Balkonpaprika

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BoggyBert
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Balkonpaprika

Beitrag von BoggyBert » Di Dez 15, 2015 23:28

Hallo miteinander,

leider musste ich wegen Eigenbedarf aus der alten Wohnung raus und habe somit auch meinen Garten verloren :angry: . Da ich natürlich nicht aufhören will Gemüse anzubauen versuche ich es auf dem Balkon.
Ich habe mir gedacht, dass ich dieses Jahr auf Tomaten verzichte und dafür Paprika anpflanze. Allerdings habe ich allgemein wenig Erfahrung mit dem Anbau (vor allem in Kübeln). Ich hätte gerne Sorten, die möglichst hoch und schlank wachsen damit ich möglichst viele Pflanzen unterbringen kann.
Könnt ihr mir einige Sorten empfehlen die gut für das Freiland (insbesondere den Balkon) geeignet sind?

Gruß

Fabian

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Carolyn
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Re: Balkonpaprika

Beitrag von Carolyn » Mi Dez 16, 2015 09:48

Ich hatte in den letzten Jahren jeweils drei oder vier Sorten in großen Schalen angepflanzt, in der Regel kein gekaufter Samen sondern Samen aus Früchten aus dem Supermarkt (Spitz- und Blockpaprika, große und kleine Früchte). Große Unterschiede in der Wuchsform konnte ich nicht feststellen. Auch die Chillipflanzen, die ich mal geschenkt bekommen habe, machten da keine Ausnahme. Zu klein darfst Du die Töpfe sowieso nicht wählen, sonst büßt Du deutlich Ertrag ein.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Balkonpaprika

Beitrag von Mia » Mi Dez 16, 2015 21:51

Ich kann Carolyn nur zustimmen. Hallo Boggybert. :smile:

Zur Erklärung: Hol Dir Samen von Paprika, die klein bleiben, also nicht von den großen, dicken Paprika, die reifen auf dem Balkon und im Kübel kaum aus. Was heißt kaum? - Eigentlich nie. Selbst im Garten tun sie sich schwer. Die Pflanzen wollen richtig groß werden, benötigen viel Dünger und Erde - und natürlich Sonne!
Also, Du brauchst die kleinen Dinger, die im Supermarkt "Naschpaprika" heißen. Sie wachsen zierlicher - und tragen doch. Du kannst ordentliche Samen kaufen ( im Internet gibt es da sicher was) , Du kannst aber auch wirklich aus ( bei Discountern) gekauften Minipaprika ziehen. Das ist jetzt nicht "biologisch mit hohem Anspruch an Sortenreinheit", - also, wenn man alle F1 Hybriden und deren Vermehrung konsequent ablehnt, sollte man das nicht tun! Aber es ist (leider?) ein unwahrscheinlich einfacher Weg. Vielleicht erleichtert es das Gewissen, die kleinen Paprika im Bioladen zu kaufen, dann kannst Du davon ausgehen, dass Du die Samen Deiner eigenen Paprika auch weiterverwenden kannst. Falls Du sie beim Discounter holst, musst Du davon ausgehen, dass es gezüchtete F1 Hybriden sind, deren Erbgut schon in Deinen Topf im ersten Jahr etwas springen kann ( selten), aber erst recht in den Folgejahren.
Also, auf Dauer sinnvoller ist es, sich sofort reinerbiges Saatgut zu besorgen.

Jetzt, was macht es so verlockend aus Discounterpaprika - oder zumindest aus frischen - etwas zu ziehen?
Die Samen sind hochkeimfähig, wenn sie frisch aus der ausgereiften Frucht kommen. Jede Lagerung in Tüten mindert die Keimfähigkeit ein Stück weit. Ja, die guten Sorten aus den Samentüten keimen immer noch... aber wenn Du Dir so eine Naschfrucht frisch kaufst und aussaest, sind die alle binnen kurzer Zeit da! Bei Paprika ( auch bei Chilis) ist es wirklich so, dass die Samen aus der Frucht sofort in die Erde können. Je frischer, desto besser keimen sie. Nur: die Frucht muss ausgereift sein! Vorsicht hier bei grünen Schoten, die später vielleicht rot werden könnten, aber grün geerntet wurden.
Du kannst mit der Anzucht direkt im Januar beginnen. Natürlich: sehr warm ( Kleintreibhaus), gute Erde, seeehr hell stellen, später die kleinen Pflanzen pikieren und noch etwas später in große Kübel umpflanzen. Dann hast Du im Mai, wenn sie rauskönnen, schon gute, kräftige Pflanzen.
Ist das Licht bei Dir spärlich, fang mit dem Aussäen erst im Februar an. Viel der verlorenen Zeit kann man auffangen mit mehr Dünger und richtig guter Erde. Nix ist schlimmer, als wenn die Jungpflanzen vor Lichtmangel spargelig werden und dann nicht mehr gerettet werden können. Ich habe tatsächlich schon mal Anfang April angefangen, und - in einem wettermäßig wunderbaren Jahr - doch im Oktober ernten können.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Balkonpaprika

Beitrag von Gartenfrosch » So Dez 20, 2015 11:14

Ich persönlich kaufe meine Samen total oft im Supermarkt. Vielleicht sollte man das nicht, aber meine Pflanzen sind immer super geworden muss ich sagen.

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Re: Balkonpaprika

Beitrag von BoggyBert » Mo Dez 21, 2015 18:23

Hallo,

danke für die Tipps. Kleine Paprika habe ich tatsächlich schon mal im Hochbeet ausprobiert und auch halbwegs erfolgreich. Hab mir einen Chilimix vom Biogartenversand gekauft. Da waren viele kleinwachsende Sorten dabei (keine davon scharf). Habe mir von einer gelben Sorte auch Samen genommen. Ich bin tatsächlich dafür keine F1 Hybriden zu verwenden und reinerbiges Saatgut zu nehmen.
Dass ich die Samen frisch verwenden kann war mir nicht klar. Das ist hochinteressant. Da kann man einige Sorten ausprobieren und dann gleich ansähen.
Aber vermutlich wirds darauf hinauslaufen, dass ich mir mal wieder viel zu viele Samentütchen bestelle und einfach durchprobiere ^^. Mal sehen ob ich eine finde, die hoch wächst aber trotzdem kleine Früchte bildet.

@Carolyn hattest du auch großfruchtige Sorten im Topf? Sind die was geworden? Oder hast du die großen im Gewächshaus oder so gehabt?
@Mia Licht habe ich hier leider fast gar nicht, aber ich werde trotzdem im Januar anfangen und sobald sie die Köpfe aus der Erde stecken den Platz meiner Mama annektieren (riesen Südfenster + Fußbodenheizung). Da sind die Tomatenpflanzen letztes Jahr auch wunderschön geworden. Schöner als im Laden.
@Gartenfrosch schaust du, dass du keine F1 Hybriden kriegst? Und hast du die auch im Topf?

Gruß

Fabian

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Re: Balkonpaprika

Beitrag von Carolyn » Mo Dez 21, 2015 18:44

BoggyBert hat geschrieben:@Carolyn hattest du auch großfruchtige Sorten im Topf? Sind die was geworden? Oder hast du die großen im Gewächshaus oder so gehabt?
Ich habe Paprika nur im Topf, sonst werden sie Schneckenfutter. Einmal hatte ich auch ein Nest Ohrenkneifer drin...

Ja, da waren auch schon ganz klassische Blockpaprika dabei und alle Jahre wieder sind es lange rote Spitzpaprika. Es ist ein Problem, dass sie bei mir nur schwer ausreifen, da kriegen sie auf der Ostseite einfach nicht genug Wärme und Sonne. Aber die Spitzpaprika werden ähnlich groß wie die aus dem Laden und tragen auch gut. Wichtig sind wirklich großer Topf, reichlich Wasser und Dünger, dann wird das schon.
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Re: Balkonpaprika

Beitrag von BoggyBert » Mo Dez 21, 2015 18:47

Carolyn hat geschrieben: Wichtig sind wirklich großer Topf, reichlich Wasser und Dünger, dann wird das schon.
Wie viel Platz hat denn eine Pflanze bei dir? Ich habe vor mir aus alten Holzmöbeln (kein Pressspan) Pflanzkästen zu bauen und würde das gerne berücksichtigen. Düngst du mit Gemüsedünger, Hornspähnen oder mit Jauchen?

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Re: Balkonpaprika

Beitrag von Mia » Mo Dez 21, 2015 18:52

Die kleinfrüchtigen Paprika wachsen durchaus hoch, Boggybert. Also, 80 cm kriegen die bei gutem Stand, guter Erde und Düngung mit Sicherheit, vielleicht auch 90.
LG
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Re: Balkonpaprika

Beitrag von Carolyn » Mo Dez 21, 2015 19:04

BoggyBert hat geschrieben:Wie viel Platz hat denn eine Pflanze bei dir?
Zu wenig. Ich arbeite mit Pflanzschalen, wie man sie von Gräbern/Beerdigungen kennt (meine Eltern sind nacheinander vor zehn Jahren gestorben, da kam einiges zusammen). Darin sind bis zu vier Paprika. Zum Düngen nehme ich Jauche, wenn ich welche habe, ansonsten aber auch gekauften Gemüsedünger. Genügend Zeit ist ein großes Problem bei mir, daher muss ich auf gekauften Dünger zurückgreifen.
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Re: Balkonpaprika

Beitrag von BoggyBert » Di Jan 05, 2016 12:55

Carolyn hat geschrieben:Zu wenig. Ich arbeite mit Pflanzschalen, wie man sie von Gräbern/Beerdigungen kennt (meine Eltern sind nacheinander vor zehn Jahren gestorben, da kam einiges zusammen). Darin sind bis zu vier Paprika.


Schön, dass die Schalen so noch einen erfreulichen Zweck erfüllen. Ich werd einfach mal versuchen pro Pflanzkasten 3-4 Paprika zu pflanzen. die Kästen sind ziemlich groß und ich denke, das sollte passen.

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