"balkonbodenpflege" ???

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tamtam
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"balkonbodenpflege" ???

Beitrag von tamtam » Fr Mai 31, 2013 12:50

hallo :hallo: und frage an an alle balkongärtner:

wie macht ihr das denn mit der erde in euren gefäßen? :?: im garten habe ich "bodenpflege" vor allem durch mulchen und kompost betrieben und der boden erneuert sich mit dieser unterstützung scheinbar von selber ... in wirklichkeit schafft frau natürlich vor allem gute bedingungen für zuwanderung, fütterung und vermehrung der zahllosen helferlein, die gerne kommen und bleiben und ihren unschätzbaren dienst verrichten, wenn sie sich wohlfühlen! ich könnte schon grad wieder ins schwärmen kommen!

aber die balkongefäße im dritten stock sind ja nun leider vom natürlichen kreislauf ausgeschlossen - die alte erde ist irgendwann verbraucht und verdichtet und müsste erneuert werden ... das hieße dann allerdings säckeweise erde kaufen und hochschleppen - und das immer wieder neu! :thumbsdown:

:nachdenk: ich würde gerne in den balkongefäßen etwas ähnliches erreichen wie im garten und in ein paar jahren werde ich diesbezüglich bestimmt einiges an erfahrung gesammelt haben - aber vielleicht habt ihr da ja schon einen großen erfahrungsvorsprung und könnt davon berichten?

das vergangene jahr war mein erstes balkonjahr und brachte mir die erkenntnis, dass meine vorsichtigen "mulchversuche" ein fehlschlag waren und selbst ganz wenig material einfach schimmelt, trotz versuchsweiser einstreu mit "kompostbeschleuniger", der für die "einfuhr" von ein paar mikroorganismen sorgen sollte ... also so geht's nicht :doh:

inzwischen steht eine wurmkiste auf dem balkon, die bewohner sind fleißig bei der arbeit und hoffentlich auch bei der bevölkerungsvermehrung, aber humus ist noch keiner zu ernten ...

der plan ist, mit wurmhumus zu düngen und portionsweise die durchwurzelte erde durch die wurmkiste zu recyclen ... mit dem wurmhumus werden dann vermutlich auch wurmeier in die gefäße kommen. bei den großen kübeln und meinen zwei mörtelwannen könnte ich mir vorstellen, dass sich ein paar würmer und andere bewohner dort einrichten und sich mit mulch abspeisen lassen - aber wenn die sich vermehren? wollen die dann raus aus den zu kleinen behältern und neue welten erobern? :blass:
und in den kleinen balkonkästen ist sicher kein wurmgerechtes leben möglich - da stelle ich mir schon lebhaft vor, dass ich morgens auf den balkon komme, mir noch die augen reibe und die würmlis sitzen oben auf den kästen und schwenken schilder und transparente auf denen sie artgerechten wohnraum fordern und gutes leben für gute arbeiter etc ... :confused:

... und weil ich nicht geduldig genug bin, die entwicklung einfach abzuwarten, meine frage an euch: was habt ihr diesbezüglich für erlebnisse, erfahrungen, strategien :?:

ich freue mich auf eure berichte, lasst perlen der weisheit aus euren tastaturen kullern! :tanz:

liebe grüße, tamtam :smile:
manchmal verhalten sich pflanzen einfach so, als ob sie die einschlägige fachliteratur nicht gelesen hätten!

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Re: "balkonbodenpflege" ???

Beitrag von Carolyn » Fr Mai 31, 2013 13:34

tamtam hat geschrieben:...da stelle ich mir schon lebhaft vor, dass ich morgens auf den balkon komme, mir noch die augen reibe und die würmlis sitzen oben auf den kästen und schwenken schilder und transparente auf denen sie artgerechten wohnraum fordern und gutes leben für gute arbeiter etc ...
Ist vollkommen offtopic und definitiv nicht hilfreich, aber loswerden will ich es trotzdem: Deine Art zu schreiben ist herrlich zu lesen! :lorl: :mrgreen:

(Da ich meine Balkonkästen und Töpfe regelmäßig im Herbst leere und im Frühjahr mit neu gekaufter Erde befülle kann ich leider nicht mit sachdienlichen Hinweisen aushelfen.)
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: "balkonbodenpflege" ???

Beitrag von Mama Heike » Fr Mai 31, 2013 16:08

Mich äfft das auch, ständig neue Erde kaufen zu müssen. Wobei ich die Dahlienerde vom letzten Jahr einfach untergemischt habe. So schlecht sah die nicht aus.
Lieben Gruß Heike

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Re: "balkonbodenpflege" ???

Beitrag von zucchino » Fr Mai 31, 2013 19:43

Wahrscheinlich auch nicht wirklich hilfreich, aber... in den Töpfen, die ich auf der Terrasse stehen habe, sind auch Würmer drin (allerdings Regenwürmer, keine Kompostwürmer). Ich schätze mal, dass die bei Regen aus dem Gartenboden rauskommen und sich dann in den Töpfen verstecken.
In einem ca. 20 Liter Topf hatte ich letzten Herbst mindestens 10 Regenwürmer verschiedenster Größe drin.
Die Töpfe sind teilweise nicht wirklich groß. Muss also nicht unbedingt sein, dass es denen in den Balkonkästen so gar nicht gefallen würde.
Wegen Überbevölkerung... wer weiß, vielleicht schauen ab und an welche raus und werden von Vögeln weggefuttert. Oder der Bestand wird durch Käfer dezimiert. Oder nicht alle überleben den Winter in den Balkonkästen etc.

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Re: "balkonbodenpflege" ???

Beitrag von Mia » Sa Jun 01, 2013 21:39

Hallo Tamtam, :smile:

ich kann vor allem berichten was ich von Ursula und Wasnun weiß. Ursula - Humusgärtnerin hieß sie hier -( guck doch mal nach, vielleicht findest noch ein paar alte Threads?), hatte auch so einen Balkon und züchte darauf alles mögliche und unmögliche und es gedieh sehr reich. Der Trick lag wirklich am Wurmhumus. Sie hatte, glaube ich, drei Wurmkisten, eine sogar als hübsches Plastikgärtlein mit (halb?)durchsichtigem Deckel auf dem Küchentisch stehen.

Also, die Würmer gehen jedenfalls nicht irgendwie wandern, weder aus den Wurmkisten krabbeln sie raus, noch aus Töpfen und Schalen. Sie bleiben da, wo das Futter ist, hat mir Wasnun erklärt. Ferner sollte es halbwegs feucht, dunkel und warm sein. Dann bleiben sie drin und sind glücklich. Im Winter sterben sie allerdings in den Balkonkästen und Balkonkübeln ab, wenn der Frost zugreift.

Gut füttern tut Wasnun sie gerne mit Pferdeäpfeln, und zwar hauptsächlich in seinem Komposter, aber auch in der Wurmkiste. Dadurch wird der Wurmhumus der heraus kommt, sehr nährstoffreich. Wasnun hat überall Würmer, sogar in den Töpfen seiner Orchideen auf der Fensterbank.
Dadurch, dass er sie in den Töpfen mit Kompost füttert - draussen auch mit Mulch - erneuert sich die Erde quasi immer selbst. Ich denke aber nicht, dass er alte, stark durchwurzelte Erde noch benutzen würde. Die würde er auch seinen Würmern nicht geben, die würde er vermutlich kompostieren. Von daher weiß ich jetzt nicht, was Du damit tun sollst.
Vielleicht könntest Du die alte Erde mit zur Hälfte neuer mischen und dann dieses Jahr regelmäßig Wurmhumus dazu tun, so dass sie sich von selbst regeneriert?

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, ob Ursula ihre Balkonkästen zunächst mit Winzviechern geimpft hat, aber so würde ich das machen. Geh zu jemanden, der einen gut funktionierenden Komposter hat, und kratz Dir da am Grund ein paar Hände heraus. Oder: geh in den Mischwald, an eine halbwegs feuchtwarme Stelle, und nimm dir unter dem gefallenen Blättermantel Erde mit. Kannst auch schon halb vergammelte Blätter mitnehmen. Musst nur die oberste, trockene Schicht wegmachen, was darunter liegt, das nimmst Du. Dann hast Du Impfmaterial für Deine Kästen mit Milben und Bakterien und Springschwänzen noch und nöcher. Die wollen jetzt aber gefüttert werden, damit sie bleiben und nicht eingehen, und die brauchen Mulch! Dazu schmeisst Du aber nicht Kohlrabistrünke neben Deine Saat, sondern gibst ihnen hübsch kleingeschnittenes Grünzeug: Gras, Kräuter, Blätter. Bedeck den Boden ETWAS, dann wird auch nichts schimmeln. Den Rest machen sie selbst. Achte aber darauf, dass Du diese ersten Nester von ihnen nicht umwühlst. Also, erst Erde rein, Samen oder Pflanzen rein, Impfzeug drauf, Mulch drauf. Später Wurmhumus um die Pflanzen, den Du weiter außen dann schon ein wenig unter den Mulch bringen sollst. Vielleicht mit einer Gabel? 1, 2 Zentimeter tief? Wieder etwas Mulch drauf. Und dann wird das schon, dann kriegst Du genau diese Besiedlung, die Du brauchst und Dir vorstellst, auch hin.
Ich weiß noch, dass Ursula irgendwann schrieb, wie sie vor einem ihrer Balkonkästen stand und da Unmengen winziger Springschwänze auf der Erde umhereilen sah. Die Besiedlung bei ihr war eindeutig geglückt.

Ich habe letztes Jahr erst mit Würmern angefangen. Habe mir auf Wasnun's Empfehlung hin Dendrobenas im Angelshop gekauft und die in meinen - hier neuangelegten - Kompost getan. Da haben sie sich auch zunächst eifrig vermehrt, sind aber über den Winter entweder abgewandert oder abgefroren. Wahrscheinlich aber eher abgewandert, denn in einem schwarzen Mörtelkübel daneben (ohne Abzugsloch, wohlgemerkt), fand ich vor zwei Wochen zig, zig, zig Würmer. Dann hätten die darin ja auch abfrieren müssen.

In dem Mörtelkübel hatte ich bei meinem Umzug vor rund 1 1/2 Jahren Pflanzen aus meinem alten Garten mitgenommen, von denen ich hier noch nicht wusste wohin. Das war Walderde, übrigens. Und eigentlich ist da sowas wie ein kleines Wunder passiert. :smile:
Also, der Ausgangspunkt war Carolyn. Sie brauchte einen roten Holunder und Weißdornpflanzen. Ich schrieb: "Ich sehe hier das Zeug im Wald, ich mache Dir das aus." Gesagt - getan. Noch zwei Eimer Walderde mitgenommen, und die Pflanzen für Carolyn in diesem Bottich zwischengelagert. Unten war auch noch etwas alte Gartenerde drin, die Pflanzen hatten also mehr Erde als nur zwei Eimer, trotzdem war der große Kübel nur halbvoll. Nach einiger Zeit die Pflanzen an Carolyn verschickt - und den Kübel gedanklich aus dem Kopf verloren. Gucke ich nach einem Monat wieder hin, waren auf dem gesamten Grund des Kübels zig Pflanzen gekeimt! 7 Fingerhüte zählte ich, 1Rainfarn und 2 entzückende kleine Waldfarne! Klar habe ich den Bottich, so wie er war, bei meinem Umzug im Winter 2011 mitgenommen!

Hier habe ich ihn in den Halbschatten neben den Komposter gestellt, an eine etwas regengeschütze Stelle, und Sommer 2012 blühten im hässlichen schwarzen Plastekübel die rosa Fingerhüte! :grin: :grin: :grin:
Vor zwei Wochen fand ich im Kübel schon wieder kleine Fingerhüte, die habe ich dann ausgemacht und endlich ausgepflanzt, wie auch den Rainfarn und die Farne. Und dabei fiel mir diese große Menge von Würmern in die Hände.
Das wird jetzt der Start meiner ersten Wurmfarm! Ich suche nur noch eine passende Holzkiste... :wink:

Von daher: Walderde ist wirklich eine gute Sache! In diesem Kübel stimmte - von den Kleinlebewesen her - offenbar alles. Die verbliebene Erde ist super! Es ist offenbar so, dass Walderde so reich ist, dass die Würmer darin, die ich nie reingesetzt habe, nicht nur überlebt, sondern sich auch noch vermehrt haben - und nicht abgefroren sind! Aus welchem Grund auch immer.
Und genau so ein Gleichgewicht solltest Du in Deinen Balkonkästen, Balkonschalen und Kübeln erreichern. GEHEN tut das!

Von daher frag Dich auch, ob die Erde, die Du jetzt nicht mehr brauchen willst, wirklich so schlecht ist, wie Du annimmst.
Wahrscheinlich ist sie nur schlichtweg unbelebt! Ich bleibe dabei: Hälfte alte Erde weg, neue - am besten natürliche, ungedüngte - Erde dazu, oder Bioerde, oder gedüngte Erde von wirklich guten Firmen, dann Walderde drauf --- Kleinviecher darin füttern und pflegen und unter etwas Mulch feucht halten - und dann wird das was! Hinterher Wurmhumus dazu.

Wenn billige Erde mit Chemikalien vorgedüngt ist oder mit Schadstoffen angereichert - was wir ja nicht sehen können - gehen Deine Viecherlein schnell ein.
Wage die Investition und kauf einmal teure und sehr gute biologische Erde. (Oder klau sie Dir, aber nicht von einem Acker! Oder bitte jemand, der einen guten Garten hat, Dir Erde zu geben. Misch das dann mit gekaufter, guter, leichter Erde ab!) Mit Walderde und Wurmhumus obendrauf kommst Du dann wahrscheinlich Jahre hin.

Es geht darum, natürliche Erde in kleinen Kästen zu beleben. Das ist das Ziel.

Vor allem anderen, muss erstmal das Ausgangsprodukt stimmen. Erde vom Baumarkt für 1,29 a 30 Liter, darf nicht Dein Ausgangsprodukt sein. Es könnte sein, das genau diese Erde Deine Waldimpfung aus niedrigen Tieren umbringt.
Gleichzeitig brauchst Du Lockerstoffe in der Erde; solche Erde, die aus Gärten kommt, ist oft sehr lehmig und schwer, ZU lehmig und schwer für Balkonbepflanzung. Walderde aus einem Mischwald ist dagegen leicht. Gute, gekaufte Erde auch.
Musst halt ein Zwischending fahren!

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

tamtam
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Re: "balkonbodenpflege" ???

Beitrag von tamtam » Di Jun 04, 2013 07:31

vielen dank für eure antworten, besonders mia, dass du dir soviel zeit genommen und so viele gute hinweise gegeben hast! =D>

bei "humusgärtnerin" findet sich unterhalb des namens ein symbol, mit dem zuvor schon auf die seite eines "kompostwurm-forums" gelangt bin und dort habe ich als gast eine frage stellen können. ich denke, es ist in ordnung, wenn ich aus der antwort zitiere:

"Du kannst beruhigt ans Werk gehen.
Meine Kübel und ich habe einige davon, sind mit Würmern besetzt und ich füttere mit Mulchmaterial, welches schon ein wenig im Komposter gelegen war. Frisches Mulchmaterial kann auch verwendet werden, das tut der sache keinen Abbruch. Es dauert halt länger bis es von den Kleinstlebewesen zersetzt wird. Eine Überbevölkerung dürfte es nicht geben, selbst wenn dann würden die Lebensformen beim verlassen der Töpfe verenden. Der Kreislauf innerhalb der Töpfe ist ähnlich wie in der freien Natur, halt nur im kleinen.
Eine Dauerhafte Verbesserung erfolgt nicht von alleine, man muss der Sache schon dienlich sein, indem man sich darum kümmert. Futter, Wasser und ein Schutz vor zu starker Sonne/Kälte sollte schon stimmen.
Ein zufügen von Kaufdünger dürfte überflüssig werden, zumindest würde ich hier ein Jahr lang beobachten was passiert.

Kleiner Tipp: Wenn schon Würmer in die Kübel sollen, so könnten 2 bis 3 zerkleinerte Pferdeäpfel Wunder wirken. Diese einfach ein wenig einarbeiten.

wer mit Wurmkompost aus der Kiste direkt in die Kübel arbeitet, wird an den Würmern nicht vorbeikommen. Es befinden sich immer Eier oder Jungwürmer im Substrat.
Ein Austausch der Kübelerde wird nicht nötig sein wenn man hier je nach Größe, genügend Wurmhumus beimengt. Ich gebe in 40 Liter Kübel in der Regel 2 Liter Wurmhumus und dann sind diese Kübel wieder einsatzfähig. Man brauch eigentlich garnicht so viel vom Wurmhumus, denn dieser ist im Prinzip ein Konzentrat. Viel hilft in diesem Fall nicht wirklich viel denn der Wurmhumus gibt seine Nährstoffe nach bedarf frei. Zusatzstoffe im Substrat können hier noch verstärkt die Wirkung des Wurmhumus unterstützen. Zusatzstoffe wären in meinem Fall Kohle, Bentonit, Steinmehl minimal Kalk und Hornspäne. Diese gebe ich aber schon in die Farm oder in den Komposter."

also, ich bin optimistisch gestimmt und hoffe, dass meine sorge, es könne zu einer überbevölkerung kommen, unbegründet ist und würmlis und co ähnlich clever sind wie angeblich goldfische, von denen ich mal gelesen habe, dass sie körpergröße und vermehrungsrate selbstregulierend der teichgröße anpassen! :daumen:

da ich ja erst letztes jahr mit der balkongärtnerei begonnen habe, ist jetzt noch kein kompletter erdaustausch nötig - ich habe lediglich alte abgestorbene pflanzen mit ihren wurzelballen und erdresten entnommen und zerkleinert in die wurmkiste gegeben, also eigentlich schon mit dem recycling begonnen, aber wie gesagt noch keinen "fertigen wurmhumus".
als ich im vergangenen jahr die mörtel-kübel gefüllt habe, hab ich außer gekaufter erde noch etwas walderde und erde von maulwurfshügeln untergemischt - jetzt finde ich manchmal in den kübeln "eintags-pilzlein": 1-cm-stielchen, mini-hut und nach ca 1 tag fällt das kleine kerlchen wieder in sich zusammen!

in eine der mörtelwannen hab ich vor einiger zeit am rand etwas "halbfertigen" kompost mit ein paar mini-würmern aus der wurmkiste ausgebracht, also durchaus proviant für die würmchen in der eingewöhnungszeit inklusive, - aber eingedenk des rates, zerkleinerte pferdeäpfel zuzugeben, kam mir die idee:
ich habe mir ja letztes jahr meine kompostwürmer schicken lassen und zusammen mit ihnen kam auch ein eimerchen zerkleinerte getrocknete pferdeäpfel, das futter, an das die würmlis gewöhnt waren. davon hab ich noch reichlich und davon hab ich auch was ausgestreut. als ich letztens eine pflanze dort einsetzte, hatte ich eine kurze begegnung mit einem quicklebendigen und deutlich gewachsenen wurm :tanz:

apropos überleben und als tip für dich, mia, wenn du noch nach einer wurmkiste suchst oder selber bauen willst: meine wurmkiste musste bereits im februar aus der wohnung auf den balkon wandern und obwohl ja noch jede menge eiskalter tage folgten, haben die würmlis das offensichtlich gut überstanden und ich führe das unter anderem darauf zurück, dass die "hamburger wurmkiste" aus relativ dickem holz ist (2,2 cm) und keinerlei öffnungen hat. ein behältnis aus kunststoff wäre sicher komplett durchgekühlt! holzkisten brauchen keinen wasserablauf und keine luftlöcher - alles reguliert sich durch das atmende holt, das aber nicht von außen nass werden darf. die kiste steht auf einer styroporplatte und wind - und regengeschützt und sie war schon gut gefüllt, sodass sie durch den umsetzungsprozess wohl auch eine gewisse eigenwärme hat. bei den niedrigen temperaturen hab ich sie auch nicht geöffnet, kein futter, alles läuft dann auf sparflamme bis die temperaturen wieder steigen.

noch was zur "bodenpflege": ich sammle eierschalen und pulversiere sie im mixer und streue sie auf die erde und in die wurmkiste. bei einigen mehrjährigen pflanzen habe ich beim einsetzen "Mykorrhiza" in den wurzelbereich gegeben und hoffe auch hier auf vermehrung.

bevor sie anfangen zu blühen, will ich noch brennnesseln holen und zum mulchen und als spezial-wurmfutter zerkleinern - überhaupt denke, dass ich wie früher im garten, zerkleinerte heil - und wildkräuter als liebevoll zubereiteten spezial-mulch einsetzen werde! :nod:

wenn ich "substrat-nachschub" brauche, werde ich ungedüngtes kokosfaser-substrat nehmen, das ist torffrei, leichter zu transportieren und nicht so teuer wie bioerde - als ergänzung für meine dann sicher schon sehr lebendige erde vermutlich geeignet.

so - und jetzt erst mal tschüss, bis mir noch was einfällt oder was neues zu berichten ist :hallo:
manchmal verhalten sich pflanzen einfach so, als ob sie die einschlägige fachliteratur nicht gelesen hätten!

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