Klimawandel/Umweltschutz

[Cerifera]

Mit Solarenergie hat Nemesia völlig Recht!
Ich habe in meinem Garten zig Solarlampen (Edelstahl) aufgestellt und bin super zufrieden. Das ist ein romantisches Licht (obwohl blaue-weiße LED) und es kostet gar nichts (außer ein Akku geht mal flöten - was mir bisher nur 1 mal in zwei Jahren passiert ist). Das ist zwar ein bisschen umständlicher beim Rasenmähen aber das stört mich nicht.

Vielleicht wäre ein Verbot wenig sinnvoll, jedoch meine ich sollte jeder von uns fast ausschließlich regionale Produkte kaufen. Alleine das Gemüse aus den Niederlanden, Frankreich und Spanien - was das Energie kostet (vor allem für diese Wassertomaten)! Hier in der Umgebung gibt es so viele Felder die unbewirtschaftet sind oder nur einmal im Jahr etwas darauf wächst. Für viele Bauern ist die Drei-Felder-Wirtschaft wohl nicht mehr lohnend - vielleicht sollte man den Bauern - vor allem denen mit sehr wenig Mitarbeitern - etwas unter die Arme greifen! Ich würde für normale Milch auch 1 Euro bezahlen wenn ich weiß, dass davon gut die Hälfte an den Bauern geht! Man muss sich da nicht wundern, dass es reizvoller ist Bio herzustellen...

[John F.]

.... Ich würde für normale Milch auch 1 Euro bezahlen wenn ich weiß, dass davon gut die Hälfte an den Bauern geht! Man muss sich da nicht wundern, dass es reizvoller ist Bio herzustellen...

Viele können das aufgrund ihres geringen Einkommens gar nicht, wobei die Preise für "Industriemilch" bei uns ja mittlereweile auch bei 0,90€/L liegen.
Aber letztendlich ist es der Verbraucher, der die Macht hat dies zu entscheiden.

@Nemesia

Wieviele Münchner oder Hamburger oder Berliner haben einen Garten, der groß genug wäre sie ausreichend mit Obst und Gemüse zu versorgen bzw. wieviel Land bräuchte man wohl dafür? Man sollte sich da nichts vormachen, ohne einen industriellen Anbau sind 80Millionen Menschen in Deutschland nicht zu ernähren. Über die Art und Weise von Düngung, Pflanzenschutz u.ä. kann man natürlich nachdenken. Und was GEN-Produkte angeht. Also Züchtung ist auch eine genetische Auslese. Unsere heutigen Weizensorten haben mit Emmer und Urkorn nicht mehr viel gemein. Aber ich weiß was Du meinst. Ich bin auch der Meinung, daß solche Experimente mit ungewissem Ausgang sehr gefährlich sind. Der Mensch kann die Natur nicht verbessern, das mach sie schon selbst.

[vierviergarten]

Hallo Ceferia,
der "Reiz", Bio anzubauen ist seit schwarz-rot nicht mehr vorhanden. :crybaby: Ausserdem sind die Biobauern das eher aus Überzeugung, als durch irgendeinen finanziellen Reiz. Die Bio Landwirte müssen hier bei uns kämpfen, wie in kaum einem anderen Land. Die völlig lächerliche Abstandseinhaltung bei Anbau von Gen-Mais z.B. wird den Bio-Bauern über kurz oder lang ihre Existenz kosten. Die Subventionen werden ja lieber in die Gen-Technik geschleudert, statt, wie früher, den Bio-Bauern wenigstens etwas unter die Arme zu greifen. In Deutschland wird ein ganz deutlicher Kampf gegen die biologische Landwirtschaft betrieben. Und die Lebensmittelpreise steigen, ob konventionell oder biologisch angebaut, es gibt bald kaum noch Unterschiede bei der Bepreisung. Ich kaufe grundsätzlich Bio-Milch und -Joghurt.

Und was GEN-Produkte angeht. Also Züchtung ist auch eine genetische Auslese.

Gen-Auslese ist aber ein großer Unterschied zu Gen-Veränderungen. Genau genommen betreibt man diese Auslese doch auch in seinem eigenen Garten. Ich nehme mir jedenfall nur Saat für´s nächste Jahr von den kräftigsten Pflanzen.

Aber ein Engel bin ich auch nicht..

...wer ist das schon, Nemesia. Aber entscheidend ist doch, dass man nach seinen Möglichkeiten alles tut, um vielleicht auch mal einen Herrn "Genhofer" darauf aufmerksam macht, dass seine von ihm zu schützenden Verbraucher, kein Interesse an Gen-Technik oder Unmengen von Pestiziden haben und ein möglichst umweltfreundliches Verhalten an den Tag legen. Denn es ist doch echt krank, dass es eigentlich weltweit genug Nahrung für alle Menschen gibt, aber die Erzeugung von ohnehin fragwürdigem Bio-Sprit so vorangetrieben wird, dass die ärmsten der Armen zu verhungern drohen. In den armen Regionen von Mexiko ist das Maisbrot mittlerweile so teuer geworden, weil die Menge des für Nahrungsmittel vorgesehen Mais verschwindend gering geworden ist. Für uns und andere Industrienationen ist dieses Verhalten, dabei einfach zuzusehen und es billigend in Kauf zu nehmen, doch ein Armutszeugnis. Warum wird die Autoindustrie nicht aufgefordert, neue Technologien auf den Markt zu bringen?
Liebe Grüße
vierviergarten

[Waldmaus]

Ein sehr gutes Forum, da musste ich mich unbedingt anmelden. Vor ein paar Tagen habe ich in alten Büchern von mir gestöbert und da bin ich auf etwas sehr interessantes gestoßen. Ein Buch von James Robertson "Die lebenswerte Alternative". Da heißt es z.B.:"Nach dem neuen Begriff des Reichtums könnte man einen Menschen reich nennen, der über die neue Ausrüstung verfügt, um natürliche Energiequellen optimal für die Beheizung seiner Wohnung und für seine Warmwasserversorgung zu nutzen. Die Symbole eines solchen Reichtums wären nicht NEUE AUTOS, FERNSEHER etc., sondern SONNENKOLLEKTOREN, ISOLIERTE WÄNDE oder WÄRMEPUMPEN.Arm wären dann jene,die weiterhin von zentralen Energieversorgungseinrichtungen abhängig sind....Reichtum könnte auch die Form des LANDBESITZES - oder zumindest der Zugang zu Land -annehmen, der es ermöglicht einen Teil der notwendigen Lebensmittel selbst anzubauen. Der Mann wußte von was er spricht
Große Sorgen macht mir die Diskussion über eine längere Laufzeit der AKWs. Sind die Politiker denn völlig verrückt geworden??????????????????????
Ich hoffe, dass es nie soweit kommt und dass wieder viele Menschen auf die Straße gehen werden, wenn sich abzeichnet, dass so etwas auf uns zukommt

[vierviergarten]

Hallo Waldmaus, schön, dass Du hier bist. Es ist wirklich der Hohn, wie die Politiker den Umweltschutz mit Schmutz bewerfen. Wenn die sich endlich mal trauen würden, der Industrie mehr auf die Finger zu hauen, statt uns langfristig zu etwas zu nötigen, das wir und die Mehrheit der Nation nicht will. Z.B. wäre ein Autoantrieb mit Sonnenenergie mit Sicherheit vorstellbar und praktikabel. Auch die Ausweitung von Sonnenkollektoren - auf allen Dächern, als "MUSS" für jeden Neubau - schlummert seit Ewigkeiten vor sich hin. Unsere jetzige Regierung hat überhaupt keinen Sinn für die Umwelt, die schauen nur, dass sie uns vorgaukeln, sehr bemüht zu sein, aber zufrieden mit ihren Entscheidungen soll nur die Industrie sein.
In Dänemark z.B. wird die Energieeffezienz eines Autos unter Berücksichtigung der höchsten Auslastungen berechnet und danach ÖKO-besteuert. Hier wird lediglich das Leergewicht eines Autos zugrunde gelegt....und wieviele Großkarrossen sieht man morgens mit einer Person besetzt zur Arbeit fahren? Viel zu viele. Es gibt soviele Großwagen, dass man auf die Idee kommen könnte, es gäbe hier nur Großfamilien. Aber das Auto ist ja heute ausschließlich ein Image-Objekt und nicht mehr das nützliche Teil für Familienausflüge, Großeinkäufe....
Und das Reichtum nicht mit Geld zu tun hat, ist meiner Meinung nach nur allzu wahr. Denn wenn man die Gierigen so beobachtet, dann sieht man doch nur Unzufriedenheit, Neid, Mißgunst, Menschenverachtung und die Umwelt brauchen sie, ihrer Meinung nach, nicht beachten. Aber die Auswirkungen werden auch sie nicht verschonen, nur sie sind zu dumm, das zu begreifen. Schätzing, der Autor von "Der Schwarm" hat es in der Sendung "Die Rache der Meere" sehr treffend gesagt: "Der Mensch ist so gestrickt, dass er die Zeichen zwar sieht, aber erst wirklich reagiert, wenn es zu spät ist". Mit anderen Worten, die "morgen ist auch noch ein Tag" Einstellung muss endlich mal weg.
Herzliche Grüße
vierviergarten

[John F.]

... Warum wird die Autoindustrie nicht aufgefordert, neue Technologien auf den Markt zu bringen? ...

Weil es gar nicht erforderlich ist. Die Technologien bestehen doch bereits und schlummern wartend in den Schubladen der Konzerne. Aber augenblicklich läßt sich mit "konventioneller" Technologie eben einfach ein höherer Profit erringen. Etwas zugespitzt gesagt: Wenn das Öl alle ist sind die Menschen gezwungen, Elektroautos (oder was auch immer) zu kaufen und bezahlen aus dieser Zwangslage heraus viel mehr dafür, als sie vielleicht jetzt bereit wären zu bezahlen.

Im Übrigen....warum entscheiden Politiker so wies sie es tun und nicht anders? Sicher doch aus verschiedenen Gründen - Lobbyismus und Unwissenheit sind wohl zwei der wichtigsten Gründe. Aber ursächlich ist vielleicht auch, weil sie es sich leisten können so zu leben. Ich kenne keinen Politiker, der seinen Euro dreimal umdrehen muß um zu entscheiden, nehme ich Biomilch oder doch nur die "Industriemilch". Und teuere Autos, die viel Sprit fressen besitzen unsere Politiker doch gar nicht - sind doch alles Dienstwagen. Da bezahlt ohnehin der "Arbeitgeber" die Benzinrechnung. In diesem Falle ist das halt der Steuerzahler.

[Flocke]

Hier noch eine interessante Seite zu unseren vielschichtigen Umweltproblemen:

http://umweltinstitut.org/startseite.html

LG Flocke

[Waldmaus]

Hallo Vierviergarten. Ich schließe mich Deiner Meinung an.
Viele Grüße Waldmaus

[Nemesia]

Noch mal zum Thema Solarenergie/Afrika. Ich habe jetzt irgendwo gelesen, dass die Sonne 2850mal so viel Energie einstrahlt, wie die gesamte Menschheit verbraucht...nicht schlecht, was , aber die Afrikaner selbst sind oft zu arm um ihre Häuser mit Solarenergie zu versorgen, oft haben sie garkeinen Strom...Wenn man jetzt also dort die Solartechnik fördert, dann bitte nicht so, dass wir in Europa und sonstwo wieder aasen können und die Afrikaner leer ausgehen..sondern dann bitte an alle gerecht verteilt
Ja John F. Du hast recht..nicht jeder hat in den Städten einen Garten, wahrscheinlich sogar eher die wenigsten..Aber immerhin gibt es doch Wochenmärkte, auf denen Produkte aus der Region angeboten werden. Ist doch auch schon nicht schlecht
Ja und dann vierviergarten und Waldmaus. ihr habt eine sehr gesunde Einstellung , schließe mich euch an

[vierviergarten]

Die Technologien bestehen doch bereits und schlummern wartend in den Schubladen der Konzerne.

Genau dehalb frage ich mich ja, warum sie nicht längst auf dem Markt sind. Die Politiker entscheiden meiner Meinung nach so, dass es ihnen selbst (in wievielen Vorständen jeder einzelne wohl ist) und der Wirtschaft (die ja mit Sicherheit nicht nur die Wahlkämpfe finanziert...) dabei keinerlei Einbußen entstehen. Ich kenne etliche Menschen, die in Umweltbereichen studiert haben, Ingenieure, Biologen, Umweltwissenschaftler.....für die gibt´s keine oder nur wenige Arbeitsplätze, weil niemand die Kosten übernimmt. :crybaby: In diesem Land ist die Einstellung vorhanden, dass alles nichts kosten darf. Dass aber der Umweltschutz kosten wird und das mit jedem Tag, an dem nichts oder nur wenig getan wird, mehr, das ist den Politikern schon klar. Aber das muss man ja nicht jeden Tag publik machen.
Und nachdem das Kind ja ohnehin schon in den Brunnen gefallen ist, kann man die AKW´s doch unendlich lange weiter betreiben, die dicken Autos weiter die Luft verpesten lassen....notfalls greift man eben den Leuten noch tiefer in die Tasche. Und dass in Mexiko bereits die ersten Hungersnöte herrschen, weil es kaum noch Mais zum Essen gibt, das muß doch den Auto fahrenden Europäer nicht kratzen und schon gar nicht den Autohersteller. Oh, ich schreib mich schon wieder in Rage, ich hatte eben doch ganz kurz den Gedanken, ich schreibe gerade an Herrn Gabriel oder Frau Merkel oder Herr Genhofer....sorry

[vierviergarten]

Hallo Waldmaus

Ich selber habe keinen Führerschein und werde garantiert keinen mehr machen...

Dito...ich fahre auch Rad, Bus und Bahn, ich glaube auch nicht, dass ich Freude am Auto fahren habe/hätte. Ich verstehe niemanden, der meint ohne Auto nicht einen Tag zu überleben.....die Überlebenschancen wachsen doch eher.
Mein Mann ist (leider) zu bequem und will auf seinen motorisierten Untersatz (am liebsten Motorrad) nicht verzichten, er fährt niemals Kurzstrecken, zumal er meint, dass ich ihn dann allzu vernichtend angucke.

Aber, er achtet schon auf sehr vieles.......Nicht umsonst heißt es, dass man nichts bewirken kann, wenn man es nicht selber tut. Als ich anfing, fast ausschließlich Bio-Produkte zu kaufen, hat er mich für verrückt erklärt. Mittlerweile macht er mich öfter mal auf Produkte aufmerksam oder auf Berichte über Bio, die irgendwo gesendet werden oder in Zeitschriften zu finden sind. Auf jeden Fall habe ich weit weniger Probleme mit meinen Allergien, seit ich nicht mehr Unmengen von Schadstoffen mitesse. Und Bioweine kann ich auch trinken, ohne dass Augen, Nase und Hals zuschwellen.
Viele Grüße
vierviergarten

[Waldmaus]

Hallo vierviergarten, mit den größeren Überlebenschancen das ist gut , aber manche Leute schauen mich fast schon mitleidig an weil, ich auf das Autofahren verzichte...Ist schon eine verrückte Welt..Kennst Du eigentlich das Buch "Schöne neue Welt" Das finde ich genial!!
Mit Deinem Mann das hast Du ja gut hinbekommen . Viele Grüße Waldmaus