Das Frühjahr schreitet unaufhaltsam voran und Mias Wunsch nach Auskunft sei hiermit Genüge getan.
Als Anschluß an die letzten Beiträge hier: Aus den Äpfeln sind 380 Liter Saft geworden (in drei Chargen, auf einmal wäre das nicht zu bewältigen gewesen) und eine Bekannte hat mir fleissig dabei geholfen, ihn unter's Volk zu bringen. Soweit ich ihn abgeben darf (meine Sis ist ein alter Hamster
) ist er jetzt weg bis auf sieben Kartons, die sie noch nicht zum Abholen kam sowie auf Flaschen gezogenen Saft aus der ersten Charge. Da wir quasi sortenreinen Saft gepresst haben (irgendwie mußten wir die Menge ja unterteilen) sind Farb- und Geschmacksunterschiede gut zu erkennen, es ist echt erstaunlich. Vom sehr blassen Streimapfelsaft mit einem frisch-herben Geschmack über den dunkleren, gelb-bräunlichen Boskopapfel-Saft, der einen typischeren Apfelsaft-Geschmack hat bis zum deutlich rötlichen Kantapfelsaft, der im Verhältnis zu den anderen nach Zuckerwasser schmeckt, da kann man schon fast eine Blindverkostung machen.
Im Garten ist noch nicht viel geschehen, ich kann ja derzeit nicht wirklich. Bisher haben wir nur die Johannis- und Stachelbeeren ausgeschnitten und die Hecke einer ersten Sichtung unterzogen sowie neu aufgebunden. Außerdem hat der Nachbarssohn mit der Wiesenegge die Wühlmaushügel eingeebnet, die Wiese sah aus wie ein Acker. Da muss ich mir wirklich was einfallen lassen. Und gestern ging es dann einem Kirschbaum an den Kragen.
Der Hintergrund ist schnell erzählt. Der Kirschbaum war so alt, dass sich noch icht mal mein Bruder (Geburtsjahrgang 1959) daran erinnern konnte, dass er ein kleiner(er) Baum war. Entsprechend wurde er zusehends morsch und teilweise dürr. Letztes Jahr hat dann vermutlich der Sturm einen der Hauptäste abgebrochen, der ja durchaus mannsdick war. Da rundherum seit ein paar Jahren ein Feld ist war mir klar, dass er jetzt endgültig weg muss, bevor noch jemandem etwas passiert. Also habe ich mich umgehört und der Freund einer Freundin meiner Schwester (
) mit Namen Wolfgang, seines Zeichens Nebenerwerbslandwirt mit Forsterfahrung, hat sich bereit erklärt, den Baum umzuschneiden. Gestern Abend um sechs waren er und seine Freundin (also die Freundin meiner Sis) hier, ich hatte noch einen Helfer engagiert (dazu später mehr) und der Baum wurde zunächst von seinen Ästen befreit, von denen jeder für sich einen Baum abgegeben hätte. Der Baumstamm selbst war nur etwa anderthalb Meter hoch, hat aber auch einen Durchmesser von knapp einem Meter. Nur gut, dass mein Vater insgesamt drei Motorsägen hatte, davon eine ziemlich schwere mit einem Schwert von 60 cm Länge, sonst hätten wir da wohl kapitulieren müssen. Ich glaube, der liebe Wolfgang hatte es unterschätzt als ich sagte, es wäre ein alter, mächtiger Kirschbaum.
Die Zweige haben Manfred und (ein ganz klein bisschen) ich gleich auf den Einachs-Anhänger geladen, mit mehrmaligem Zusamentreten haben wir auch alles drauf gebracht. Für deren Entsorgung habe ich ein oder zwei Ideen, aber geklärt ist das noch nicht. Die Äste wurden gleich in Meterstücke geschnitten, die werde wir am Freitag einsammeln, soweit sie einen geringen Durchmesser haben gelich stapeln und den Rest nur auf einen Haufen werfen, damit mein Bruder sie mal mit dem Holzspalter klein machen kann. Er wird ja dann auch das Brennholz verwerten dürfen, also darf er auch etwas von der Arbeit haben.
Den Stamm werde ich ein oder zwei Schreinern anbieten. Für richtiges Schnittholz ist die Qualität zu schlecht und der Stamm zu kurz, aber in Scheiben geschnitten liesen sich daraus z.B. zwei oder drei Tischplatten machen. Zumindest unten am Anschnitt ist das Kernholz zwar dunkel, aber gut (womit ich nicht gerechnet hatte), ein Bastler kann da schon etwas draus machen - wenn er mit dem Monstrum umgehen kann. Ein Stamm mit einem Volumen von einem bis anderthalb Kubikmetern, der auch noch feucht ist (der Baum hat ja noch gelebt), hat durchaus Gewicht. Wir werden ihn mit dem Traktor zwar aus dem Feld ziehen, aber dann hinter den Garagen auf dem Beton lagern. Nur wenn sich kein Abnehmer für das Teil im Ganzen findet muss ihn mein Bruder in "Scheibchen" schneiden und also zu Brennholz verarbeiten. Wäre aber schade darum. Ach ja, wegen des Wurzelstocks warte ich noch auf einen Rückruf, damit der gefräst wird.
Im Übrigen juckt es mir in den Fingern mich im Garten auszutoben. Die Narzissen blühen immer stärker, auch die Forsythie fängt jetzt an, alle Zeichen stehen auf Wachstum - und ich muss brav sein! *JAUUUUL* Immerhin habe ich Tomaten, dreierlei Paprika, Sonnenblumen, Kohlrabi, zweierlei Tagetes, Zinnien, Löwenmäulchen, gelbe Zucchini und Husarenknöpfchen bereits angebaut und heute habe ich auch schon die ersten Keimlinge entdeckt.
Außerdem sind alle Amaryllen umgetopft (neun "erwachsene" Zwiebeln sowie zehn Jungzwiebeln in drei Schalen - jaja, Jungzwiebeln wegwerfen geht halt nicht *seufz*
) und zusammen mit normalen Zimmerpflanzen und (vor allem den über 140 Töpfen mit) Geranienstecklingen sind jetzt sämtliche Ost- und Südfester restlos belegt. Für die Gartenarbeit werde das oben erwähnte Helferlein noch kräftig einspannen. Dazu jetzt mehr, wie versprochen.
Manfred habe ich über die Landkreistreffen der Mensaner kennen gelernt. Er ist 32, war einige Zeit mit einer Werkstatt selbständig und macht jetzt eine Pilotenausbildung - heute um 15 Uhr ist die Prüfung für den Privatpilotenschein. *daumendrück* Da er deswegen derzeit auch keiner regelmäßigen Arbeit nachgehen kann, andererseits das Ganze aber schweineteuer ist - noch dazu, da so ungefähr alles schief geht, was schief gehen kann - ist bei ihm momentan das Geld etwas knapp und er ist über den Zusatzverdienst mindestens so froh wie ich über die Hilfe. Eine echte Win-Win-Situation also. Sonst hätte ich es auch nie gewagt ihn zu fragen, ob er die einstündige Anfahrt zu mir auf sich nimmt. Da er gestern beim Rangieren mit Traktor und Anhänger auch bewiesen hat, dass er wirklich damit umgehen kann und auch sonst so vielfältige Erfahrung hat, dass ich ihm bedenkenlos so ziemlich jedes Werkzeug in die Hand drücken kann, werde ich das so gut es geht ausnützen, dass ich momentan auch wochentags Zeit habe - sofern ich halt fit genug bin, mich für mehrere Stunden auf den Beinen zu halten, damit ich ihm zumindest sagen kann, mach dies so und jenes findest Du dort. Heute habe ich mir z. B. wieder einen Tag Pause verordnet, denn ich merke es schon, dass mich langes unterwegs und Auf-den-Beinen-Sein (wie gestern, als ich durch zweierlei Ärzte, einige kleinere Besorgungen und ein dazwischen geschobenes Mittagessen in meinem Lieblingsrestaurant fast vier Stunden unterwegs war) immer noch überfordern kann. Tja, ich bin halt nicht umsonst bis Ostern krank geschrieben.
Jedenfalls werde ich ihn auf jeden Fall für Freitag wieder engagieren, damit er zusammen mit meiner Sis das Kirschbaumholz wegräumen kann. Ich hoffe, ich kann mich zusammen reißen, dass ich ihn nicht morgen auch noch hole, für den Garten.
Es ist lästig, nichts tun zu dürfen und auch noch zu spüren, dass man nichts bzw. kaum etwas tun KANN!