Meine Rosa ist gestorben....

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lizzard
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Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von lizzard » Do Nov 24, 2011 14:31

Hallo zusammen,

ich bin völlig fertig mit meinen Nerven. Mit allem. Hätte ich meine kleine Layla nicht, würde ich wohl den Verstand verlieren.

Bevor ich weiter rede - für alle die es nicht wissen. Ich bin bisher zweifache Hundehalterin gewesen. Unsere Rosa haben wir im Juni 2002 viel zu jung mit vier Wochen aus Griechenland mitgebracht. Wir wussten es damals nicht besser. Die Mutter ist dem Onkel meines Freundes zugelaufen und hat dort geworfen. Er sagte, die Welpen fressen schon fest, können also in ihr neues Heim. Also haben wir Rosa mitgenommen. Das war unser erster gemeinsamer Urlaub.
Layla kam im August 2006 dazu. 8wöchig. Rosa war schon immer eifersüchtig. Aber nach anfänglichem murren hat sie Layla gut aufgenommen. Rosa war für sie wie eine Ersatzmami.
Seit September 2008 wohnen wir auch alle zusammen. Mein Freund, ich und unsere zwei Mädels.
Das war eine tolle Zeit. Zwar anstrengend. Und manchmal auch nervenaufreibend. Denn wir beide arbeiten Vollzeit. Wir haben Glück, dass ich in der gleichen Stadt arbeite, wie wir wohnen. Mit dem Fahrrad 7 Minuten bergauf nach Hause. Mit dem Auto natürlich auch schnell. Morgens läuft mein Freund. In der Mittagspause laufe ich. Und nach Feierabend und am Abend wir gemeinsam.
Es war für mich schon anstrengend. Aber ich liebe die beiden einfach nur!

Unsere Rosa war immer sehr gesund. Das Einzige: seit etwa zwei oder drei Jahren hat sie eine leichte Arthrose am rechten Knie gehabt. Mit einer Punktierung dieses Jahr im März war das ganz okay.
Einige Lipome hatte sie, weshalb wir sie immer wieder im Auge behielten. Aber ansonsten war nichts.
Eher war Layla unser Sorgenkind. Allergien, schwere Scheinträchtigkeit, versuchte Kastra abgebrochen weil sie trotz aller Vorkehrungen die Narkose nicht vertrug, Cauda Equina-Syndrom danach usw. usf.

Rosa war immer stark. Sie hat uns alle möglichen Fehler verziehen. Sie hat an unserem Leben 100% teilgenommen. Es war für sie das Größte immer überall dabei zu sein. Sie nahm sogar an Unterhaltungen teil. Hörte zu. Gab sogar mal einen Kommentar, wenn ihr was gefiel. Sie liebte Lasagne und Bolognese. Sie liebte Fisch. Sie liebte es mit uns zu schmusen und zu kuscheln. Feuchte Wiese in der sie sich wälzen könnte, oder Laub oder noch besser Gülle!
Kein Matschloch an dem sie vorbei kam.

Am letzten Mittwoch haben wir dann bei Layla erneut eine Kastration in Angriff genommen. In der Tierklinik. Wir haben um sie gebibbert wie blöde. Sie hat es gut überstanden. Rosa war auch hier mein Halt.
Am Sonntag haben wir den Tag dann gemütlich angehen lassen. Wir sind spät aufgestanden, haben die Hunde erst im Garten pieseln lassen. Erst gegen 12 Uhr etwa haben wir gefrühstückt. Ich räume vorher gerne auf und putze erst, bevor wir essen. Auch die Mädels haben zu futtern bekommen. Selbst gekocht, wie ich es die letzte Zeit am meisten tat. Suppenfleisch, mit Hühnerherzen, Milchreis und Kartoffeln und Möhren. Das hat ihr geschmeckt. Leicht aufgewärmt.
Dann waren wir gegen 13 Uhr rum Gassi. Schönes Wetter. Wir haben es schön gemütlich angehen lassen. Rosa hat wieder nach ihren Mäusen gebuddelt, mit uns Stöckchen gespielt, mit Layla geprügelt. Alles wie immer.
Dann, um 15 Uhr, haben wir sie kurz allein gelassen, um die Schwester meines Freundes zu besuchen. Keine volle Stunde später musste mein Freund kurz heim, weil ich Layla den Kragen dran machen vergessen habe. Da hat er schon gemerkt, dass Rosa etwas komisch war. Stand so da, dass man dachte, ihr wäre schlecht. Das kommt bei Hunden ja nicht so selten vor. Er ist dann von zu Hause wieder weg und gegen 17 Uhr kamen wir dann nach Hause. Wir waren etwas hektisch, weil wir schnell die Kaninchen versorgen wollten, eine Kühltruhe aus dem Keller ins Auto packen wollten und den 20km weiter zu meiner Mutter ins Lokal fahren. Die Hunde sollten natürlich mit. Meine Mutter freut sich immer total, sie zu sehen. Und auch viele Gäste im Lokal lieben die Beiden.
Mir ist zwar aufgefallen, dass Rosa uns nicht begrüßte, aber dann habe ich sie in der Küche überm Wassernapf gesehen. Dass sie nichts getrunken hat, ist mir so nicht aufgefallen. Ich war ja in Hektik.
Hundis dann ab ins Auto. Sind auch eingestiegen ohne Probleme.
Dann im Laden, hat Rosa sich gleich hingelegt. Das war schon komisch. Wir standen alle um sie rum. Meine Mutter packte ihre Super-Lieblings-Leckerlies aus. Rosa hatte schon immer eine zarte Schnauze. Aber bei diesen Leckerlies muss man auf seine Finger achten.
Die interessierten sie aber nicht. Sie lag nur da und interessierte sich für nichts. Völlig daneben. Ihr Bauch fühlte sich für mich normal an. Nicht angespannt oder gebläht. Ich wollte einen Kapillartest am Zahnfleisch machen. Da fiel mir auf, dass dieses bläulichblass war. Und ganz kalt! Wie eine Hundenase. Da rief ich dann in der Tierklinik an. Die sagten, wir sollen vorbei kommen.
Um kurz vor sechs abends waren wir dort. Er röntgte den Bauch. Darm und Magen sahen okay aus. Er tastete ab. Eine Magendrehung und Darmverschluss schloss er aus. Aufgrund der Befunde die er eben machte.
Er meinte, es wären Koliken. Also was gegen Bauchweh gegeben und für den Kreislauf. Danach trank sie sogar. Sie sollte auch nichts mehr essen und nicht zu viel auf einmal trinken. Zu Hause hat sie sich erst im Schlafzimmer hingelegt, kam dann zu uns ins Wohnzimmer. Für uns war alles okay. Wir haben uns noch über die Rechnung von 120,- Euro geärgert.
Ich schmuste doch ein bisschen mit ihr und streichelte sie.
Wir schliefen auf dem Sofa ein.

Um halb zwei in der Nacht, also Montag früh, jaulte sie plötzlich auf. Wir sind hoch geschreckt, stießen den Tisch beiseite, um ihr Platz zu machen, weil sie so komische Bewegungen machte. Sie hatte ihren rechten Vorderlauf unters Sofa verklemmt. Sofa hoch gestemmt, Hund befreit. Layla kam beim aufjaulen plötzlich sehr laut winselnd aus dem Esszimmer angerannt, wo ihr Lieblingskissen liegt. Direkt auf Rosa zu und schleckte ihr Gesicht. Rosa krampfte ganz arg. Sie klapperte sogar mit dem Kiefer. Das war wohl ein epileptischer Anfall, meint der Arzt. Sie war völlig apathisch, nicht ansprechbar. Rührte sich plötzlich nicht mehr und schnaufte sehr arg. Ich habe in Panik den Arzt angerufen. Wir sind dann auch gleich los. Erst im Auto, ich lag mit ihr hinten drin, kam sie ein wenig zu sich. Hob den Kopf. Und schien sich etwas zu beruhigen.

Beim Arzt wieder geröntgt. Diesmal Brust. Herz sah unauffällig aus, die Lunge gut gefüllt. Der Magen aber auch noch. Er fragte, ob wir nochmal gefüttert hätten. Nein, das war noch das Essen von Mittags. Normal ist der Magen eines Hundes nach 4 Stunden geleert.
Das alles hat mich noch nicht sehr beunruhigt. Für mich war die ganze Zeit die einzige Option, dass wir jetzt suchen, den Grund finden, Rosa stabilisieren, zur Not stationär dort lassen und sie wieder mit heim nehmen.
Dass sie sterben könnte, war nie Thema.
Epilepsie kann man einstellen.

Der Arzt hat alles mögliche gemacht. Er hat kaum mehr mit uns geredet. Mir war etwas schlecht, von der Panik und dem hinten im Kofferraum sitzen. Ich saß die ganze Zeit vor dem Behandlungszimmer vor offener Tür. Ich konnte sie sehen und ab und an ging ich zu ihr. Ich fühlte mich eigentlich sicher.
Dann machte er ein EKG. Ich kenne mich nicht aus - aber die Kurven haben mir Angst gemacht. Teilweise waren es keine. Sie hatte starkes Flimmern.
Dass ihre Zunge schon blau wurde, habe ich irgendwie nicht registriert. Der Arzt sagte, das Herz pumpt zwar, aber so unregelmäßig, dass der Sauerstoff nicht gut transportiert wird. Die Lungen sind gefüllt, die Atemwege frei. Aber der Transport funktioniert nicht.

Ich fragte, ob wir nicht zu einer Klinik fahren sollten, die mehr Apparate haben. Er meinte, die einzige Möglichkeit wäre, direkt zu einem Herzspezialisten zu fahren. Und der wäre in Reutlingen. Von uns über 40km entfernt.
Die zweite Option wäre, sie zu erlösen. Ich bin in dem Moment nur ausgerastet und habe das verboten. Das geht nicht. Wir nehmen sie wieder mit.
Sie hat außerdem zu viele Dinge gezeigt, die zeigen, dass es ihr besser geht. Sie schmuste mit meinem Freund. Legte ihren Kopf in gewohnter Weise auf seinen Arm. Drückte mich beim kuscheln wie immer mit der Pfote etwas weg, ohne mich weg haben zu wollen. Hob ihr Hinterbein, um am Bauch gekrault zu werden. Das war zu viel für mich. Ich konnte nur noch schreien und weinen.
Der Arzt war auch fertig glaub ich.
Er ließ uns allein. Wir sollten entscheiden. Keiner von uns wollte sie töten. Wir wollten die Fahrt versuchen. Dazu mussten wir sie ja nur stabilisieren. In dem Moment fing sie wieder an zu schnaufen. Ich wollte den Arzt holen und küsste sie noch mal auf die Stirn zwischen die Augen. Der Blick, den sie mir in dem Moment gab, den vergesse ich nicht. Er bringt mich immer wieder zum weinen. Sie sagte mir tschüss. Ich habe das nicht akzeptiert. Ich bin den Arzt holen gegangen. Als ich raus bin, fing mein Freund an zu schreien, dass er sich beeilen soll, sie kriegt keine Luft mehr. Ich schrie nach dem Arzt und bin nur noch raus gerannt. Ich rief meine Mutter an und haben geschrien und geweint. Sie ist sofort gekommen, mit einer Freundin zusammen. Waren noch im Lokal.
Rosa ist dort gestorben. Ich glaub es immer noch nicht.

Hätten wir nicht Layla zu Hause sitzen, hätten wir die Nacht vor der Klinik verbracht. Der Gedanke, dass unsere kleine Maus darin alleine liegt.

Mein Freund leidet sehr. Er hat Rosa in den Händen gehalten. Er hat gesehen, wie ihre Augen raus drückten, hat mit der Hand die Augen zugehalten, damit sie den letzten Blick nicht in die Praxis richtet. Dabei spürte er ihre Augen. Er hat noch ihr Lieblingslied vorgesungen.

Als wir irgendwann betäubt nach Hause kamen, kam uns Layla entgegen. Sie weinte und zitterte am ganzen Leib. Die Schwester meines Freundes kam auch. Wir haben alle nur geweint. Stundenlang. Erst gegen 6 Uhr in der früh legten wir uns hin. Zu schlafen hat ein wenig gut getan. Aber in dem Moment, wo man aufwacht, stürzt der Schmerz über einen rüber. Das gewohnte schnaufen und schnarchen auf meiner Seite des Bettes fehlte. Das knurren und grummeln, wenn Layla sich rein schummeln wollte. Das bellen und anschlagen, wenn jemand klingelte.
Es ist so still geworden.
Überall wo wir laufen, sehe ich Rosa rennen und springen. Es gibt in der Stadt kaum einen Flecken, wo Rosa nicht mit uns zusammen war.

Gegen Nachmittag holten wir ihren Körper ab, um sie ins Kramtorium zu bringen. Beerdigen konnten wir sie nicht. Weil wir kein Eigentum haben. Und sie sollte nicht unnötig lange in einer Truhe "gelagert" werden.
Als wir sie abholten, ging mein Bruder mit. Und Layla hatten wir auch dabei. Wir haben Layla dann zu Rosa in den Kofferraum gelassen, damit sie sie sehen kann und begreift. Layla hat erst geschnüffelt, uns angesehen, gewinselt und sich auf Rosa drauf geworfen. Sie wollte nicht weg von ihr.
Im Auto liegt Layla nicht mehr wie sonst. Sonst - egal wie kurz die Strecke ist - macht sie es sich hinten auf dem großen Kissen gemütlich und schläft oder liegt wenigstens. Jetzt kommt sie vor auf die Rücksitze und setzt sich hin und schaut aus dem Fenster. Lehnt sich gegen die Rückenlehne. Sie sieht so traurig aus!!
Am Dienstag früh haben wir Rosa einäschern lassen. Jetzt haben wir sie erst mal zu Hause. Sie steht auf der Fensterbank im Wohnzimmer, von wo aus sie uns immer erwartet hat oder hinter schaute. Seit Montag brennt durchgehend eine Kerze für sie.
Wir werden sie nach Griechenland bringen und im Dorf beerdigen, wo der Opa meines Freundes lebte, der sie auch so sehr liebte.

Es tut aber immer noch weh. Wenn ich morgens aufstehe, kann ich nur weinen. Wenn ich mit Layla Gassi gehe und die Wiesen sehe, wo Rosa so gerne tobte, muss ich weinen. Wenn Layla mich zum lachen bringt, muss ich gleichzeitig weinen.

Egal wo ich bin und was mich an sie erinnert - ich muss weinen und kann nicht aufhören. Seit Montag habe ich kaum was essen können. Alles bleibt im Hals stecken. Montag hatte ich eine kleine Schüssel Suppe. Dienstag teilte ich mit Layla ein Croissant. Mittwoch habe ich mit meiner Mutter wenigstens eine Falaffel gegessen. Heute noch gar nichts.
Es geht einfach nicht. Ich schaff es nicht.
Und wenn ich es schaffe, mal nicht an sie zu denken und sogar zu lachen, mit Freunden, dann habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich sie vergesse.

Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Wir erinnern uns selbst immer wieder daran, dass Layla uns nun braucht. Auch sie trauert und sie soll daran nicht kaputt gehen. Sie hatte eine Kastration und mit der Hormonumstellung eh zu schaffen. Dann dieser Schock und Verlust und nun die Trauer überall um uns herum.
Ich gebe ihr Rescue-Tropfen und versuche neben ihr nicht traurig zu sein. Zu lachen und mit ihr zu spielen.
Bis nächste Woche Freitag müssen wir durchhalten. Dann kommen meine Schwiegereltern aus Griechenland. Wie geplant. Sie bleiben paar Monate bei uns. Und sie bringen ihren kleinen Jack mit. Ein kleiner süßer Rüde, der total gerne mit Layla spielt. Vielleicht tut er ihr gut.

Rosa ist am 21. November gestorben. Bisher war es unser Jahrestag. An diesem Tag sind mein Freund und ich seit 11 Jahren ein Paar. Nun ist es Rosas Todestag und wir werden ihr jedes Jahr eine Kerze anzünden, statt zu feiern.

Ich liebe dich Rosa!!
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Re: Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von Carolyn » Do Nov 24, 2011 15:08

Ach liz, ich würde Dich gerne trösten, wenn ich nur wüßte wie! Fühl Dich ganz fest gedrückt!
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Re: Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von lizzard » Do Nov 24, 2011 15:39

Danke Carolyn!

Ich weiß - es gibt keine Worte. Auch ich habe immer Probleme damit, mit der Trauer anderer Menschen umzugehen. Alles, was man sagen will, scheint falsch, nicht genug, unangebracht, unnötig, zu viel oder sonst was.

Es gibt auch keine Worte, die wirklich trösten können.

Ich glaube fest daran, dass die Seele unserer Rosa wirklich über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Dass es ihr nun gut geht. Dass sie nun mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern zusammen ist, die alle vor ihr verstarben.
Vielleicht ist sie sogar mit dem Opa meines Freundes zusammen. Meine Schwiegermutter träumte in der Nacht von Samstag auf Sonntag von ihrem Vater, der vor über 5 Jahren gestorben war. Er hatte einen Schlafanzug an, der die gleichen Farben wie Rosas Fell hatte. Er suchte etwas und redete wirr. Sie weiß nicht genau was. Sie fühlte nur, dass etwas schlimmes passieren wird. Dachte aber an einen krebskranken Cousin. Ich dachte in dem Moment nach ihrem Tod auch, jetzt ist sie bei Opa. Er wird sich um sie kümmern.

Am Montagnachmittag, als wir sie holten und ins Krematorium brachten, war es noch unsere Rosa. Ich spürte sie richtig. Ich fühlte ihr Fell, vergrub mein Gesicht in ihren Kragen und sog ihren Geruch auf, den ich so liebte. Sie roch immer wie ein Plüschteddy. Das war meine Rosa.
Aber am nächsten Tag, am Dienstag, als wir sie vor der Einäscherung noch mal eine halbe Stunde lang besuchen durften, war es nicht mehr Rosa. Trotz Kühlung hatte ich den feinen Geruch von Verwesung in der Nase. Ihr Duft war weg. Ihre Aura war ganz anders. Ich spürte irgendwie, dass ihre Seele nicht mehr in diesem Körper steckte.

Vielleicht hat sie tatsächlich noch gewartet, bis wir sie aus der Klinik holten und uns richtig verabschiedeten.

Und von Montag auf Dienstag hat meine Mutter ein Erlebnis gehabt. Sie erzählte, dass ihr Kater Felix völlig verwirrt war. Er maunzte sehr laut, kam die ganze Nacht nicht zur Ruhe. Er schaute die ganze Zeit in die Luft. Er wollte auf den Balkon, verkroch sich in ein kleines Eck und starrte in die Luft und maunzte. Gleichzeitig meinte meine Mutter, dass sie in der Küche Rosas Geruch wahrgenommen hätte.
Ich weiß - für manche muss das komisch und verrückt klingen. Bescheuert vielleicht sogar.
Aber ich bin sicher, dass Rosas Seele uns alle nochmal besuchte.

Ich hoffe, dass sie Layla ein wenig Trost spenden konnte, damit sie das alles einigermaßen weg steckt.
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Liebe Grüße
Liz

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Re: Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von Carolyn » Fr Nov 25, 2011 10:21

lizzard hat geschrieben:Ich weiß - für manche muss das komisch und verrückt klingen. Bescheuert vielleicht sogar.
Für manche ja, vielleicht sogar für viele. Für mich nicht. Ich habe schon zu viele angeblich verrückte Dinge erlebt oder aus erster Hand erfahren, als dass ich so überheblich wäre, irgendetwas für wirklich unmöglich zu halten. Und dass es irgendeine Form von Jenseits oder Weiterleben nach dem Tod gibt, da bin ich mir absolut sicher.
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Re: Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von lizzard » Mo Nov 28, 2011 10:36

Kann es normal sein, dass ich nach einer Woche noch immer keine hilfreiche Besserung verspüre?
Es tut vielleicht nicht mehr so weh, wie am ersten Tag. Ich weine auch "nur" noch morgens und abends und tagsüber geht es eigentlich. Aber der Schmerz in der Brust ist immer noch sehr groß. Ich verspüre immer noch die Anwesenheit eines riesigen Lochs um mich herum - ich fühle mich sogar allein, obwohl ich das nicht bin.
Nach wie vor verspüre ich viel zu wenig Hunger, Appetit und Durst. Ich habe fast drei Kilo verloren. Das ist nicht gut, das ist mir klar - deshalb habe ich mir für morgen abend einen Arzttermin geben lassen. Nicht heute, weil ich meine kleine Layla zum Fäden ziehen zum Tierarzt bringen muss. Das ist wichtiger - für mich.

Ich schaffe es einfach nicht, mich allein da raus zu ziehen. Meine Familie kann das. Übers Wochenende hatten wir die seit Monaten geplante Party im Lokal. Auch das hatte am 21.11. Jubiläum. Genauso wie die Beziehung zu meinem Freund. Der Tag an dem Rosa starb.
Die Party war ein Erfolg. Auch Verwandtschaft war zu Besuch und Unterstützung da. Das hat gut abgelenkt. Layla geht es auch glücklicherweise so weit gut. Wir haben es so organisiert, dass die Freundin meines Bruders ihren Hund von ihren getrennt lebenden Eltern übers Wochenende bekam. Mit der hat sich Layla sehr gut verstanden. So dass sie auch den langen Abend der Party nicht allein zu Hause bleiben musste.

Ich lasse auch den ganzen Tag seit Montag eine Kerze für Rosa brennen. Direkt neben ihrer Urne. Das gibt mir ein beruhigendes Gefühl, was für sie tun zu können.

Da ich aber über 20km von meinen Eltern weg wohne und mein Freund ebenso sehr leidet, habe ich niemanden der mich am Kopf packt und aus dieser Sache raus zieht. Letzte Woche bin ich jeden Tag zu meiner Mutter gefahren. Vor allem auch, weil mein Freund viel und lang arbeiten musste und ich wollte nicht allein daheim sein. Das hat mich sehr unterstützt.
Aber ich muss auch mal zur Normalität zurück kehren und kann nicht jeden Tag von zu Hause weg bleiben.

Mal schauen, ob meine Hausärztin mir morgen helfen kann.
Liebe Grüße
Liz

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Re: Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von Carolyn » Mo Nov 28, 2011 17:02

Dass Du Dich einsam fühlst ("allein gelassen" von Rosa) halte ich nach nur einer Woche für absolut normal. Trauer vergeht nicht in ein paar Tagen. Und ein bisschen besser ist es ja geworden. Genau kann das aber nur jemand beurteilen, der Dich genauer kennt. Es kann sein, dass Du akut ein wenig an einer leichten Depression leidest. Das wird Deine Hausärztin besser erkennen und Dir dann evtl. ein leichtes Antidepressivum verschreiben (vorübergehend!), damit Du schneller wieder auf die Füße kommst. Wirklich Sorgen würde ich mir aber nach nur einer Woche noch nicht machen.
Wenn Du keine Chemie nehmen willst, dann frag Deine Hausärztin, ob Dir Johanniskraut helfen kann, das dann aber hochdosiert sein muss. Bis die Wirkung einsetzt dauert das aber auch ein wenig. Oder Du versuchst es mit Homöopathie. Ich nehme schon seit vielen Jahren Ignatia Streukügelchen (allerdings C200) und habe sehr gute Erfahrungen gemacht - nur dass die Erstverschlimmerung, auch nach einer Pause Ende des Sommers im letzten Jahr, wirklich heftig war! Aber es gibt jede Menge Leute, die sich mit Homöopathie besser auskennen als ich, vielleicht ist bei Dir auch etwas anderes zutreffender.
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Re: Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von Wasnun » Mo Nov 28, 2011 17:58

Hallo Lizzard,

In Trauerfällen ist man eigentlich immer alleine und ich glaube das muss auch so sein. Trauer muss man durchleben um wieder lieben zu können. Deine Erinnerungen an die schöne Zeit ist zwar im Moment kein richtiger Trost, aber ich bin sicher das diese schönen Erinnerungen mit jedem Tag Trauer stärker und die Trauer weniger werden wird.
Ich kann Dir durchaus nachfühlen, auch wir haben 3 Hunde und bald wird die Zeit des Abschieds kommen.
Vielleicht ist es noch ein wenig zu früh, aber vielleicht denkst mal darüber nach einem anderen Hund in Dein Leben aufzunehmen. Ein anderer Hund wird zwar niemals Deinen Hund ersetzen können, es ist eben ein anderer Hund. Ich bin mir aber auch hier sicher, das sich ein anderer Hund in Dein Herz schleicht und Du Deine Trauer schneller ablegst.
in bester Absicht, euer Wasnun

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Re: Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von Ute_die_Gute » Mo Jan 09, 2012 12:05

mein beileid, wir mussten uns diesen monat (02.01.2012) auch von unserem kleinen "whiskey" trennen, unser labrador hatte einen herzfehler, er ist einfach nachts eingeschlafen...

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Re: Meine Rosa ist gestorben....

Beitrag von Cerifera » Di Jan 10, 2012 16:36

Lizzi das tut mir voll leid für Dich *ganzliebdrück*

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