Hallo Hapy,
na, ein paar Pollen müssen die schon noch haben, sonst würden die Samen nicht reifen. Ich weiß allerdings nicht, ob sie überhaupt reifen.
Ich habe dieses Jahr viele verschiedene Sonnenblumen ausgesät, die sind jetzt über zwei Meter hoch, aber die Samen sind weiß, anstatt schwarzweiß und Vögel interessieren sich überhaupt nicht dafür.
Die Imker erzählten folgendes, und das kann ich bestätigen: Wenn du früher eine schöne Sonnenblume abgeschnitten und in die Vase gestellt hast, gab das unten drunter reichlich gelben "Dreck". Das ganze Tischtuch verfärbte sich von den vielen Pollen gelb. Das ist weggezüchtet. Du kannst heutzutage an einer Sonnenblume schütteln wie du willst, da fällt nichts Gelbes mehr runter.
Das ist für die Bauern wohl auch halbwegs okay, denn sie denken (kurzfristig) an ihren Boden, wenn sie jetzt subventionierte Sonnenblumen anpflanzen. Die sehr langen Wurzeln der Sonnenblumen lockern und spalten ihn auf, bis in Tiefen ( 2 Meter 75) , wo kein landwirtschaftliches Gerät mehr hinkommt. Phazelia tut in der subventionierten Saatmischung das gleiche, ebenso der Borretsch. Es gibt noch eine vierte Pflanze, die fällt mir nicht ein. Ich muss morgen mal auf einen Acker gehen und gucken.
LANGFRISTIG ist das natürlich Quatsch, dabei nur auf den Boden zu gucken, und nicht an die Bienen zu denken!
Das gilt in erster Linie für die Politiker, die solche Maßnahmen subventionieren!
Ich kann mir nur vorstellen, dass die einfach ihre Kapitel nicht zu Ende gelesen haben. Die Saatgut-Industrie schlägt vor: "Hier superguter Bodendung, supergute Bodenauflockerung, mannigfaltige bunte Pflanzen, so kann man einen herkömmlichen Bauern vielleicht zu langfristig ökologischer Bewirtschaftung überzeugen?" Die Politiker lesen das - aber nicht das Kleingedruckte?
Weitergedacht: Vielleicht ist das Taubwerden der Sonnenblumensamen ja auch bewusst gewollt? Wenn ein Bauer keimfähige Sonnenblumen rund um seinen Acker anbauen würde, hätte er ja ewig was davon! Dann würden im nächsten Jahr zigtausend Sonnenblumen zwischen seinem Weizen oder seinem Raps stehen. Ein weiteres Unkraut mehr!
So ein Bauer KANN also eigentlich nur mit einem Bodenlockerer umgehen, der sich von selbst verabschiedet und keine weiteren Scherereien mehr macht! Sich NICHT neu aussät! - Ich denke, das macht Sinn!
Lieben Gruß,
Mia
Ps.: Ich musste jedenfalls lange googlen, um für das nächste Jahr noch Sonnenblumen mit normalen Pollen zu finden. Es gibt sie für den privaten Markt nur noch sehr vereinzelt. Da fragt ja auch kein Verbraucher nach!
Firmen, die Sonnenblumen gewerblich anbauen, für Öl, für Brot, für meinetwegen Vogelfutter, können sicherlich auf den großen internationalen Samenbanken noch pollentragende Pflanzen erstehen.
Aber auf den Äckern in Nordrhein-Westfalen sind diese Pflanzen nicht vorhanden.