Das Bio-Gärtner Forum

Moin,

ich bin neu hier und habe auch von Gartenpflege nicht so die Ahnung....

jedenfalls habe ich zusammen mit meinem Bruder ein Gartengrundstück geerbt was ca. 920m² umfasst.
Das Problem ist, das sich dort mehrere Jahre niemand drum gekümmert hat. Jetzt ist die gesamte Fläche, ausser vorne wo eine Doppelgarage steht, total zugewachsen und die Nachbarn beschweren sich, weil alles über die Zäune wächst.
Wir haben absolut keine Ahnung wie wir das in den Griff bekommen sollen, ohne einen Haufen Geld los zu werden

Ich hatte erst die Idee, um da vll. irgendwie voran zu kommen mit einem Bagger alles einmal kräfitg umzugraben. Die Wurzeln dürften ja auch recht tief im Boden stecken.
Auf dem einen Foto sieht man eine kleine Schneise am Rand. Auf den anderen Seiten sieht es leider nicht so "gut" aus.

Vll. hat einer von euch einen Rat oder Tip und falls das Thema im falschen Bereich ist, einfach verschieben

MfG

Micha

Hallo hercules! :)

Na, der Nickname passt ja zu dem, was ihr beiden da vor euch habt. Den Gedanken mit dem Bagger kann ich durchaus nachvollziehen, auch wenn ich ihn nicht für sonderlich zielführend halte. Der Bagger nimmt euch dann nämlich nicht nur die lästigen Wurzeln weg sondern auch den guten Boden, den ihr braucht, damit ihr das auch wieder in einen Garten verwandeln könnt, in dem etwas wächst und gedeiht.

Ich glaube, ich würde es mit einer elektrischen Heckenschere versuchen und sozusagen den Boden "scheren wie Schaf(woll)e". Wenn ihr euch abwechselt in Scheren und Wegräumen sollte das zu Packen sein. Dann seht ihr zumindest auch, was da unter dem Gestrüpp evtl. noch an Bäumen zum Vorschein kommt. Womöglich versteckt sich ja auch noch ein kleiner Teich irgendwo. Danach ist dann mal eine Bestandsaufnahme möglich und man kann weiter sehen.

Was soll denn nach der Rodungsaktion aus dem Garten (bzw. dem ganzen Grundstück) werden? Wollt ihr ihn bewirtschaften? Oder nur die Nachbarn zufrieden stellen und weiter ist noch nichts geplant? Vorzeigbar machen für einen Verkauf?

moin,

früher als meine Großeltern noch jung waren, war der Garten bis in jede Ecke bestellt. Lange wuchsen dort auch noch Kirschbaum, Pflaume, Johannisbeer, etc. aber das ist durch dieses wilde Gewächs zerstört worden. Einen Teich habe ich als Kind immer haben wollen aber den gab es nie

Naja, ich dachte mir das erst einmal eine große rasenfläche entstehen soll und dann könnte man das evtl. verpachten. Dann müssten wir uns nicht regelmäßig um den Bewuchs kümmern und die Nachbarn wären auch zufrieden.
Verkaufen wollen wir erstmal nicht, da es vll. in mehreren Jahren doch sein kann das einer von uns dort bauen möchte.

mfg
micha

Hm, noch eine Überlegung: Kann einer von euch mit einer Sense halbwegs umgehen? Es gibt Sensen mit kurzem, kräftigen Blatt, die extra dafür geschaffen sind, um z.B. Jungwald von Dornengestrüpp zu befreien. Mein Vater hat damit eine frisch wieder aufgeforstete Fläche soweit gepflegt, dass Brombeerranken nicht über die jungen Bäume wuchsen und diese zu Boden drückten. Mit so einer Sense müsstet ihr auch eurem Gestrüpp beikommen können. Handarbeit bleibt es aber natürlich trotzdem.

Für einen vernünftigen Rasen müsst ihr tatsächlich auch den Wurzeln beikommen. Ist die Frage, ob ihr da den Boden nicht besser austauscht. Neuen Mutterboden aufschütten zu lassen wird euch aber auch eine Stange Geld kosten.

Ich überleg mal weiter, vielleicht fällt mir ja noch etwas ein.

also an eine Sense hätte ich im Leben nicht dran gedacht wäre dann aber wohl so als würde man die angenehmeren Motorsensen nehmen oder nicht?
Ich glaube das sprengt dann wieder das Budget, würden wir den Boden neu aufschütten lassen.

Ich denke wenn wir das erstmal mühselig zurück geschnitten haben, was ja noch relativ gut machbar ist, weiss ich nicht wie man dem Zeug entgültig den Garaus machen kann, damit es im nächsten Sommer nicht wieder von vorne losgeht.

hercules hat geschrieben:also an eine Sense hätte ich im Leben nicht dran gedacht wäre dann aber wohl so als würde man die angenehmeren Motorsensen nehmen oder nicht?

In Deinem Falle, ja, stimmt. Mein Vater wollte die Ranken ja auch von den Bäumchen runterziehen mit der Sense, das geht nur, wenn sie nicht sofort durchgeschnitten werden. Ist aber bei Dir ja anders, Du rodest ja komplett.
Du brauchst aber in jedem Fall eine Motorsense, die auch mit Gesträuch, also kleineren Zweigen, fertig wird. Ich habe (für Gras rund um Obstbäume und andere "Ecken") einen Fadenmäher, der ist definitiv nichts für Dich! Der schafft schon harte, dickere Grasstängel nicht mehr und lange feste Halme wickeln sich ständig um die Fadenspule. Du brauchst ein richtiges Messer. Tendenziell kein Elektro-/Akkugerät, sondern einen Benziner (der kriegt das selbe Gemisch wie Motorsägen, also mit Öl im Benzin), damit bist Du beweglicher und zeitlich flexibler. Und zur Schonung der Schulter- und Rückenmuskulatur bitte auch einen Tragegurt! Die Dinger werden mit der Zeit unglaublich schwer.

hercules hat geschrieben:Ich denke wenn wir das erstmal mühselig zurück geschnitten haben, was ja noch relativ gut machbar ist, weiss ich nicht wie man dem Zeug entgültig den Garaus machen kann, damit es im nächsten Sommer nicht wieder von vorne losgeht.

Da habe ich auch noch keine Idee. Wenn Du einen konventionellen Bauern fragst, dann sagt er wie aus der Pistole geschossen "totspritzen" und meint damit Roundup. Funzt, ist aber halt extrem giftig und nachweislich auch für Menschen in den Langzeitwirkungen nicht harmlos (geht auch ins Grundwasser). Und dass das das genaue Gegenteil von biologisch ist muss ich wohl gar nicht erst erwähnen.
Würdet ihr daraus einen Gemüsegarten machen wollen, dann hieße das umgraben und dabei die Wurzeln entfernen/aussortieren. Das geht natürlich auch, wenn ihr "nur" Rasen ansäen wollt, aber dafür sollte es ja hoffentlich noch eine weniger arbeitsintensive Lösung geben. Ihr braucht ja keinen tief gelockerten Boden. Mit den üblichen maschinellen "Umgräbern" kriegt ihr die Wurzeln nicht raus, ihr bereitet ihnen nur noch bessere Bedingungen zum Wachsen.

Das sieht ja echt wild aus...
Ich würde auch versuchen, erst mal oberirdisch zu scheren. Es gibt Motorsensen mit Messern statt Faden, die wären geeignet. Paß aber bitte gut auf Deine Beine und auch evtl. im Gestrüpp sitzende Tiere auf, die Teile nehmen nämlich wirklich alles mit!

Die nächste Frage kommt aber gleich danach: wohin mit dem Bewuchs? Eigentlich braucht Ihr so einen großen Schredder, wie ihn Gartenbaufirmen haben. Oder Ihr müßt alles abfahren (lassen).

Dann würde ich mit einer starken Motorhacke beigehen. Klar häcksle ich damit die Wurzeln, aber wenn man das mehrfach im Abstand von ein paar Wochen macht, glaube ich nicht, dass da was wieder austreibt.

Es werden aber auch echte Bäume darunter sein, von der vorherigen Bepflanzung. Diese bekommst Du ohne wirkliches Roden nicht raus.

Da Du die Geräte vermutlich alle leihen müßtest, ist wirklich die Frage, ob Ihr nicht eine Firma beauftragt. Die kommen dann mit großem Gerät.

Noch ein anderer Gedanke: Dieser Wildwuchs ist natürlich auch Rückzugsort für eine ganze Reihe von Tieren. Wenn keine Nutzung ansteht und der Garten auch gar nicht weiter gepflegt wird, dann würde ich evtl. nur die Ränder zu den Nachbarn freischneiden und den Rest so lassen, wie er ist.

Also an die Motorsensen mit Metallschneide komme ich ohne Probleme ran. Da kenne ich nämlich 1-2 Leute sie soetwas haben und von dem einen hatte ich schon einmal eine ausgeliehen.
Ja, den riesigen Haufen "Abfall" hatte ich auch schon im Hinterkopf... das einfachste wäre wohl an Ort und Stelle hexeln und dann ist gut. Einen Anhänger haben wir zwar selber aber da fährt man sich ja dumm und dämlich...
Einen alten Hexler haben wir sogar noch. Der ist zwar nicht der neuste und größte aber der hat bisher alles klein bekommen. Nur dann müssen mir die Nachbarn mit Strom aushelfen.

Totspritzen wäre wohl die bequemste Lösung aber da kommt wieder das finanzille zum tragen. Ich hoffe das sich bei uns nicht so viele wilde Untermieter eingenistet haben aber das nächste Naturschutzgebiet ist nur, 2 kaum befahrene Straßen weiter
Nur die Ränder wollten wir nicht machen, weil wir entgültig alles einmal weg haben wollen. Dann kann man die Fläche leichter mal wieder sinnvoll nutzen.
Um die unzähligen alten Baumstämme mache ich mir erstmal keine Gedanken, die stören erstmal nicht.

Beginnen können wir wohl auch erst ab mitte Juni

Häckseln und DANN wegfahren würde ich empfehlen. Du reduzierst damit das Volumen erheblich und hast hinterher aber keinen unschönen Haufen, der nur sehr langsam verrottet/kompostiert. Ihr habt ja momentan auch nicht vor den Garten zu bewirtschaften, so dass ihr auch keine Verwendung für den entstehenden Kompost habt. Ich persönlich würde dorniges Gestrüpp auch nicht unbedingt verwenden wollen, ich fahre meinen Rosenschnitt z.B. auch weg.

Untermieter habt ihr sogar mit Sicherheit, mindestens Mäuse. Auch andere Kleinsäuger halte ich für wahrscheinlich. Die leben auch mitten in Siedlungsgebieten. Je nach Höhe des Wildwuchses könnte ich mir sogar brütende Vögel vorstellen. Danach müsstet ihr mal Ausschau halten, denn dann bekommt ihr womöglich Probleme, dass ihr während der Brutsaison nicht roden dürft. Nicht dass ihr noch Probleme mit der unteren Naturschutzbehörde bekommt. Wenn eh noch Zeit ist bis ihr anfangen könnt wäre es evtl. keine schlechte Idee, mal vorab zu klären, ob es da irgendwelche einschränkenden Bestimmungen gibt. Ich hab vor kurzem z.B. einen dicken Brief bekommen, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich Besitzerin von zwei Biotopen bin (Baumbestand, incl. Auflistung sämtlicher dort vorkommender Pflanzenarten ), in denen ich sicherlich nicht so einfach roden dürfte.

Ach ja, feste lange Hosen, entsprechende lange Ärmel, am besten Sicherheitsstiefel, Schutzbrille und Gehörschutz gehören zur Motorsense! Durch die Gegend fliegendes Schnittgut tut weh und kann Augen schlimm verletzen! Von einem Sensenblatt, das sich an etwas fängt und deswegen unkontrolliert bewegt ganz zu schweigen.

Gehexelt wird auf jeden Fall!
An den Mäusen störe ich micht jetzt nicht so, die werden mit sicherheit schnell was neues finden. Bei den Vögeln ist schlecht auf die schnelle was zu sehen, weil man ja nur am Rand gucken kann.
Wir lassen uns dann mal überraschen und sehen dann wie es aussieht.

Ich schicke mal voraus, dass ich nicht alles hier gelesen habe... Sorry, nicht falsch verstehen!

Erstmal von den Photos her sieht das ein wenig so aus wie bei uns bevor der große Bagger kam. Wir sind auch mit einer elektrischen Sense durch. Und das war auch gut so.... Wir haben neben altem Spielzeug auch so Holzmatten gefunden, die man als Sichtschutz nimmt. Diese waren völlig eingewachsen etc Mittlerweile haben wir Wiese bzw Chaos und einen Über- und Durchblick. Tiere haben wir auch gefunden. Ratten und einen Igel. Von daher finde ich mähen bedenklich. Manches haben wir auch einfach von Hand oder mit der Heckenschere vernichtet (wegen der Tiere halt). Zudem hatten wir zwei Bäume und haben uns vorher erstmal informiert, ob wir dann Ersatzpflanzungen machen müssen oder so. Meine Eltern mussten das damals und hätten Strafe zahlen müssen, wenn sie es nicht getan hätten. Informier dich da vlt noch! Wir hatten Glück. Der Kelch ging an uns vorbei. Was zudem noch zu wissen ist... Findet ihr alten Hausrat (Töpfe, Bettgestell, Schüsseln etc) ist das in vielen Bundesländern meldepflichtig, wenn es beim Umgraben zum Vorschein kommt. Meine Eltern durften 2Wochen nicht buddeln, weil da erstmal ein wichtiger Herr drüber gucken musste. Bei uns wurde Gott sei Dank nix gefunden. Auch hier, wenn ihr sowas vorhabt, bitte informiert euch. Es muss nur ein Nachbar an falscher Stelle was ungünstiges sagen, dann habt ihr Ärger an der Backe.
Du hast geschrieben, dass es durch die Zäune zu den Nachbarn wächst. Liegt das Grundstück an einer Straße mit Gehweg? Wenn ja, schaut, dass der Weg frei und sauber ist. Das Ordnungsamt hat auch an solchen Dingen Spaß....
Wir haben übrigens mehrere Grillabende veranstaltet, um das in den Griff zu kriegen.
Erst Sensen, dann baggern!

Viel Erfolg und halt uns mal weiter auf dem Laufenden!
Gruß, aingeal
die nur noch gegen den Efeu kämpft

Moin,

ist schon ein paar Tage her das letztemal aber es hat sich was getan. Ich war die Zeit als ich das hier geschrieben hatte mit der Bundeswehr im Einsatz und mein Bruder hatte sich meiner Idee mit dem Bagger angenommen und hat dann mit einem Kumpel der einen Bagger hat kurzerhand alles platt gemacht. Das ging auch erstaunlich gut. Somit ist das Problem erstmal gelöst, bis es wieder von vorne losgeht, wenn wir da nichts weiter unternehmen.

Wenn wir jetzt noch die ganzen Baumstümpfe entfernen, müsste es möglich sein mit einem Trecker alles einmal umzugraben, um es dem Unkraut nocht etwas mehr zu vermiesen.