Liebe Bluemchen,
nimm den billigsten Quarzsand, von mittlerer Körnung, den Du bekommen kannst. Schlichter Bausand, das reicht für unterirdisch. Da stecken auch keine Samen drin, und sofern sich welche ansiedeln wollen, kommen die nicht hoch, denn Dein Rasen wird ja regelmäßig gemäht.
Das Problem mit den Fugen ist ein anderes. Ich werde genau dieses Problem jetzt auch haben, denn ich habe mich aktuell auch entschieden, Natursteinplatten auf Sand zu verlegen.
Ich weiß: die Zwischenräume zwischen den Steinen ziehen Unkrautsamen magisch an!
Ich nehme an, dass Du Dein Pflaster nicht im letzten Herbst mit Splitt gefüllt hast, sondern im Herbst davor, und Du das Wunder des reichlich sprießenden Unkrautes schon mindestens einen Sommer lang erleben konntest? Ja? Oder zwei Sommer? Egal.
Jedenfalls, die Samen müssen nicht im Splitt gesteckt haben, dieses heftige Unkrautaufkommen in den Fugen ist absolut ein Werk der Natur, die einfach keinen besiedelbaren Zentimeter Boden unbesiedelt lässt, sofern sie sich irgendwie einbringen kann. Sie packt Dir in den Splitt genau die Unkräuter, die da überleben können.
Und jetzt, wenn ich das weiß, warum mache ich dann den gleichen Fehler? Warum lege ich meine Natursteinplatten nicht in festen Zement? Warum bürde mir dergleichen auf? - Tu ich ja gar nicht. Es gibt eine Waffe dagegen, die ich aber auch noch nicht ausprobiert habe, deshalb bin ich NOCH unsicher. Die Waffe kommt aus England, sie kommt aus den alten Cottage Gärten, und sie bedeutet nichts anderes als: Die Zwischenräume selber besäen und bepflanzen! Der Trick ist: Wo
meine Pflanze dicht wächst, kommt kein Unkraut mehr rein! Die Natur mit ihren Unkrautsamen steht dann ein bisschen dumm davor, denn ihre potentiellen Felder sind schon besiedelt! Nun kommt es darauf an, die Flächen mit ihren Besonderheiten genau in Augenschein zu nehmen. Was könnte da wachsen? Es muss ganz niedrig sein, dicht und trittfest.
Ich habe es relativ leicht mit der Auswahl, denn meine Wege und Flächen liegen absolut vollsonnig und trocken. Überall wo ich mit dem Belag im letzten Herbst schon fertig wurde, habe ich diverse, ganz niedrige Thymiansorten eingesät, gibt auch Rasenkamille, trittfeste Minipflanzen, Rühlemann's hat auch welche.
Wenn aber mein Plattenbereich schattig und feucht läge, müssten da zum "abdecken gegen andere Unkrautsamen" Moose hin. Ergäbe Ausrutschgefahr bei Nässe, aber gut.
Alternativ kann man zementieren, man kann Folien unter alle Steine legen, und/oder für die Fugen diesen Fugsand verwenden, der hart wird und kein Kraut durchlässt. Gibt es im Baumarkt. Es gibt biologischen und weniger biologischen, teuer ist er allemal. Ich habe den jetzt verwandt, um die Flächen vor Türen in den Garten zu stabilisieren. Da habe ich dann ein gewisses "sauberes" Outfit. Man kann den aber auch überall aufbringen! - Will ich aber nicht.
Ich habe mal vor 25 Jahren in England eine Garagenauffahrt zu einem netten Cottagehaus gesehen, die war so natürlich bepflanzt. Pflastersteine auf Sand waren das, darauf überall diese kriechenden, harten Ministauden, Thymian halt, dazwischen kam überall Mohn hoch, auch Johanniskraut, an den unbefahrenen Rändern Königskerzen. Ich war tief beeindruckt. So eine Garagenauffahrt konnte es in ordentlichen Deutschland einfach nicht geben! Und die war von Menschenhänden gemacht! Das war bewusst angepflanzt! -- Da will ich hin.
Ich trage aber auch niemandem nach, einfach eine ordentliche, unkrautfreie Terrasse haben zu wollen. Nur dann muss eben am Untergrund etwas getan werden. 1.: Zement = sehr ordentlich! 2.: Atmungsaktive Folie drunter, mit hart werdenden Fugsand versiegeln = auch sehr ordentlich!
Aber die, die nur Sand streuen oder Splitt verwenden, die haben es halt mit der Natur zu tun. Und da gibt es nur die Möglichkeiten: selber einsäen oder rupfen.
Lieben Gruß,
Mia