Spülmittel

[Gierschplantage]

Hallo zusammen,

bin seit letztem Herbst Gartenpächterin. Wie es in meiner lange Zeit vernachlässigten Parzelle ausschaut, könnt' ihr euch anhand des Namens sicher denken ...

Ich freue mich jedenfalls darauf, hier viel herum zu stöbern und bei den Fragen, die mit Sicherheit reichlich auftauchen werden, zu lesen, wie es euch ergangen ist bzw. ergeht.

Ich habe vorhin mal "Spülmittel" in die Suchfunktion eingegeben, die Beiträge waren aber dann alle zum Thema "Wen oder was kann ich damit um die Ecke bringen" . Mein Häuschen hat kein Abwasser, werde dort aber gewiss in einer Schale mal ein paar Gläser oder Teller spülen wollen diesen Sommer. Das "Abwasser" müsste ich dann in die Botanik kippen. Hat jemand eine Idee, was ich ins Spülwasser geben kann? Werde auch einen (starken) Gaskocher haben, insofern ginge sicher auch "nur" heißes Wasser, aber die Hausfrau in mir sagt natürlich, dass es da doch etwas geben muss und so ohne, das geht doch nicht und überhaupt. Was meint ihr, soll ich ihr einfach einen über den Deckel geben oder gibt es tatsächlich etwas, was die Pflanzen und Tiere nicht stört?

[Mia]

Hallo Petra,

meine Oma hat früher immer das Aufwischwasser in den Garten gegossen, und bis vor nicht allzulanger Zeit, glaubte ich, dass es mit den heutigen Reinigern auch noch ginge. Frei nach dem Motto: "Na, da sind halt Phosphate drin, das
ist Dünger, gell?" Seit einiger Zeit sehe ich das deutlich kritischer. Selbst normale Schmierseifen werden heutzutage bisweilen mit Erdölbestandteilen angereichert, und das Zeug möchte ich nicht in meinem Gemüse haben.

Ich glaube, Du kannst das Spülmittel "Putzmarie" von Rewe nehmen. Mein Grund, es zu empfehlen: Ich habe seit einigen Jahren eine Spülmittelunverträglichkeit, die sich in trockenen Rissen in der Haut zeigt. Also, meine Hände vertragen überhaupt kein Spülmittel, keinerlei Putzmittel, keine Haarschampos, kein Duschgel, keine normale Seife. Schließlich - als ich das Tragen von antiallergischen Handschuhen bei allem und jedem leid war - habe ich mir alte Bücher von Jean Pütz gekauft ( Z.B "Sanfte Cremes und Seifen", Hobbythek), um meine Spülmittel und meine Seifen nun selbst zu machen. Dazu kam es aber nicht, denn vor rund anderthalb Jahren kam "Putzmarie" in Deutschland auf den Markt.
Damit kann ich wieder normal spülen, ohne Handschuhe zu tragen.
Es enthält natürlich Tenside, aber die verwendet Jean Pütz auch, und die sind nicht das Problem in der biologischen Abbaubarkeit. Das Problem sind künstliche Farbstoffe, Konservierungsstoffe und künstliche Duftstoffe, dazu Beichmittel, Parabene, Phosphate, bei scharfen Reinigern Ammoniak. Das Mittel muss wohl doch einen Konservierungsstoff enthalten, und ich kann nicht herausfinden, welchen. Alles andere, was ungut ist, enthält es NICHT!
Es wird beworben als 100% biologisch .... was auch immer das heißen mag .... keinen Tierversuchen bei der Erprobung: "Der Reiniger schadet nicht Ihrer Haut oder der Umwelt!"
Meine Haut kann nur bestätigen, dass es gut ist. Ansonsten würde ich mir an Deiner Stelle wirklich alte Jean Putz Bücher kaufen und das Spülmittel selbst anrühren! Die Zutaten dazu bekommt man im Internet oder bei Spinnrad.

Hier der einzige link, den ich zum Ursprung von "Putzmarie "fand:

http://www.ecocleanscandinavia.com/ingredients.html

Lieben Gruß,
Mia

[Gierschplantage]

Hallo Mia,

danke für Deine Antwort! Das hilft mir doch schon mal weiter. Glücklicherweise haben wir seit einiger Zeit nun auch in Osnabrück den REWE, vorher wäre es schwierig gewesen. Das mit den Händen kenne ich, glücklicherweise wohl nicht so schlimm wie bei Dir, habe das auch immer nur zeitweise. Jedenfalls mache ich seeeehr viel mit Gummihandschuhen, war bei mir einfach schon immer eine Notwendigkeit. Habe ebenfalls festgestellt, dass die Bio-Reiniger viel angenehmer für die Hände sind. Werde mir die Putzmarie also ins Haus holen.

[Luzian]

Hallo

wenn ich in der Natur unterwegs bin und draußen übernachte dann nehme ich von Mai bis Juni immer
Birkenblätter als Spülmittel. In Birkenblätter sind viele Saponine enthalten.
Die Blätter muss man nur klein schneiden und in einen Plastikbeutel mit Wasser geben alles gut durchschütteln
und dann bildet sich schon Seifenschaum, mit dem man Geschirr und Töpfe waschen kann.
Man kann auch sich selbst mit den Saponinen der jungen Birkenblätter waschen, die sind sehr erfrischend.
Oder man probiert mal Seifenkraut ( Saponaria officinalis ) Das hatte ich früher auch im Garten
ausgesät, aber noch nicht ausprobiert wie es sich zum Seifenersatz eignet.
War auch immer eine schön anzusehende Bienenweide gewesen....

Gruß

Luzian

[Gierschplantage]

Hallo Luzian,

oh, das mit den Birkenblättern wusste ich noch nicht, das hört sich gut an. Leider gibt es bei mir in der Gegend wenig Birken, ist hier in weiten Teilen nicht der Boden danach. Da müsste ich schon gezielt losgehen mehr so Richtung Nordkreis im Umland. Werde dieses Frühjahr mal verstärkt darauf achten, wenn ich "in den Pilzen" bin und mir bei Gelegenheit ein paar für ein Bad besorgen, für's Geschirr wäre mir das zuviel Aufwand. Seifenkraut finde ich auch eine interessante Idee, hätt' ich ja auch mal selbst darauf kommen können , werde heute Abend mal nachlesen, ob sich das bei mir wohl wohlfühlen würde. Vielen Dank für die Anregungen!

[fiddler]

Du kannst aus Kaliumhydroxid und Fett oder Öl Schwierseife selbst herstellen. Da weißt Du dann genau was drin ist. Oder Du machst "harte Seife" aus Natriumhydroxid und Fett, die geht auch zum Geschirrspülen, wenn man sie ein wenig im Wassr bewegt und sich einen Teil auflöst. Ich verwende solche Seife seit langen zum Händewaschen zu Hause und ausschließlich, wenn ich in der Natur unterwegs bin.
Es gibt viele Seiten im Internet, die sich damit beschäftigen, wichtig ist, dass das Verhältnis von Lauge zu Fett genau stimmt, damit Du die gewünschten Eigenschaften der Seife bekommst. Suche mal im Netz nach "Seifenrechner", da bekommst Du alle nötigen Informationen.

Diese Seife ist auf jeden Fall komplett biologisch abbaubar. In großen Mengen ist sie natürlich trotzdem schädlich für Organismen.

Der Vollständigkeit halber: mach Dich bitte mit dem Umgang von NaOH und KOH vertraut, bevor Du damit hantierst. Die Lösungswärme ist enorm, sollte man nicht unterschätzen! Und konzentrierte Basen sind sehr schädlich für die Augen.

[Gierschplantage]

Guten Abend,

habe Deinen Beitrag gerade erst gesehen, war ein paar Tage nicht online. Bin ja immer fasziniert, wenn ich merke, wieviel "Fachwissen" so manch einer mit sich rumträgt. (Würde mich ja gern revanchieren - hier will nicht vielleicht jemand was über Brot backen wissen? *hoffnungsvoll-in-die-Runde-guck'*) Vielen Dank für die Einführung, das finde ich ja nun wirklich auch interessant! Und nein, ich werde da nicht überstürzt irgendwas zusammenrühen .

Über das Seifenkraut habe ich mittlerweile gelesen, ich dacht' ja immer, da werden die getrockneten Blüten ausgekocht, was-weiß-ich, aber alles Blödsinn, es sind die Rhizomabschnitte, die das Sapotin enthalten.

Werde das Jahr mit der Putzmarie beginnen (habe eh noch keine "Einrichtung", wird also seltenst vorkommen) und im nächsten Winter dann weiter planen. Mittlerweile zeichnet es sich bei mir ab, dass über kurz oder lang eine Art Sickergrube her muss, da das Haus durch leichte Hanglage Wasserdruck auf einer Seite hat. Ob ich da nun erst einmal buddle und hoffe, tief genug zu kommen, oder gleich einen Gulli plus "Leitung" bis nach vorn lege, ist noch nicht geklärt. Aber Grube hin oder her - das soll mir keine Einladung zum mir-doch-egal-Spülwasser-geht-ja-ganz-tief-nach-unten sein . Dank' Euch allen!

[fiddler]

Oh, eine Bäckerin! Da komme ich vielleicht mal darauf zurück, ich backe nämlich auch eine großen Teil meines Brotes selbst. Dann müßten wir aber in die Plauschecke gehen...

[Geranie]

Hallo,

ich hänge mich mal mit meiner Frage an diesen Thread an, weil es thematisch gut passt:

Das Spülmittel "Putzmarie" wird hier als relativ unschädlich vorgestellt. Dann könnte ich es doch sicher in ganz kleinen Mengen in die Regentonne geben und das Wasser aber trotzdem weiterhin zum Gießen (von Blumen und Küchenkräutern) benutzen, oder? Ich möchte es wegen der Stechmücken in die Regentonne geben, um die Oberflächenspannung zu zerstören. Dafür reichen ja ein paar Tropfen.
Kann ich das unbedenklich machen, - oder gibt es vielleicht eine Alternative um die Regentonne als Aufenthaltsort für die Stechmücken unbrauchbar zu machen? Mein Nachbar hat mir Speiseöl empfohlen und mir auch gleich welches reingeschüttet; viel zu viel, -jetzt ist alles ölig ich habe es so gut es ging wieder abgeschöpft, - aber ganz kriegt man das natürlich nicht mehr raus. Das will ich keinesfalls mehr einsetzen, denn die ganze Tonne riecht jetzt bei der Hitze ranzig, und die Gießkanne rutscht einem aus der Hand...........

Würde mich über Anregungen freuen.

LG
Geranie

[Mia]

Damit gießen kannst Du sicher schadlos, Geranie,

nur, den Stechmücken wird das Spülmittel vermutlich auch nichts ausmachen. Das Purzmariezeug ist sanft, die Fettlösung ist auch nur mittelmäßig, es kann durchaus sein, dass die Mücken trotz des Spülmittels hervorragend in Deinem Wasser überleben.- Probier's aus!
Jedenfalls hilft es - auf Dauer - ein bissi gegen die Ölreste in Deiner Tonne.

Lieben Gruß,
Mia

[Geranie]

Moin Mia,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort!

Wenn es den Pflanzen nichts ausmacht, probiere ich einfach mal aus, ob ich die "Stechmücken-Residenz" mit der Putzmarie abschaffen kann. - Falls die Stechmücken davon wirklich unbeeindruckt sind; gibt es andere milde Reinigungsmittel, die man in kleinen Mengen in die Regentonne geben könnte ohne den Pflanzen (oder sich selbst bei Nutzpflanzen) zu schaden? Frosch Neutralreiniger vielleicht?

Übrigens hat das Öl tatsächlich alle Stechmücken aus der Tonne vertrieben, -aber das ist eine haltlose Schweinerei. Ich befürchte, da hilft nur die Tonne komplett zu leeren und dann reinzukriechen und auszuwischen...............

LG Antonia

[Mia]

Fang erst mal mit der Putzmarie an, Antonia,

wenn es nicht hilft, nimm einige Tropfen Frosch oder meinetwegen auch Haka-Neutralreiniger. Im Grunde genommen machen die natürlichen Putzmittel Pflanzen nichts aus, sie erhalten vor allen Dingen Phosphate, die wie Dünger wirken. Gute, natürliche Kernseife kannst Du auch nehmen, musst aber gucken, ob das Etikett auch mit dem Inhalt übereinstimmt. Oft werden doch Terpene aus Erdöl beigemischt. Die solltest Du nicht auf Deine Pflanzen gießen!

Lieben Gruß,
Mia