Geschichten und Gedichte

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Nemesia
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Re: Geschichten und Gedichte

Beitrag von Nemesia » Di Okt 27, 2009 19:12

unermüdlich hat geschrieben:Worte zum Nachdenken und zum Weiterschenken
:daumen:
Carolyn hat geschrieben:Eine Frage der Ehre?
:daumen:

Schöne Geschichten...Wirklich toll!!! :nod: :grin:

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Momo
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Re: Geschichten und Gedichte

Beitrag von Momo » Sa Okt 31, 2009 21:15

Ich habe gerde zwar kein gedicht oder ähnliches aber ein schönes Bild von Bergahorn. (von mir selbst gemacht) das laub liegt jetzt schon geschreddert im Komposter
Dateianhänge
IMG00fgh026.JPG
IMG00fgh026.JPG (254.2 KiB) 5040 mal betrachtet
Bild

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Re: Geschichten und Gedichte

Beitrag von Nemesia » So Nov 01, 2009 14:57

Ja lieber Momo, ein schönes Bild :grin: Und ich habe ein passendes Gedicht dazu :wink:

Hermann Hesse- Welkes Blatt
Jede Blüte will zur Frucht,
jeder Morgen Abend werden,
Ewiges ist nicht auf Erden
als der Wandel, als die Flucht.

Auch der schönste Sommer will
einmal Herbst und Welke spüren.
Halte, Blatt, geduldig still,
wenn der Wind dich will entführen.

Spiel dein Spiel und wehr dich nicht,
lass es still geschehen.
Lass vom Winde, der dich bricht,
dich nach Hause wehen.

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Das Leben, das ich selbst gewählt

Beitrag von Nemesia » Mi Nov 04, 2009 19:15

Hermann Hesse - Das Leben, das ich selbst gewählt

Ehe ich in dieses Erdenleben kam,
ward mir gezeigt, wie ich es leben würde:
Da war Kümmernis, da war Gram,
da war Elend und Leidensbürde.
Da war Laster, das mich packen sollte,
da war Irrtum, der gefangen nahm,
da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
die voller Licht und schöner Träume sind,
wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage
und überall der Quell der Gaben rinnt.
Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
als Auserwählter hoher Geister denkt.

Mir war gezeigt das Schlechte und das Gute,
mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde, draus ich blute,
mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
da hört' ein Wesen ich die Frage tun,
ob ich dies zu leben mich getraue,
denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme –
„Dies ist das Leben, das ich leben will!"
gab ich zur Antwort mit entschloss'ner Stimme
und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
So ward ich geboren in diese Welt,
so wars, als ich ins neue Leben trat.
Ich klage nicht, wenn's oft mir nicht gefällt,
denn ungeboren hab' ich es bejaht.

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Re: Geschichten und Gedichte

Beitrag von Carolyn » So Nov 08, 2009 16:35

Ich will ein fremdes Land bereisen,
seine Berge bewandern,
seine Küsten erforschen,
die rauhen Klippen besteigen
und Halt finden am lebensrettenden Vorsprung.
Ich will die fremden Winde spüren
und den warmen Regen auf meinen Wangen.
Seine Wurzeln fühlen will ich,
schmecken sein Salz und riechen
den Duft seiner weiten Täler.
Und ich will kämpfen mit dem Land,
mich messen mit seinem Willen,
seine und meine Grenzen erforschen,
bis der Schlaf kommt und ich mich bette
auf den Blättern seines Herbstes.

(Stammt aus einem TV-Film von Sat1)
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Geschichten und Gedichte

Beitrag von Carolyn » Di Dez 08, 2009 00:17

Eine immergrüne Geschichte (bzw. ein Evergreen :wink: ) für alle die, die es gerade besonders gebrauchen können:

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich,
dass in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?"

Da antwortete er: "Mein liebes Kind,
ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."


- Margret Fishback Powers -
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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