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Osmose-Anlage für Aquarien?

Verfasst: Fr Sep 16, 2011 10:12
von Klaus Merkatz
Hallo!

Ich wende mich mal an diesen Bereich, denn ich weiß nicht wirklich wo ich mit meiner Frage hin soll.
Ein Bekannter war vor kurzem auf einer Aquarien Ausstellung und erzählte mir, dass er dort einen Aquarianer kennen gelernt hat, der
seine Aquarien mit Osmose-Wasser speist.
Die Aquarien und Pflanzen sollen richtig toll aussehen.

Aber wie soll das funktionieren? Habe davon wirklich noch nie was gehört. Wozu soll das gut sein?
Vielleicht kann mir hier mal jemand weiter helfen - würde mich sehr interessieren. :nachdenk:

Re: Osmose-Anlage für Aquarien?

Verfasst: Fr Sep 16, 2011 19:42
von Yggdrasil
Ich bin zwar auch Aquarianer, kenne das aber auch nur vom Hörensagen.
Dieses Osmose-Wasser ist ja entkalkt - entmineralisiert, eben so wie es am natürlichen Standort vorkommt.
Egal ob man jetzt den Amazonas oder den Nil nimmt. Diese Flüsse fließen eben durch ziemlich mineralarmes Gebiet und haben daher eben extrem mineralarmes Wasser. Das kann man eben durch Osmose oder durch Zugabe von destilliertem Wasser erreichen.
Weiterhin sind diese Gewässer auch ziemlich sauer. Bedingt durch viele sich zersetzende Blätter (u.a.).
Ohne solch eine für uns Europäer doch ziemlich "extrem-exotische" Wasserumgebung kann man z.B. keine Diskusfische nachzüchten.
Und, was für Fische schon gut ist, sollte doch auch für die Wasserpflanzen gleichermaßen gelten :daumen:

Re: Osmose-Anlage für Aquarien?

Verfasst: Fr Sep 16, 2011 19:43
von Yggdrasil
Ach so, ein herzliches Willkommen hier :daumen:

Re: Osmose-Anlage für Aquarien?

Verfasst: Do Okt 13, 2011 11:20
von lizzard
Hi,

ich sehe den Beitrag jetzt erst - dachte aber, ich gebe trotzdem meinen Senf dazu.

Ich bin seit über 13 Jahren leidenschaftliche Aquarianerin.

Derzeit halte ich zwei Aquarien mit destilliertem Wasser auf Vordermann.

Mit Osmose- und destilliertem Wasser kann man die Wasserwerte, wie sie aus der Leitung kommen, für die eigenen Zwecke anpassen.
Das Wasser in Deutschland ist meist mittelhart bis hart und bewegt sich um pH 7 und höher.
Für viele Zierfische ist das nicht geeignet. Gerade Fische aus Südamerika oder Asien mögen lieber weiches und saures Wasser.

Die andere Seite ist übrigens auch möglich. Bspw. Fische aus dem ostafrikanischen Tanganjikasee mögen gerne sehr hartes Wasser. Da muss das Wasser sogar aufgehärtet werden.
Oder auch Brackwasser, wie für viele Kugelfische - da muss man Salz zusetzen.

Stichworte für die Änderung von Wasserwerten sind nicht nur Osmose und Destillat, sondern auch Torfkanonen oder Torffilterung oder im Falle der Aufhärtung Korallenbruch.

Mit destilliertem Wasser oder Osmose bekommt man die Werte schneller runter. Man mischt es sich mit dem Leitungswasser einfach zurecht.

Übrigens spielen für viele Fische nicht nur die Werte an sich eine Rolle, sondern auch sonstige Zusätze, wie bspw. Huminsäuren. Die sorgen für die bräunliche Verfärbung des Wassers. Huminsäuren halten die Keimdichte im Becken geringer. Es sind immer irgendwelche Keime vorhanden. Genauso wie in unserer Luft. Gerade empfindliche Fische, wie Neon, Diskus und Co., sollten eher in solchem "Schwarzwasser" gehalten werden, da sie doch recht krankheitsanfällig sind.
Dazu gibt man entweder selbst gesammelte Erlenzäpfchen und getrocknetes Laub der Erle ins Becken oder Seemandelbaumblätter.
Auch diverse Wurzeln (Moorkien) können noch Huminsäuren abgeben. Aber das verbraucht sich auch.

Unterm Strich: wenn man seine Fische richtig halten will, gehört ein bisschen mehr dazu, wie die gängige Standardtechnik zur Aquarienhaltung.
Aber einmal eingefahren ist auch das nicht mehr Arbeit.