Das Bio-Gärtner Forum

Ich bin stark am Überlegen, ob ich mir eine Obstbaumleiter anschaffe: http://www.die-holzleiter.de/Holzleiter ... ze::1.html
Der Preis ist nicht gerade übertrieben günstig, aber da die Leiter auch bei Manufactum vertrieben wird, vermute ich mal ordentliche Qualität.

Ist sowas aber besser als eine teleskopierbare Standardleiter? Wer hat Erfahrungen damit oder kann Tips geben?
Mein Bioland-Obstbaumgärtner hatte beim Schneiden eine stinknormale Leiter mit.

Mein theoretisches Praxisgefühl sagt mir, dass so eine Leiter im Verhältnis zu einer normalen Standleiter besser geeignet wäre, weil jene ja meistens auf 4 Punkten stehen, 3 Beine wie bei dieser aber immer sinnvoller bei unebenem Untergrund sind, weil sie nicht kippeln können.

Wenn Du zufällig nur an einer ähnlichen interessiert bist und handwerklich begabt, habe ich beispielsweise hier eine ganz nette Anleitung entdeckt. Keinen Anspruch darauf, dass es nicht auch andere/bessere gibt.



edit: Was mir gerade an Deinem Link auffällt, zulässige Maximalbelastung bei gerade mal 100kg. Auch wenn Du vielleicht weniger auf die Waage bringst, bedenke, dass Du vielleicht schwere Kleidung anhast und ja auch mal ernten willst und so ein Korb mit Äpfeln hat auch schnell Gewicht. Und dann hilft der etwas stämmigere Schwager noch mit...
Ich glaube nicht, dass die Leiter nicht mehr aushalten kann, aber wenn doch was passiert / kaputt geht ist der Stress vorprogrammiert.
Mir persönlich wäre das zu wenig.

Jo, der Stand auf nur drei Beinen statt vieren ist der einzige Vorteil, den ich sehe. Für mich wäre das aber nichts. Zum einen braucht sie unten unheimlich viel Platz, auch wenn Du sie "lagern" willst, nicht nur unter den Bäumen, wo es zumindest bei mir manchmal eng hergeht, zum anderen käme mir nie wieder eine Holzleiter ins Haus. Bevor es die leichten Aluminium-Leitern gab hatten wir Holzleitern (allerdings wesentlich längere Anlegeleitern). Sie waren nicht nur im Verhältnis sauschwer, irgendwann fingen auch unweigerlich die Sprossen an sich zu drehen, da Holz ja arbeitet. Massive Absturzgefahr! Ich hatte eigentlich die Info im Hinterkopf, dass runde Sprossen eben deswegen gar nicht mehr erlaubt sind, aber da diese Leiter auch runde Sprossen hat, stimmt das wohl nicht.
Ich hätte allerdings ohnehin Bedenken, die Leiter auch im Regen mal draußen stehen zu haben und das passiert unweigerlich irgendwann (noch dazu sind die Holme ja nur Fichte). Entweder weil man bei einem plötzlichen Sturzregen nur noch flüchtet oder weil man bei leichtem Nieselregen trotzdem erntet oder weil man sie schlichtweg vergisst. Langlebiger ist eine Metallleiter da allemal.

Die optionalen Metallspitzen sind war eine schöne Idee für die Sicherheit, aber reichlich lang. Die Leiter da weiter zu rücken wird anstrengend. Ich bin es gewohnt, eine Leiter alleine aufzustellen und zu verrücken, das stelle ich mir bei diesem "Dreibein" allerdings sowieso schwierig vor.
Was man leider nicht sieht ist, wie sichergestellt wird, dass sie nicht zu weit aufklappt oder zu wenig weit aufgeklappt wird. An Metallstandleitern gibt es dafür ja Bänder, die gespannt sein müssen, wenn man sie aufstellt.

Noch ein Punkt, der für mich dagegen spräche ist, dass man auf der Gegenseite nicht hochsteigen kann. Bei größeren Leitern mache ich das schonmal, dass ich auf der Gegenseite ein oder zwei Stufen nach oben steige und miternte. Oder, da ich ja quasi überall eine leichte Hanglage habe, mich als Gegengewicht zur Sicherung auf die erste Stufe stelle, damit meine Schwester sicherer höher steigen kann und/oder die Leiter nicht wackelt.

Ein weiterer Vorteil der üblichen teleskopierbaren Standleitern ist, dass Du sie alternativ auch als doppelt ausziehbare Anlegeleiter verwenden kannst.


Außer dem Standvorteil der drei Beine sehe ich nur die schöne, nostalgische Optik als Vorteil dieser Leiter. Praktisch ist sie nicht unbedingt. Und ein Profi wie der Obstbaumgärtner wird in erster Linie darauf achten (müssen), dass sie praktisch ist, auch wenn diese Holzleiter vielleicht besser ins Bio-Image passen würde.