Ich habe dazu Uralt-Holz verwandt, was im Garten hochkant stand, nämlich die geschwungenen Streben des Balkons, der im Frühjahr von der Vermieterin mit neuen, geraden Streben grunderneuert wurde.
Neues Holz ist mir augenblicklich zu teuer, denn ich weiß ja auch gar nicht, wie lange ich hier noch wohnen bleibe.
Jedenfalls, als ich an der Bandsäge stand, hatte ich einen Segen aus Kellerasseln, Spinnen und Ohrenkneifern um mich, und jetzt, zwei Stunden später, juckt es mich immer noch am ganzen Körper. Aber ich habe sorgfältig nachgesehen ( und nachgekratzt): ich habe weder Kellerasseln, noch Spinnen, noch Ohrenkneifer an mir. Ich fürchte, es ist irgendwas winziges, was an mir läuft.

Jedenfalls, die Streben habe ich gekürzt, oben wieder ein bisschen rund gesägt, morgen, wenn der Akkuschauber wieder aufgeladen ist und der Sohn mir die Einschlaghülse für den Torpfahl in den Boden gehämmert hat, wird die Geschichte zusammengeschraubt und (wie vordem) wetterfest dunkelbraun lasiert. Also, ein Jahr oder zwei wird das Ding sicherlich noch halten. Hauptsache ich habe etwas, was meinen Hund hindert, aus dem Garten rauszulaufen.
Ich muss das Törchen etwas höher aufhängen als üblich, mit etwa 15/17 cm Abstand zum Boden, denn seit neusten habe ich zwei richtig dicke Igel. Ich sehe die abends immer, wenn sie durch das jetzige 'Noch-Loch' zwischen Gote'scher Palisade und Garage einwandern und später wieder hinausstapfen. Ihren gewohnten Weg möchte ich denen nicht nehmen.
Aber ist das überhaupt ein gewohnter Weg?
Schade, dass sie nicht mehr zu Herrn Gote ( in dessen größeren Garten) rüberwandern können. Ich habe die Igel erst, seitdem die Palisade steht, offensichtlich hat Herr Gote sie ausgesperrt. Von mir aus können sie nur auf den befahrenen Hausvorplatz und dann auf die Straße. Ich werde wohl klammheimlich irgendwo einen Durchgang unter der Palisade buddeln, damit die Igel ungefährdet wechseln können.
Mia