Gen-Milch!!!

[Nemesia]

Hallo Harald,

na, das ist ja mal ein wirklich super toller Link
Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße von Nemesia

P.S.: Bei der Gelegenheit möchte ich einen Tipp an alle Maisfreunde weitergeben....(auch wenn der jetzt nichts mit Milch zu tun hat....)
Ich baue seit einigen Jahren BANTAM-Mais an....der schmeckt super und

Wo Bantam steht, wächst keine Gentechnik

http://www.bantam-mais.de/

[Carolyn]

Wir sollten möglichst viele Produkte wieder selbst machen und auch versuchen Überschüsse für anständiges Geld zu verkaufen.

Nicht so einfach, wie es sich liest.

Ich ersticke dieses Jahr förmlich in Obst. Meine ca. 30 Obstbäume hatten/haben fast ausschließlich Früchte bis zum Abwinken. da ich es nicht übers Herz bringe, alles, was ich oder meine Schwester nicht verarbeiten/konservieren/essen können (wir sind schließlich beide vollzeit berufstätig und solo), auf den Kompost zu werfen, habe ich versucht zu verschenken, was immer geht. Arbeitskollegen, Bekannte, Verwandte, jeder, der nicht nein sagte, bekam von mir Obst. Ich habe sogar mehrmals zu Erntetreffen eingeladen am WE, mit Kaffee und Kuchen. Ich hab Obst gepflückt und den Leuten hinterher gefahren. Vor zwei Wochen habe ich 20 Kilo Obst nach Bestellliste gepflückt und zu einem Treffen gebracht, das 50 Kilometer von mit entfernt war (an dem ich eigentlich teilnehmen wollte), obwohl ich vormittags einen Kreislaufkollaps hatte (und die letzten zwei Wochen deswegen krank geschrieben war. Keine Sorge, meine Schwester hat Chauffeur gespielt.) Trotzdem ist viel, viel Obst verfault, trotzdem sind mehr als die Hälfte der Leute, die Interesse bekundet hatten, wieder abgesprungen, weil sie grad keine Zeit hatten, weil es ihnen doch zu weit war, weil sie grad in Urlaub fahren wollten oder oder oder. Bei vielen weiß ich es gar nicht, weil ich keine Rückmeldung bekommen habe. Von der Landbevölkerung tut sich diese Arbeit sowieso niemand an, wenn dann sind es Städter, die von "Bio" schwärmen und dann eben auch optisch nicht so optimales Obst akzeptieren. Dann aber bitte zu einem Zeitpunkt, wo es ihnen grad genehm ist und nicht dann, wenn die Natur liefert.

Überschüsse los zu werden ist zunächst mal jede Menge Arbeit und Zeitaufwand, den man sich erst mal leisten können muss.


@ Mia: Milch im Viertelliter-Pack? Das ist etwas, das ich nicht bekomme, danach habe ich jahrelang gesucht, bevor ich mir einen regelmäßigen Milchgenuss angewöhnt habe, um die Literpackung leer zu bekommen.

Klar kommt es vor, dass ich bestimmte Produkte nicht mehr bekomme. Und ja, natürlich nützt es nicht, wenn nur EIN Kunde etwas haben will. Genausowenig wie es nützt, wenn EIN Mensch gegen Atomkraft demonstriert. Daraus zu schließen, dass man es dann doch gleich bleiben lassen kann wäre jedoch ziemlich fatal, oder? Wenn ein Supermarkt einer Kette nach einem Produkt fragt, wird der Konzern es deswegen nicht in die Produktpalette aufnehmen. Wenn aber viele Filialen danach fragen, wird der Konzern beim Hersteller nachfragen, ab welcher Menge und für welchen Preis der es wieder liefern kann. Auch der Hersteller ist käuflich, wenn er das Produkt wirtschaftlich fertigen und verkaufen kann, wird er das tun. (Mit genau dieser Thematik verdiene ich meine Brötchen. ) Außer natürlich, es hat sich inzwischen die Gesetzeslage dahingehend geändert, dass er es nicht mehr darf.

Was Saisonartikel angeht: Ich finde es besser, wenn bestimmte Produkte nur zu "ihrer" Zeit im Jahr verkauft werden und dann eine entsprechend hohe Qualität haben, als dass es sie um den Preis einer schlechteren Qualität das ganze Jahr über gibt. Die meisten werden Bionade kennen, eine Art Limonade, die bis zu einem bestimmten Punkt wie Bier gebraut wird. Der Hersteller hat in den letzten Jahren extrem expandiert, sein Getränk ist in Mode gekommen. Wenn aber seine Quellen aus biologischem Anbau versiegt sind, dann gibt es eben für eine gewisse Zeit keine Holunder-Bionade (oder eine andere Sorte), Punkt. Bevor er dann Rohware aus zweifelhafter Quelle bezieht und sich so seinen Ruf ruiniert, verzichtet er auf dieses kurzfristige Geschäft. Finde ich nachahmenswert. Und eine energieaufwendige Lagerung ist schließlich auch nicht gerade "bio"...

P.S.: Ich bin auch ein Leckermaul.

[Cerifera]

interessanter Link Harald muss ich mal genauer studieren

[Windlieb]

Huhu,

bin Euren Links gefolgt, Ausbeute:

- erwischt: Bärenmarke, Kondensmilch, genverseucht, zwecks Verfeinerug der Mayonnaise und Hausfrauentunke im Herbst/Winter verwendet (dachte ist nicht so schlimm, wir trinken seit Jahrzehnten nur Demeter-Rohmilch und dass bissel Kondensmilch )

- Sonnenblumen wurden die Pollen weggezüchtet, damit es auf der Tischdecke keine Flecken gibt Außer Bantam und blaue Leinsaat, jetzt auch Sonnenblumen, Zucchini und Kohlrabi im Angebot und nun kaufe ich auch das Blümchensaatgut nicht mehr konventionell.

@Carolyn
als Zwangsstädertin war ich auch ganz scharf auf solche Hilferufe. Auch viele Andere hatten dieses Problem. Deswegen haben sie sich im Netz zusammen geschlossen und bieten ihre Überschüsse an an Selbstabholer/Ernter im Netz, umso eine größere Menschenmenge zu erreichen. Ich kann den Link gerade nicht finden
Die Tafel-Leute kommen nur wenn regelmäßig Überschuss?

Winke Winke
Windlieb

[Carolyn]

Die Tafel-Leute kommen nur wenn regelmäßig Überschuss?

Bei der Tafel habe ich es bisher noch nicht probiert, da ich mir nicht vorstellen kann, dass sie zum einen abends oder am Wochenende kommen, wenn ich auch Zeit habe und dann selber pflücken, zum Teil von hohen Leitern (Personalproblem) und zum anderen auch wurmiges Obst (Birnen, Äpfel) nehmen, das kaum lagerfähig bzw. unansehnlich ist. Auch Kirschen, Pflaumen und frühe Birnen sind z.B. nur wenige Tage lagerfähig, damit dürften sie ein (Absatz-)Problem haben. Es sind eben keine für den Verkauf gezüchteten "schönen" und "praktischen" Sorten. Und dass ich ihnen das Obst liefere, damit sie es dann wegwerfen (müssen), weil sie es nicht (rechtzeitig) los werden, das steht nicht dafür.
Manches bekomme ich auch schlichtweg zeitlich nicht mehr auf die Reihe, meinen Garten (also Blumen- und Gemüsegarten) habe ich dieses Jahr eh nicht mehr geschafft, das ist ein einziger Unkrauturwald. Bin neugierig, ob wenigstens von den Kartoffeln noch was zu retten ist, wenn wir denn irgendwann mal zum Ausbuddeln kommen.

Aber das ist jetzt reines Off-Topic...

[Hokkaido]

Vielen Dank für den Link, Harald! Den werd ich doch gleich mal in meinem Umfeld verteilen.

Carolyn, das mit der Obstflut ist wirklich bedauerlich. Ich hätte gedacht, daß da sehr viele Menschen drauf anspringen.
Meine Freundin und deren Schwester haben auch "Ländereien" mit Obstbestand. Nicht so viel du, aber doch immer noch reichlich.
Seit Jahren gibt es da fröhliche Treffen von Freunden und Kollegen - wir helfen bei der Ernte, jeder nimmt mit, was er verarbeiten kann.
Und für die ganz fleissigen Apfelpflücker gibt es später eigenen Apfelsaft.
Wenn dann Walnuuszeit ist, bekommen die Helferlein zum Dank das herrlichste, geschmackvollste und beste Walnussöl, das man sich vorstellen kann.
(Ich bin auch ein altes Leckermäulchen!)
Natürlich haben wir das Glück, daß die Anzahl der Kilometer überschaubar sind und wir alle ähnlich ticken...
Keiner möchte gutes Obst einfach sinnlos verfaulen sehn.