Re: Carolyns Grünzeugexperimente
Verfasst: Fr Mär 28, 2014 20:52
Ich habe vier Gründe, weshalb ich Tontöpfe/ Tonkübel mag, drei praktische und einen Schönheitsgrund.
Im alten Schattengarten hatte ich ja nur wenig Sonne, auch die Wohnung war nicht sehr hell. Ich bin aber ein Fan von mediterranen Kräutern, eine Angelegenheit, die mit meinen Licht- und recht sauren Bodenbedingungen - über fast 17 Jahre - schwer in Einklang zu bringen war. Und da sind große Tonkübel ideal! Die stellte ich an die sonnigsten Plätze, füllte mit magerer Erde, gemischt mit Sand und unten Kieseln, so dass ein guter Wasserabzug gewährleistet war. Darin wuchsen dann über 17 Jahre je Salbei, Rosmarin, Thymian und Oregano--- und zwar dieselben Pflanzen vom Anbeginn! Und nun kommt der wahnsinnige Vorteil der Tonkübel: Mit der mageren Erdmischung darin und atmungsaktiv wie sie sind, froren sie im Winter nicht durch, sondern konnten über die gesamten Jahre winters draußen stehenbleiben! Das ist ein Effekt, den man bei Plastikkübeln nicht hat. Innen schlägt sich möglicherweise Wasser als Eis an den nicht atmenden Wänden nieder, die Dinger frieren durch, die mediterranem Pflanzen gehen ein.
Nächste Erfahrung: Auch Pflanzen, die ich in der Garage überwintere, stehen in Ton wärmer als in Plastik. Ich muss nix einpacken.
Praktischer Grund drei: Ton speichert Feuchtigkeit besser und gleichmäßiger als Plastik, der sommerliche Gießaufwand ist geringer. Gerade bei Paprika und Chili ist das ein Vorteil. Außerdem will ich die überwintern.
Nun zur Schönheit: Ton altert als ein organisches Material und entspricht auch in seinem Alter den organischen Wesen, die in ihm gedeihen: den Pflanzen. Deshalb habe ich auch auf den Fensterbänken Tontöpfe sehen, in denen Orchideen und Amaryllis und sonstwas wachsen.
Plastik durchläuft keinen natürlichen Alterungsprozess. Um seine Häßlichkeit zu verbergen, benötigt man Übertöpfe, die in der Regel wieder aus Ton sind. Oft teuer und in schrecklichen Farben.
Wo ich aber Plastik bedingungslos akzeptiere ist bei der Anzucht, als schwarze Mörtelkübel für Tomaten und leider müssen dieses Jahr auch viele Dahlien in "braune, nachgemachte" Plastekübel, weil ich nicht genügend Tonkübel habe.
*******
Tja, Brösel und Carolyn,
es ist immer die Experimentierlust, die uns an unsrer Grenzen kommen lässt. HAT man Samen, MUSS man sie auch aussäen.... HAT man Stecklinge, MUSS man sie auch pflanzen.... Pflanzen können richtig süchtig machen!
Ich bin ja schon ein bisschen genesen. Als junge (und mitteljunge) Frau, als ich noch viel reiste, konnte ich nichts stehen lassen und keinen Samen an Pflanzen lassen, die ich haben wollte. Aus Irland habe ich 1974 ein gesamtes Moorbeet mit fleischfressenden Pflanzen mitgebracht ( gottseidank war sowas damals noch nicht verboten) - die mir zu Hause, trotz allerbester Pflege, natürlich alle eingingen. Von den Canaren schleppte ich mit, aus Tunesien, aus Kenia und Uganda, aus Griechenland, der Türkei, aus Italien und Südfrankreich..., kein botanischer Garten war vor meinen Händen sicher, wo ich immer mal Winzstückchen oder drei Samen abzwackte. Heute mache ich es nicht mehr.
Nachdem vieles hier wirklich nicht gedeiht, checke ich vorher ab, ob ich tatsächlich den Versuch mit einem- zukünftig spinnmilbenverhangenem - afrikanischen Tulpenbaum im Wohnzimmer machen möchte oder mit einer geilwüchsigen griechischen Spritzgurke. -- Ihr seht, ich bin wirklich schon fast gesund!
Lieben Gruß,
Mia
Im alten Schattengarten hatte ich ja nur wenig Sonne, auch die Wohnung war nicht sehr hell. Ich bin aber ein Fan von mediterranen Kräutern, eine Angelegenheit, die mit meinen Licht- und recht sauren Bodenbedingungen - über fast 17 Jahre - schwer in Einklang zu bringen war. Und da sind große Tonkübel ideal! Die stellte ich an die sonnigsten Plätze, füllte mit magerer Erde, gemischt mit Sand und unten Kieseln, so dass ein guter Wasserabzug gewährleistet war. Darin wuchsen dann über 17 Jahre je Salbei, Rosmarin, Thymian und Oregano--- und zwar dieselben Pflanzen vom Anbeginn! Und nun kommt der wahnsinnige Vorteil der Tonkübel: Mit der mageren Erdmischung darin und atmungsaktiv wie sie sind, froren sie im Winter nicht durch, sondern konnten über die gesamten Jahre winters draußen stehenbleiben! Das ist ein Effekt, den man bei Plastikkübeln nicht hat. Innen schlägt sich möglicherweise Wasser als Eis an den nicht atmenden Wänden nieder, die Dinger frieren durch, die mediterranem Pflanzen gehen ein.
Nächste Erfahrung: Auch Pflanzen, die ich in der Garage überwintere, stehen in Ton wärmer als in Plastik. Ich muss nix einpacken.
Praktischer Grund drei: Ton speichert Feuchtigkeit besser und gleichmäßiger als Plastik, der sommerliche Gießaufwand ist geringer. Gerade bei Paprika und Chili ist das ein Vorteil. Außerdem will ich die überwintern.
Nun zur Schönheit: Ton altert als ein organisches Material und entspricht auch in seinem Alter den organischen Wesen, die in ihm gedeihen: den Pflanzen. Deshalb habe ich auch auf den Fensterbänken Tontöpfe sehen, in denen Orchideen und Amaryllis und sonstwas wachsen.
Plastik durchläuft keinen natürlichen Alterungsprozess. Um seine Häßlichkeit zu verbergen, benötigt man Übertöpfe, die in der Regel wieder aus Ton sind. Oft teuer und in schrecklichen Farben.
Wo ich aber Plastik bedingungslos akzeptiere ist bei der Anzucht, als schwarze Mörtelkübel für Tomaten und leider müssen dieses Jahr auch viele Dahlien in "braune, nachgemachte" Plastekübel, weil ich nicht genügend Tonkübel habe.
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Tja, Brösel und Carolyn,
es ist immer die Experimentierlust, die uns an unsrer Grenzen kommen lässt. HAT man Samen, MUSS man sie auch aussäen.... HAT man Stecklinge, MUSS man sie auch pflanzen.... Pflanzen können richtig süchtig machen!
Ich bin ja schon ein bisschen genesen. Als junge (und mitteljunge) Frau, als ich noch viel reiste, konnte ich nichts stehen lassen und keinen Samen an Pflanzen lassen, die ich haben wollte. Aus Irland habe ich 1974 ein gesamtes Moorbeet mit fleischfressenden Pflanzen mitgebracht ( gottseidank war sowas damals noch nicht verboten) - die mir zu Hause, trotz allerbester Pflege, natürlich alle eingingen. Von den Canaren schleppte ich mit, aus Tunesien, aus Kenia und Uganda, aus Griechenland, der Türkei, aus Italien und Südfrankreich..., kein botanischer Garten war vor meinen Händen sicher, wo ich immer mal Winzstückchen oder drei Samen abzwackte. Heute mache ich es nicht mehr.
Nachdem vieles hier wirklich nicht gedeiht, checke ich vorher ab, ob ich tatsächlich den Versuch mit einem- zukünftig spinnmilbenverhangenem - afrikanischen Tulpenbaum im Wohnzimmer machen möchte oder mit einer geilwüchsigen griechischen Spritzgurke. -- Ihr seht, ich bin wirklich schon fast gesund!
Lieben Gruß,
Mia