Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Für alle Themen die zwar mit Gärtnern irgendwie zu tun haben aber nicht so recht in die anderen Foren passen. Fachsimpeleien, mehr persönliches, etc.
Mia
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Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Mia » Do Aug 01, 2019 22:56

Hallo!

Ewig habe ich im Forum folgende Anschlusstelle gesucht... ich fand sie erstmal nicht. Und weil ich genau da weiterschreiben wollte, eröffne ich jetzt ein neues Thema.

Kopiert aus einem anderen Thread, etwa vor zwei Monaten geschrieben:
Ich ( Mia) muss mal gucken, wie ich überhaupt mit meinen Beeten klarkomme. ( jetzt, 2019)
Irgendwie habe ich das Gefühl, mein recht kleiner Garten ist richtig zugewachsen. Ich habe jetzt das erreicht, was ich seit meinem Einzug hier wollte: Die Erde ist überall bedeckt. Die Staudenbeete haben Unterwuchs, und nirgendwo ist eine Stelle leer. Nun geht es ans Rupfen, um den Stauden wieder mehr Raum zu verschaffen.
Ich denke, ich werde ein weiteres Gemüsebeet anlegen.
Wo genau weiß ich noch nicht. Ich hätte es schon im letzten Herbst tun sollen, aber ich ahnte nicht, wie schnell sich über den Winter jetzt alles ausbreiten würde. In gewisser Weise ist es jetzt wirklich unter den Stauden und den Sträuchern wie ein Traum: Der Boden ist mit Kräutern und niedrigen, bodendeckenden Wildpflanzen dicht bewachsen. Ein Trockensommer wird mir nicht mehr viel ausmachen.

Und nun -- muss ich rupfen. Ich muss verinnerlichen, dass ich all dieses Zeug vor allem nur angepflanzt habe, damit es den Boden beschattet, damit es Feuchte speichert, damit es Unkraut unterdrückt, und dass ich es nun ausreißen kann, sogar muss, um etwas Neues zu planen und zu pflanzen.
Das ist auch spannend. An diesem Punkt war ich in meinen alten Gärten noch nie. Es war mir bislang nie gelungen, vollkommen dieses grüne Band zu knüpfen, so dass wirklich alle Flächen nützlich, (und nicht zum Beispiel mit Giersch) bedeckt waren. Na, jetzt habe ich es.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


Mist aber auch! Ich bin völlig zugewuchert! Ich wusste ja schon vor zwei Monaten, dass ich RUPFEN muss, habe es aber zu wenig getan! Nun bringe ich im Prinzip jeden Tag einen dicken Korb pflanzliches Zeug zu einem Ablegeplatz für Kleingärtner, ohne jedoch dem Wachsen bislang Herr werden zu können.

Ich bin sehr verärgert! Denn ich habe mich vertan!
Bislang hatte ich immer größere Gärten. Dieser, mit knapp 250 m2, ist der kleinste, den ich je hatte. Darin habe ich aber Stauden und Rosen und Bäume gepflanzt, die da absolut nicht hingehören! Ich habe mich mit den Größenverhältnissen vertan! Auch zum Teil mit Pflanzen, die ich extra im Handel kaufte--- arglos.
Zudem war ich so verdammt freundlich, abgestochene Pflanzen von Freunden anzunehmen, von den ich nicht recht ahnte, wie SEHR sie wuchern! Ich war zunächst nur sehr erfreut und dankbar! - Blöde Kuh, ich!
Zudem habe ich mich mit eigenen, mitgebrachten Pflanzen vertan! Nochmal: blöde Kuh, ich!

Und nun kommt eine Aufzählung:
Ich wusste ja schon, dass Minzen wuchern! Von einer Freundin hatte ich drei Sorten. Sicherheitshalber habe ich sie auch in Kübel gepflanzt, aber, weil der neue Garten bei meinem Einzug (2015) komplett nackt war- nur altes Gras - habe ich sie auch in Beete gesteckt. Ein absoluter Fehler! Sie überwuchern inzwischen nahezu alles!

Wie liebte ich doch den rosa blühenden Wasserdost, der in meinem letzten Garten in Dortmund so ein schönes Gebüsch zur Straße hin bildete! Wie freute ich mich, hier, in den mitgebrachten Töpfen, einen Sämling davon zu entdecken! Der musste aber hinten in den Garten, weil es da feuchter ist. Nun steht das Ding völlig unsinnig hinten, ist zwei Meter hoch und zwei Meter breit... :shock:
Natürlich liebte ich Rainfarn und auch Goldrute. Aber musste ich sie mir unbedingt in meinen kleinen Garten holen? - Ich musste wohl. Gemeinsam mit den Minzen überwuchern sie...fast alles.
Und was von ihnen nicht überwuchert wird, na, dafür ist der Bocksdorn (Gojibeeren) zuständig. Als Winzling bekam ich ihn von einer Freundin. Dreimal habe ich bereits vergeblich versucht, ihn auszumachen - er kommt immer wieder nach!

Zudem habe ich im Handel das Falsche gekauft! Eine gelbblühende ( nee, eigentlich eine, die von gelb nach lila ihre Farbe wandeln soll) Buddleja, oder auch Schmetterlingsflieder genannt. Dass die wuchern war mir auch klar! Aber dass deren Blüten so mistig aussehen gegenüber den einfachen blauen oder weißen Buddlejen, das war mir nicht klar!
Einen Zierapfelbaum wollte ich haben! Einen mit Stamm! Die Firma schickte mir aber einen, der als breiter, hoher Busch wächst! Das entdeckte ich aber erst nach zwei Jahren... und nun bin ich immer dabei, die unteren Triebe abzusägen... aus Platzgründen.

Eine Freundin gab mir einen Wermut. Inzwischen - auch dieses Ding habe ich dreimal vergeblich versucht auszumachen - ist das Teil anderhalb Meter hoch - und fällt breit auseinander.
Und nein! Ich bin nicht glücklich mit dem gelben Salbei glutinosa von einer weiteren Freundin! Warum hat sie mir nicht gesagt, wie extrem das Ding wuchert?
Bei den Staudensonnenblumen "Lemon Queen" hat sie es mir gesagt- und um die bin ich auch dankbar. Die haben jetzt vier Plätze in meinem kleinen Garten, wachsen riesig, nehmen jedes Jahr zu, aber sie blühen toll- und man kann sie auch abstechen.
Auch um den Goldfelberich mit den braunen Blättern bin ich nicht böse. Das ist auch so eine sich ausbreitende Staude wie Rainfarn oder Goldrute. Aber man kann ihn relativ leicht rausrupfen. Das muss man auch, weil er schier überall keimt!
Auf den "echten Eibisch" von der Freundin mit dem Bocksdorn (Goji) und dem Wermut hätte ich auch verzichten können. Der Eibisch nimmt inzwischen sicherlich einen ganzen Quadratmeter ein- und raus bekomme ich ihn auch nicht.

Über andere Pflanzen freue ich mich sehr. Carolyns Forsytie- da weiß ich, was ich habe, wie die wächst, blüht und was ich damit tun muss - ist mir herzlich willkommen. Carolyns neue Rosen auch. Sie sind etwas angegangen, zeigen neue Blätter. Ich hoffe, das wird auf Dauer was!
Andere Rosen verfluche ich inzwischen! Ich kann ja diese Pflanzentauscherei nicht lassen! Letztes Jahr habe ich drei Jostabeeren gegen drei Rosen getauscht. Ich konnte es einfach nicht ablehnen! Heute ärgere ich mich! Der Mensch wollte nur seine verdammten Ausläufer los werden, so erscheint es mir jetzt. Die gefüllten Blüten sind toll! Aber es sind alte Rosen, die als Strauchrosen richtig hoch werden ( wie schön!) --- aber dazu jede, jede, jede Menge Ausläufer treiben!
So ganz hoch sind die nach einem Jahr bei mir nicht nicht. Blühen auch sehr schön ... aber mit den frischen Ausläufern besiedeln sie auch schon wieder richtig Platz! Ich müsste die Ausläufer dringend abstechen! Und das ICH! Die ich mich mit sowas so schwertue. Wo die frischen Ausläufer doch gerade so hoffnungsvoll sind... :sad: :wink:

Sehr gefreut habe ich mich über wirklich schöne Stauden: diverse Phloxe, Alant, blaue Veronika, das wunderschöne Akanthus, Eisenhut, diverse Päonien...

Jetzt muss ich nur verdammt aufpassen, dass nicht ALLES überwuchert wird! Wie mein neustes, diesjähriges Gemüsebeet. Ich habe es tatsächlich angelegt! Aber nun ist alles überwachsen! Von dem gepflanzten Knofi ist keine Spur mehr zu sehen, die dicken Minzen breiten sich von der Seite darüber! Der Salat und die Möhren sind dabei lieber eingegangen. Nur ein paar Zwiebeln ( Rockenbolle) - ursprünglich als Partner für die Möhren gedacht - strecken noch ihre überlangen Hälse dazwischen in die Höhe.

Die Bodendeckung sieht eigentlich gut aus. An trockenen Stellen habe ich Thymian und mehrjähriges Bohnenkraut, das ist eigentlich toll. Viel Raum bedeckt ansonsten der Gundermann, und meinetwegen kann er da - zu einem Teil jedenfalls - bleiben. Schließlich deckt er den Boden und hält ihn feucht. Aber auch Gundermann muss man regelmäßig wegnehmen, denn er unterdrückt alles, was an edleren, niedrigen Pflanzen noch da ist. Er erstickt sie! Schon arbeitet er am Thymian!

Na, nun habe ich das mal hingekriegt, wie der liebe Gott oder die gute Natur, keinen Zentimeter Boden im Garten unbedeckt zu lassen - und es war auch Mist!
SO geht es jedenfalls nicht!

Mal gucken, wie weit ich morgen mit meinen weiteren Gedanken komme. :wink:

Für heute einen lieben Gruß,

Mia
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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Carolyn » Fr Aug 02, 2019 17:19

Sorry, Mia, aber irgendwie muss ich schmunzeln! "Sei vorsichtig, was Du Dir wünschst, es könnte sein, dass Du es bekommst!" Dass ausgerechnet Du, als erfahrene Gärtnerin, auf das zu viel und zu dicht hereinfällst, das eigentlich ein typischer Anfängerfehler ist, hätte ich nicht gedacht. *g* Aber irgendwie beruhigt es mich. Denn manchmal bin ich schon ein wenig am Verzweifeln, was meinen (ehemaligen) Garten betrifft. Immerhin ist ein kleines Eckchen frei für die Melonen, die dort wachsen (und wuchern :grin: ), aber sonst ist dieses Jahr wieder nichts nennenswertes passiert. Noch nicht mal den Knoblauch habe ich ausgestochen, der sich da selber wieder ausgesamt hat - und wohl bald schon wieder Samen abwirft. Mir fehlt dieses Jahr auch die Lust, ewig zu rackern und zu machen, ich hab keinen Bock mehr, ich bin müde! Auch die Tomaten und Paprika usw. in ihren Töpfen leiden, weil ich zu wenig gieße. Und jetzt hat ja auch die Obstverarbeitung mit roten Pflaumen und Frühäpfeln begonnen.

Deswegen, wenn es bei Dir jetzt auch "zugewuchert" ist und Du nicht mehr durch kommst, dann beruhigt mich das irgendwie sehr. :wink: Auch wenn ich Dir Deine "Verzweiflung" natürlich gut nachfühlen kann.

Kann man Minze eigentlich trocknen und dann getrocknet für was-auch-immer verwenden?


P.S.: Meine Bauernrose wird irgendwann auch Ausläufer treiben. Genau solche Ausläufer habe ich ja abgestochen und mähe ich immer mal wieder ab. Nur als Vorwarnung. :wink:
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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Mia » Fr Aug 02, 2019 19:23

Ja, genau! Schmunzel Du ruhig! Mecker Du ruhig! Nenn mich einen Anfänger! :wink:
Hallo Carolyn. :smile:

Nee, ich wollte das hier einfach besiedelt haben! Als ich kam, war es ein nacktes Stück Land, nee, nicht nackt, das wilde Gras wuchs hüfthoch, aber sonst nichts. Ich wollte, dass es da blüht und wächst...bunte Stauden, Gemüse. Ich habe mich aber eindeutig mit der Größe vertan.
Einen so kleinen Garten hatte ich noch nie.
Allein der Wasserdost! In Dortmund war der große Strauch- sorry, die große Staude - klein, im Verhältnis zum sonstigen Garten. Jetzt ist der Wasserdost genauso groß wie in Dortmund und nimmt- im Verhältnis- einen riesigen Platz ein.
Im Bergischen Land und in Dortmund gingen Dinge wie Minze und Felberich und Rainfarn und Goldrute! Die nahmen einfach Platz ein... ja nu, dann nehmen sie halt Platz ein, dachte ich, ist ja genügend da... :pfeif:
Hier sprengen sie mein kleines Gelass!

Ich hätte nicht gedacht, wie schnell jetzt alles tatsächlich gewachsen ist! Im letzten Sommer und Herbst war alles noch kleiner, aber über den feuchten Winter und den feuchten Frühling scheint jedes um die doppelte Größe zugenommen zu haben.
Allein diese doofe Buddleja! Letztes Jahr war sie noch zweieinhalb Meter hoch, und zweieinhalb Meter breit, messe ich jetzt, komme ich auf fast vier Meter Höhe ( na, sagen wir eher drei) aber auf eine Breite von fast ebenso vier Metern. Und das alles innerhalb weniger Monate!
Der doofe Zierapfel! Letztes Jahr überragte der mich bereits, ich habe ja dazu geschrieben.
Auf Deinen Rat habe ich - im Herbst - unten zwei Äste weggenommen. Ich weiß gar nicht, was ich dieses Jahr von dem Baum bereits alles weggeschnitten und abgesägt habe! Das Ding möchte einfach nicht nur hoch, es möchte auch breitausladend wachsen!

Eigendlich ist es ja schön, wenn alles so gedeiht.
Es gedeiht nur nicht nach meinen Vorstellungen! :geek: :confu5: :dent_blanche5:
Wird jetzt eng bei mir.

Dann habe ich ja auch noch den Hühnerkot gehabt und damit gedüngt... NEIN! Nicht die Pflanzen, über die ich mich beklage, die sind von sich aus so gewachsen!
Aber ich habe in der Mitte des Gartens ein Beet angelegt für Tomaten und Zucchini. DIE habe ich damit gedüngt! Blöderweise wuchsen auch noch ein paar Herbstastern in der Nähe.
Na, die Herbstastern sind jetzt 1,60 hoch, sind extrem dicke Sträucher geworden, und sie beschatten die Tomaten.... :shock: Es wird aber toll sein, wenn diese Astern im Herbst blühen... :grin:

Ich habe mich natürlich auch um die Erde gekümmert hier, nachdem die anfangs so schlecht war. Immer schön Kompost drauf, immer schön gemulcht, gut mit niedrigem Kraut beschattet. Das Resultat habe ich jetzt: es wuchert!

In meinem kleinen Garten muss man nun Slalom gehen, zwischen den hohen Pflanzen. Das ist nicht mehr schön.
Ich sollte irgendeine Lehre daraus ziehen. Nein, Carolyn, ich habe ja nicht zu dicht gepflanzt, wie ein Anfänger, ich habe lediglich zu groß und zu breit werdendes Zeug gepflanzt, im Verhältnis zur Raumgröße. Und dies bei meiner Unfähigkeit, alles rechtzeitig abzustechen und fortzuwerfen!

Ich hätte es ja auch machen können, wie zwei meiner erwähnten Freundinnen. Jemandem schreiben: 'Willst du vielleicht dies und das haben?', und ohne die Antwort recht zu lesen, ein Riesenpaket packen und hinschicken. Habe ich aber nicht gemacht. Auch das ist Rücksichtnahme. Ich wurde hier nämlich zu gut von ihnen bedient - und selber möchte ich es niemandem zumuten. :wink:
Wie froh war ich, wenn manches von ihnen doch einging. Wie die Baumpäonien. Ich wusste, dass ich die hier nicht halten kann! Hatte es ihnen auch gesagt. Die Pflanzen kamen trotzdem. Dann bemüht man sich um saure Erde, in einem eigentlich kalkhaltigen Lehmgarten... na, sie haben es nicht überlebt.
Andererseits ist es auch wieder schade, denn es sind ja Kostbarkeiten!

Jetzt könnte man auch apostulieren, ich muss lernen, deutlich NEIN zu sagen. Aber so oft habe ich NEIN gesagt- und das Paket kam trotzdem! Und zwar nicht nur mit der einen von mir gewünschten Pflanze, nee, es waren auch noch zig weitere dabei, die ich NICHT haben wollte!
Wie diese drei Jostabeeren, die ich dann später gegen drei Rosen tauschte.

Dich finde ich in dem Zusammenhang immer noch Klasse, Carolyn. Du schickst mir nur das, was ich wirklich haben will.

Ich sollte irgendeine Lehre daraus ziehen... aber im Augenblick bin ich zu nervös. Ich warte seit fünf Stunden auf meinen Sohn, der seit einigen Tagen irgendwo im Ruhrgebiet unterwegs ist und heute längst hier sein sollte. Telefon...? Nein!

Klar kann man Minze trocknen! Gut ist, wenn man sie in Sträußen auf dem Dachboden aufhängt, dann kann man den ganzen Winter über Pfefferminztee trinken. Aber so viel Pfefferminztee trinke ich nicht. Gestern habe die letzten Sträuße vom Dachboden fortgeworfen. --- Der Garten ist ja voll von neuer Minze.

Es ist schon anders bei Dir und bei mir. Du arbeitest täglich, und Du bist erkrankt - weißt Du das eigentlich? Ich habe einen Winzgarten zu einem überschaubaren Einfamilienhaus - Du hast ein riesiges altes Bauernhaus und einen riesigen Garten!
Wenn ich zum Teil hier schon nicht nachkomme - wie könntest Du es dann?
Die Anforderungen an Dich sind vielfach höher!

Bitte, schon Dich, Carolyn! DU bist wichtig! Nicht das Grünzeug!

Für heute einen lieben Gruß

Mia
Zuletzt geändert von Mia am Sa Aug 03, 2019 23:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Hapy » Fr Aug 02, 2019 21:51

Mia, tröste Dich. Auch bei mir im Garten wächst alles viel zu dicht. Nicht unbedingt, weil ich zu dicht gepflanzt habe, sondern wie sich die Pflanzen immer mehr ausbreiten. Es ist ja schön, wenn ich Himbeeren ernten kann, aber die Himbeeren wachsen entlang der Beete in alle Richtungen. Gleiches gilt für die Physalis und die Indianernessel. Karde, Kugeldistel, Wegwarte und Königskerzen kommen da, wo sie wollen. Der Garten ist zwar etwas größer als Deiner (ca. 360 m2, aber sicher genau so dicht bewachsen.

Als wir Haus und Garten gekauft haben, fanden sich neben 8 m Ligusterhecke zwischen Terrasse und Straße folgende Bäume und Sträucher im Garten:
Eine rote Hasel, ein Zierapfel, eine Forsythie, ein Flieder, zwei Fichten, eine Kiefer, eine Kolkwitzie, ein Holunder, ein Hartriegel, ein Bauernjasmin und dazu noch zwei Kirschbäume und eine Zwetschge. Zusätzlich waren eine Kastanie und eine Weide irgendwo aufgegangen (also noch nicht übermäßig groß). Nur die Ligusterhecke, die Forsythie und die Kolkwitzie existieren noch.
Eigentlich müsste ich die Taglilien und die Iris abstechen, damit sie sich nicht weiter ausbreiten. Eine wilde Rose habe ich vor ein paar Wochen radikal gestutzt und da muss ich noch etliches herausschneiden. Eine Hasel (eine andere, als die, die damals da war) hat viele Nüsse angesetzt, so dass ich sie jetzt nicht stutzen möchte und wohl auch nicht darf. Eine Eibe (hat sich selbst ausgesät) wird mir mittlerweile auch zu groß. Und vor zwei Jahren musste ich ein Pfläumchen umsägen, da ich befürchtete, dass die Wurzeln in das Abwassersystem wachsen könnten. Ich hatte vor einigen Jahren mehrere Jungpflanzen bekommen und eine dort gepflanzt, wo ich das Pfläumchen damals haben wollte. Da war dann doch nicht der richtige Platz und ich habe es wieder entfernt. Die anderen Pflanzen hatte ich in der Nähe des Komposts eingeschlagen und letztendlich eine stehen lassen. Aber wie gesagt, ich hatte Angst wegen der Abwasserrohre bekommen.
Eine Spiräenhecke kann ich derzeit wohl nicht schneiden, weil sich ein Butternut-Kürbis dort breit gemacht hat.

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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Mia » Sa Aug 03, 2019 00:43

Danke, Hapy. :smile:
Es war absolut richtig, dass Du das ganze Baum- und Strauchzeug von vorn herein aus Deinem Garten entfernt hast!
Du meine Güte! Was hättest Du denn auf diesem recht kleinen Grund allein mit drei Obstbäumen, zwei Fichten und einer Kiefer anfangen sollen? Bauernjasmin wird ja auch riesig, ebenso Holunder. Es hätte Dich überwuchert!

Ich habe jetzt doch einen halbwegs vernünftigen Gedanken gefasst. Ich glaube fast, dass sich unsere durchaus richtige Pflege des Bodens irgendwann mal umkehrt. Ich hatte - im Laufe meines Lebens - inzwischen vier Gärten, mit unterschiedlichen Bedingungen. Der Garten, von dem Du schreibst, der, wo Du hingezogen bist, der scheint mir völlig gesund gewesen zu sein.
Meine Gärten hatten, bis auf einen ( Fachwerkhaus im Bergischen Land, als meine Kinder noch klein waren), alle Macken. Meine nächste Etappe: Reihenhaus - Garten auf Schotter! Ca. 50 cm halbwegs taugliche Erde.
Nächste Etappe: Bauernhaus- urschattiger Garten, umgeben von neunundsiebzig (79)! 30 Jahre alten Fichten.
Dritte Etappe, Dortmund: Elternhausgarten, gepflegt von meiner sehr altem Mutter. Meine Mutter hatte alle Obstbäume meiner Kindheit abholzen und ausmachen lassen, und die Gartenbaufirmen hatten die geräumigen Wurzellöcher mit Sand und Schotter verfüllt. Etwas Erde drüber... Man, das ist vielleicht ein Abenteuer, Hapy, für jeden, der da gärtnern will! :wink: Man ahnt einfach nicht, warum Pflanze X rechts gut gedeiht - und 50 cm weiter links sofort eingeht...
Vierte Etappe, mein neuer Winzgarten in Warburg:
Hier hatte der Vorbesitzer des Hauses ( er hatte es vermietet) mit seinem kleinen Bagger den Mutterboden abgetragen. Warum? Ich weiß es nicht. Er nannte sich bei dem Verkauf des Hauses 'Gartenbaufirma'. Vielleicht weil er einen Bagger hatte? Weil in meinem Garten nun gar nichts recht gedieh, auch in Beeten ums Haus fehlende Erde lange Löcher hinterlassen hatte, wandte ich mich vertrauensvoll an die Nachbarn. Die haben es mir erzählt - und gezeigt! In der Einfahrt hat er anderthalb Meter Boden weggenommen, in der Gartenfläche einen Meter, in den Ostbeeten, am Haus, je einen halben.
Also, der Mutterboden war futsch, ich war hier mit dem mageren, sehr lehmigen, auch steinigem Untergrundboden konfrontiert.
Wie gut, dass es auch sehr nette Nachbarn gibt! Einer arbeitete bei der Stadt im Außendienst, und alsbald kam ein Anhänger mit Muttererde - für geschenkt und ein paar Flaschen Bier. Prosit!
Leider waren auch 1000 Quecken darin, aber das wusste ich anfangs noch nicht.

Jedenfalls bin ich dann, weil Warburg keine Kompostanlage hat, zig Kilometer durch die Gegend gefahren und habe überall, wo ich es ermöglichen konnte ( z.B. über Ebay Kleinanzeigen), viel Kompost und Muttererde eingesammelt. In Säcken, Wannen und Tüten.

So. Und nun habe ich endlich hinbekommen, dass die Erde in diesem Garten richtig gut ist--- da überwuchert mich alles!
Es ist gelungen! Die Erde ist gelungen! Und nun geht alles hoch wie sonstwas!
Und an diesem Punkt kehrt es sich um!

Wenn der Gartenboden wirklich steht, dann übernimmt die Natur das Ruder.
Alles breitet sich aus, freut sich des Lebens, überwächst den schwächeren Nachbarn, samt sich aus, bildet Rhizome noch und nöcher, keimt überall... MAN! So habe ich das nicht gemeint! Warum hat Gott im Garten Eden nicht einmal Unkraut gejätet?

Wenn der Boden endlich steht, muss für den heutigen Gärtner die Vernichtung beginnen. Er ist dazu gezwungen, alles Wachsende zu beschneiden, ggf. auszurupfen, auszumachen, jedenfalls in Schranken zu weisen! Man, wie doof! Ich bin jedenfalls noch nicht soweit, mir meinen Garten als ein Durcheinander aus Disteln und Brennnesseln vorzustellen.

Na, ich könnte es ja abwarten. Wahrscheinlich würden die sich auch nicht ewig halten. Wenn meine Stickstoffdüngung nachlässt, wenn die trockenen Sommer anhalten, wurde der Garten verkarsten und sich eine ganz bestimmte Flora ausbilden, die den hiesigen Wildflächen ähnlich ist. Carolyn, wäre das nicht was für Dich? Und für Deinen großen Garten? Alle Pflege einstellen und einfach abwarten? Die Natur macht das im Prinzip schon selber.

Aber für meine 250 Quadratmeter will ich das noch nicht. Ich könnte ja auch richtig alt darüber werden. Oder sterben. Über dem Wandlungsprozess.
Nein, ich will das nicht!
Also: her mit der Schere, her mit dem Rasenmäher! Her mit Harke, Gartenkralle und Spaten!
Jetzt wird gerodet, abgestochen und umgebracht!

Etwas traurig...
Mia
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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Hapy » Sa Aug 03, 2019 17:13

Mia,
ich habe zwar eine Idee, warum der Vorbesitzer den Mutterboden abgegraben hat. Er hat ihn sicher einem Kunden teuer verkauft. Bleibt nur die Frage, ob er dies vor oder nach der Besichtigung zum Kauf getan hat. Üblicherweise gibt es in Kaufverträgen eine Formulierung "... wie besehen." und auch wenn der Vorbesitzer eigentlich verpflichtet ist, Mängel (auf Nachfrage) nicht zu verschweigen, ist man da nie sicher. Da stellt sich eben die Frage: War der Mutterboden bei der Besichtigung noch da oder bereits abgefahren?

Nun, Kompost alleine macht noch keine Muttererde, ist aber nährstoffreich. Das hält natürlich nur ein/zwei Jahre. Ich habe mehrere Jahre (an anderer Stelle) versucht ein Gemüsebeet mit Erde aus dem Baumarkt zu verbessern. Das reichte nicht. Nach einem Jahr war von den strukturbildenden Substanzen nichts mehr zu sehen. Salbei und Thymian gediehen prächtig und auch der Topinambur, aber sonst? Vielleicht hätte ich mehr Kunstdünger streuen müssen, aber das wollte ich eigentlich vermeiden.

Es wird in Deinem Garten sicher einige Zeit dauern, bis sich ein Gleichgewicht einstellt zwischen dem, was Deine Pflanzen verbrauchen und dem, was sie dem Garten wiedergeben in Form von Kompost.

Hapy

Mia
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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Mia » Sa Aug 03, 2019 21:24

Danke, Hapy! :smile:

Ich glaube auch, dass der Mann den Mutterboden an anderer Stelle verscherbelt hat.
Und jau, der Vorbesitzer hat das vor dem Verkauf getan.
Bei der Hausbesichtigung, vor MEINEM Kauf, sah ich zwar, dass in den Ostbeeten Erde fehlte, aber Gott, wer denkt sich denn dabei was?
Da achtet man eher darauf wie die Fenster sind, wie das Dach, und wie alt der Heizungsbrenner im Keller ist. Die Sache mit der Erde habe ich vor dem Kauf nicht wahrgenommen.

Ja, stimmt, Kompost gleicht Muttererde nicht aus. Aber ich habe ja, relativ zu Anfang, von einem Nachbarn einen guten Hänger "städtische Erde" bekommen, die anfiel, weil irgendwas gebaut werden musste. Das war eindeutig Wiesenerde, relativ dunkel, und nicht schlecht. Nur leider voller Quecken.
Ja, ich habe auch schon mal- später- versucht, ein kleines Gemüsebeet mit Baumarkterde anzulegen.
Die reichte bei mir auch nicht. Die angedüngten Nährstoffe gehen wirklich innerhalb von zwei Jahren komplett verloren, und danach bleibt an Substanz wenig übrig. Das ist dann ein mageres Beet, auf dem nicht mehr viel gedeiht. Selbst der gute, genügsame Baumspinat 'Magenta spreen' wird darin nicht mehr hoch.

Aber ich bin eigentlich ganz zufrieden mit der Erde inzwischen. Ich habe dann in der Mitte des Gartens andere Gemüsebeete angelegt, und da wuchsen dann die Tomaten und die Zucchini. Leider erkennt man auf den Fotos, die ich gleich anhänge, nichts davon.
Dieses kleine Baumarktbeet, das kann ich irgendwann auch nur noch abtragen... :wink:

Und nein, ich bin nicht nur etwas, ich bin sozusagen ZU sehr zufrieden mit der jetzigen Erde, inkl. Kompost... Es ist alles getan und gemacht, und alles gedeiht wie blöd! Es gedeiht ZU gut!
In den drei Gärten vorher musste ich immer aufpassen, dass ich Pflanzen 'rette'. Sie betüddele und umsorge. Hier stehe ich zum ersten Mal vor dem Problem, dass ich sie ausreißen muss! Oder zumindest abstechen, abschneiden und fortwerfen. Und das ICH!
Wo ich genau dies am wenigsten kann!
Hier kommen mal Fotos zu dem Problem "Zugewuchert".

Liebe Carolyn, viel Spaß beim Angucken. Dir auch Hapy. Obwohl man nicht viel an Einzelheiten darauf erkennt, verdeutlichen sie doch die Lage.
So geht das jedenfalls nicht weiter!
Lieben Gruß
Mia
zugewuchert5.jpg

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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Carolyn » Mo Aug 05, 2019 14:24

Mia hat geschrieben:
Sa Aug 03, 2019 00:43
Warum hat Gott im Garten Eden nicht einmal Unkraut gejätet?
Weil es für ihn kein Unkraut gibt. :wink: Aber das weißt Du selbst. *g*

Wenn Du jetzt die zu sehr wuchernden Pflanzen abstichst, dann ist das doch nur eine Lösung auf Zeit. Sie werden wieder wuchern. Wäre es da nicht besser, weniger Pflanzen zu belassen, sprich einige ganz rauszunehmen, so dass die anderen Platz zum Wuchern haben?
Hier auf dem Land hat jedes zweite Dorf einen Gartenbauverein, der im Frühjahr oder Herbst einen Pflanzentauschmarkt hat. Gibt es so etwas bei euch nicht, um überzählige Pflanzen loszuwerden? Auch ohne dass man etwas dafür bekommt/nehmen muss? Ich werde da regelmäßig meine überzähligen Pflanzen los (auch wenn ich als "Fremde" = Nicht-Vereinsmitglied auffalle und beäugt werde :lorl: ). Nicht alles, aber doch viel. Wobei ich sie dann nicht einfach absteche sondern vernünftig eintopfe und möglichst beschrifte, so dass sie auch ansprechend aussehen. :rolleyes: :wink: Und ich bin mittlerweile ganz gut darin, tatsächlich nichts mitzunehmen. Also meistens. :lol:

Mia, ich käme gar nicht wirklich auf die Idee, in ein Paket noch zig anderes Zeug reinzupacken. Genauso wenig wie ich auf die Idee käme, Kleinkramsmüll fallen zu lassen / in die Gegend zu werfen (was ja auch viele tun). Ich kann es selber nicht leiden, mit Zeugs zugeschüttet (zugemüllt) zu werden (z.B. Werbegeschenke), das ist nur Belastung. Also tue ich das bei anderen selbstverfreilich auch nicht. Außerdem will ich die Pflanzen doch möglichst in gute Hände geben. Sonst kann ich sie auch gleich entsorgen.
Bei jemandem, der mich zumüllt und sich also nicht an getroffene Vereinbarungen hält, überlege ich mir beim nächsten Mal mindestens zweimal, ob ich nochmals einen Tausch vereinbare.

Mein Garten ist seit Jahren der Natur überlassen, Mia. Im Prinzip so, wie Du es vorschlägst. Aber da damit Ackerwinde, Giersch und Disteln dominieren gefällt mir das eben auch nicht so unbedingt. Genauso wenig, wie Dir für Deinen Garten. :wink:

Die Fotos 2-4, die Du verlinkt hast, muss ich mir zu Hause mal ansehen. Die blockiert anscheinend der Proxi.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Mia » Mo Aug 05, 2019 15:26

Ach ja, Carolyn, :grin:

Gott kennt kein Unkraut.
Schade, dass Du die drei anderen Fotos nicht sehen kannst. Ich musste sie mit einem Upload-Ding einstellen, weil unser Forum die nicht annahm. Angeblich waren sie zu groß, dabei waren sie von den Pixeln genauso groß wie das erste. Aber ich mache die mal eben deutlich kleiner und hänge sie hier an. Dann weißt Du besser wovon ich rede.
Aha, jetzt geht es!
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zugewuchert2 Kopie.jpg
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Also, das Problem ist bei mir nicht das Unkraut ( na, nur zum geringen Teil), das Problem ist, wenn ich die Pflanzen ausmachen wollte, deren bereits vorhandene Größe! Ich kriege die gar nicht alleine raus! Ich kann nur abstechen- falls überhaupt, bei diesem trockenen, schweren Boden.
Manches von meiner ersten Beschreibung kann man auf den Bildern auch kaum noch erkennen, ich habe die Stauden ( z.B. Wasserdost, z.T. Minze, hohes Gelbblüh...) schlichtweg zusammengebunden. Die riesigen Astern in der Mitte sind der Hammer an sich! Und die immense Buddleja! Da hilft nur eins: Haus verkaufen! :wink:

Ja, natürlich, auf den hiesigen Pflanzen(tausch)markt gehe ich hier auch! Dieses Jahr habe ich mich zu spät angemeldet und keinen Platz mehr bekommen. Sonst hätte ich vermutlich schon viele Pflanzen direkt im Frühjahr verkleinert, brav in Töpfe gepackt und angeboten.
Bis jetzt bin ich auch immer fast alles dort losgeworden. Aber so ist es halt. Diese Chance habe ich dieses Frühjahr verpasst.

Zur Natur:
Ein Grundstück voller Brennnesseln, Giersch, Zaunrübe und Ackerwinde gefiele mir auch nicht. Das überreiche Wuchern dieser Kandidaten in den ersten Jahren, das ist aber dem Stickstoff geschuldet, den wir eingebracht haben! Ist der erstmal verbraucht, bleiben nach und nach auch die Brennnesseln weg, sogar die Ackerwinde zieht sich zurück. Dann verkarstet das Gelände und wird wieder zum Garten Gottes, der kein Unkraut kennt. Statt der Brennnesseln würden hier wilde Malven und wilde, mehrjährige Schmetterlingsblütler wachsen... eine Art mehrjährige Wicke. Naja, bis das soweit ist, müssten sicherlich 20 Jahre ins Land gehen, und dann kann ich mir diesen Garten bereits von unten anschauen. Ist also keine Alternative. :wink:
Ich muss das hier mal abschicken, gerade klingelt es. Ich schreibe später in einem neuen Beitrag weiter.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Mia
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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Mia » Mo Aug 05, 2019 19:01

Hallo Hapy, was sagst Du?

Hier nochmal drei Fotos:
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Zucchini zwischen Astern:
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Hier: Her mit der Schere! Her mit der Gartenkralle, um zu rupfen! Ordnung schaffen! Vielleicht auch vor allem sortieren? Ihr seht hier im Vordergrund eine dämliche dunkelblaue Clematis, die nicht an dem für sie vorgesehenen Plastikbogen hochranken will- sondern sich in Richtung der kleinen Tanne rübergezogen hat. - Na, das sind hier einfache Handgriffe.
Zugewuchert 9.jpg
Zugewuchert 9.jpg (786.22 KiB) 6946 mal betrachtet

Ach, Carolyn,

diese Pakete von Freundinnen, das war ja gar kein Tausch!
Ich habe einfach vier total liebe Freundinnen, die ich auch um nichts in der Welt missen möchte!!!!
Und dass sie mich immer wieder mit Zeug versorgen- in großem Ausmaße - das ist, zum größten Teil, total lieb gemeint. Dass sie dabei auch ihre Schränke (inkl. Keller) aufräumen und ihren Garten, das ist noch was anderes.... aber im Prinzip ist es lieb gemeint. :wink:

Es beginnt immer mit einer kleinen Anfrage: "Sag mal, ich habe hier noch drei Jostabeeren, aber ich habe schon so viele gepflanzt. Kannst Du die nicht brauchen? Und dann habe ich noch so eine schöne Jacke, mit Pferdchen drauf. Ich habe ja so zugenommen, aber Dir könne sie perfekt passen! Es ist ein ganz edles Material!"

Ich staune immer, WAS ich da alles erbe!
In dem Paket mit den Jostabeeren ( es waren nicht drei, es waren fünf) und der Jacke liegen dann noch vier verschiedene ( selbstgekochte) Marmeladen ( saulecker übrigens!), diverse Bücher und 5 Cd's. Dazu ein Puschel aus Fell, den ich an meinen Autoschlüssel machen soll ("Dann findest Du ihn leichter!"), eine selbstgestrickte bunte Mütze, ein dicker Geldbaum im Topf ( "Geldbäume kann man ja immer brauchen!"), ein übrig gebliebener Engel vom vor-vorletzten Weihnachtsfest ( dicker Kopf, an den Seiten so angenähte Stiele, die Arme sein sollen), dazu drei Tüten Hundeleckerlis.
Also, auf eine Weise ist das Liebe pur! :grin:

Echt, ich liebe meine Freundinnen! SEEEHR! Und die haben alle denselben Tick! Ich hingegen, wenn Weihnachten oder Geburtstag naht, dann gehe ich und suche für sie je ein EIN besonderes Geschenk. EINES! Maximal zwei. Vielleicht noch selbstgebackene Kekse dazu.
Es ist nicht immer kostbar, was ich verschicke. EIN besonderes Buch! EIN urlanger Seidenschal von 1920... Drei ursüße gelbe Porzellanentchen ( die als Set zueinander gehören) vom Flohmarkt..., EIN selbstgemaltes Aquarellbild in einer Rolle, von dem ich wusste, dass die Freundin es gerne haben wollte.

Tja, so sind Menschen unterschiedlich. Aber wenn ich dann so viele Pflanzen kriege, die ich gar nicht unterbringen kann, dann muss ich die an ganz anderer Stelle auch tauschen.
Wie die Jostabeeren gegen die Rosen.
Es sei denn, ich habe sie schon eingepflanzt und sie überwuchern mich jetzt. Wie dieser dämliche gelbe Salbei, wie der Gojibeerenstrauch, ( Freundin: "Früchte ganz süß! Ohne jede Bitternis!"), wie der Wermut, der echte Eibisch. Das Herzgespann (Freundin: "Besonders gesund und lecker als Tee!- Ich lege Dir noch eine Dose mit dem getrockneten Kraut bei!), ist Gottseidank eingegangen.
Nein, Carolyn, ich liebe diese Freundinnen, mit denen ich auch regelmäßig schreibe und häufig telefoniere, sehr! Ohne unsere jahrelangen Freundschaften wäre mein Leben traurig.
Sie können ja nix dafür, wenn ich ihre Pflanzen nicht unter Kontrolle habe. :wink:

Für heute einen lieben Gruß
Mia
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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von roccalana » Mo Aug 05, 2019 20:55

Hallo Mia
ich wollte Dir schon seit Tagen mal dazu schreiben - aber irgendwie kriege ich die Kurve nicht.
Ich finde Deinen Garten einfach wunderschön. Alles so schön grün, selbst angepflanzt.... nun ja, etwas dicht geworden - aber trotzdem schön.
Sollen wir tauschen?
Nein, keine Pflanzen; den Garten.
Was Du da geschaffen hast..... hier wärst sogar Du überfordert. Es sei denn, Du würdest einen Weg finden, Quecken auf Nimmerwiedersehen zu verscheuchen und etwas Ackerwinde noch dazu.
Die wilden Möhren, der wilde Fenchel und die anderen mehrjährigen Kräuter dürften bleiben.
Aber mal im Ernst - hast Du Dich schon mal mit Permakultur beschäftigt?
Die gute Basis dazu wäre bei Dir ja schon vorhanden.
Einen guten Abend noch
Rita
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!

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Re: Mias Erfahrungen mit einem kleinen Garten

Beitrag von Carolyn » Di Aug 06, 2019 14:23

Also ich muss mich da roccalana anschließen, der Garten ist wunderschön! Und die Fotos 1, 2, 3 und 7, das finde ich auch nicht zu sehr zugewuchert sondern grad schön verwachsen. 8 und 9, ja, das wird zu viel (was tut die Fichte da dazwischen? :lol: ). Aber grundsätzlich ist der Garten ein Traum! Aber auch da sind offenbar die Geschmäcker verschieden. :wink: Es muss ja Dir gefallen, nicht mir.

Hier muss man sich zum Pflanzentauschmarkt nicht anmelden, hier hat auch nicht jeder seinen eigenen Stand. Es gibt entweder einen großen Stand, der von Leuten des Gartenbauvereins betreut wird und wo man sein Zeug einfach abgibt (und sich jeder gegen Spende etwas aussuchen kann), oder es sind genug Tische da, damit jeder sein Zeug abladen kann und jeder sich auch aussuchen kann, was er haben will, ganz ohne "Standbetreuer" (mit Kuchenverkauf zum Spendensammeln). Um die Verteilung der übrig gebliebenen Pflanzen kümmert sich dann der Gartenbauverein. Wobei ich tendeziell sicher gehe, dass alles in gute Hände kommt oder ich nehme es selber wieder mit, wenn ich Zeit habe, bis zum Ende zu bleiben.


Ja, die lieb gemeinten Geschenke. Auch so etwas habe ich bei mir unterbunden, eben mit der Erklärung, dass es dann nur zur Belastung wird (es gibt da auch die ein oder andere liebe Bekannte, die mich anfangs eindecken wollte :wink: ). Nicht umsonst heißt es, gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. Dieses "lieb gemeint" bedeutet letztlich nur, man soll für einen "Schaden", der einem zugefügt wurde, nicht nur nicht böse sein sondern auch noch dankbar. Das habe ich schon gehasst, als mir meine Firmpatin (die ich mir nie im Leben selber ausgesucht hätte) immer allerlei Krimskrams zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt hat und ich mich dann artig dafür schriftlich bedanken musste. Das Zeug landete umgehend auf dem Dachboden und da liegt es größtenteils noch heute. *schauder* (Was zum Teufel fängt eine jugendliche Nichtraucherin mit einem selbstgebastelten und -bemalten, hölzernen Zigarettenschachtelspender zum an die Wand hängen an??? Oder mit Deko-Putten???)
"Lieb gemeint" heißt für mich, jemand denkt an seine eigenen Bedürfnisse und evtl. noch wie er selber das Geschenk empfinden würde, jedoch nicht an den Beschenkten bzw. an die Wünsche und Bedürfnisse des Beschenkten. Deine Freundinnen werden auf bequeme Art und Weise ihr Zeug los, ohne schlechtes Gewissen, dass sie es weggeworfen hätten. Für mein Empfinden Egoismus pur und null Einfühlungsvermögen. Sorry. ICH lade meine Arbeit nicht bei Menschen ab, die ich mag und verkaufe das dann auch noch als Geschenk. Ich suche nach Dingen, die (hoffentlich) dem Beschenkten gefallen und/oder ihm nützen. Nicht mir, es muss noch nicht mal mein Geschmack sein. Meine Schwägerin trägt Frühlingsfarben, die ich nie im Leben anziehen würde. Soll ich ihr dann z.B. einen Schal in (meinen) Herbstfarben schenken, weil er mir gefällt? Wäre doch ausgesprochen unsinnig! Für mich ist Reisen eine Belastung, sie verreist unheimlich gerne. Ich mag keine Städte, sie schaut sie sich gerne an. Also hat sie letztes Jahr zum 60. eine Städtereise geschenkt bekommen. Ihr muss das Geschenk gefallen, nicht mir! Ich hab auch eine CD versehentlich doppelt gekauft und weiß jetzt nicht, was ich mit der Doublette anfangen soll, weil ich niemanden kenne, der Reinhard Mey sonst noch mag. Also liegt sie seit ungefähr einem Jahr bei mir rum. Mein Problem, nicht das von jemand anders. Ich werde sie garantiert nicht als Geschenk getarnt jemand anders auf's Auge drücken, für den sie nur unerwünschter Ballast wäre.

Aber ich weiß, dass ich bei so manchen Dingen anders ticke als meine Umwelt. Je klarer mir das wird, desto zurückgezogener lebe ich, um dem Anpassungsdruck (-stress) zu entgehen. Anders zu sein ist anstrengend. :???:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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