir gleichgültig.
Nicht ganz so gleichgültig ist mir die Kritiklosigkeit, mit der viele "Bio- Gärtner"an irgendwelche Behauptungen glauben, wenn sie nur der Konstruktion einer Idylle dienen:
("Einklang mit der Natur" etc) oder den bösen Feind (Agrarchemie, konventionelle Landwirtschaft) fernhalten. Meist ist der Glaube stärker als die Kenntnisse. Ich möchte aber gerne wissen, warum ich etwas tue.Außerdem kann man auch seine eigenen Überzeugung gut an einer - wohlbegründeten- kontroversen überprüfen. Das gilt natürlich auch für meine eigenen.

Gruß vom
SAUZAHN

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Beitrag von Montydon » Fr Mär 18, 2005 13:16

@Sauzahn

Entschuldige, in diesem Fall habe ich Dich völlig falsch
eingeschätzt. Ich glaube sogar, dass wir in weiten Teilen
auf einer Linie liegen.

Deine Arbeitsweise entspricht genau dem, was ich später
anwenden möchte bzw. in meinem bescheidenen Rahmen
daerzeit schon mache. Dabei geht es mir aber nicht
um Ideologie oder das Etikett "Bio".
Vieles, was da unter den Aspekten Mondzyklen, Antroposophie,
etc. läuft, ist mir als "Kopfmensch" auch zu esoterisch.

Zum Thema Kupfer weiß ich tatsächlich zu wenig, was Du
im Biowein-Thread schreibst, leuchtet aber durchaus ein.

Gerade aufgrund Deiner eigenen Arbeitsweise und auch
Deiner Ansicht zur Vermarktung von Roundup zusammen
mit transgenen Pflanzen verstehe ich aber nicht, warum
Du für so einen "harmlosen" Fall wie die Entmoosung einer
Terasse eben dieses Mittel empfiehlst.

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