Tag um Tag
- Carolyn
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Re: Tag um Tag
Das, was Hapy Retentionsflächen nennt, wird und wurde hier in der Umgebung in fast jeder Gemeinde gebaut. In der Presse wird das jedoch durchweg Regenrückhaltebecken genannt, vielleicht, weil es der eingängigere Begriff ist und nicht so nach Fachchinesisch klingt. Abgesehen davon werden ja leider viele Begriffe von vielen Menschen nicht sauber/korrekt differenziert verwendet.
Aus Hapys Regenrückhaltebecken darf ja das Wasser genau nicht versickern, es sind ja ungeklärte Abwässer. Da ist der Boden also mit Sicherheit versiegelt (z.B. betoniert). Retentionsflächen sind meistens Wiesen (jedenfalls bei uns) solange sie nicht gebraucht werden. Auch wenn diese Wiesen Wälle an den Seiten haben.
Ich verwende die ehemalige Güllegrube als Wassersammelbecken (um einen neutralen Begriff zu generieren). Durch den undichten Rand zum Hang hin füllt sie sich selbständig mit Oberflächenwasser, das vom Hang raus sickert. Bei Starkregen passiert es aber trotzdem, dass der Hof "überflutet" wird, weil zu viel Wasser aus dem Hang kommt, als dass die Risse zwischen Wand und Decke der Güllegrube sie durchlaufen lassen könnten. Ich habe hier teilweise nur eine relativ dünne Humusschicht und einen hohen Grundwasserspiegel durch eine dicke Lehmschicht im Boden.
Aus Hapys Regenrückhaltebecken darf ja das Wasser genau nicht versickern, es sind ja ungeklärte Abwässer. Da ist der Boden also mit Sicherheit versiegelt (z.B. betoniert). Retentionsflächen sind meistens Wiesen (jedenfalls bei uns) solange sie nicht gebraucht werden. Auch wenn diese Wiesen Wälle an den Seiten haben.
Ich verwende die ehemalige Güllegrube als Wassersammelbecken (um einen neutralen Begriff zu generieren). Durch den undichten Rand zum Hang hin füllt sie sich selbständig mit Oberflächenwasser, das vom Hang raus sickert. Bei Starkregen passiert es aber trotzdem, dass der Hof "überflutet" wird, weil zu viel Wasser aus dem Hang kommt, als dass die Risse zwischen Wand und Decke der Güllegrube sie durchlaufen lassen könnten. Ich habe hier teilweise nur eine relativ dünne Humusschicht und einen hohen Grundwasserspiegel durch eine dicke Lehmschicht im Boden.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Tag um Tag
Also, ich habe jetzt mal ein bisschen gegoogelt, weil ich es wissen wollte.
Die sogenannten Retentionsflächen werden auch ganz offiziell als Regenrückhaltebecken bezeichnet. Das Ziel ist hier, Starkregenereignisse ( auch Schneeschmelze) vor der Kanalisation etwas festzuhalten, damit diese nicht überfordert wird. Und sich nicht eventuell das Starkregenwasser mit dem der Kanalisation vermischt, und dann als stinkende, gesundheitschädliche Brühe aus den Gullis beliebig hochsteigt.
( Siehe mein Dortmunder Beispiel.)
Diesen Regenrückhaltebecken, stehen die ( weitgehend unterirdischen ) RegenKLÄRbecken gegenüber, und ich vermute, dass Du, Hapy, sowas meinst.
Hier geht es jetzt um Überlastung mit Schadstoffen, wie Öl, Benzin, Ausspülung von Chemikalien aus Gewerbetrieben. Solche sollten der Kanalisation nicht ungehindert hinzugefügt werden, weil die spätere Reinigungsfunktion der Klärwerke damit überlastet wäre.
In diesen Regenklärbecken bildet sich eine Art Sediment ( leicht und schwimmend oben - schwer unten), eine Art 'Schlamm' aus Schadstoffen, der regelmäßig mechanisch abgepumpt werden muss, und dann entweder als Sondermüll verbrannt wird, oder ggf. auf bestimmten Flächen durch Einwirkung klärender, abbauender Maßnahmen, doch noch mal gereinigt werden kann.
( Für was, frage ich mich? Ich hoffe nicht, dass Stadtväter solche belasteten Schlämme um irgendwelche Neubaugebiete kippen. Nur weil deren chemische Analyse nun innerhalb der Grenzwerte liegt. Na, ich weiß es nicht. Vielleicht kippen sie das Zeug ja auch als Flüssigbeimischung in den Betonbau von Straßenrändern ( Bushaltestellen), Stufen, Behindertenrampen oder Brücken. Ich vermute, irgend einem tüchtigen Unternehmer wird schon etwas einfallen, wie man gesäuberte Giftschlämme - als Ersatzstoff - noch preisgünstig unterbringen kann. )
So. Ich denke, jetzt haben wir es aber geklärt. Ich bin jedenfalls damit einverstanden. Alles was oben liegt, ist auch ganz offiziell ein 'Regenrückhaltebecken'. Alles, bzw. vieles, was unterirdisch und betoniert daherkommt, wird als Regenklärbecken bezeichnet. Die Rückstände darin müssen mechanisch abgepumpt werden.
Mia
Die sogenannten Retentionsflächen werden auch ganz offiziell als Regenrückhaltebecken bezeichnet. Das Ziel ist hier, Starkregenereignisse ( auch Schneeschmelze) vor der Kanalisation etwas festzuhalten, damit diese nicht überfordert wird. Und sich nicht eventuell das Starkregenwasser mit dem der Kanalisation vermischt, und dann als stinkende, gesundheitschädliche Brühe aus den Gullis beliebig hochsteigt.
( Siehe mein Dortmunder Beispiel.)
Diesen Regenrückhaltebecken, stehen die ( weitgehend unterirdischen ) RegenKLÄRbecken gegenüber, und ich vermute, dass Du, Hapy, sowas meinst.
Hier geht es jetzt um Überlastung mit Schadstoffen, wie Öl, Benzin, Ausspülung von Chemikalien aus Gewerbetrieben. Solche sollten der Kanalisation nicht ungehindert hinzugefügt werden, weil die spätere Reinigungsfunktion der Klärwerke damit überlastet wäre.
In diesen Regenklärbecken bildet sich eine Art Sediment ( leicht und schwimmend oben - schwer unten), eine Art 'Schlamm' aus Schadstoffen, der regelmäßig mechanisch abgepumpt werden muss, und dann entweder als Sondermüll verbrannt wird, oder ggf. auf bestimmten Flächen durch Einwirkung klärender, abbauender Maßnahmen, doch noch mal gereinigt werden kann.
( Für was, frage ich mich? Ich hoffe nicht, dass Stadtväter solche belasteten Schlämme um irgendwelche Neubaugebiete kippen. Nur weil deren chemische Analyse nun innerhalb der Grenzwerte liegt. Na, ich weiß es nicht. Vielleicht kippen sie das Zeug ja auch als Flüssigbeimischung in den Betonbau von Straßenrändern ( Bushaltestellen), Stufen, Behindertenrampen oder Brücken. Ich vermute, irgend einem tüchtigen Unternehmer wird schon etwas einfallen, wie man gesäuberte Giftschlämme - als Ersatzstoff - noch preisgünstig unterbringen kann. )
So. Ich denke, jetzt haben wir es aber geklärt. Ich bin jedenfalls damit einverstanden. Alles was oben liegt, ist auch ganz offiziell ein 'Regenrückhaltebecken'. Alles, bzw. vieles, was unterirdisch und betoniert daherkommt, wird als Regenklärbecken bezeichnet. Die Rückstände darin müssen mechanisch abgepumpt werden.
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Hapy
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Re: Tag um Tag
Hallo Mia,
Retensionsflächen sind keine Rückhaltebecken, sondern Flächen, die bei Starkregen gegebenenfalls überflutet werden können. Diese Flächen sind nicht betoniert, sondern einfach Wiesen, die dazu dienen, den Abfluss von Oberflächenwasser (über Bäche) zu dämpfen. Dass das möglicherweise nicht ausreichend funktioniert, bzw. die ausgewiesenen Flächen zu klein sind, ist eine andere Sache. Da diese Flächen in keiner Weise befestigt sind, können wir hier nicht von "Becken" sprechen.
Mag sein, dass die Regenrückhaltung von Oberflächenwässern anderswo anders geregelt ist.
Regenrückhaltebecken, wie ich sie in unserer Gegend kenne, bilden einen Puffer für Abwässer aus der Kanalisation, die durch Regenwasser aus der Kanalisation verdünnt wurden. In den Regenrückhaltebecken findet keine "Vorklärung" statt, sondern das Wasser wird nach und nach wieder über die Zuleitung zur Kläranlage entsorgt. Es sind also keine Regenklärbecken. Sie dienen ausschließlich dazu Spitzen im Klärwasseranfall zu kappen, die Kanalisation zu entlasten und zu verhindern, dass das Wasser aus der Kanalisation in tiefer liegenden Ortsteilen austritt. Das gestaute (Ab-)Wasser wird dann möglichst gleichmäßig der Kläranlage zugeführt. Eine Klärung der Abwässer findet an dieser Stelle nicht statt. Es würde auch keinen Sinn machen, zwei oder vier (oder in Großstädten mehrere) Kilometer so etwas wie Kleinklärwerke zu betreiben und den Schlamm dann abzupumpen und zur Kläranlage zu fahren.
Ein Kläranlage ist eine komplexe Anlage mit mehreren Reinigungsschritten. Das gereinigte Abwasser wird über einen Vorfluter abgeleitet und der Klärschlamm weiterbehandelt. Klärschlamm darf nicht mehr auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden. Klärschlamm wird z.B. in Faultürmen zur Gaserzeugung genutzt. Die Reste aus den Faultürmen werden getrocknet und in Klärschlammverbrennungsanlagen verbrannt. Die Asche aus der Klärschlammverbrennung ist Sondermüll und wird eingelagert.
Ich musste mich jetzt etwas mit Klärschlamm beschäftigen, weil ein Bekannter die Pyrolyse von Klärschlamm als Allheilmittel anpreist. Ist es aber nicht.
Hapy
Retensionsflächen sind keine Rückhaltebecken, sondern Flächen, die bei Starkregen gegebenenfalls überflutet werden können. Diese Flächen sind nicht betoniert, sondern einfach Wiesen, die dazu dienen, den Abfluss von Oberflächenwasser (über Bäche) zu dämpfen. Dass das möglicherweise nicht ausreichend funktioniert, bzw. die ausgewiesenen Flächen zu klein sind, ist eine andere Sache. Da diese Flächen in keiner Weise befestigt sind, können wir hier nicht von "Becken" sprechen.
Mag sein, dass die Regenrückhaltung von Oberflächenwässern anderswo anders geregelt ist.
Regenrückhaltebecken, wie ich sie in unserer Gegend kenne, bilden einen Puffer für Abwässer aus der Kanalisation, die durch Regenwasser aus der Kanalisation verdünnt wurden. In den Regenrückhaltebecken findet keine "Vorklärung" statt, sondern das Wasser wird nach und nach wieder über die Zuleitung zur Kläranlage entsorgt. Es sind also keine Regenklärbecken. Sie dienen ausschließlich dazu Spitzen im Klärwasseranfall zu kappen, die Kanalisation zu entlasten und zu verhindern, dass das Wasser aus der Kanalisation in tiefer liegenden Ortsteilen austritt. Das gestaute (Ab-)Wasser wird dann möglichst gleichmäßig der Kläranlage zugeführt. Eine Klärung der Abwässer findet an dieser Stelle nicht statt. Es würde auch keinen Sinn machen, zwei oder vier (oder in Großstädten mehrere) Kilometer so etwas wie Kleinklärwerke zu betreiben und den Schlamm dann abzupumpen und zur Kläranlage zu fahren.
Ein Kläranlage ist eine komplexe Anlage mit mehreren Reinigungsschritten. Das gereinigte Abwasser wird über einen Vorfluter abgeleitet und der Klärschlamm weiterbehandelt. Klärschlamm darf nicht mehr auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden. Klärschlamm wird z.B. in Faultürmen zur Gaserzeugung genutzt. Die Reste aus den Faultürmen werden getrocknet und in Klärschlammverbrennungsanlagen verbrannt. Die Asche aus der Klärschlammverbrennung ist Sondermüll und wird eingelagert.
Ich musste mich jetzt etwas mit Klärschlamm beschäftigen, weil ein Bekannter die Pyrolyse von Klärschlamm als Allheilmittel anpreist. Ist es aber nicht.
Hapy
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Re: Tag um Tag
Einfach alle verbrennen was man nicht mehr braucht ist eine sehr gute Tradition.
Leider hat der Mensch Stoffe entwickelt die man nicht mehr einfach so verbrennen kann.
Bis vielleicht 1945 war das eher ungefährlich. Denn Papiertüten, Kartonverpackungen, Holzkisten, Baumwoll-, Wolle- und Leinenkleidung waren alles Dinge die gut brannten.
Die Großmutter meiner Frau (Bj 1909) hat einfach alles in den Ofen geworfen, erst nach einem Gepräch wurde ihr klar, Kunststoffe sollte sie doch bitte nicht selbst verbrennen.
Aber: Ganz alte Menschen vom Land, haben auch erzählt: Keine Keime in das Feuer werfen. Also keine Samen, Nüsse ect. ins Feuer werfen. Sie wußte nicht warum, aber "man" tat das einfach nicht.
Rudolf Steiner meinte: Mit "Veraschung" eines bestimmten "Produkts" signalisiert man der Umgebung: Bitte das hier nicht mehr wachsen lassen.
Nun wird im großen Stil Getreide verbrannt um Energie zu gewinnen.
Die Keimfähigkeit von Getreide nimmt rapide ab.
Leider hat der Mensch Stoffe entwickelt die man nicht mehr einfach so verbrennen kann.
Bis vielleicht 1945 war das eher ungefährlich. Denn Papiertüten, Kartonverpackungen, Holzkisten, Baumwoll-, Wolle- und Leinenkleidung waren alles Dinge die gut brannten.
Die Großmutter meiner Frau (Bj 1909) hat einfach alles in den Ofen geworfen, erst nach einem Gepräch wurde ihr klar, Kunststoffe sollte sie doch bitte nicht selbst verbrennen.
Aber: Ganz alte Menschen vom Land, haben auch erzählt: Keine Keime in das Feuer werfen. Also keine Samen, Nüsse ect. ins Feuer werfen. Sie wußte nicht warum, aber "man" tat das einfach nicht.
Rudolf Steiner meinte: Mit "Veraschung" eines bestimmten "Produkts" signalisiert man der Umgebung: Bitte das hier nicht mehr wachsen lassen.
Nun wird im großen Stil Getreide verbrannt um Energie zu gewinnen.
Die Keimfähigkeit von Getreide nimmt rapide ab.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
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Re: Tag um Tag
Okay, ich habe etwas verstanden, Hapy.
Ich denke, dass das mit den Regenrückhaltebecken oder Retentionsflächen örtlich unterschiedlich geregelt ist. Das Ding, neben dem ich in Dortmund wohnte, hieß offiziell Regenrückhaltebecken, es bestand an der (vom Gelände her) höchsten Stelle aus einem ( mit Baggern ausgehobenen) Teich, dessen 'Überlauf' eine große rechteckige Fläche bildete, die von aufgeschütteten Erdwällen umgeben war, also sowohl die Form, als auch die Funktion eines Beckens hatte.
An der tiefsten Stelle - dem Teich ( der Länge des Beckens nach) schräg gegenüber - befand sich der eckige, gemauerte, mit runden, schrägen Stahlstreben bewehrte, gurgelnde Abfluss in die Kanalisation.
Um dieses Becken ( inkl.Teich) einmal zu umrunden, benötigte man gute 25 Minuten, die Sache war also recht groß. Hangseitig links hatte die Stadt einen Fußweg angelegt, dessen linke Seite zum ( natürlichen) Hang hin, nett mit Wildrosen und offenbar 'wilden' kleinbleibenden Obstsorten bepflanzt war.
Rechts ging man auf dem aufgeschütteten Damm des Beckens wieder zurück, und blickte dabei ( von der Außenseite des Beckens) in die Tiefe, dorthin, wo der ursprüngliche Bach einmal verlaufen war. Dieser künstlich aufgeschüttete Wall wurde jetzt von den Kindern als Rodelhang benutzt.
Solche 'Regenrückhaltebecken' habe ich hier in Warburg jetzt auch schon zweimal im Vorbeifahren gesehen, sie waren aber deutlich kleiner als das in Dortmund. Und zudem komplett ( und hoch!) eingezäunt
Aus dem, was Du dann schreibst, wird mir klar, dass Du keine RegenKLÄRbecken gemeint hast. Ich denke jetzt, wir meinen in etwa das Gleiche, nur bei Dir heißt es vielleicht anders? Bei Dir gibt es vielleicht mehr schlichte Retentionsflächen, und bei mir, im städtischen Bereich mehr von diesen Becken?
Lieben Gruß
Mia
Ps: Wozu braucht Dein Bekannter denn Klärschlamm als Allerheilmittel?
Ich denke, dass das mit den Regenrückhaltebecken oder Retentionsflächen örtlich unterschiedlich geregelt ist. Das Ding, neben dem ich in Dortmund wohnte, hieß offiziell Regenrückhaltebecken, es bestand an der (vom Gelände her) höchsten Stelle aus einem ( mit Baggern ausgehobenen) Teich, dessen 'Überlauf' eine große rechteckige Fläche bildete, die von aufgeschütteten Erdwällen umgeben war, also sowohl die Form, als auch die Funktion eines Beckens hatte.
An der tiefsten Stelle - dem Teich ( der Länge des Beckens nach) schräg gegenüber - befand sich der eckige, gemauerte, mit runden, schrägen Stahlstreben bewehrte, gurgelnde Abfluss in die Kanalisation.
Um dieses Becken ( inkl.Teich) einmal zu umrunden, benötigte man gute 25 Minuten, die Sache war also recht groß. Hangseitig links hatte die Stadt einen Fußweg angelegt, dessen linke Seite zum ( natürlichen) Hang hin, nett mit Wildrosen und offenbar 'wilden' kleinbleibenden Obstsorten bepflanzt war.
Rechts ging man auf dem aufgeschütteten Damm des Beckens wieder zurück, und blickte dabei ( von der Außenseite des Beckens) in die Tiefe, dorthin, wo der ursprüngliche Bach einmal verlaufen war. Dieser künstlich aufgeschüttete Wall wurde jetzt von den Kindern als Rodelhang benutzt.
Solche 'Regenrückhaltebecken' habe ich hier in Warburg jetzt auch schon zweimal im Vorbeifahren gesehen, sie waren aber deutlich kleiner als das in Dortmund. Und zudem komplett ( und hoch!) eingezäunt
Aus dem, was Du dann schreibst, wird mir klar, dass Du keine RegenKLÄRbecken gemeint hast. Ich denke jetzt, wir meinen in etwa das Gleiche, nur bei Dir heißt es vielleicht anders? Bei Dir gibt es vielleicht mehr schlichte Retentionsflächen, und bei mir, im städtischen Bereich mehr von diesen Becken?
Lieben Gruß
Mia
Ps: Wozu braucht Dein Bekannter denn Klärschlamm als Allerheilmittel?
Zuletzt geändert von Mia am Sa Okt 09, 2021 17:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Tag um Tag
Ach, Tscharlie,
ich liebe ja auch Rudolf Steiner. Und wenn es nach ihm gegangen wäre, sähe die heutige Welt in vielen Punkten deutlich anders aus. Bevor ich wegen meiner Mutter nach Dortmund zurückzog, wohnte ich 30 Jahre im Bergischen Land, meine städtische Hauptanbindung war u.a. die Stadt Witten, ein Hauptzentrum der Anthroposophen. Nicht nur, dass sie dort ein wunderbares anthroposophisches ALLGEMEIN-Krankenhaus haben, eine wunderbare, auch technisch sehr hochstehende Universität; von der Bank für Leihen und Schenken ( diese ansässig in der Nachbarstadt Bochum), haben wir ja, glaube ich, schon mal geredet?
Natürlich gab es auch immer Feste in Witten, zum Beispiel zur Einweihung eines neuen anthroposophischen Kindergartens, oder Stadtfeste, mit anthroprosophischen Ständen.
Und wisst Ihr, was für Leute Euch da zum Teil begegnen? Es sind die Alten, über die ich so oft habe staunen müssen. Gut, die gehen auch am Stock, sind adrett ( zum Teil etwas anders) gekleidet, sind eindeutig aufgefangen in ihrer Familie oder in ihrem Kreis, haben ihr ganzes Leben nur homöopathische Mittel zu sich genommen -- und einen Außenstehenden lächeln ganz alte Gesichter an, natürlich mit Falten, aber dabei mit rosig roten, kerngesunden Apfelbäckchen!
Ich habe zum Teil wirklich nur gestaunt, wie allein das lebenslange Fernhalten von ungesunden Stoffen, solche alten, offenbar dabei sehr gesunden, Menschen hervorbringen kann!
Wenn man sich dagegen unsere Nicht-Anthro-Alten anschaut, sieht das ganz anders aus. Ich arbeite ja seit langen Jahren in der Altenbetreuung, davon einige Jahre im Heim, aber ich kann Euch sagen: Apfelbäckchen und eine solche Geborgenheit hat dort niemand.
Ob nun das Flügelschlagen eines Schmetterlings auf der anderen Seite der Welt hier ein Unwetter herauf treibt, ob sich nun Getreidesamen innerlich 'merken' dass sie verbrannt werden, und ihre nachfolgenden Generationen deshalb weniger keimen, das kann ich nicht beurteilen.
Das einzige was ich weiß: mehr Empathie mit der lebendigen Natur kann uns nur gut tun!
Mehr Beobachtung kann uns gut tun. Mehr sinnliche Erfahrung in der Natur! Wir Menschen sind ja ein Teil davon!
Gestern traf ich auf dem Feld eine junge Frau, Carolyn. Ihre Hündin - Lotte -ist neulich mit sieben verstorben, an Krebs.
Carolyn ist so ein tüchtiges, seelisch 'durchscheinendes' Mädchen.
Wenn man nur in ihr Gesicht schaut, ahnt man die Tiefe und die Güte, die dahinter liegt.
Sie hat (jetzt 28) vor ein paar Monaten geheiratet; wie ihr Mann arbeitet sie in einer Förderschule für Behinderte. Die Familien haben sie mit viel Rechnerei überzeugt, ein neues ( fast fertig) Haus zu bauen, natürlich ohne Keller, das wäre zu teuer gekommen.
In dem Haus leben sie seit einem Jahr.
Und als erstes erkrankte die eigentlich noch zu junge Hündin.
Ich mache mir jetzt richtig Sorgen um Carolyn.
Ich habe Angst, dass da alles mögliche aus den Wänden und Böden im neuen Haus ausgast. Mit Sicherheit haben sich die beiden auch ganz moderne Plastikmöbel gekauft, ein Boxspringbett, mit was weiß ich denn als Füllung, Viereckcouchen der preiswerten Sorte...
Ich habe das Gefühl, ich muss irgendetwas tun, und Carolyn warnen. Kann ich natürlich nicht. Ich kann ja nicht sagen: überprüft mal euer Haus und eure Möbel auf Schadstoffe!
Es würde mir auch nicht in den Kopf kommen, wenn ich eine solche Situation nicht schon mal im Leben gehabt hätte.
Die Frau damals war mit dem Leiter einer Bank im Bergischen Land verheiratet. Meine und ihre Söhne spielten miteinander. Die Frau hatte ein phantastisches Haus. Als erstes erkranken ihre Hunde, dann die Kinder ( Neurodermitis, Krupphusten, Versagen des Dickarms), dann starb sie - an Krebs.
Ich weiß noch, wie sie bei mir in der Küche stand, im alten Fachwerkhaus, und sagte: "Bei Ihnen ist ja alles aus Naturmaterialien und wohl richtig gesund! - Bei mir wohl nicht."
Tja. Ich weiß noch nicht, wie ich das mit Carolyn mache. Vielleicht spreche ich einfach mal ihre Mutter an, und sage: "Haben Sie sich schon mal mit Wohngiften beschäftigt?"
Mia
Es wäre vielleicht auch nicht so wild, wenn Carolyn mir nicht auf dem Feld - wir beide weinend wegen Lotte - nicht ihre beiden Hände gereicht hätte, bevor wir uns umarmten. Ihre Händen waren rauh, rot, borstig und krank. "Neurodermitis", sagte sie mir. "Habe ich jetzt seit vier Monaten".
ich liebe ja auch Rudolf Steiner. Und wenn es nach ihm gegangen wäre, sähe die heutige Welt in vielen Punkten deutlich anders aus. Bevor ich wegen meiner Mutter nach Dortmund zurückzog, wohnte ich 30 Jahre im Bergischen Land, meine städtische Hauptanbindung war u.a. die Stadt Witten, ein Hauptzentrum der Anthroposophen. Nicht nur, dass sie dort ein wunderbares anthroposophisches ALLGEMEIN-Krankenhaus haben, eine wunderbare, auch technisch sehr hochstehende Universität; von der Bank für Leihen und Schenken ( diese ansässig in der Nachbarstadt Bochum), haben wir ja, glaube ich, schon mal geredet?
Natürlich gab es auch immer Feste in Witten, zum Beispiel zur Einweihung eines neuen anthroposophischen Kindergartens, oder Stadtfeste, mit anthroprosophischen Ständen.
Und wisst Ihr, was für Leute Euch da zum Teil begegnen? Es sind die Alten, über die ich so oft habe staunen müssen. Gut, die gehen auch am Stock, sind adrett ( zum Teil etwas anders) gekleidet, sind eindeutig aufgefangen in ihrer Familie oder in ihrem Kreis, haben ihr ganzes Leben nur homöopathische Mittel zu sich genommen -- und einen Außenstehenden lächeln ganz alte Gesichter an, natürlich mit Falten, aber dabei mit rosig roten, kerngesunden Apfelbäckchen!
Ich habe zum Teil wirklich nur gestaunt, wie allein das lebenslange Fernhalten von ungesunden Stoffen, solche alten, offenbar dabei sehr gesunden, Menschen hervorbringen kann!
Wenn man sich dagegen unsere Nicht-Anthro-Alten anschaut, sieht das ganz anders aus. Ich arbeite ja seit langen Jahren in der Altenbetreuung, davon einige Jahre im Heim, aber ich kann Euch sagen: Apfelbäckchen und eine solche Geborgenheit hat dort niemand.
Ob nun das Flügelschlagen eines Schmetterlings auf der anderen Seite der Welt hier ein Unwetter herauf treibt, ob sich nun Getreidesamen innerlich 'merken' dass sie verbrannt werden, und ihre nachfolgenden Generationen deshalb weniger keimen, das kann ich nicht beurteilen.
Das einzige was ich weiß: mehr Empathie mit der lebendigen Natur kann uns nur gut tun!
Mehr Beobachtung kann uns gut tun. Mehr sinnliche Erfahrung in der Natur! Wir Menschen sind ja ein Teil davon!
Gestern traf ich auf dem Feld eine junge Frau, Carolyn. Ihre Hündin - Lotte -ist neulich mit sieben verstorben, an Krebs.
Carolyn ist so ein tüchtiges, seelisch 'durchscheinendes' Mädchen.
Wenn man nur in ihr Gesicht schaut, ahnt man die Tiefe und die Güte, die dahinter liegt.
Sie hat (jetzt 28) vor ein paar Monaten geheiratet; wie ihr Mann arbeitet sie in einer Förderschule für Behinderte. Die Familien haben sie mit viel Rechnerei überzeugt, ein neues ( fast fertig) Haus zu bauen, natürlich ohne Keller, das wäre zu teuer gekommen.
In dem Haus leben sie seit einem Jahr.
Und als erstes erkrankte die eigentlich noch zu junge Hündin.
Ich mache mir jetzt richtig Sorgen um Carolyn.
Ich habe Angst, dass da alles mögliche aus den Wänden und Böden im neuen Haus ausgast. Mit Sicherheit haben sich die beiden auch ganz moderne Plastikmöbel gekauft, ein Boxspringbett, mit was weiß ich denn als Füllung, Viereckcouchen der preiswerten Sorte...
Ich habe das Gefühl, ich muss irgendetwas tun, und Carolyn warnen. Kann ich natürlich nicht. Ich kann ja nicht sagen: überprüft mal euer Haus und eure Möbel auf Schadstoffe!
Es würde mir auch nicht in den Kopf kommen, wenn ich eine solche Situation nicht schon mal im Leben gehabt hätte.
Die Frau damals war mit dem Leiter einer Bank im Bergischen Land verheiratet. Meine und ihre Söhne spielten miteinander. Die Frau hatte ein phantastisches Haus. Als erstes erkranken ihre Hunde, dann die Kinder ( Neurodermitis, Krupphusten, Versagen des Dickarms), dann starb sie - an Krebs.
Ich weiß noch, wie sie bei mir in der Küche stand, im alten Fachwerkhaus, und sagte: "Bei Ihnen ist ja alles aus Naturmaterialien und wohl richtig gesund! - Bei mir wohl nicht."
Tja. Ich weiß noch nicht, wie ich das mit Carolyn mache. Vielleicht spreche ich einfach mal ihre Mutter an, und sage: "Haben Sie sich schon mal mit Wohngiften beschäftigt?"
Mia
Es wäre vielleicht auch nicht so wild, wenn Carolyn mir nicht auf dem Feld - wir beide weinend wegen Lotte - nicht ihre beiden Hände gereicht hätte, bevor wir uns umarmten. Ihre Händen waren rauh, rot, borstig und krank. "Neurodermitis", sagte sie mir. "Habe ich jetzt seit vier Monaten".
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Tag um Tag
Nein, mein Bekannter braucht keinen Klärschlamm. Er hat nur einige Veröffentlichungen gelesen, in denen die Pyrolyse von Klärschlamm gepriesen wird.
Diese kommen von einem Klärwerksverbund in dem ein Ingenieurbüro eine derartige Anlage installiert hat. Das Ingenieurbüro hofft natürlich auf weitere Aufträge. Also wird ein ökologischer Fußabdruck des Verfahrens im Vergleich zur Klärschlammverbrennung präsentiert. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Pyrolyseanlagen direkt den Kläranlagen angeschlossen sind. Somit entfiele der Transport zu den derzeit bestehenden Klärschlammverbrennungsanlagen, was einen ökologischen Vorteil darstellt und die geringere Energieausbeute der Pyrolyse gegenüber der Verbrennung kompensiert. (Hier ist anzumerken, dass der Kohlenstoff bei der Pyrolyse nicht freigesetzt wird und daher nichts zur Energiegewinnung beitragen kann.) Weitere Transportkosten würden entfallen, wenn das Pyrolysat ortsnah auf Feldern als Phosphatdünger ausgebracht werden könnte. Dies ist derzeit nicht zulässig, da Pyrolysat wie die Klärschlammasche Schadstoffe (wohl überwiegende die Schwermetalle wie Pb, Cd, Hg, etc.) enthält und sich diese im Boden anreichern könnten. Ach ja, die energieaufwändige Gewinnung des Phosphates aus der Klärschlammasche würde natürlich bei einem Ausbringen auf den Feldern entfallen.
Und dann gibt es da noch ein weiteres Argument. Im Pyrolysat wird Kohlenstoff gebunden, der dann über Jahrhunderte nicht in die Atmosphäre gelangt. Für die Aussage, dass der Kohlenstoff wirklich so lange gebunden ist, habe ich noch keine zuverlässliche Literaturstelle gefunden. Was ist, wenn sich im Laufe der Jahrzehnte Bakterien finden, die lustig von den im Pyrolysat enthalten Kohlenstoffverbindungen leben und das CO2 freisetzen, das wir heute zurückhalten. Wie immer, wir vererben unseren Nachkommen unsere Probleme.
Über Kosten der Anlage (Investition und Betrieb) wird natürlich nichts gesagt.
Gerade letzte Woche war ich bei einer Stadtratssitzung, bei der die Pläne für ein neues Blockheizkraftwerk bei der Kläranlage vorgestellt wurden. Dabei geht es um die Verwertung der Gase aus den Faultürmen der Kläranlage. Was ist das Problem mit der alten Anlage? Bei der Auslegung vor 12 Jahren wurde von einem Einwohnergleichwert von 22 000 EW ausgegangen. Der aktuelle Einwohnergleichwert liegt aber nur bei 15 000 EW. Das bedeutet, dass das Blockheizkraftwerk immer wieder an- und abgeschaltet werden muss. Dies ist für eine Anlage, die auf kontinuierlichen Betrieb ausgerichtet ist natürlich "tödlich". D.h. die Anlage ist dadurch sehr wartungsanfällig.
Auch Pyrolyseanlagen lassen sich, wie Klärschlammverbrennungsanlagen, nur wirtschaftlich betreiben, wenn es einen kontinuierlichen Zufluss von Klärschlamm gibt.
Das nur so nebenbei. Was für mich zählt, das ist, dass das Pyrolysat mit Schadstoffen belastet ist und daher nicht auf unsere Felder ausgebracht werden sollte.
Ich lasse es jetzt dabei.
Hapy
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Re: Tag um Tag
Ich kenne mich ja nun wirklich nicht aus, Hapy.
Pyrolyse ist das nicht eine Art Erhitzung, Vergasung, ohne Sauerstoffzufuhr? Ähnlich wie diese teuren Öfen, die uns hier mal neulich ein Schüler vorgestellt hat?
Danke!
Lieben Gruß
Mia
Pyrolyse ist das nicht eine Art Erhitzung, Vergasung, ohne Sauerstoffzufuhr? Ähnlich wie diese teuren Öfen, die uns hier mal neulich ein Schüler vorgestellt hat?
Hapy hat geschrieben: Weitere Transportkosten würden entfallen, wenn das Pyrolysat ortsnah auf Feldern als Phosphatdünger ausgebracht werden könnte. Dies ist derzeit nicht zulässig, da Pyrolysat wie die Klärschlammasche Schadstoffe (wohl überwiegende die Schwermetalle wie Pb, Cd, Hg, etc.) enthält und sich diese im Boden anreichern könnten.
Da ich überhaupt nichts davon verstehe, kann ich nur sagen: "Bleib Du kritisch!" - Genau das ist für mich gesund!!!!Hapy hat geschrieben:Im Pyrolysat wird Kohlenstoff gebunden, der dann über Jahrhunderte nicht in die Atmosphäre gelangt. Für die Aussage, dass der Kohlenstoff wirklich so lange gebunden ist, habe ich noch keine zuverlässliche Literaturstelle gefunden. Was ist, wenn sich im Laufe der Jahrzehnte Bakterien finden, die lustig von den im Pyrolysat enthalten Kohlenstoffverbindungen leben und das CO2 freisetzen, das wir heute zurückhalten.
Danke!
Lieben Gruß
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Re: Tag um Tag
Ich war gerade beim Tierarzt.
Mein süßer Aladin ist jetzt 11, und er läuft immer schlechter.
Er lief schon unrund, als ich ihn vor sechs Jahren bekam, jetzt, im Alter, ist es immer schlimmer geworden.
Als die Verschlimmerung vor rund drei Monaten begann, konnte ich hier -Gottseidank- einen Tierarzt erwischen, der ins Haus kam. Denn Aladin springt schon seit zwei Jahren nicht mehr ins Auto, es tut ihm weh, und er hat Angst davor. Heben kann ich nicht.
Jedenfalls war der Tierarzt mit mir überein, dass der Spanienhund vielleicht angefahren worden war, bevor er in die Tötungsstation kam, ein Bruch ( der Hüfte oder des oberen linken Hinterbeines ) nicht behandelt worden war, irgendwie zusammenwuchs, und sich jetzt Arthrose gebildet hat.
Er ließ mir ein Rheumamittel für ihn da. Das hilft dem Hund auch. Er kommt jetzt leichter wieder die Treppen hoch, seine Lebensqualität hat sich verbessert. Trotzdem habe ich die ganzen letzten Wochen darüber nachgedacht, ob ich ihn nicht doch röntgen lassen sollte.
Dann könnte man ja genau sagen: Ah, da ist der alte Bruch, und dort genau sitzt die Arthrose... dann könnte man ja auch eventuell eine Physiotherapeutin mit Massagen einschalten, Wassergymnastik, Blutegel...
Gehe ich heute da in die Praxis und spreche das an, sagt der Arzt: " Wie ich das sehe , hat der einen alten Bruch, und da hat sich Arthrose gebildet. Operieren kann man das nicht, und der Vorgang des Röntgens hilft dem Hund absolut nicht zur Schmerzerleichterung!
Stresst ihn nur!
Wenn die Tabletten wirken, ist das schon mal sehr gut so! Eine vorsichtige Physiotherapeutin kann ja trotzdem massieren oder Wassergymnastik machen-- wenn Ihr Kurzer das überhaupt zulässt!"
Da hat der Arzt natürlich recht. Aladin würde keine Berührung von irgendeinem Menschen an der schmerzenden Seite seines Hinterteils zulassen. Und wenn man ihn versuchsweise zwingen wollte, mit Maulkorb und Fesseln, würde er beissen. Ja. Mein süßer, weißer, lächelnder, kinderlieber Hund, er würde BEISSEN!
So gebe ich ihm weiter die Pillen. Anders geht es wohl nicht.
Mia
Mein süßer Aladin ist jetzt 11, und er läuft immer schlechter.
Er lief schon unrund, als ich ihn vor sechs Jahren bekam, jetzt, im Alter, ist es immer schlimmer geworden.
Als die Verschlimmerung vor rund drei Monaten begann, konnte ich hier -Gottseidank- einen Tierarzt erwischen, der ins Haus kam. Denn Aladin springt schon seit zwei Jahren nicht mehr ins Auto, es tut ihm weh, und er hat Angst davor. Heben kann ich nicht.
Jedenfalls war der Tierarzt mit mir überein, dass der Spanienhund vielleicht angefahren worden war, bevor er in die Tötungsstation kam, ein Bruch ( der Hüfte oder des oberen linken Hinterbeines ) nicht behandelt worden war, irgendwie zusammenwuchs, und sich jetzt Arthrose gebildet hat.
Er ließ mir ein Rheumamittel für ihn da. Das hilft dem Hund auch. Er kommt jetzt leichter wieder die Treppen hoch, seine Lebensqualität hat sich verbessert. Trotzdem habe ich die ganzen letzten Wochen darüber nachgedacht, ob ich ihn nicht doch röntgen lassen sollte.
Dann könnte man ja genau sagen: Ah, da ist der alte Bruch, und dort genau sitzt die Arthrose... dann könnte man ja auch eventuell eine Physiotherapeutin mit Massagen einschalten, Wassergymnastik, Blutegel...
Gehe ich heute da in die Praxis und spreche das an, sagt der Arzt: " Wie ich das sehe , hat der einen alten Bruch, und da hat sich Arthrose gebildet. Operieren kann man das nicht, und der Vorgang des Röntgens hilft dem Hund absolut nicht zur Schmerzerleichterung!
Stresst ihn nur!
Wenn die Tabletten wirken, ist das schon mal sehr gut so! Eine vorsichtige Physiotherapeutin kann ja trotzdem massieren oder Wassergymnastik machen-- wenn Ihr Kurzer das überhaupt zulässt!"
Da hat der Arzt natürlich recht. Aladin würde keine Berührung von irgendeinem Menschen an der schmerzenden Seite seines Hinterteils zulassen. Und wenn man ihn versuchsweise zwingen wollte, mit Maulkorb und Fesseln, würde er beissen. Ja. Mein süßer, weißer, lächelnder, kinderlieber Hund, er würde BEISSEN!
So gebe ich ihm weiter die Pillen. Anders geht es wohl nicht.
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Tscharlie
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Re: Tag um Tag
Hallo,
ich denke es hilft vielleicht sich in den Hund zu versetzen.
Er nimmt das Humpeln einfach so hin, denn anders "kennt" er es nicht.
Wir können viel lernen, wenn wir solch ein Tier haben.
Tscharlie war extem Herzkrank, jede Bewegung hätte ihn umbringen können. Der Hibbel raste trotzdem bei 35 Grad im Garten rum wie ein Wiesel auf Dop. Letztlich hat er sein Leben dann ganz still mit 15 Jahren in meinen Armen beendet, weil die Nieren nicht mehr arbeiteten.
Timmy lebt mit seinen 18 Jahren als blinder und fast tauber Hund hier und freut sich am Leben.
Wenn alles gut geht dann lerne ich darauß für meinen Lebensabend.
ich denke es hilft vielleicht sich in den Hund zu versetzen.
Er nimmt das Humpeln einfach so hin, denn anders "kennt" er es nicht.
Wir können viel lernen, wenn wir solch ein Tier haben.
Tscharlie war extem Herzkrank, jede Bewegung hätte ihn umbringen können. Der Hibbel raste trotzdem bei 35 Grad im Garten rum wie ein Wiesel auf Dop. Letztlich hat er sein Leben dann ganz still mit 15 Jahren in meinen Armen beendet, weil die Nieren nicht mehr arbeiteten.
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Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
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Re: Tag um Tag
Was, lieber Tscharlie, lernst Du denn daraus?
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
- Tscharlie
- Alter Hase
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Re: Tag um Tag
Dass man Probleme die man mit seinem irdischen Körper hat, wenn man sie nicht ändern kann, nicht so wichtig nimmt. Selbst scheinbar große Einschränkungen die sich aus den Problemen ergeben, nicht in den Vordergrund stellt, sondern einfach machen was geht.
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