Das Bio-Gärtner Forum

Hallo....mein Name ist Katharina und ich recherchiere für den WDR zum Thema Erdkeller.Wir suchen Leute die einen ERdkeller haben,und über ihn ein bischen erzählen wollen und/oder die sich einen anlegen wollen(finanzielle Unterstützung gibt es natürlich)....

Über viele Antworten würde ich mich freuen....

Liebe Grüße KATHI

Hi Kathi,

was genau möchtest Du denn wissen? Es gibt Leute die haben zu diesem Thema ganze Bücher geschrieben.

Interessiert Dich mehr die Art und Weise, wie ein solcher Keller geplant und gebaut wird oder eher die Beweggründe so einen Bau durchzuführen oder lediglich den persönlichen Nutzen, den man in einem solchen Keller sieht?

Ich persönlich habe zwei kleinere Keller für meine Kartoffeln und Äpfel. Ein weiterer ist für Lauch, Möhren und anderes Gemüse geplant.

Meine Keller sind Erdlöcher unter meinem Gartenhaus. Dieses Löcher sind mit Kalksandsteinen aufgemauert und vom unschließenden Erdreich nur durch eine kapilarbrechende Kieselschicht getrennt. Durch diesen Aufbau habe ich ein fast perfektes Raumklima. Der Deckel dieses Kellers ist gleichzeitig der Fußboden meines Gartenhäuschens, wobei der Boden im Bereich des Kellers zweischalig ausgebildet ist. Dieser Aufbau bietet die Möglichkeit den entstandenen Hohlraum zwischen 1. und 2. "Kellerdeckel" für Dämmaterial zuverwenden, was im Winter das eingekellerte Gut vor Frost schützt. Da ich im Sommer nichts eingekellert habe, muß ich mir keine besonderen Gedanken über zu hohe Temperaturen machen.

Wie gesagt, ich weiß nicht exakt nach welchen Informationen Du suchst.

Total abgesoffen, wir hatten heute Nacht 100ltr/m2

Der Erdkeller unter dem Gartenhaus war heute Morgen halb voll, das gleiche bei meinen Nachbarn die ich tel. alarmiert habe.
Weil die Limmat Hochwasser führt, ist der Grundwasserspiegel daneben stark angestiegen.

Holzofen angemacht und Stube auf fast 50°C erhitzt.

Heute Abend alle Kartoffel trocken und frisch gewaschen. ....wieder

Problemlos hätte ich vor vielen Jahren diesen Erdkeller wasserdicht machen können, damit wäre dieser aber für Gemüse einlagern zu trocken geworden.

Im Winter haben wir auch kein Hochwasser, hoffe es bleibt so auch bei drohender Klimaveränderung.

Gruss

Fritz

Ich möchte nämlich auch mal sowas haben - die eingegrabene regentonne hat im letzten Winter zu sehr geschwitzt, ausserdem kam ich nicht an alles heran, was ich da eingelagert hatte:

---------------------------------------------Balkenboden des Hauses
---------------------------------------------mit zwei Holzschichten und ? als Dämmung
**|__|
**|__|OOO
**|__|OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO Kartoffeln etc.
**|__|_______________________
**|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__ Kalksandsteine
*****************************
***************************** Kiesschicht

Also was nimmst Du als Dämmung?
Wie tief ist das Ganze (begehbar?)?
Ausgemauert mit richtigem Mörtel ?
Wie sehen kalksandsteine aus? kann man auch Backsteine nehmen?
ich will alles wissen!

MfG
-annehell-

Hi annehell,

ich meinte es fast so, wie Du es gezeichnet hast.
Der Boden und die zweite Holzschicht sind mit Lattenstückchen auf Abstand gebracht worden und fest miteinander verschraubt. Die Dämmung im Zwischenraum ist aus Styrodur. Dieser doppelwandige Deckel ist mit Scharnieren am restlichen Boden befestigt, somit ist es quasi eine Falltür.

Wenn Styropor Platten aus Dämstoffkügelchen sind, dann sind Styrodur Platten aus Dämmstoffstaub hergestellt. Ist blöd zu beschreiben, sind aber viel fester als Styopor eher wir ausgehärteter Bauschaum und in jedem Baustoffhandel zubekommen. Falls Du dich auf dem Bau auskennst, dann werden diese Platten zur Dämmung der Sohle verwendet oder als gedämmte Tür- und Fensterlaibungen verwendet.

Kalksandsteine sind Steine aus denen oft auch Hauskeller gebaut werden. Diese Steine haben den Vorteil, daß sie bedingt als Feuchtepuffer dienen und somit das Raumklima in Maßen regulieren können. Mehr Infos findest Du unter http://www.kalksandstein.de.

Ja, die Kalksandsteinmauern sind richtig aufgemauert. Ist aber nicht besonders schwer - bin auch kein Fachmann.

Der Boden meines Kellers besteht nicht aus Kalksandsteinen sondern aus alten Betongehwegplatten, auf die dann die Mauern gestellt wurden.

Der Keller wird nicht von einer Kies, sondern von einer Kieselschicht umgeben. Diese Schicht ist ca. 30cm stark. Der Vorteil einer Kieselschicht ist die kapilarbrechende Wirkung, sprich, es kann kein Wasser von unten nach oben ziehen.

Die Kartoffeln und auch die Äpfel sind in Kunstoffkisten, wie sie auch Bäckereien verwenden, gelagert, wobei die Kisten mit altem Zeitungspapier ausgelegt sind. Der Vorteil liegt in der besseren Durchlüftung und dadurch geringere Faul-Wahrscheinlichkeit, denn durch die Kisten haben die Sachen auch keinen Kontakt mit den Wänden bzw. dem Boden, wo es zur Bildung von Kondenzfeuchte kommen könnte.

Meine Keller sehen also etwa so aus

--------------------------------------------- Balkenboden des Hauses
| Dämmung | Dämmung | Dämmung |
--------------------------------------------- zweite Holzschichten
**|__|Kalksandsteine
**|__|
**|__| |oooooo| |ooooooo| |ooooooo| Kartoffeln in Kisten
**|__| |______| |_______| |_______|
**|__|
**|__| |oooooo| |ooooooo| |ooooooo| Kartoffeln in Kisten
**|__| |______| |_______| |_______|
**______________________________ Gehwegplatten
********************************
******************************** Kieselschicht

Hmm, was kann ich Dir noch erzählen ... ?
Ach ja wenn ich schreibe, daß ich mehrere Keller habe, so liegt das nicht an beengten Platzverhältnissen, sondern daran, daß man nicht alles gemeinsam einkellern kann. z.B. Kartoffeln und Äpfel vertragen sich nicht gut. Eines von beiden - ich glaube es waren die Kartoffeln- altert viel stärker, wenn sich Äfel im gleichen Keller befinden. Den selben Effekt hat man mit Äfeln und Bananen, die gemeinsam in einer Obstschale liegen, hier altert die Banane rasend schnell.
Daher habe ich zwei (bald 3) kleinere Keller. Jeder Keller ist ca 1m x 1m x 1m groß.

Noch Fragen? Dann her damit