Das Bio-Gärtner Forum

Nein, ausnahmsweise mal keine Tirade wegen der überhand nehmenden Schnecken. Nur eine Überlegung:

Am Wochenende haben wir des einsetzenden Regens wegen nur einen Teil der Streuobstwiesen mähen können. In der Mitte blieb eine große Fläche stehen. Da ich mit dem Rasenmäher auf die andere Seite wollte, um die frischgepflanzten Sträucher auszumähen, habe ich mir mittendurch einen Weg freigemäht - und das Gras liegengelassen.
Als ich vorgestern genau diesen "Weg" gegangen bin, um nach den Sträuchern zu sehen, wußte ich kaum, wohin ich treten sollte OHNE Nacktschnecken unter den Sohlen zu zermalmen! Klar, im langen Gras sind jede Menge Nacktschnecken, aber SO viele sind es (pro qm) denn doch nicht.

Das führt mich zu zwei Überlegungen:
1. Bevorzugen auch Nacktschnecken welkes/abgestorbenes Grünzeug, wie man es den Gehäuseschnecken nachsagt? Auch auf die liegengelassenen Disteln im Garten haben sie sich ja gestürzt.
2. Züchte ich mir durch das Mulchen des Grasschnittes womöglich noch extra Nacktschnecken, weil sie so noch bessere Lebensbedingungen vorfinden als wenn ich das Schnittgut abrechen und wegschaffen würde? Ich meine, eine andere Chance habe ich sowieso nicht, aber es würde meinen Eindruck erklären, dass die Schnecken in der Wiese im Laufe der letzten Jahre immer mehr geworden sind. Derzeit schüttelt der Wind die reifen Pflaumen eimerweise von den Ästen und am Abend ist kaum eine davon nicht von Schnecken angenagt. Das kenne ich von früher nicht.

Was meint ihr dazu?

Wir haben im Gemüseacker meiner Mama die holzigen Rettiche (viel zu viele gesäht), entfernt. Da dann keine Zeit mehr war lag also ein Haufen Rettich samt Kraut neben dem Gemüseacker.
Gestern habe ich die Rettich auf den Misthaufen gebraucht. Ich habe ein Schneckenliebesnest ausgehoben, war einfach nur eklig, die Schnecken sind aber erst mit einsetzen des Regens aufgetaucht. Grundsätzlich find ich Schnecken nicht eklig aber in solche Mengen dann schon.

Hallo Carolyne
Ich stimme dir voll zu und teile deine beobachtungen!!! Ja zu allen, wir lassen auch den grasschnitt liegen, bei 2000m2 gras maehen sammeln wir nie ein, und ja es werden einfach immer mehr......seufz. Ich lasse auch auf den beeten halbwelkes material liegen, da es so einfacher ist abzulesen abends, ich habe 2 tricks, bretter als gehwege, da kann ich auch tagsueber untendrunter schoen einsammeln, und halt welkes z.b. kohlrabi oder moehren kraut, was man halt grad so rausgezoegn hat.

Ich bin nicht froh!

Ich hab 3000 m² Wiese zu mähen, friederike, eben deswegen habe ich ja auch keine andere Chance, als den Grasschnitt liegen zu lassen.

Immerhin nutzt Du schon Deine Beobachtungen, um im Garten gezielt anzulocken und abzusammeln. Aber was in der Wiese dagegen tun? Mein Garten ist ja auch quasi von Wiese umgeben, da endet der Nacktschnecken-Nachschub ja nie!

Aber der ständige Regen dieses Jahr tut sicherlich auch seinen Teil dazu, da stimme ich Dir zu, Himmelblau.

Ja Carolyne, bei mir ist das auch so, der garten ist vom gras umgeben, trotz grosser Fuchsprobleme hab ich nun doch vorgeschlagen es mal mit laufenten zu probieren naechstes jahr, ich weiss mir keinen anderen rat mehr und es ist "zum Maeuse melken" !!!!

Die verluste die ich von schnecken und kohlfliege habe dieses jahr, nehmen landwirtschaftliche groessen an, wie um himmels willen machen das grosse bio hoefe???

Da könnte evtl. Carmen16 darauf antworten, aber sie war schon lange nicht mehr hier. Und ob sie im warmen Portugal diese Probleme haben, weiß ich natürlich auch nicht.

Hallo,

bei einem Besuch bei Herrn Gastl erzählte dieser, dass er sie konsequent eingesammelt hat. Herr Gastl betreibt einen besonderen Garten auf 6000 qm. Seine Gemüsebeete sind seither völlig unbehelligt, trotz dessen er von Wiesen umgeben ist. Von anderen war zu hören, dass Dezimierungsversuche nur dazu führten, dass anschließend noch mehr Schnecken zuwanderten.

Wir haben ca. 3000 qm Wiese. Ziel ist es diese nur noch einmal im Jahr zu mähen und Heu zu gewinnen. Das Heu soll dann zur Beetgewinnung im Herbst über Winter aufgelegt werden.

Kleinere Stücke/Wege werden unterschiedlich gemäht und der Wiesenschnitt/Wildkrautschnitt zum Mulchen benutzt. Hier waren/sind bisher keine Schnecken zu sehen.
Erst als ich jetzt das Mähen nicht geschafft habe, sind Schnecken bei den Zucchiniblüten aufgetaucht.

Die Kohlfliege haben wir zur Zeit nicht. Als Schutzmaßnahme bleiben wohl nur Netze. Oder nicht Düngen, nicht Graben. Ob es hilft, auch die Schnecken klein zu halten, wird sich bei uns erst noch in den nächsten Jahren zeigen müssen (Neuanlage). Von Enten haben wir wieder Abstand genommen. Beim Nachbarn sind diese sowie Hühner von Füchsen geholt worden und bei anderen landeten sie nach 1 Saison im Ofen, da sie auch wie die Schnecken sich gerne am Gemüse vergriffen haben.

Eine andere Möglichkeit sehen wir darin, auf Kompost zu verzichten. Schnecken folgen dem Geruch. Reifer sowie unreifer Kompost scheint für sie verführerisch zu duften. Auf unseren noch wenigen Beeten mit erdisierten Küchenabfällen, sind bisher keine Schnecken.
In diesem Jahr gab es keine vorgezogenen Pflanzen, sondern nur im späten Mai direkt gesäte. Ein Vergleich fällt dieses Jahr also leider aus.

Es wuchs reichlich Sauerampfer, nach dem sich die Stieglitze bedient hatten, stach ich ihn nieder: Reichlich Schnecken. Auf Terrasse an den Untersetzern und Töpfen: Schnecken. Ich würde Bretter nur da auslegen, wo das Absammeln häufig und konsequent durchgeführt werden kann, ansonsten ist es wirklich nur eine prima Unterstützung.

Wie schafft es dieser Herr Gastl, auf 6000 qm alle Schnecken einzusammeln??? Ist er Vollzeit-Gärtner? Ich bin Vollzeit in einem ganz normalen Bürojob tätig, da wäre das undenkbar!

Wie planst Du zu düngen, wenn Du ohne Kompost auskommen willst? Nur mit Jauchen? Und was ist "erdisiert"?

@ Carolyn
*kiecher* Herr Gastl motierte zur Superlaufente nee nee, Spass beiseite.

Ich habe mich mal wieder hinreissen lassen und nur einen Teilauszug abgeliefert. Entschuldigung.

Herr Gastl latschte vom Zipfel Südamerikas bis zur nördlichen Grenze und fand für sich "die Natur". Und so jemand lässt sich durch eine Invasion von Nacktschnecken nicht sein Konzept platt machen. Auf meine Frage, wieso er inzwischen so unbehelligt Gemüseanbau betreiben kann, antwortete er mir: "Das werde ich oft gefragt, ich denke es liegt an der Gesamtstimmigkeit des Gartens, was meinst Du?"

Um diesen Fred nicht vollens kaputt zu machen: Mehr zu Herrn Gastl in Veranstaltungen, Bücherempfehlungen etc.
Erdisieren guckst du bitte hier: http://www.selbstversorgerforum.de/perma/Erdisieren.pdf

Da ich jetzt endlich einen schönen (na gut, das ist er noch nicht - aber...) großen Garten habe bin ich natürlich etwas verstärkt am durchforsten alter Beiträge und habe deshalb mal etwas Staub gewischt und den Beitrag wieder hoch geholt.

In meinen bisherigen (im wahrsten Sinne des Wortes) Kleingarten von vielleicht gerade mal 15m² habe ich neulich an einem Tag ganze 70 Schnecken eingesammelt. Von Schneckenkorn, wie es meine Mutter gemacht hat, will ich eigentlich gar nichts wissen. Bierfallen sollen ja Schnecken anlocken, aber leider auch die in der Nachbarschaft. Konnte ich von meinem ersten Salat des Jahres doch ein paar Köpfe selbst essen, konnte ich bei den folgenden nur zusehen, wie dieser von Tag zu Tag weniger wurde. Neulich habe ich was von zerkleinerten Eierschalen gelesen, was aber auch nichts gebracht hat.

Beim entwildern des neuen Gartens habe ich jetzt 2 mal eine Blindschleiche aufgeschreckt. Die sollen ja auch (so habe ich gelesen) Nacktschnecken fressen. Das macht mir natürlich etwas Hoffnung. Vereinzelte Schnecken habe ich zwar auch gesichtet (die Blindschleiche hat ja auch Hunger), aber bei weitem nicht so viel. Etwas Gedanken mache ich mir jetzt aber wegen den sehr weichen, durchlöcherten Boden. Ob ich den Mäusen Käse auslegen sollte, damit sie den Rest in Ruhe lassen...

Reinhard