Ich kann Carolyn nur zustimmen. Hallo Boggybert.
Zur Erklärung: Hol Dir Samen von Paprika, die klein bleiben, also nicht von den großen, dicken Paprika, die reifen auf dem Balkon und im Kübel kaum aus. Was heißt kaum? - Eigentlich nie. Selbst im Garten tun sie sich schwer. Die Pflanzen wollen richtig groß werden, benötigen viel Dünger und Erde - und natürlich Sonne!
Also, Du brauchst die kleinen Dinger, die im Supermarkt "Naschpaprika" heißen. Sie wachsen zierlicher - und tragen doch. Du kannst ordentliche Samen kaufen ( im Internet gibt es da sicher was) , Du kannst aber auch wirklich aus ( bei Discountern) gekauften Minipaprika ziehen. Das ist jetzt nicht "biologisch mit hohem Anspruch an Sortenreinheit", - also, wenn man alle F1 Hybriden und deren Vermehrung konsequent ablehnt, sollte man das nicht tun! Aber es ist (leider?) ein unwahrscheinlich einfacher Weg. Vielleicht erleichtert es das Gewissen, die kleinen Paprika im Bioladen zu kaufen, dann kannst Du davon ausgehen, dass Du die Samen Deiner eigenen Paprika auch weiterverwenden kannst. Falls Du sie beim Discounter holst, musst Du davon ausgehen, dass es gezüchtete F1 Hybriden sind, deren Erbgut schon in Deinen Topf im ersten Jahr etwas springen kann ( selten), aber erst recht in den Folgejahren.
Also, auf Dauer sinnvoller ist es, sich sofort reinerbiges Saatgut zu besorgen.
Jetzt, was macht es so verlockend aus Discounterpaprika - oder zumindest aus frischen - etwas zu ziehen?
Die Samen sind hochkeimfähig, wenn sie frisch aus der
ausgereiften Frucht kommen. Jede Lagerung in Tüten mindert die Keimfähigkeit ein Stück weit. Ja, die guten Sorten aus den Samentüten keimen immer noch... aber wenn Du Dir so eine Naschfrucht frisch kaufst und aussaest, sind die alle binnen kurzer Zeit da! Bei Paprika ( auch bei Chilis) ist es wirklich so, dass die Samen aus der Frucht sofort in die Erde können. Je frischer, desto besser keimen sie. Nur: die Frucht muss ausgereift sein! Vorsicht hier bei grünen Schoten, die später vielleicht rot werden könnten, aber grün geerntet wurden.
Du kannst mit der Anzucht direkt im Januar beginnen. Natürlich: sehr warm ( Kleintreibhaus), gute Erde, seeehr hell stellen, später die kleinen Pflanzen pikieren und noch etwas später in große Kübel umpflanzen. Dann hast Du im Mai, wenn sie rauskönnen, schon gute, kräftige Pflanzen.
Ist das Licht bei Dir spärlich, fang mit dem Aussäen erst im Februar an. Viel der verlorenen Zeit kann man auffangen mit mehr Dünger und richtig guter Erde. Nix ist schlimmer, als wenn die Jungpflanzen vor Lichtmangel spargelig werden und dann nicht mehr gerettet werden können. Ich habe tatsächlich schon mal Anfang April angefangen, und - in einem wettermäßig wunderbaren Jahr - doch im Oktober ernten können.
Lieben Gruß,
Mia