Das Bio-Gärtner Forum

Hallo liebe Leute,

ich hab hier drei Pflanzenkinder, die sozusagen seit Jahren immer "mitlaufen", ohne dass ich etwas Besonderes für sie täte. Das ist einmal ein Weihnachtskaktus (von 1997), ein Osterkaktus (Steckling von 2000), und seit nun zwei Jahren ein bäuerlicher Blattkaktus (Stecklinge letztes Jahr, erste Blühte----- bald! Die Knospen sind schon da!).
Letztes Jahr habe ich schonmal gedacht: ich will die jetzt RICHTIG düngen!
Nun wachsen die aber nicht in Kakteenerde! Es sind ja eigentlich Epiphyten!
So, und was nun, wie dünge ich die jetzt RICHTIG?

Ich habe immer mal wieder Kakteendünger draufgekippt, weil ich keine bessere Idee hatte, und das scheint auch nicht grundlegend falsch zu sein. Jedenfalls leben sie damit und blühen auch reichlich, sofern ich ihre unterschiedlichen Ruhezeiten berücksichtige.
Aber EIGENTLICH, sagt mir mein Kopf, stimmt dass nicht. EIGENTLICH müssten die einen anderen Dünger haben.
WELCHEN? - Habt Ihr damit Erfahrung?

Lieben Gruß,
Mia

Hallo Mia

Nach allem, was mir in letzter Zeit in Sachen Wurmhumus, Kompost und Flüssigdünger über den Weg gelaufen ist, glaube ich nicht mehr an ein richtig oder falsch.

Wenn mein Biobauer zu mir sagt, daß der Kompost für den Kali-Anteil ausreicht und die noch nicht einmal Extra-Jauchen machen, dann mach' ich definitiv zu viel.

Dann war ich in einem sehr, sehr führnehmen Pflanzenfachgeschäft ... Die hatten Flüssigdünger bis zum Abwinken. Dabei war auch meine Lieblingsfirma vertreten. Die hatten den allerschönsten Dünger überhaupt, weil die nämlich die schönsten Pflanzenbilder vorne drauf hatten . Jeder Spezialdünger war mit einem schönen Bild der jeweiligen Pflanze geziert ...

Jetzt hat mich interessiert, was den in den Flaschen drin sei und ich habe mal wieder alles durchgelesen ...
Fazit: NPK-Werte und Inhaltsstoffe waren bei diesen biologischen Düngern alle gleich !!!!!!!

Wenn also Deine Pflanzen schön wachsen und gedeihen dann fülle den bisherigen Dünger in ein separates Fläschchen und klebe das Bild eines Weihnachtskaktusses drauf.

Ein wurmbäriger Humusgärtner,
der sich von der Düngemittelindustrie verar...t vorkommt

*lach* Grundsätzlich stimme ich Humusgärtner zu, wenn es funktioniert, dann passt es schon. Schließlich wachsen in der Natur auch viele Pflanzen in der selben Erde und nicht jede bekommt ihren eigenen Dünger.

Allerdings gibt es bei den Spezialdüngern schon Unterschiede. Ich verwende keine biologischen, sondern greife bei Düngestäbchen zu Substrahl für Blüh- oder Grünpflanzen und bei den beiden flüssigen für Orchideen bzw. für Kakteen habe ich welche von Compo. Gerade bei den letzten beiden ist die Zusammensetzung schon unterschiedlich. Allerdings nicht so unterschiedlich, dass ich nicht schon die Kakteen mit einem Rest Düngerwasser der Orchideen gegossen hätte.

Ach ja, mein Osterkaktus bekommt Blühpflanzen-Düngerstäbchen. *g*

Hi, hi, Carolyn,

wenn Dein Osterkaktus Blühpflanzen-Düngerstäbchen bekommt, dann kriegt er "normale" Pflanzennahrung, wie andere Blühpflanzen. Und den "normalen Volldünger", den verträgt er auch?
Das war nämlich ein Teil meiner Frage.
Stachelige Kakteen brauchen ja eigentlich deutlich weniger Stickstoff als meinetwegen ein "Fleissiges Lieschen", aber sind die Blattkakteen, die in Humus oder normaler Gartenerde wurzeln, da nicht eine Ausnahme? - Müsste man die nicht auch mit normalem Volldünger düngen können?
Bis jetzt habe ich mich da noch nicht rangetraut, aus Angst, sie könnten mastig werden. Und bei so alten Exemplaren wie dem Weihnachtskaktus, will ich auch keine Experimente machen.
Aber wenn Du sagst, bei Deinem Osterkaktus geht es, will ich es wohl auch mal versuchen.

Wobei ich für meine blühenden Zimmerpflanzen gerne Oscorna animalin nehme - na, ob das nicht doch zuuu stickstoffhaltig ist? Rätsel über Rätsel...

Ach, Humusgärtner,

es gibt schon noch Unterschiede. Auf diese Frage bin ich auch eigentlich nur gekommen, durch Deinen Dickblatt-Thread.
Also, der regte da ein altes Thema (Dünger Blattkakteen), was mich schon länger beschäftigt, wieder an. Ich hab ja auch drei neue Geldbäume hier stehen. Die reagieren aber verdammt allergisch auf zuviel Stickstoff! Ich weiß das nur, weil, im letzten Jahr sind mir welche eingegangen. Vor zig Jahren hatte ich bei Ämtergängen immer mal Blättchen mitgenommen, die bewurzelt und hochgezüchtet. Ich hatte also die Exemplare "Arbeitsamt", "Versorgungsamt" und "Bürgerbüro" in einem gemeinsamen Topf wachsen. Im letzten Winter wurden die ganz schlaff - es war letztlich ein Schimmelbefall, weil die durch eine hochgewachsene Tanne nicht mehr die benötigte Menge Sonne bekamen und die Mauer am Fenster etwas Feuchtigkeit zog - jedenfalls habe ich versucht, die mit etwas Volldünger zu retten. Tatataaa!
Ich wollte, ich hätte jetzt den Smilie, der anzeigt, wie ihre Köpfe nach unten gingen! -- Also, das war völlig falsch!
Damit habe ich sie erst recht umgebracht. Die neuen kriegen nur noch stickstoffarmen Kakteendünger - wenn überhaupt.
Naja, und da drängte sich mir halt die Frage nach dem Dünger für Blattkakteen auf.

Euch beiden einen lieben Gruß,
Mia

Öhm, mein Geldbaum bekommt auch Düngerstäbchen - für Grünpflanzen. *g*
Und im Gegensatz zum erst zweijährigen Osterkaktus ist der schon zehn oder fünfzehn Jahre alt, auch aus einem Zweig gezogen.

Hm, Yggdrasil, bist Du nicht Kakteenspezialist? ODer in einem Kakteenspezialforum aktiv? Irgendwas habe ich da im Hinterkopf aus meiner Anfangszeit hier...

Ähem, hier ist der

Flüssigdüngerlink

Und jetzt vergleicht mal Blumen- / Kakteen- und Bonsaidünger miteinander.
NPK = 3:1:5
mit Schwefel für: ..........."............".................."
alles aus 100% Zuckerrübenvinasse

der Zitrusdünger weicht ab und hat nur 95% zzgl. 5% Eisen-soundso

Guat's Nächtle

Tatsächlich, Humusgärtner, es ist alles nahezu genau das gleiche!
Nur die Bilder sind anders! - Ich werd' nicht mehr!
Aber das Zeug, was ich hier zum Düngen habe, ist schon unterschiedlich.

Also, mein flüssiger Kakteendünger hat die NPK-Zusammensetzung 3-7-5, mit Spurenelementen, die nicht genannt sind.
Mein Orchideendünger hat NPK 8-5-8, mit Kupfer, Eisen, Bor, Mangan, Molybdän und Zink.
Oscorna animalin ist gerade alle, Packung weggeworfen. Habe noch Oscorna Blumen- und Gartendünger, in der NPK-Zusammensetzung 6-9-0,9, basierend auf: Horn-, Blut- und Knochenmehl, Rapsschrot, Traubenkernschrot, Melasse und Federnmehl.
Und zu guter Letzt habe ich noch eine Pulle Mineraldünger von Hesi, für reine Blühpflanzen, der hat überhaupt keinen Stickstoff, sondern besteht aus 13-14 Phosphor und Kalium. Tja.

Also kann ich doch nicht alles überall drankippen.

Lieben Gruß,
Mia

Allsoo,

ich kenne jemanden, der liebt XY-BusGewächse über allem was es gibt ... und deshalb muß man den XYbus nach dem neuesten Stand der Wissenschaft düngen (ich war früher übrigens ganz genauso ... oder so nur früher? hm... )

Also surfte ich einstens durch das Internet um herauszufinden, welche NPK-Werte dieser Dünger denn bräuchte ...
Eine Firma lies verlauten, ganz normaler Rasendünger wäre genau das richtige.
Die andere Firma hatte einen superguten Spezialdünger mit wieder anderen NPK-Werten - natürlich den besten Dünger überhaupt.
Die dritte Firma - selbstverständlich die mit dem allerspeziallisiertesten Dünger - stellte einen "Palmenbusdünger" her.

Fazit: Für ein und dasselbe Gewächs hat jeder Düngerhersteller andere NPK-Werte und jede Uni schlägt wiederum andere NPK-Werte vor.

Könnte es sein, daß es überhaupt keinen Nonplusultra-Spezialdünger gibt, sondern auf ganz andere Dinge ankommt?

Ach und meine Tomaten haben im Lauf der Jahre so viele unterschiedliche Dünger erhalten und die Tomaten haben immer geschmeckt.

Mia, mach Dich nicht verrückt, Du hast es doch bereits richtig gemacht. Die Pflänzlein wollen doch blühen ...



LG Humusgärtner

Humusgärtner hat geschrieben:Könnte es sein, daß es überhaupt keinen Nonplusultra-Spezialdünger gibt, sondern auf ganz andere Dinge ankommt?

Könnte es sein, dass die Natur gar nicht soo anspruchsvoll ist, wie wir glauben, sondern mit vielen Gegebenheiten einfach nur irgendwie klar kommt? Sonst wären die Gewächse in der Natur doch auch schon längst ausgestorben oder auf so wenige Lebensräume spezialisiert, dass sie unter strengstem Naturschutz stünden und in Menschenhand nur in Botanischen Gärten gedeihen würden. *nur ein bisschen übertreib*