Hallo Zehbart,
ich versuche jetzt mal alles der Reihe nach abzuarbeiten.
1. Es ist gut, dass die Bäume kräftig beschnitten sind! Den Eschen sollte das auch nichts ausmachen. Sonne ist wichtig, sonst gedeiht kein Gemüse, keine bunten Sommerblumen und auch keine Beerenstäucher. Auch Rasen tut sich schwer, er kümmert und neigt zum Vermoosen. Hier könnte ich jetzt mit Zone eins weitermachen, aber das hebe ich mir auf für später.
2.Schnecken stellen in allen Gärten ein Problem dar. Man kann die auch nur ein bisschen durch trockenere, vollsonige Böden mit Gneis drauf hindern, auf allen anderen bleiben sie. - Leider. Es gibt noch zwei, drei Dinge, die Du tun kannst: 2.1.: Halte den Garten vor allem an feuchten Stellen ordentlich! Dort sitzen sie, vermehren sich, und schwärmen von da aus aus. Dein Kellerabgang wie er jetzt ist, dürfte ein wahres Schneckenparadies sein. Übersichtliche Brennesselecken oder Staudenstängel, die vertrocknen, dürfen hingegen sein! Alles was trocken ist und VERtrocknet, wie Brennnesseln zum Winter hin, stößt die Schädlinge unter den Schnecken ab, nährt aber die Nützlinge unter ihnen.
Daraus folgt 2.2.: Lerne die Schnecken kennen! Das größte Problem für landläufige Gärtner ist die spanische Wegschnecke, Arion vulgaris, die irgendwann in den 50ziger Jahren eingewandert ist und andere einheimische Nacktschnecken. Google Dich mal durch diesen link durch, dann lernst Du mehr:
http://weichtiere.at/Schnecken/land.html
Also, unsere Gartenfeinde sind vor allem diese dicken, rotbraunen Viecher (Arion vulgaris), und - zum Teil - die weiteren dunkelbraunen, dunkelgrauen und schwarzen
Nacktschneckenarten. Vernichte nie eine Gehäuseschnecke! Die bunt gekringelten Viecher sind Todholzraspler! Sie werden sich in keiner Weise an Deinen Salaten oder Kräutern vergreifen! Um zu überleben brauchen sie vertrocknende Stängel alter Stauden oder eben sehr gerne die von alten Brennesseln. Zudem sehen sie hübsch aus. Auch Weinbergschnecken raspeln gerne an totem Holz.
Falls Du Weinbergschnecken im Garten hast, können die auch zu Gegenspielern der Nacktschnecken werden, indem ihre Jungen deren Gelege vertilgen. So eine Weinbergschnecke geht allerdings schon an Salat, auch manche Blumen mag sie. Aber mir ist es sehr viel lieber, ich opfere ihr ein paar Salate, als dass die Nacktschnecken über Nacht ALLES kahlfressen.
Schone auch bitte die Schnegel! Das sind auch Nacktschnecken, grau, schwärzlich, oft hübsch marmoriert, bisweilen seeehr groß, aber es sind Gegenspieler der gemüsevertilgenden Nacktschnecken! Der Tigerschnegel frisst die Eier der rotbraunen Viecher, also NICHT umkommen lassen!
Trotzdem ist es mit den Nacktschnecken - besonders zu Regenzeiten - keineswegs einfach. Da nützt einem ja alle Mühe nichts, den Garten trocken zu halten! Um wirklich schneckensicher zu sein, muss man sich ein entsprechendes Beet kaufen oder ein kleines Gewächshaus.
Alternativ kann man 2.3.: besonders gefährdete Kulturen wie Salate oder Basilikum hochgestellt in Töpfen/Schalen halten. Dem Basilikum macht das überhaupt nix! Es gedeiht phantastisch im Topf! An Salate wie den mehrjährigen Rucola (Diplotaxis tenuifolia) gehen keine Schnecken, er wuchert stark, muss also immer wieder beschnitten werden, aber er kann für die Nacktschnecken zu einem Gemüsebeet eine regelrechte Hürde darstellen. Vorher muss man das Innere des Gemüsebeetes allerdings Schneckenfrei kriegen. Es gibt ein Schneckenkorn von Neudorff - Ferramol - welches die Schnecken durch zuviel Eisen vergiftet. Es ist unschädlich und Du hast keine Schneckenleichen. Das würde ich schon noch dort einmal anwenden, bis Deine "Grenze" steht.
Ich benutze es gar nicht mehr, denn ich habe soviele entzückende Weinbergschnecken im Garten, die möchte ich nicht umbringen.
Frag wieder, wenn Du Deinen Garten angelegt hast! Zum Beispiel zu entsprechenden Beeten...
Zum Rucola:
http://www.gartendatenbank.de/wiki/dipl ... tenuifolia
3. Thema Lochsteine
Zehbart, ich meine WIRKLICH: zertrümmern, zerdeppern, kleinen Bruch daraus herstellen! Und zwar aus den NICHT tragenden Teilen. Jetzt, warum? Wenn Du sie so in der Erde lässt und Trockenmäuerchen drumherum schichtest, hast Du lauter kleine Kämmerchen in denen das Wasser jeweils unterschiedlich nach unten weggeht, aber keinen verbindenden Boden mit gleichen Bodenansprüchen pro Terrasse. Da sind ja immer die äußeren Lochsteine als Mauern dazwischen! Du hast dann innerhalb jeder Etage ganz verschiedene Kleinklimata! Mit nur begrenztem Platz für die Wurzeln! Kannst Du Dir das vorstellen?
Du kannst aber auch, wenn Du die Mühe scheust, was ich sehr gut verstehen kann, die Lochsteine einfach freilegen, die Erden wie besprochen von unten nach oben einfüllen und neu beflanzen! Dann hast Du relativ wenig Arbeit, nur Du hast dann halt die Lochsteine von außen. Überall ein Kraut rein! - Ginge ja auch! Und das ist sicherlich nicht schlecht!
Diese Geschichte mit den unterschiedlichen Böden darfst Du nicht verallgemeinern. Es ist wirklich so, dass die verschiedenen Pflanzen unterschiedliche Bodenansprüche und unterschiedliche Lichtansprüche haben. Es würde Dir nichts nutzen, wenn Du unten einen Lochstein mit einem Erd/Sandgemisch füllst, und da einen Thymian reinpflanzt. Der würde Dir eingehen. Es ist schon so, dass ich genau bedacht habe, was ich schreibe. Unten: feucht, schattig, humusreiche Erde, nach oben immer mehr Licht, die Erde immer magerer, ganz oben Mittelmeerbepflanzung.
Du kannst Sandbeimischung und glitzernden draufgestreuten Gneis auch nicht als Rezept für Dein Gemüsebeet verwenden, die Gemüse würden schlecht gedeihen.
Es besteht immer ein Zusammenhang zwischen Licht, Bodenansprüchen und den entsprechenden Pflanzen.
4. Zone 1.
Du hast da Folgendes:
.... ist der ganze Untergrund eine Mischung aus Wurzelgemenge von Bäumen und Efeu...
Das kriegst Du durch Umgraben leider nicht weg. Baumwurzeln sind sehr aktiv, wenn Du sie abhackst, sind sie im nächsten Jahr stärker wieder da. Die Beerenstäucher solltest Du an dieser Stelle vergessen. Beerensträucher wachsen in voller Sonne, selbst die Blaubeeren im Wald wachsen am Waldrand , wo die Sonne sie noch gut erwischt, und zwar in leicht saurem Boden, der oft durch Nadelfall von Tannen oder Fichten hervorgerufen wird. - Also, das wird nix. Auch Rasen wird dort kaum gedeihen.
Aber sei nicht grantig, die Natur hat Dir hier doch ein wunderbares Beispiel gegeben, wie SIE es macht! Sie hat den beschatteten Boden, der wahrscheinlich für wenig anderes taugt, mit Efeu überzogen! Die Baumwurzeln ziehen ganz viel Feuchtigkeit aus dem Boden, und obwohl es Nordlage ist, wird der Boden - sofern Du den Efeu wegnimmst - hier im Sommer sehr trocken sein. Das Einzige was an solchen Plätzen tatsächlich gut gedeiht, ist Efeu! Er hält den Boden, der im Sommer wegen der Baumwurzeln auszutrocknen droht, mit seiner Blätterschicht beschattet und stets etwas feucht.
Ich würde einen schönen Weg anlegen, und ansonsten diese Grundlage aus Efeu und Baumwurzeln erstmal so lassen.
Reiss' stellenweise Efeu weg und pflanz' da Azaleen und Rhododendren, bissi saure Rhodendrenerde ins Pflanzloch. Das sind Flachwurzler, sie kommen im Schatten klar und auch mit den tiefgreifenden und hochwachsenden Baumwurzeln. Der Efeu sorgt dafür, dass ihr Boden nie gänzlich austrocknet. Farne können dazu, Aronstabarten, Buschwindröschen, Akelei, Lungenkraut, Bärlauch... frag später weiter! Und im Herbst das Laub der Esche immer fein unter die Sträucher kehren und liegenlassen! Dann ist das eine standortgerechte Beflanzung die gedeihen wird!
4. Der Bereich vor und neben der Sitzterrasse:
Ich denke, da solltest Du die Rasensoden abheben (mit der Nase nach unten kompostieren) und noch etwas gekaufte Erde aufbringen. Im Prinzip kannst Du da wirklich ein schönes Blumenbeet anlegen! Sonne bekommt es ja jetzt genug, für Erde ist dann auch gesorgt, eine Strauchrose wächst da ja schon. Schön sind Stauden, die jedes Jahr wiederkommen: Iris, Margariten, Phlox, Strauchastern für den Herbst...
Wenn oben vom Kellerabgang her die mediterrane Schicht von Kräutern da ist, können dazwischen auch wiederkehrende Nelken wachsen, kleine Röschen im Zwischenbereich .... der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Probier aus!
Hier kann alles gedeihen was in einem sonnigen Garten wächst!
5. Vor der Garage im Garten gedeiht sicher noch etwas "gemüsiges". *grins*
Na, sagen wir so: Direkt hinter ihr nicht! Sie wirft zuviel Schatten! Pflanz hier hübsche Sträucher, die das abkönnen!
Und wenn Du Dir dann die Fläche anguckst mit dem Gemüsebeet von links, dem Sträucherbeet von der Garage aus, dem reinwachsenden Blütenbeet von der Sitzterasse aus, dem reinwachsenden Kräuterbeet vom Kellerabgang aus, bleibt da eigentlich nur noch eine recht kleine Rasenfläche, die auch erhalten bleiben sollte. Das beruhigt das Auge. Schafft einen guten Klang zu vielen höher wachsende Pflanzen.
6. Platz vor der Garage zur Straße hin:
Die Erde wird hier nicht sonderlich gut sein, wegen der Baumwurzeln, aber der Standort ist vom Licht her nicht schlecht! Die Südsonne kommt ja auch zum Teil unter den Eschen durch!
Ich würde dort im verbleibenden Licht Strauchrosen pflanzen, schöne Scheinquitten, an der Garage oder den Bäumen eine Lonicera zum Hochranken, es kann auch eine große Rankerose in der Esche sein! Untendrunter am Zaun Glockenblumen, Margariten, Goldlack.... An diesem Zaun können viele bunte Blumen gedeihen! Eventuell vorher etwas neue Erde drauf!
Einen lieben Gruß,
Mia
Und jetzt verdau das erstmal!
Lass alles sacken!