Hallo in die Runde, hallo Drea,
Unkrautvlies, z.B. unter einem Kiesweg oder unter locker verlegten Natursteinen, ist schon eine gute Sache. Ich würde sowas nicht wieder ohne Unkrautvlies anlegen. Für Kieswege oder Natursteinwege trägt man erstmal alles Wildwachsende ab, um eine möglichst gute, gerade Fläche für das Vlies zu schaffen. Dann kann etwas begradigende Erde ( oder auch nichts) drauf, dann das Vlies, dann der Kies... und dann taugt das schon was, gemessen an dem was man erwartet: Eine unkrautfreie Basis für einen Weg. Und bei Natursteinwegen kann man oben ja immer noch kleine Thymiane in die Ritzen setzen, so dass es ganz natürlich aussieht.
Anders ist es bei einem geplanten Staudenbeet. Auch hier muss erstmal, so gut es geht, alles an Unkraut und Wurzeln und Strünken raus, was das Vlies durch Wachstum stören könnte. Dann kommt etwas frische Erde auf die Fläche, dann das Vlies drauf.
In das Vlies werden dann Löcher geschnitten, in welche Pflanzen eingesetzt werden, die hinterher die Fläche verschönern sollen.
Dann gibt es drei Möglichkeiten: Entweder man bedeckt das Vlies mit 1.Kies, oder mit 2. Rindenmulch, oder mit 3. Erde.
Bei Möglichkeit 1. und 2. kommen relativ sterile Beete raus, die weisen zwar keinen Unkrautbewuchs mehr auf, aber auch kein richtiges Leben. Die Pflanzen stehen wie gesondert auf trockenen Kies- oder Rindenmulchflächen, so, wie man das auf Gräbern gerne hat.
Wählt man aber Möglichkeit 3., die Erde, hat man natürlich auch schon wieder Unkrautsamen, die sich breit machen!
Gleichzeitig beschert uns normale Erde das köstliche Erlebnis des Gartens! Heute kniete ich noch unkrautrupfend vor meinen Staudenbeeten, und bewunderte völlig begeistert die winzigen Pflänzchen, die seit dem Herbst gekeimt sind: Ringelblumen, Kornblumen, Mohn diverser Art, Akeleien, Küchenschelle, 2x Süßdolde, fast 50 kleine Taglilien...
Auf einem Plastikvlies müssten alle diese Kleinen über kurz oder lang eingehen.
Und: falls Du jemals ein Gemüsebeet haben willst, dann taugt Vlies überhaupt nicht, weil selbst eine simple Möhre an der Plastikbarriere scheitert.
Als Biogärtnerin empfehle ich Karton! Richtig dicke Pappkartons, ohne Klebebänder.
Auch hierbei solltest Du die Fläche erstmal grob säubern. Bei Büschen, die schon da stehen, kannst Du die Kartons ja bis an die unteren Triebe heran schieben, sie auch zerschneiden, und kleinteilig um Äste herumpacken. Dann kommen 15 (bis 20) Zentimeter Erde drauf, und die kannst Du jetzt im Frühjahr sofort bepflanzen. Du wählst natürlich nichts, was Pfahlwurzeln hat, also keinen Mohn, keine Sonnenblumen, Du wählt normale Stauden, wie Pflox oder Glockenblumen oder Bodendecker. Du musst die ersten Monate mehr gießen, denn der Pappkarton hindert ja den Wasseraustauch zu tieferen Erdschichten. Im Herbst, spätestens im nächsten Frühjahr, hat sich der Pappkaron völlig zersetzt und ist zu Erde geworden. Du kannst das Beet nun benutzen wie jedes andere, und alles was untendrunter an Wurzelunkräutern sein Unwesen trieb, hast Du durch die Pappe erstickt.
Rasen kannst Du verkleinern, indem Du Kartoffeln reinsetzt, und immer nur sehr dick mit Rasenschnitt mulchst. Sie hinterlassen im Spätsommer einen garen, warmen Boden, der Rasen ist größtenteils hin.
Gutes Gelingen!
Mia