Hi Yggdrasil, hi Roccalana,
es könnte daran liegen, dass Weihnachtskakten (Schlumbergera) und alle seine Hybriden zum einen Kurztagspflanzen sind und manche ( abhängig von der Ursprungssorte) gleichzeitig auf auf geringere Temperaturen reagieren. Bei vielen Hybriden ist das heute gekoppelt.
Steht der Weihnachtskaktus seit einem Jahr/ einigen Monaten anders bei Dir, Yggdrasil, oder wirft ein größer gewordenen Baum von draussen mehr Schatten? Wurde Eure Straßenbeleuchtung irgendwie umgestellt? Benutzt Du das Zimmer seltener abends, in dem der Kaktus jetzt steht? Wurde dort weniger geheizt?
Der Grund meiner Frage ist klar: Wenn die Tageslichtlänge - über Wochen - eine bestimmte Zeit unterschreitet, werden bei Schlumbergera Blüten gebildet. Sommerliche Trockenheit verstärkt den blütenbildenen Effekt. Und wenn es dann noch kühler wird, legt sie los!
Ihr müsst Euch das so vorstellen: Diese Kakteen leben ursprünglich als Epiphyten in kleinen Humusansammlungen zwischen Astgabeln, auf hohen Urwaldbäumen, aber auch in kleinen Humusansammlungen auf Felsen unter Bäumen. Im Sommer ist das Laubdach über ihnen dicht geschlossen, sie bekommen kaum Licht oder Regen. Nun setzen sie Blüten an, warten dann sozusagen auf "bessere Zeiten", die kommen werden, wenn sie blühen!
Denn Jahreszeitlich tritt ein gewisser Laubfall ihrer Bäume ein, Regen kommt zu ihnen hindurch , die Luft wird kühler, nun können sie fruchten und Samen bilden! Das haben sich die Weihnachtskakteen seit einigen 10.000 Jahren gemerkt.
Deshalb stand mein Weihnachtskaktus die letzten 20 Jahre Sommers über immer trocken auf dem Dachboden. Im Oktober November wurde es dann kälter, und er blühte dann pünktlich zu Weihnachten.
Dieses Verfahren habe ich aber aufgegeben, weil der Dachboden renoviert wird.
Also, Schlumbergera musste das ganze Jahr 2014 über mit einem Platz an meinem Schlafzimmerfenster vorlieb nehmen.
Ich hätte nicht gedacht, dass sie überhaupt blüht, weil ihr der Kurztag fehlt.
Aber sie tut es doch! Gestern habe ich gesehen, sie Schlumbergera, oder er, der Weinachtskaktus, steckt voller Knospen!
Ich denke, er wird Ende November blühen. - Auch zu früh!
Ich glaube, es liegt daran, dass immer noch eine hohe Thujahecke mein Schlafzimmerfenster beschattet. Und dass da Abends auch kein Licht brennt, denn ich sitze ja im Wohnzimmer vor dem Computer!
Ich wusste gar nicht, dass dort Kurztagsbedingungen herrschen!
Ich glaube ferner, dass es daran liegt, dass da immer noch ein altes Fenster ist, welches die nächtliche Kühle durchlässt.
Also, der Weihnachtskaktus bekommt genau die richtigen Impulse!
Beim Osterkaktus, Hatiora, ist es übrigens ähnlich, wenn auch zeitlich etwas versetzt. Eigentlich muss man mit denen gar keinen großen Zirkus machen, was Ruhezeiten betrifft. Wenn die an einem Ost-, sogar Nordfenster stehen, in einem wenig benutzten, nachts kühlem Raum, blühen die pünktlich von selber.
Eine Freundin hatte einen solchen Osterkaktus am Fenster eines Raumes stehen, der ihr nur zur Unterbringung ihrer Töpfersachen diente. Der wurde Abends nicht mehr genutzt, also bekam die Pflanze kein abendliches Licht und auch keine abendliche Heizung. Eine andere Freundin pflegte nicht nur ihre sehr alte Mutter, sondern auch deren Osterkakteen, die am Küchenfenster ( Ostseite) standen. Da die Mutter abends um acht ins Bett ging, ging dann auch in der Küche um diese Zeit das Licht aus, und die Heizung wurde runtergeregelt. Ideale Bedingungen für einen Osterkaktus!
Aber durch die Kombination dieser Bedingungen kriegen halt auch die großen Züchtungsbetriebe ihre Oster- und Weihnachtskakteen pünktlich zum blühen! Die wissen genau, wann sie dunkler und trockener stellen, wann sie Hitze und nachfolgend Kälte geben -- und dann blüht das Ding! Pünktlich wie ein Weihnachtsstern.
Lieben Gruß,
Mia