Re: Tag um Tag
Verfasst: Mi Jan 05, 2022 19:51
Hi, Toscanine,
Ich habe in meinem Leben nicht viel mitbekommen, von unseren östlichen Landesteilen. Aber ich war- mit offenen Augen! - da.
1983 besuchte ich, von Freunden in Westberlin aus, an mehreren Tagen Ostberlin.
Ich empfand das als regelrechtes Abenteuer in eine fremde Welt. (Natürlich flog ich aus einem Gärtnerladen raus, weil ich mich nicht, auf ein Körbchen wartend, vor der Tür angestellt hatte, auch gab es auf dem Alexanderplatz, den drei Essbude ( Erbsensuppe mit Würstchen) zugehörig, keine Toilette, so dass ich in Not geriet, und in Restaurants kam ich Bedürftige nicht rein, weil Schlangen davorstanden.... )
Zwei Jahre später machten wir Urlaub in der Lüneburger Heide. Irgendwie gelang es uns, auf eine Fähre über einen Fluss zu kommen, und diese zauberhaften Dörfer Deiner Heimat betreten zu dürfen. Man, man, man! Ich fühlte mich wie in ein Märchenreich versetzt!
Diese halbrotten, wunderschönen alten Dorfhäuser, diese schlechten Straßen, der Geruch nach Braunkohle, und überall diese dicken Storchennester auf den Schornsteinen! Üppig und wunderschön blühende Gärten! An allen Ecken hatten Leute kleine Regale mit Obst und Gemüse an den Straßen ausgelegt, an denen man blaue Pflaumen und rotbackige Äpfel und grüne Kohlrabi kaufen konnte.
1992 machten wir Urlaub auf einem Bauernhof in der Nähe von Schwerin. Wir sind mit dem Auto einen Teil der Ostseeküste heruntergefahren und auch ins Landesinnere. Ich sah diese riesigen LPGen mit deren scheußlichen Werkshäusern, ich sah diese schönen alten Städte am Meer, halbverfallen, und ich sah, wie die Wende bereits gegriffen hatte: In Schwerin hatten sie schon ganze Straßenzüge neu saniert und gestaltet, und zwar richtig, richtig teuer! Man konnte dort in Lokale und Cafés gehen, und deren Preise waren doppelt so hoch wie im Westen. *staun*
Du hast da ein wunderschönes Land, Toskanine. Ich freue mich, wenn es auch in den kleinen Ortschaften bei Euch wieder aufwärts geht (nicht nur in jenen, die um die größeren Städte liegen), diese nun auch eine gute Infrastruktur bekommen, und das Fortziehen gestoppt ist! Hoffentlich!
Freu Dich, dass Du noch so ein schönes Häuschen ergattert hast! Sonst werden die Entfernungen zur Arbeitsstelle aktuell noch weiter. Nee, freu Dich! Denn das ist Grund zur Freude!
Den Tipp bezüglich der Nachbarn nehme ich mal von Dir an: taube Ohren.
Mia
Ich habe in meinem Leben nicht viel mitbekommen, von unseren östlichen Landesteilen. Aber ich war- mit offenen Augen! - da.
1983 besuchte ich, von Freunden in Westberlin aus, an mehreren Tagen Ostberlin.
Ich empfand das als regelrechtes Abenteuer in eine fremde Welt. (Natürlich flog ich aus einem Gärtnerladen raus, weil ich mich nicht, auf ein Körbchen wartend, vor der Tür angestellt hatte, auch gab es auf dem Alexanderplatz, den drei Essbude ( Erbsensuppe mit Würstchen) zugehörig, keine Toilette, so dass ich in Not geriet, und in Restaurants kam ich Bedürftige nicht rein, weil Schlangen davorstanden.... )
Zwei Jahre später machten wir Urlaub in der Lüneburger Heide. Irgendwie gelang es uns, auf eine Fähre über einen Fluss zu kommen, und diese zauberhaften Dörfer Deiner Heimat betreten zu dürfen. Man, man, man! Ich fühlte mich wie in ein Märchenreich versetzt!
Diese halbrotten, wunderschönen alten Dorfhäuser, diese schlechten Straßen, der Geruch nach Braunkohle, und überall diese dicken Storchennester auf den Schornsteinen! Üppig und wunderschön blühende Gärten! An allen Ecken hatten Leute kleine Regale mit Obst und Gemüse an den Straßen ausgelegt, an denen man blaue Pflaumen und rotbackige Äpfel und grüne Kohlrabi kaufen konnte.
1992 machten wir Urlaub auf einem Bauernhof in der Nähe von Schwerin. Wir sind mit dem Auto einen Teil der Ostseeküste heruntergefahren und auch ins Landesinnere. Ich sah diese riesigen LPGen mit deren scheußlichen Werkshäusern, ich sah diese schönen alten Städte am Meer, halbverfallen, und ich sah, wie die Wende bereits gegriffen hatte: In Schwerin hatten sie schon ganze Straßenzüge neu saniert und gestaltet, und zwar richtig, richtig teuer! Man konnte dort in Lokale und Cafés gehen, und deren Preise waren doppelt so hoch wie im Westen. *staun*
Du hast da ein wunderschönes Land, Toskanine. Ich freue mich, wenn es auch in den kleinen Ortschaften bei Euch wieder aufwärts geht (nicht nur in jenen, die um die größeren Städte liegen), diese nun auch eine gute Infrastruktur bekommen, und das Fortziehen gestoppt ist! Hoffentlich!
Freu Dich, dass Du noch so ein schönes Häuschen ergattert hast! Sonst werden die Entfernungen zur Arbeitsstelle aktuell noch weiter. Nee, freu Dich! Denn das ist Grund zur Freude!
Den Tipp bezüglich der Nachbarn nehme ich mal von Dir an: taube Ohren.
Mia