Das Gartenjahr neigt sich dem Ende zu. Es ist viel Arbeit liegen geblieben, der Blumen- und Gemüsegarten hatte dieses Jahr quasi komplett Pause und ist entsprechend verunkrautet. Ich habe zwar im Sommer mal auf einem Teil der Beete die von der Ackerwinde in die Knie gezwungenen Disteln gezogen, aber das war es auch schon. Immerhin habe ich es geschafft, wieder ausreichend Saatkartoffeln zu bekommen, es sind Erdbeeren für nächsts Jahr gepflanzt (mit Luftetagenzwiebeln dazwischen) und die Tomaten und Paprikaernte war auch gut bis sehr gut. Von den Paprikas sind allerdings nur eine Handvoll gereift (von den Spitzpaprika keine einzige), alle anderen - insgesamt drei Zehnliter-Eimer voll - sind kleingeschnitten und tiefgekühlt. Mit dem Verarbeiten war ich schnell genug, so dass nur wenige gefault sind, obwohl sie bei der Ernte eine Schneehaube hatten.
Die Birnenmelone war das Highlight der Saison, sie ist eine wunderbare Nascherei. Ich habe einige "Kerne" getrocknet (die Samen sind wesentlich kleiner als ein metallener Stecknadelkopf), mal sehen, ob ich sie nächstes Jahr selber ziehen kann. Wann man sie wie sähen muss bleibt noch zu ergooglen. Der Hokkaido-Kürbis im Topf (der ein rechteckiger Kasten war) hat eine einzige Frucht erbracht, die anderen Blüten waren allesamt nicht befruchtet oder gelich männlich. Die lange Ranke über die halbe Terasse zwischen den Paprikaschalen hindurch war jedenfalls witzig. Mache ich nächstes Jahr evtl. wieder. Im Garten fressen ihn ja doch nur die Schnecken.
Die Obsternte war relativ überschaubar. Derzeit stehen noch eine Kiste Birnen (evt. die Sorte "Wilhelm Alexander", hat eine Tante vorgestern vermutet) und eine Kiste Streimäpfel (die richtig wohl "Goldrenette" heißen) im Lagerraum, außerdem ein kleiner Eimer Winterbirnen (die nicht besonders viel Geschmack haben) sowie ein halber Eimer "Nicht-Früh-Äpfel" (
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) in der Speisekammer. Diese "Nicht-Früh-Äpfel" sind die Sorte, die dieses Jahr zum ersten Mal getragen hat, die Geschichte dazu steht auch hier im Forum. Wir haben versucht, die Sorte bestimmen zu lassen, da es den Sortennamen "Roter Marant", an den ich mich erinnere, nicht gibt. Der Versuch war nicht von Erfolg gekrönt, allerdings hat meine Schwester im Internet eine Sorte "Meran" ausfindig gemacht, deren Bild und spärliche Beschreibung gut passt, auch zu den Vorlieben bzgl. Lagerfähigkeit usw. meiner Eltern. Der Geschmack läßt derzeit noch zu wünschen übrig, jedenfalls im Gegensatz zu unseren anderen alten, sehr intensiv schmeckenden Sorten. Eine Neuzüchtung halt. Aber auch am Geschmack kann sich in den Folgejahren ja noch was tun.
Die frühen, nicht lagerfähigen Birnen, die letztes Jahr eher wenig getragen haben, waren dieses Jahr dafür ausserordentlich reichlich. Ich habe verschenkt, was immer möglich war, aber da die Krähen die Birnen ebenfalls entdeckt hatten und sich auch von einem in den Baum gehängten Gelben Sack nicht völlig abschrecken ließen, waren viele Birnen angepickt (oder halt angefault weil wurmig). Um sie nicht alle komplett wegwerfen zu müssen habe ich teilweise mehrmals die Woche den Dampfentsafter gefüllt. So sind über 30 Liter Birnensaft entstanden - die ich auch größtenteils verschenken werden. Weder meine Schwester noch ich sind Fans von Birnensaft, außerdem hat er ja auch noch viel Zucker und wir sind beide Diabetiker. Immerhin mein Bruder hat leuchtende Augen bekommen, sind Birnen doch eine der wenigen Obstsorten, die er verträgt und die er auch noch liebt. Ich würde ihn ggf. ja auch verkaufen, aber zum einen brauche ich die Flaschen wieder und zum anderen hat meine Schwester Bedenken wegen der Lebensmittelüberwachung. Sie ist da als typische Beamte noch päpstlicher als der Papst.
Die spät gepflanzten Dahlien haben erwartungsgemäß kaum geblüht, auch die Knollen sind nicht gewachsen. Aber sie haben überlebt und das war ja das Wichtigste. Die große gelbe Kaktusdahlie meiner Mutter, die ich in den Garten gepflanzt hatte, hat ihre Knolle allerdings deutlich verkleinert. Brauchte sie ehedem eine große Obstkiste für sich allein ist sie gestern beim Ausgraben in ein halbes Dutzend ziemlich kleine Knollen zerfallen, von denen ich auch noch viele kaputte Reste entfernt habe. Jetzt belegt sie kaum noch eine halbe Obstkiste. Was da schief gegangen ist, weiß ich nicht. Ich muss auf jeden Fall zusehen, dass ich ihr nächstes Jahr einen anderen Platz gebe, vielleicht verträgt sie ja drei oder vier Jahre hintereinander den gleichen Standort nicht. Da sie jedoch mannshoch ist, ist sie schwer zu positionieren.
Meine Geranienstecklinge sind wieder alle in der Erde. Trotzdem ich sie sehr spät gepflanzt habe - im Oktober - scheinen sie dank Wurzelfix gut anzugehen. Bis jetzt habe ich von den 460 Stecklingen in 153 Töpfchen jedenfalls erst zwei oder drei entfernt. Die Mutterpflanzen hat Anfang der Woche alle der Frost erwischt, nur vier hängen noch unten an den Fenstern, bei denen zumindest das Blattwerk und sogar einige Blüten überlebt haben. Sieht so aus als wären die dunkelrosanen robuster als die anderen Sorten.
Meine Hecke ist nahezu komplett, es fehlen nur noch drei Sträucher!
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Ein Ersatz für eine letzten Winter erfrorene Weigelie, eine Weide, die ich von eigenen "Palmkätzchen" ziehen will, da dieser Baum alt ist und langsam dürr wird und ein Platz , der noch nicht fix belegt ist. Angedacht ist eine Berberitze, aber wenn mir da nächstes Jahr etwas anderes ins Auge springt - zwischen schwarzem Holunder und "Palmkätzchen" soll es was niedriges sein - dann wird es was anderes. Die Eberesche ist aus der Reihe geflogen. (Ich mußte einen Strauch streichen, zu wenig Platz. So genau hatte ich seinerzeit ja auch nicht gemessen.) Die Straucheberesche, die ich im Frühjahr von Gärtner Pötschke zusammen mit vier anderen Sräuchern gekauft hatte, ist eingegangen und den jungen Baum, der zwischen meinen Johannisbeeren aufgeht, will ich da nicht der Höhe wegen. Er kommt evtl. ans Hauseck, wo vor der Dacherneuerung eine Thuja stand. Da kann er sich dann mit der Kletterrose streiten, die unmittelbar daneben auf der Terasse steht.
Was steht noch aus? Es warten jede Menge Schalen und Balkonkästen darauf gewaschen zu werden. Sie sind zu groß für das Waschbecken, also will ich sie heute zumindest zum Teil mit Schlauch und Autowaschbürste im hinteren Hof waschen. Bei allen auf einmal fällt mir vermutlich die Hand ab.
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Im Garten will ich zumindest zum Teil noch Unkraut entfernen, so dass nächstes jahr Tulpen und Narzissen eine Chance haben durchzukommen. Viel anderes ist eh nicht übrig geblieben in den beiden Blumenbeeten ganz unten. Wie weit ich da aber noch komme, da ab morgen ja Regen angesagt ist, ist mehr als fraglich. Es bleiben ja nur noch zwei Wochenenden vor der OP (siehe unten), wovon ein Samstag anderweitig verplant ist.
Mia hat geschrieben:Wie geht es Dir, Carolyn?
Nunja, gut ist was anderes. Einige Stichpunkte, die es verdeutlichen:
- Wie in Deinem Thread erwähnt wird mir immer wieder mal klar (gemacht), wie anders ich ticke als meine Umgebung, wie anders meine Wertvorstellungen sind, wie sehr es sich von anderen unterscheidet, was mir wichtig ist. Es macht einsam, es verletzt manchmal auch, wenn unerwartet geballtes Unverständnis deutlich wird. Deswegen erzähle ich anderen nicht mehr viel über mich/mein Innenleben, auch wenn mir bewußt ist, dass das zu einer sich selbst verstärkenden Spirale führt. Solange ich nach außen im Rahmen der Konventionen funktioniere muss ich mich wenigstens nicht ständig erklären und rechtfertigen.
- Ich habe im Kampf gegen meine Depressionen insoweit kapituliert, als ich jetzt dauerhaft hochdosiertes Johanniskraut nehme. Globuli reichen einfach nicht mehr. Für nächstes Jahr steht auf dem "Plan", dass ich (wieder) einen Versuch starte, gegen die Ursachen anzugehen.
- Der Pentagastrintest, der den Calcitoninwert (=Krebsanzeiger) meiner Schilddrüse austestet, war positiv. Am kommenden Donnerstag habe ich das Vorgespräch im KH für die OP. Wenn es so läuft wie derzeit von mir geplant (und wie es dieses Jahr einzig noch zeitlich möglich ist), dann liege ich am 20. oder 21.11. unter dem Messer.
- Beruflich habe ich gerade eine Mobbing-Intrige des Betriebsratsvorsitzenden gegen mich und meinen externen EDVler hinter mir. Er wollte ihn rauswerfen und gegen mich eine Abmahnung anstrengen, weil wir ein EDV-Inventarisierungsprogramm einsetzen, über das er nicht vor dem Kauf informiert worden ist. Es wäre bei Google als Spionagesoftware gelistet (eine Stunde Suche von mir hat nichts dergleichen erbracht und er ist den Beweis schuldig geblieben). Angesehen hat er sich das Programm bis heute nicht. Er wollte sogar bis zum Vorstand gehen deswegen. Inzwischen hat er das Vorhaben fallen gelassen (fallen lassen müssen, die anderen BR-Mitglieder haben ihn wohl gestoppt, nachdem wir es uns erstritten hatten, dass wir die Informationen über das Programm direkt vortragen dürfen; er hatte sie offenbar nicht an das Gremium weiter gegeben) und erwartet jetzt, dass wir uns alle wieder lieb haben.
- Mein Chef hat sich bei dem Thema übrigens elegant zurückgehalten, erst als klar war, dass es ggf. zum Vorstand geht und es damit wie ein Bumerang wieder auf seinem Tisch landet und ER ein Problem hat, ist er sauer geworden. ER war es, der es sogar ausdrücklich abgelehnt hat, das Programm zu melden. Nachdem ich beim ersten Gespräch noch erwartet habe, dass er - wie mir gegenüber mehrfach versichert - sagt, dass es sein Job gewesen wäre, den Kauf zu melden, hat er es beim zweiten Gespräch vor dem gesamten BR so aussehen lassen, als würde er die Veranwortung dafür gnädigerweise übernehmen. (Ich hatte ihm nach dem ersten Gespräch ausdrücklich gesagt, dass ansonsten ich es sagen würde. Von wem die Initiative ausgegangen ist, dass das zweite Gespräch fast nicht stattgefunden hätte, weiß ich nicht sicher.) Zukünftig werde ich keine Rücksicht mehr auf ihn nehmen oder sowas wie faires Verhalten von ihm erwarten. Er hat mich ja auch was seine Stellvertretung betrifft gelinkt. Mir versicherte er seinerzeit in einer halbstündigen "Rede", dass es keinerlei praktische Bedeutung habe, dass ich als sein Stellvertreter ins Diagramm eingetragen sei (was er mir vor zwei anderen Leuten mitgeteilt hat, GEFRAGT hat er mich nicht), allen anderen gegenüber kommuniziert er aber etwas anderes, wei er neulich auf meine direkte Nachfrage zugeben mußte. So trickst man Leute aus, denn anders hätte ich dem nie zugestimmt (was er wußte). Dieser Mann denkt AUSSCHLIESSLICH daran, dass ER AKUT kein Problem hat, die Zukunft oder andere Menschen (oder die Firma) sind ihm VOLLKOMMEN egal. (Hmpf, allein die Erzählung macht mich wieder stocksauer.
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- Nach dem Tod meines Katers Bastian im August haben sich anscheinend alle sterbenden Katzen der Umgebung dazu entschlossen, bei mir das Zeitliche zu segnen. Gestern habe ich den insgesamt vierten Katzenleichnam "entsorgt". Zwei davon waren Herbstkätzchen von diesem Jahr. (Die Katzen "gehören" niemandem, sie sind die Enkel und Urenkel einer trächtigen Kätzin, die den Nachbarn vor Jahren zugelaufen ist. Sie lassen sich auch nicht anfassen.) Noch ist ein Kätzchen übrig, dazu die Mutter und etliche Katzen aus dem letzten und vorletzten Jahr. Ich hoffe nicht, dass die Serie noch weiter geht. Und meine Schwester will absolut nicht verstehen, dass ich mir nicht wieder eine Katze zulegen will - damit sie am Wochenende eine hat zum Schmusen.
![Confused :???:](./images/smilies/icon_confused.gif)
Dabei bin ich so froh, wenigstens EINE Verpflichtung weniger zu haben. Endlich kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich keine Zeit für ihn habe, erst spät nach Hause komme oder tatsächlich mal bis mittags schlafe. Endlich nicht mehr bei jedem Türöffnen aufpassen müssen, ob er dahinter auf der Lauer liegt und nicht mehr drüberfallen oder hinterherjagen, wenn er zwischen den Beinen durchflitzt und sich im hintersten Eck verkriecht. Aber meine Schwester denkt nicht daran, was ihre Wünsche mir für Arbeit machen, sie will nur alles so haben, als würden unsere Eltern noch leben, damit sie die veränderten Gegebenheiten möglichst ignorieren kann.
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