Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

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Mama Heike
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Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von Mama Heike » So Jun 07, 2009 00:11

Hier, darauf bin ich schon mal vor geraumer Zeit gestossen. Diese Seite finde ich sehr Interessant und Nachdenkenswert.

Warum möchtet ihr eigentlich Bioanbau?

Ich mein, den meisten Leuten in unserer Welt, geht es irgendwie um möglichst hohe Erträge, hohe Gewinne, um kurzfristige Vergnügungen.
Der Bioanbau braucht Geduld, Ruhe und eine gewisse Ausgeglichenheit, wenn ihr versteht, was ich meine.

MIr fehlt es noch an Gedult, und auch an Ruhe, aber ich bin am Anfang dessen, was es eigentlich sein sollte.

Hier mal der Link
http://kleinsthof.de/DeepThought/gedanken.php

Auch die anderen Seiten sind gut. Ich bin wegen meiner Kräuterspirale drauf gestossen. Damals hatte ich auch das erste mal von den Enten gelesen. :mrgreen:
Lieben Gruß Heike

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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von missie » So Jun 07, 2009 12:26

Ich finde übers Gärtner darf man ökonomisch gar nicht nachdenken... Beetanlagen, Samen, Werkzeug, Pflanzen usw. usf... Das dauert wohl Jahre, eh man das wieder rein hat...
ich mache es zum Ausgleich. Immer mal wieder ein bisschen Unkaut zupfen, alles beim Wachsen beobachten, das Gefühl haben, etwas selber zu schaffen... Wenn meine zwei Banausen draußen spielen, bin ich im Beet einfach gut beschäftigt.

Bei mir ist es einfach ein Hobby...
Sonnige Grüße von Missie!

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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von friederike » So Jun 07, 2009 13:43

die seite ist sehr interessant! ich selbst bin in der stadt aufgewachsen, hab dort so nen oeko trip gefahren seit dem ich 15 bin, immer fahrrad, recyclen, wasser und strom sparen usw.
hab dann nen oekojahr gemacht auf nen demeter hof, wo ich schmerzlich gelernt hab das oeko und bio nicht das gleiche ist.
nach diesem jahr hat mir dann aber kein "normales" essen mehr geschmeckt was man kaufen kann, so bin ich zum geartnern gekommen, erst hab ich bei meinem bruder mitgemacht im garten und nun endlich haben wir unser eigenes haus und garten. also bei uns ist es hauptsaechlich die qualitaet des essens, wir sind sozusagen "foodsnobs".
aber natuerlich macht es riesigen spass, man lernt unheimlich viel und ich find schon das man auch geld spart, ich hab (noch) nicht viel investiert, wird sich aber aendern wenn wir das gwaechshaus anschaffen.
fuer die kids ist es genial zu sehen wo das essen her kommt.

wir wollen hier versuchen nachhaltig zu leben, so wenig wie moeglich impakt haben, wir arbeiten beide von zu hasue, versuchen fahrten in die stadt zu begrenzen, und allgemein unsere familie mit wenig energieaufwand zu ernaehren. natuerlich wird es jahre dauern bis wir so ein leben dann auch leben, aber wir machen einen anfang.
das problem ist, das man leider immer erst mal geld braucht, wenn man was machen will, egal ob solar/ wind ernten, gewaechshaus bauen oder eben vor ort arbeiten (werkstatt bauen) oder erst mal haus und grundstueck kaufen. es scheint man frisst sich immer auf bevor man am ziel ankommt!? naja, wir ueberarbeiten uns nicht wirklich.

unser sohn komm im september in die schule, dann wird es mit dem fahren auch zur alltaeglichkeit..... :cry:

naja, man macht halt immer weiter
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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von Mama Heike » So Jun 07, 2009 17:21

Das finde ich auch so gemein, wenn man mal was vernünftiges machen will, braucht man immer erst Geld. :roll:

Ich sehne mich so sehr nach einem einfachem Leben. Gern würde ich auch zu Hause arbeiten, geht aber nicht.

Mit dem Gärtnern fang ich eben mal an, mal sehen, wie es so weiter geht. :mrgreen:
Lieben Gruß Heike

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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von Carolyn » So Jun 07, 2009 23:01

Mein Gemüsegarten gehört schlicht und einfach zu meinem zu Hause, genauso wie die Obstbäume und die Nebengebäude, der ganze Hof eben. Ich will mir meine Heimat so erhalten, dass ich mich da wohl fühle, ich bin hier sehr tief und fest verwurzelt. Seitdem ich mich nun selber und größtenteils allein um alles kümmere/kümmern muss, ist das noch intensiver geworden. Mein Ziel ist es nicht, bio oder öko zu wirtschaften, mein Ziel ist eher so etwas wie Nachhaltigkeit oder vielleicht auch Landschaftspflege. Langfristig gesehen verträgt sich damit keine Chemie bzw. nicht viel Chemie.

Ich brauche keine hohen Erträge, im Gegenteil, ich habe gerade beim Obst soviel, dass es zur Belastung wird. Deswegen sehe ich es mit einem lachenden und einem weinenden Auge, dass dieses Jahr die Bäume wieder extrem viel Frucht tragen. Kirschen und Zwetschgen kann ich einfach nur hängen lassen, bei Birnen und Äpfeln geht das nicht, schon der Baum- und Bodengesundheit wegen. Für mich gibt es daher nicht die Alternative, keinen Garten zu haben, also mache ich das mir bestmögliche daraus.

Ökonomie ... solange ich mein Zuhause finanzieren und vor allem auch zeitlich managen kann, ist für mich die Welt (diesbezüglich) in Ordnung. Und es ist wirklich eine komplett andere Welt als meine Zahlen im Job. *g* Manchmal ist da der Spagat ein bisschen groß... :wink:
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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von Mama Heike » So Jun 07, 2009 23:10

Kochst du nicht ein?

Du könntest ein zuviel auch weggeben, z.B.freuen sich Kindergärten und Grundschulen über solche Sachen. Oder die Tafel nimmt auch gern was, und gibt es bedürftigen Leuten. Ich glaube sogar, die würden das holen.
Ich weis, wie teuer Obst ist, wenn man das in Mengen kaufen muss. Ich will ja, das meine Kinder sich Gesund ernähren. Aber zwei Euro für 1kg Äpfel finde ich manchmal schon heftig. Von den ganzen Exotischen Sachen ganz zu schweigen. Oder auch Erdbeeren, wir müssen die momentan noch kaufen, aber bald nicht mehr. Das ist schon Luxus füe zwei Erdbeerböden zwei Schälchen a 1.50-2.00€ je nach Angebot. Das summiert sich. Vor allem, wenn ich bedenke, mit was die alles so spritzen, da vergeht einem ja der Appetit. Auf die Spanischen und so, reagieren sie mit Allergien. Auch meine Schwieger kann nur deutsche Erdbeeren essen, da sie die anderen nicht verträgt.

Oder kaufe mal Süßkirschen. :shock:
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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von Carolyn » So Jun 07, 2009 23:36

*lach* Ich habe von meinen Eltern über 200 Liter eingekochtes Obst geerbt, da ist noch mehr als die Hälfte da. :wink: Meine Schwester hat die letzten Jahre vieles zu Marmelade verarbeitet, weil sie das unheimlich gerne macht und ihre Kollegen müssen sich "opfern" und Kuchen essen, die freuen sich sehr darüber, wenn hier was weg muss (verfressene Bande :lol: ). Die Äpfel haben wir vor zwei Jahren entsaftet, waren über 80 Liter und der ist noch nicht verbraucht. Ist alles nur in Maßen machbar, auch weil ich auf Kohlenhydrate achten muss. Ich bin Typ-II-Diabetiker. Meine Schwester im Übrigen genauso. :wink:
Außerdem - ich hab neulich mal durchgezählt. Wenn ich alle Obstbäume zähle, auch die, deren Obst ich nicht verwerte und einen jungen, der nicht tragen will, sowie Haselnuss und Walnuss (mein Avatarbildchen) usw., dann komme ich auf genau 30 Bäume. Ein guter Teil davon ist buchstäblich haushoch. Ich hab zwar die ausziehbaren Aluminiumleitern, um bis (fast) in die Spitzen zu kommen, aber mir sind die zu schwer zum Aufstellen, ich schaffe gerade mal die kleinste mit Müh und Not. Mir fehlt auch die Zeit zum Pflücken. Verschenken würde ich es, aber dazu müßte ich es pflücken. Und selbst wenn sich noch jemand fände, der es selber pflückt (was meinem Vater bei den Kirschen schon kaum mehr gelungen ist), so müßte ich die Leitern aufstellen. Ich bin Vollzeit berufstätig, komme abends meistens erst so um halb sieben oder sieben heim, mir fehlt die Zeit. Und irgendwann auch die Kraft und Energie.

Tja, wie würde mein Chef es formulieren? "Sie haben ein Luxusproblem!" Stimmt, zuviel des Guten. :???:

Zur Veranschaulichung vielleicht mal die Luftaufnahme von 2004 meines "Anwesens":
*Anmerkung der Moderation: Link auf Wunsch entfernt*
Das "unterhalb" der Straße gehört mir nicht und die (verpachteten) Felder sind nicht drauf, ansonsten sind es in etwa die Grenzen meines Reiches.

P.S.: Ich glaube, ich habe erst einmal in meinem Leben Kirschen gekauft. Naja, hier stehen sechs Bäume. :lol: Gerade ist die zweite Sorte am reif werden, bin schon seit Freitag am Naschen. :mrgreen:
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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von Wanderer » Mo Jun 08, 2009 00:10

Schönes Anwesen was ihr habt ,aber wegen den Obstbäumen , ist ja nicht nur das Ernten ,denn die Bäume müssen auch gepflegt werden . Ist nicht einfach bei so viel Obstbäumen , kenne das aus eigener Erfahrung ,wir haben elf Bäume ,davon seche Spallierbäumchen ums Haus , für uns viel zu viel . Aber kann sie doch nicht einfach ausreissen , so macht man halt weiter.

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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von Mama Heike » Mo Jun 08, 2009 00:11

Schön wohnst du!!!!

Soviel gutes, ist wirklich schade drum. Aber ich versteh dich, wenn du viel arbeiten musst, ist eben nicht mehr viel Zeit und Energie übrig.
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Re: Wertevorstellungen, oder die einfache Art zu Leben

Beitrag von Carolyn » Mo Jun 08, 2009 00:25

Danke ihr zwei!
Ach übrigens, Wanderer, nichts mit "ihr", ich wohne da allein. :wink: Meine Schwester wohnt in einem 15 km entfernten Ort, an der Bahn, da sie täglich nach München in die Arbeit fährt.
Tja, aber mit Spalierbäumchen sagst Du was, die Williamsbirne an der Hauswand habe ich glatt vergessen bei meiner Zählung! :doh:
Die Pflege hält sich bei mir ziemlich in Grenzen, der Großteil der Bäume ist alt, da muss bestenfalls mal ein dürrer Ast abgeschnitten werden (sofern ich dran komme).
Ausreißen - mein Bruder hat versucht, einen alten, halbmorschen Birnbaum auszureißen und ist schier daran verzweifelt. Obwohl er den Stock soweit möglich ausgegraben und alle erreichbaren Wurzeln abgehackt hat, war da trotz Seilwinde am Traktor nichts zu machen. Schließlich hat er die Herzwurzel abgeschnitten. Die war mannsdick und alles andere als morsch. :mrgreen: Es gäbe noch ein oder zwei Bäume, die so alt sind, dass die Rinde platzt und dicke Äste dürr werden, aber das sind auch mit die größten und "sturmerprobtesten". Ich glaube, die werden von selbst umfallen müssen. :lol:
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