Hallo Marie,
ich stimme Tscharlie weitgehend zu.
Für mich sieht das nach einem Kälteschock aus. Ich würde den nicht umtopfen, zunächst auch keinesfalls noch mehr gießen, erst recht nicht düngen, sondern WÄRMEN!
Es ist typisch für Pflanzen, dass, wenn sie aus der warmen Gärtnerei ungeschützt in die Kälte kommen, sie erstmal ihr 'Gefieder' hängen lassen.
Die hängenden, erschöpften Blätter können - zudem bei Kälte - auch nicht gut Wasser verdunsten, deshalb ist VIEL gießen jetzt eher kontraproduktiv.
Olivenbäume wachsen am Naturstandort sehr trocken, was Du mit viel Wasser produzieren kannst, bei gleichzeitig nicht vorhandener Verdunstung, plus Kälte, ist
Fäule im Wurzelbereich.
Kannst Du das Bäumchen nicht noch mal reinstellen, bis die Temperaturen draußen wärmer sind? Durchaus bis Mitte April?
Und erstmal drinnen zwei, drei Tage NICHT gießen, bis sich die Blätter wieder entfalten und 'stramm' stehen!!!! ???
Prüfe das Erdreich durch Riechen, ob sich nicht jetzt schon Fäulnis gebildet hat.
Falls das Erdreich im Topf sehr nass ist, hebe den ganzen Baum mitsamt Erdreich aus dem Topf und stelle ihn drinnen auf alte Handtücher oder Pappendeckel oder mehrere Eierkartons, bis die Erde wieder gut abgetrocknet ist.
Falls der Baum seinen Topf noch nicht durchwurzelt hat, und Du Gefahr läufst, ihn aus der Erde herauszuziehen ( prüfe das durch sanftes Zupfen) , bohre ( Maschine) oder steche ( Schere) unten mal ein paar Löcher seitlich in den Plastiktopf, so dass überschüssiges Wasser herauslaufen kann, und die Wurzeln so mehr Trockenheit und Luft bekommen.
Wenn Du ihn gleichzeitig wärmer stellst, wird er sich sicherlich wieder erholen.
Im Sommer wird er dann, wie Hapy schon schrieb, mehr Wasser benötigen. Aber die jetzige Kombination aus großer Kälte zu seiner vorigen Wärmesituation, plus Blätterhängen, verlangt WENIGER Wasser. Er kann ja nix verdunsten!
Und das Geschöpf des Südens friert dann nachts nicht nur oben, es steht auch sozusagen mit den 'Füßen' im eisigen Wasser, was bei einem Olivenbäumchen in seiner Evolution bislang noch
nicht - jedenfalls nicht ohne Schaden - vorkam.
Er braucht jetzt auch GAR KEINEN Dünger mehr! Hast Du ja schon erledigt. Auch die nächsten Monate nicht! Vermutlich erst im nächsten Frühjahr wieder.
Was er jetzt vielleicht brauchen könnte, falls die Erde wirklich zu nass wurde, wäre Sand auf seinem Wurzelballen.
Gutes Gelingen!
Mia
P.s.:
Ich versuche noch eine weitere Erklärung, um es Dir plausibler zu machen:
Mit Sicherheit kennst Du Kakteen. Zum Beispiel die hübschen Opuntien.
Hier ein link mit Fotos:
https://www.lubera.com/de/gartenbuch/opuntia-p1714
Solche Opuntien wachsen auf den Kanaren, in Süditalien, in Griechenland, in der Türkei, und zwar in der Nähe von Oliven. Der Bodengrund sollte mineralisch und trocken sein, sonst gehen Opuntien ein. Bei zu viel Feuchte beginnen die Blätter weich zu werden und zu hängen, die Pflanze stirbt. Geht es einer Opuntie gut, oder einem Olivenbaum, können die im Winter auch draußen geringe Frostgrade ertragen. Aber nimmst Du sie im März aus einem warmen Gewächshaus, stellst sie bei nachts minus 5 Grad in die Kälte, gießt und düngst sie dazu wie eine vernachlässigte Blattpflanze vom Wohnzimmerfenster, kippt die Sache um.
Das halten die nicht lange durch.
Du kannst Dich ruhig gedanklich ein bisschen an denen orientieren, bezüglich Deines Olivenbäumchens.
Noch ein Ps.:
Zum Wind!
Zudem haben wir jetzt in Deutschland gerade Ostwind! Der zieht fröhlich von Sibirien herauf!
Diese Wetterlage ist das, was in D. normalerweise im Februar kommt: völlig klar, tags sonnig, nachts sternklar, im Februar oft mit richtig sehr tiefen Temperaturen. Der östliche Wettereinschlag hat sich wohl jetzt etwas verschoben, in den März.
Von daher ist der Wind für Dein mediteranes Bäumchen zur Zeit wirklich Mist!
Nochmal:
Gutes Gelingen!