Tag um Tag

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Carolyn » Fr Apr 22, 2022 13:17

Tscharlie hat geschrieben:
Do Apr 21, 2022 20:56
... nicht auch noch die Bäckerin mitessen.
https://www.der-postillon.com/2022/04/f ... .html#more :lorl:
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Carolyn » Do Apr 28, 2022 23:25

Da braucht es keinen Kommentar dazu:
Amaryllis Diterle.jpg
Amaryllis Diterle.jpg (207.11 KiB) 4038 mal betrachtet
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Carolyn » Sa Mai 28, 2022 21:05

Am Donnerstag haben wir angefangen, die große Streuobstwiese zu mähen, das erste Mal in diesem Jahr. Dass sich der Aufsitzrasenmäher mit dem langen Gras schwer tut, war klar. Aber es blieben ganze Streifen liegen, die nur niedergedrückt, aber nicht gemäht waren. Heute wurde klar, warum: Er hat eines der Messer verloren, das ich heute wieder gefunden habe. Meiner Schwester war nur aufgefallen, dass irgendwann später auch ein großes Plastikteil abgefallen ist, weil sie darüber hinweg gemäht hat und die Einzelteile nach und nach aufgetaucht sind. Da außerdem die Rückenlehne vom Sitz mit großer Kraft fast flach gedrückt wurde vermute ich, dass sich tagsüber, während ich in der Arbeit war, irgendjemand mal den Rasentraktor "ausgeborgt" und Unsinn damit getrieben hat. So unwahrscheinlich es klingt, eine andere Erklärung will mir nicht einfallen.

Jetzt ist die Wiese wieder mal zur Hälfte gemäht und der Rasentraktor muss in die Werkstatt. Ein Deja vu. Diese erste Mahd des Jahres ist eine Never-ending-story und ein Eurograb überdies. Die Rechnung wird mit Sicherheit wieder vierstellig. Und ich bin wieder am Grübeln und Suchen nach einer anderen Lösung. Ich weiß noch nicht mal, wen ich um Rat fragen soll, denn so etwas wie bei mir gibt es halt nicht/kaum. Entweder alles ist größer und die Bauern arbeiten mit "richtigen" Traktoren mit Mähwerk oder es ist nur ein kleiner Garten, der alle ein, zwei Wochen gemäht wird. Dieses "halbundhalb" bei mir ist eigentlich nur mit viel Manpower vernünftig zu bewirtschaften. *seufz*
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » So Mai 29, 2022 08:14

Morgendlicher Tau, eine gute Sense, ein einigermaßen geübter Mensch, da schafft man schon eine ganz schön große Fläche, man hört auf wenn das Gras im Laufe des Vormittags trocknet, denn dann geht das deutlich schwerer.

Einigermaßen ebene Flächen lassen sich wunderbar mähen. Für Hänge gibt es Spezialsensen, die einen kürzeren Stiel haben.

Noch ein Vorteil, man kann auch Sonn- und Feiertags mähen.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Hapy » So Mai 29, 2022 20:04

Carolyn, was ist das für ein Mäher? Rotationsmäher, Spindelmäher oder Balkenmäher? Mit einem Balkenmäher sollte höheres Gras kein Problem sein. Spindelmäher sind für niedriges Gras geeignet, z.B. auf Sportplätzen und Rotationmäher haben mit höherem Gras Probleme, da das Gras von der Messerabdeckung umgebogen wird und dann nicht richtig geschnitten wird. Sensen sind eine Wissenschaft für sich. Wer kennt sich da aus und kann beraten? Wie muss der Stiel beschaffen sein, dass er ergonomisch zum Mähenden passt? Wenn das nicht passt, dann hast Du nach kurzer Zeit Rückenschmerzen.

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » So Mai 29, 2022 20:21

Rückenschmerzen wird man anfänglich sicher haben, denn die Muskeln werden ja langsam trainiert. Aber wenn die mal gestärkt sind, dann hat man viele Probleme nicht mehr.

Das Mähen muss ja auch nicht perfekt sein, denn über die Fläche kann man ja dann noch mit einem normalen Mäher kurz drüberfahren.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Mo Mai 30, 2022 06:57

Ich würde eine Sensenkurs empfehlen. Dann weiß man was man braucht und ob man das kann.

Senseschwingen am Morgen ist eine Meditation. Man schwingt locker aus, alle paar Minuten hat man eine kleine Pause in der man die Schneide neu schleift. Rückblickend kann man sein Tagwerk anschauen, es liegt in langen "Schwingen" bereit zusammengerecht zu werden oder locker mit der Heugabel verteilt zu werden um zu trocknen.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Carolyn » Fr Jun 03, 2022 16:08

*lach* Tscharlie, 3000 qm mit der Sense zu mähen und das mehrmals im Jahr und nur am Wochenende (und dem richtigen Wetter) wäre eine Vollzeitbeschäftigung! Ich habe auch noch (jede Menge) andere Arbeit! :lol: Bei altem, harten Gras kommt im Übrigen auch eine Sense an ihre Grenzen, ist ja nicht so, als hätten wir das nie probiert (auch mit Hilfe und Anleitung des Nachbarn, der ein Leben lang Erfahrung damit hat). :wink:
Damit Du eher mal einen Eindruck von meinen Größenordnungen hast, habe ich unten eine (ältere) Luftbildaufnahme des Hofes angehängt. Der Bereich unterhalb der Straße fällt weg, dafür ist es links und rechts ein wenig mehr, als auf dem Foto zu sehen ist. (Ich werde das Foto in ein, zwei Wochen wieder entfernen. Edit: geschehen)

@Hapy: Ich tippe auf Rotationsmäher, jedenfalls wenn ich den Begriff richtig interpretiere. Ein Alko Solo T23, falls Du googlen willst. Ja, das lange Gras wird umgebogen und unsauber geschnitten. Trotzdem wir nur halbe Breite mähen und also alles doppelt gemäht wird bleibt ein Teil stehen/liegen. Beim nächsten Mal ist es dann weitgehend sauber.
Der Mäher kann sowohl mulchen als auch mit Fangkorb oder Auswurf mähen und das ist uns wichtig. Bestimmte kleinere Flächen, die regelmäßig begangen werden, mähen wir mit Auffangkorb, die Streuobstwiesen werden gemulcht oder mit Auswurf gemäht. Wir haben nicht die Manpower, um das Gras zusammen zu rechen, aufzuladen und wegzubringen. (Wir haben es in einem Frühjahr mal gemacht...) Als kurzgeschnittenes Mulchmaterial vergeht es schneller denn als langes Gras, aber trotzdem leidet die Wiese darunter und schattigere Stellen vermoosen zusehends. Ich habe jetzt auch einen Gartenbauverein angeschrieben, der 25.000 qm Streuobstwiese hat (und bei dem einen Teil die Gemeinde mäht und der Rest bei Arbeitseinsätzen im Verein. Viel Manpower!). In der Antwort war von einem Hochgrasmäher von John Deere die Rede, in der Richtung werde ich weiter recherchieren. Mal sehen, ob mich das einer dauerhafteren Lösung näher bringt. Naja, wäre die Lösung einfach, würde ich nicht seit inzwischen zwölf Jahren darum kämpfen. (Es ist der zweite Aufsitzrasenmäher, der erste hatte vor zwei Jahren oder so einen Motorschaden...)

Eine Alternative ist, das erste Mal im Frühjahr von einer Gartenbaufirma mähen zu lassen. Heißt aber auch Urlaub nehmen dafür und dabei sein, damit sauber, aber eben nicht auch die kleineren Sträucher abgemäht werden. Falls sich das überhaupt jemand zu einem bezahlbaren Preis antut. Einmal hatte ich auch einen entfernteren Nachbarn beauftragt, der Pferde hat. Alle Ecken und die Sträucher musste ich selber machen, die Schlehe am unteren Ende fiel ihm zum Opfer. Ein Bauer halt, bei dem es nicht so genau geht. (Zusammengerecht hat seine Mutter mit 70 oder 80 Jahren, die das von Kindesbeinen an gewohnt ist. :rolleyes: ) Auch nicht das, was ich mir vorstelle.
Zu Zeiten meiner Eltern hat der Nachbar die Masse für seine Kühe als Futter gemäht und mein Vater mit Balkenmäher und Sense die Ecken und Baumscheiben. Tja, der Nachbar hat 2009 seine Kühe aus Altersgründen aufgegeben und der Baumbestand ist am unteren Ende zu dicht, als dass Heubündel- oder Siloballenpresse durch kämen. Der ganze Hof ist halt seit Urzeiten auf Handarbeit ausgelegt und nicht auf "quadratisch, praktisch, gut". Das Los der alten Nebenerwerbsbetriebe.
Zuletzt geändert von Carolyn am Do Jun 09, 2022 18:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Hapy » Fr Jun 03, 2022 18:04

Ja, Carolyn, Dein Mäher ist ein Rotationsmäher, also ein Mäher mit rotierenden Messern. Nachteil: Nicht so richtig für hohes Gras geeignet und nicht gerade insektenfreundlich. Insekten werden da so wie das Gras einfach kleingehächselt.

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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Fr Jun 03, 2022 20:00

Da braucht es einen Balkenmäher, wenn man denn nicht schon sensen will.

Übrigens sind die 3000 m² genau das was man in Bayen als ein Tagwerk bezeichnet, denn ein Senser kann das in einem Tag umlegen.
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Carolyn » Do Jun 09, 2022 14:19

Richtig, es ist knapp ein Tagwerk (drei Tagwerk sind ein Hektar, jedenfalls im hiesigen Sprachgebrauch). Damit das jemand an einem Tag schafft muss er aber geübt und körperlich fit sein. Ich habe schon meine Arbeitszeit in meinem Brotberuf auf 80% reduzieren müssen, weil ich dafür nicht mehr fit genug bin (und stehe kurz davor weiter zu reduzieren) und das ist ein Bürojob! Bis vor ein, zwei Jahren bin ich im Frühjahr mit einem Helfer am Samstag für je ca. vier Stunden in den Wald zur Holzarbeit gegangen, mit kurzen Pausen und in gemächlichem Tempo. Das ist jetzt auch vorbei. Für mich wären diese 3.000 qm also nicht ein sondern mindestens drei "Tagwerk". Und ich bin die körperlich leistungsfähigere von uns beiden Schwestern, weil ich es eher gewohnt bin körperlich zu arbeiten als meine Schwester. Ich habe mich in der Regel nach 24 bis 36 Stunden erholt, meine Schwester "hat" oft die ganze Woche "was davon".

Wenn Du aber glaubst, so ein Tagwerk an einem Tag mähen zu können bist Du herzlich dazu eingeladen. Es ist aktuell auch nur noch gut die Hälfte mit Altgras bestanden, sollte also dann nicht von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang dauern.

P.S.: Der Mäher steht noch in der Werkstatt, Ersatzteile fehlen, Lieferschwierigkeiten. Wegen eines Balkenmähers bin ich durchaus am Überlegen. Aber es ist ein Unterschied, ob kurz gehäckseltes Gras liegen bleibt und vergehen muss oder langes Gras.

P.P.S.: Auszug aus Wikipedia zum "Tagwerk":
Ursprünglich stammt der Begriff aus der Landwirtschaft und bezeichnet jene Landfläche, die an einem Tag bestellt werden konnte, also von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dabei legte man im Allgemeinen ein Ochsengespann zu Grunde, denn Pferde hatten in der Epoche der Grundherrschaft (etwa in der Zeit vom Frankenreich bis 1848) nur wenige der Bauern oder Halbbauern zur Verfügung.

Die so verstandene Arbeitsleistung bedeutet bei gleichmäßigem Boden und flachem Gelände ein genähertes Flächenmaß:

Das Tagwerk umfasste in Baden, Bayern und Nassau zwischen 25 und 36 a, also 2500 bis 3600 m², speziell in Bayern 3407,27 (nach anderen Angaben 3408) m².
Edit: Ich weiß, Hapy, dass der Mäher auch Insekten mäht. Nicht umsonst haben wir beim Mähen regelmäßig interessierte schwarzgeflügelte Gäste. Aber in erster Linie muss es halt machbar sein für uns. :???: Und dazu gehört auch eine Werkstatt in der Nähe, die Instandhaltung und Reparaturen (inkl. Abholung und Rücklieferung) übernimmt. Und vor einer Investition im fünfstelligen Bereich für diesen Zweck (z.B. Kommunalfahrzeuge) schrecke ich dann doch zurück. Ich bräuchte nicht nur die eierlegende Wollmilchsau, sondern sie sollte zudem noch fliegen können...
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Re: Tag um Tag

Beitrag von Tscharlie » Fr Jun 10, 2022 07:17

Sensenmähen ist an sich keine Sache der Kraft, sondern, wie beim Holzhacken auch, eine Sache des Werkzeugs, des Schwungs und des Wissens um das was man macht.

Aber gibt es keinen Maschinenverleih in der Nähe, der einen entsprechenden Mäher anbietet?

Oder einen Gärtner, der das "im Vorbeifahren" mähen kann?
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