Hi Spinatwachtel,
ich fange hinten an:
Ist für jede Pflanzensorte eine spezielle Anzuchterde notwendig?
Nein. Anzuchterde soll vor allen Dingen mager sein, damit sich Wurzeln bilden. Das junge Pflänzchen soll mit seinen Wurzeln den Topf quasi durchsuchen, um irgendwo auf gute Nahrung zu stoßen. Das gelingt ihm nicht, denn Anzuchterde ist ja mager.
Lassen wir es nun so, bleibt es stehen, entwickelt sich nicht weiter. Hier muss nun Düngung kommen!
Pflanzen wir hingegen Samen in gute Komposterde, haben die gar kein Interesse Wurzeln zu bilden, denn sie finden ja mit wenigen Würzelchen zunächst alles was sie brauchen...
Und hier erklärt sich auch Dein Rätsel: In gutem Kompost keimen Samen gut, bilden aber kaum Wurzeln. In mit Sand gestrecktem, mageren Kompost keimen die Pflanzen bei gutem Giessen auch gut, aber sie bleiben nach einiger Zeit im Wachstum einfach stehen.
Der Trick ist, dass Du jetzt düngen musst! Denn sie finden keine Nahrung!
Das Düngen kann erfolgen dadurch, dass Du sie jetzt pikierst/vereinzelst und und in deutlich bessere Erde umpflanzt, oder indem Du gute, vorgedüngte Erde um sie aufhäufest, oder wirklich einfach Dünger mit dem Gießwasser rankippst - bis sie ausgepflanzt werden. Und auch danach brauchen die unterschiedlichen Pflanzen noch Nahrung.
Zusammenfassend: Anzuchterde immer mager, damit sich Wurzeln bilden, ist das geschehen, entweder auspflanzen in bessere Erde, anhäufeln mit besserer Erde, und/oder zeitgleich DÜNGEN. Das kann ein Dünger aus der Flasche sein, das kann - je nach Pflanze - Brennesseljauche sein, das kann sonstwas sein.
Der Weg ist immer der gleiche: Anzucht in magerer Erde damit sich viele Wurzeln bilden, danach die Erde mit Dünger (auch Kompost/Jauchen) aufpeppen, damit die junge Pflanze was zu essen hat und sich entwickeln kann.
Lieben Gruß,
Mia