Das ist mehr oder weniger das, was ich auch mache, wenn auch nicht so professionell. Allerdings mit einigen Unterschieden:
- Ich verarbeite auch mein schadhaftes Obst, das maximal ein paar Tage lagerfähig ist. Und grundsätzlich nur mein eigenes Obst.
- Meine Gläser sind soweit möglich die Gläser, die bei mir sowieso anfallen bzw. vom Bekanntenkreis für mich gesammelt wurden und eben NICHT im Altglas landen sollen. (Glasrecycling kostet Energie!) Da ich die Standardgröße inzwischen aber auch zukaufen muss habe ich ein Pfandsystem für diese eine Größe (200 ml).
- Auch die Deckel verwende ich wieder, die Dichtigkeit ergibt sich bei der Probe durch auf-den-Kopf-stellen. Bzw. meistens sehe ich es schon, wenn das Glas zurück kommt.
- Ich verwende ganz gewöhnlichen 3-zu-1-Gelierzucker (mit zwei Ausnahmen), aus Kostengründen, und bei manchen Rezepten auch zugekaufte Zutaten (wie z.B. Vanille oder Kartoffeln oder Zimt ...). Was ich bei der Obstfee stichprobenartig finde scheint mir 2-zu-1-Gelierzucker zu sein. Nun ja, ich will ja viel Obst verwerten und nicht viel "rausholen". Außerdem reduziere ich als Diabetiker Zucker soweit möglich.
- Online-Shop habe ich nicht, da mir der Zeit- und Verpackungsmaterialaufwand zu hoch und das Bruchrisiko zu groß ist beim Verschicken. Bei meinen Preisen wären die Versandkosten wohl oft auch höher als der Warenwert.
- Meine Rezepte stammen aus dem Internet und sind nicht unbedingt ganz simpel (die ein-Frucht-Rezepte gibt es aber auch). Eine meiner Hauptkundinnen liebt genau diese Kompositionen. Derzeit sind es zehn Sorten Gelee und 44 Sorten Marmelade (genauer: Fruchtaufstriche; die liebe Konfitürenverordnung lässt grüßen *g*).
- Ich mache nicht nur Gelees und "Marmeladen", sondern auch Säfte, Kompott, Konserven und Sirup, auch wenn die erste Gruppe die mit Abstand größte ist. Chutneys habe ich wieder aufgegeben.
- Meine Preise sind WESENTLICH niedriger, in der Regel nicht mal halb so hoch.
Leider habe ich (auch) Corona-bedingt derzeit Absatzprobleme und daher z.B. noch rund 400 Gläser (á 200 ml) mit Gelees und Fruchtaufstrichen im "Lager", zum Großteil von 2018. Deswegen habe ich einen Teil der diesjährigen Birnen- und Apfelernte im Dampfentsafter zu Saft und dann Gelee verarbeitet, das ich am Donnerstag bei der Tafel in der Kreisstadt abliefere. Bis die diversen Obstpressen von Gartenbauvereinen & Co. öffnen sind bei mir die frühen (und nicht lagerfähigen) Äpfel und Birnen leider schon "durch".
Morgen ernten wir den letzten Apfelbaum ab und am Samstag haben wir den zweiten Termin zum Saft pressen. Dann ist das Gros der Obstverarbeitung für dieses Jahr durch (bis auf das, was noch im Gefrierschrank wartet sowie die laufende Verarbeitung von im Lager verderbendem Obst). In einem "kompletten" Obstjahr fange ich im Juni mit den ersten Kirschen an und höre Ende Oktober mit den letzten Birnen auf. Dieses Jahr war die komplette Zwetschgenverwandtschaft jedoch ein Totalausfall (und manch anderes zeitverschoben), daher war im Sommer eine Pause, bis Ende Juli die ersten Äpfel reif waren.
Wenn jemanden meine Liste interessiert, bitte melden, sei es nun als möglicher Kunde (da dürfte die Entfernung entgegen stehen
) oder einfach neugierigerhalber.