Neugestaltung Garten
Verfasst: So Apr 10, 2016 23:40
Hallo in die Runde!
Im letzten August bin ich umgezogen mit einer guten Bulliladung (früher nannte man die Dinger Bulli, heute heißen sie wahrscheinlich irgendwas englisches), also jedenfalls mit einem zusätzlichen, kleineren Umzugswagen ( zu dem LKW) voller Tüten, Töpfe, Tiegeln und vor allem Kübeln - mit Pflanzen. Schließlich lässt man nicht alles daheim, was man jahrelang päppelte, und muss sich dann für den neuen Garten alles, aber auch alles, neu kaufen. (Obwohl das wahrscheinlich preiswerter gewesen wäre, wenn ich jetzt überlege.)
Aber gut - ein bisschen Verlust ist immer.
Irgendwie habe ich auch gedacht, ich hätte alle Inhalte der Gefäße und Tüten im einzelnen im Kopf, könnte auch bald alles neu einpflanzen--- aber das war falsch gedacht.
Der neue Garten war einfach nur eine ewig nicht mehr gemähte Wiese, und der harte Boden darunter widersetzte sich jeder spontanen Bearbeitung. Ich bin auch nicht darauf gekommen, dass man nach einem Umzug zunächst Wichtigeres zu tun hat, als einen Garten anzulegen. Dass also zunächst das Bett stehen sollte und die Küche, dass vorher Wände gestrichen sind und Böden liegen, mit Fußleisten! Dass Lampen angebracht sind, damit man nicht im Dustern tappt, dass das Warmwasser ankommt, also erst mal die Heizung läuft... und... und... und.
Alle Kübel und Töpfe habe ich erstmal auf die Mauer zum Nachbargrundstück gestellt und das, was in Tüten war, in weitere Kübel eingeschlagen, auf die Idee, irgendwo Schildchen dranzumachen, bin ich nicht gekommen. Ich hatte ja alles im Kopf!
Irgendwann im Oktober war ich dann soweit, dass ich den Garten in Angriff nehmen konnte. In Winzschritten habe ich begonnen die Grasnarbe abzuheben, und darunter liegt so ungefähr der Altraum jedes Gärtners: dicker, schwerer Lehm!
Ich bin nicht weit gekommen, im Oktober. Ich konnte gerade mal ein paar Sachen von Dir auf EIN neues, kleines Beet einpflanzen, Carolyn, dann war Schluss.
Inzwischen habe ich einen jungen Mann, der mir hier im Garten helfen soll, insbesonders die Grasnarbe soll er abtragen, aber er hat nur wenig Zeit und kommt unregelmäßig. Ich selber komme mit dem Boden gar nicht klar, es ist alles zu hart und zu zäh... ich breche mir jedesmal einen ab, wenn ich da mit dem Spaten fuhrwerke. Bin bald in Schweiß gebadet, alle Knochen tun mir weh und bin nicht viel weitergekommen. Aber immerhin, ein paar Quadratmeter haben wir schon geschafft!
Und nun rächt sich mein Leichtsinn aus dem letzen Jahr: Die Pflanzen, insbesonders Stauden, haben alle in den Kübeln überwintert - und ich weiß nicht mehr was drin ist! Ich habe absolut keine Ahnung!
Bedeutet: Ich buddel die jetzt halbherzig irgendwo ein, ahne nicht was rauskommt, ob die am neuen Platz überhaupt richtig sind und ob ich sie nicht - fast - alle wieder umsetzen muss. Das ist frustrierend! Gottseidank kann ich zum Beispiel Minze direkt am ersten Austrieb erkennen und weiß, dass die in den Kübeln bleiben müssen. Die pflanze ich also gar nicht erst aus.
Gerade bei den Iris habe ich mich selber so reingelegt! Die Rhizome waren beim Umzug in Tüten und die Tüten schon noch nach Pflanzenhöhe und Farbe beschriftet. Aber als ich die Rhizome hier für den Winter eingeschlagen habe, habe ich nicht mehr darauf geachtet. Ich weiß also überhaupt nicht mehr, ob die kleinen Nana-Iris hinten oder vorne stehen, welche Iris wo -- und ob ich sie überhaupt noch alle beisammen habe. Gottseidank habe ich im letzten Herbst schon die Päonien eingepflanzt, also, diese Sorge bin ich los. Dafür habe ich garantiert einiges was hoch wächst vorne stehen, solches was klein bleibt hinten, manch kleine Sträucher konnte ich überhaupt nicht mehr identifizieren... FURCHTBAR!!!
Hinzu kommt die Sache mit dem Boden. Ich habe also hinten eine Gartenfläche, vielleicht 200 Quadratmeter, da ist der Boden feucht, dick und lehmig, wenn er trocken wird: knallhart. Übrigens: Regenwürmer ohne Ende! Ich frage mich, wie die das in dem Lehm aushalten, wenn der so trocken wird? Ich mag in diesen pappigen Lehm keine Iris pflanzen, ich habe Angst, die ersaufen mir alle, wenn es längere Zeit feucht bleibt. Also habe ich unter die Iris jeweils ein Nest aus Sand, Feldsteinen und Schotter gelegt. Bis jetzt kommen sie gut, sie mögen es ja, wenn ihre Rhizome steinig/durchlässig stehen.
Dann habe ich ein Beet an der Südostseite, das ist unter der Dachtraufe und bekommt so gut wie keinen Regen. Ich habe sofort entschieden, dass dort Mittelmeerkräuter hinkommen. Leider ist der Lehmboden dafür herzlich ungeeignet. Ich habe zig Eimer Sand eingearbeitet, etwas Kies, und will jetzt mal gucken, ob sich Rosmarin, Thymian, Salbei, Bergbohnenkraut und Oregano wohlfühlen werden. Blöderweise machen mir Zeigepflanzen einen Strich durch die Rechnung. Was meint Ihr, was dort in diesem Frühjahr wild gekeimt ist? - Jede Menge Veilchen und Akelei!
Aber gut, vielleicht sind das Samen aus den letzten Jahren und die haben noch nicht mitbekommen, dass die Regenrinne repariert wurde und ab diesem Jahr keineswegs mehr Undichtigkeit von oben für ihre Wurzelfeuchtigkeit sorgen wird.
Aber mich macht das regelrecht fertig, wenn solche Samen für mich am falschen Ort keimen. Ich meine, wenn das ein Revier für Veilchen und Akelei ist, gehören Mittelmeerkräuter da nicht hin. Oder sind die Samen falsch, weil sie die neuen Bedingungen noch nicht mitbekommen haben? - FURCHTBAR!
Vorne habe ich zwei ganz neue Beete. Sie entstanden durch einen Abwasserrohrbruch im Keller. Eine Firma mit Bagger musste kommen, die Rohre ausbaggern und ersetzen. Bevor sie dann überall wieder Pflaster draufgemacht haben, habe ich angeregt, zwei kleine Beete direkt am Haus zu belassen. So. Das ist nun volle Südseite, die Beete liegen unter der Dachtraufe und bekommen keinen Regen. Ich könnte den Mann von dem Gartenbaubetrieb, der das alles gemacht hat, lynchen, für die Erde, die er da rein getan hat. Aber ich war erstmal so begeistert, dass die Abwasserrohre alle wieder funktionieren, dass ich auf die Erde gar nicht geguckt habe. Der hat also den schlimmsten Lehm eingefüllt, den er finden konnte, wirklich von irgendeiner Wiese, noch mit Quecken, Gras und Moos drin. Das Zeug ist so hart, dass ich es nicht bearbeiten kann. Mit den getrockneten Lehmbrocken könnte man Fensterscheiben einwerfen. Ich habe davon ganz viel weggeklaubt, durch Sand und Humus ersetzt. Jetzt denke ich darüber nach, wie ich im Keller einen Schlauch anschließe, der dann halbwegs vorne rauskommt, damit ich die Beete bewässern kann, denn sie bekommen wirklich gar keinen Regen. - Ich glaube fast, Pflaster an dieser Stelle wäre besser gewesen. - FURCHTBAR!
Lieben Gruß,
Mia
Im letzten August bin ich umgezogen mit einer guten Bulliladung (früher nannte man die Dinger Bulli, heute heißen sie wahrscheinlich irgendwas englisches), also jedenfalls mit einem zusätzlichen, kleineren Umzugswagen ( zu dem LKW) voller Tüten, Töpfe, Tiegeln und vor allem Kübeln - mit Pflanzen. Schließlich lässt man nicht alles daheim, was man jahrelang päppelte, und muss sich dann für den neuen Garten alles, aber auch alles, neu kaufen. (Obwohl das wahrscheinlich preiswerter gewesen wäre, wenn ich jetzt überlege.)
Aber gut - ein bisschen Verlust ist immer.
Irgendwie habe ich auch gedacht, ich hätte alle Inhalte der Gefäße und Tüten im einzelnen im Kopf, könnte auch bald alles neu einpflanzen--- aber das war falsch gedacht.
Der neue Garten war einfach nur eine ewig nicht mehr gemähte Wiese, und der harte Boden darunter widersetzte sich jeder spontanen Bearbeitung. Ich bin auch nicht darauf gekommen, dass man nach einem Umzug zunächst Wichtigeres zu tun hat, als einen Garten anzulegen. Dass also zunächst das Bett stehen sollte und die Küche, dass vorher Wände gestrichen sind und Böden liegen, mit Fußleisten! Dass Lampen angebracht sind, damit man nicht im Dustern tappt, dass das Warmwasser ankommt, also erst mal die Heizung läuft... und... und... und.
Alle Kübel und Töpfe habe ich erstmal auf die Mauer zum Nachbargrundstück gestellt und das, was in Tüten war, in weitere Kübel eingeschlagen, auf die Idee, irgendwo Schildchen dranzumachen, bin ich nicht gekommen. Ich hatte ja alles im Kopf!
Irgendwann im Oktober war ich dann soweit, dass ich den Garten in Angriff nehmen konnte. In Winzschritten habe ich begonnen die Grasnarbe abzuheben, und darunter liegt so ungefähr der Altraum jedes Gärtners: dicker, schwerer Lehm!
Ich bin nicht weit gekommen, im Oktober. Ich konnte gerade mal ein paar Sachen von Dir auf EIN neues, kleines Beet einpflanzen, Carolyn, dann war Schluss.
Inzwischen habe ich einen jungen Mann, der mir hier im Garten helfen soll, insbesonders die Grasnarbe soll er abtragen, aber er hat nur wenig Zeit und kommt unregelmäßig. Ich selber komme mit dem Boden gar nicht klar, es ist alles zu hart und zu zäh... ich breche mir jedesmal einen ab, wenn ich da mit dem Spaten fuhrwerke. Bin bald in Schweiß gebadet, alle Knochen tun mir weh und bin nicht viel weitergekommen. Aber immerhin, ein paar Quadratmeter haben wir schon geschafft!
Und nun rächt sich mein Leichtsinn aus dem letzen Jahr: Die Pflanzen, insbesonders Stauden, haben alle in den Kübeln überwintert - und ich weiß nicht mehr was drin ist! Ich habe absolut keine Ahnung!
Bedeutet: Ich buddel die jetzt halbherzig irgendwo ein, ahne nicht was rauskommt, ob die am neuen Platz überhaupt richtig sind und ob ich sie nicht - fast - alle wieder umsetzen muss. Das ist frustrierend! Gottseidank kann ich zum Beispiel Minze direkt am ersten Austrieb erkennen und weiß, dass die in den Kübeln bleiben müssen. Die pflanze ich also gar nicht erst aus.
Gerade bei den Iris habe ich mich selber so reingelegt! Die Rhizome waren beim Umzug in Tüten und die Tüten schon noch nach Pflanzenhöhe und Farbe beschriftet. Aber als ich die Rhizome hier für den Winter eingeschlagen habe, habe ich nicht mehr darauf geachtet. Ich weiß also überhaupt nicht mehr, ob die kleinen Nana-Iris hinten oder vorne stehen, welche Iris wo -- und ob ich sie überhaupt noch alle beisammen habe. Gottseidank habe ich im letzten Herbst schon die Päonien eingepflanzt, also, diese Sorge bin ich los. Dafür habe ich garantiert einiges was hoch wächst vorne stehen, solches was klein bleibt hinten, manch kleine Sträucher konnte ich überhaupt nicht mehr identifizieren... FURCHTBAR!!!
Hinzu kommt die Sache mit dem Boden. Ich habe also hinten eine Gartenfläche, vielleicht 200 Quadratmeter, da ist der Boden feucht, dick und lehmig, wenn er trocken wird: knallhart. Übrigens: Regenwürmer ohne Ende! Ich frage mich, wie die das in dem Lehm aushalten, wenn der so trocken wird? Ich mag in diesen pappigen Lehm keine Iris pflanzen, ich habe Angst, die ersaufen mir alle, wenn es längere Zeit feucht bleibt. Also habe ich unter die Iris jeweils ein Nest aus Sand, Feldsteinen und Schotter gelegt. Bis jetzt kommen sie gut, sie mögen es ja, wenn ihre Rhizome steinig/durchlässig stehen.
Dann habe ich ein Beet an der Südostseite, das ist unter der Dachtraufe und bekommt so gut wie keinen Regen. Ich habe sofort entschieden, dass dort Mittelmeerkräuter hinkommen. Leider ist der Lehmboden dafür herzlich ungeeignet. Ich habe zig Eimer Sand eingearbeitet, etwas Kies, und will jetzt mal gucken, ob sich Rosmarin, Thymian, Salbei, Bergbohnenkraut und Oregano wohlfühlen werden. Blöderweise machen mir Zeigepflanzen einen Strich durch die Rechnung. Was meint Ihr, was dort in diesem Frühjahr wild gekeimt ist? - Jede Menge Veilchen und Akelei!
Aber gut, vielleicht sind das Samen aus den letzten Jahren und die haben noch nicht mitbekommen, dass die Regenrinne repariert wurde und ab diesem Jahr keineswegs mehr Undichtigkeit von oben für ihre Wurzelfeuchtigkeit sorgen wird.
Aber mich macht das regelrecht fertig, wenn solche Samen für mich am falschen Ort keimen. Ich meine, wenn das ein Revier für Veilchen und Akelei ist, gehören Mittelmeerkräuter da nicht hin. Oder sind die Samen falsch, weil sie die neuen Bedingungen noch nicht mitbekommen haben? - FURCHTBAR!
Vorne habe ich zwei ganz neue Beete. Sie entstanden durch einen Abwasserrohrbruch im Keller. Eine Firma mit Bagger musste kommen, die Rohre ausbaggern und ersetzen. Bevor sie dann überall wieder Pflaster draufgemacht haben, habe ich angeregt, zwei kleine Beete direkt am Haus zu belassen. So. Das ist nun volle Südseite, die Beete liegen unter der Dachtraufe und bekommen keinen Regen. Ich könnte den Mann von dem Gartenbaubetrieb, der das alles gemacht hat, lynchen, für die Erde, die er da rein getan hat. Aber ich war erstmal so begeistert, dass die Abwasserrohre alle wieder funktionieren, dass ich auf die Erde gar nicht geguckt habe. Der hat also den schlimmsten Lehm eingefüllt, den er finden konnte, wirklich von irgendeiner Wiese, noch mit Quecken, Gras und Moos drin. Das Zeug ist so hart, dass ich es nicht bearbeiten kann. Mit den getrockneten Lehmbrocken könnte man Fensterscheiben einwerfen. Ich habe davon ganz viel weggeklaubt, durch Sand und Humus ersetzt. Jetzt denke ich darüber nach, wie ich im Keller einen Schlauch anschließe, der dann halbwegs vorne rauskommt, damit ich die Beete bewässern kann, denn sie bekommen wirklich gar keinen Regen. - Ich glaube fast, Pflaster an dieser Stelle wäre besser gewesen. - FURCHTBAR!
Lieben Gruß,
Mia