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Verfasst: Di Apr 19, 2005 00:46
von Susanne als Gast
Deshalb ist Maiglöckchen nicht frei verkäuflich
Ja was denn, Brisiacum, noch nie an Muttertag in einen Blumenladen geguckt? Maiglöckchen bis zum Erbrechen, ein Riesenumsatz. Dito bei Hochzeiten...
Wir waren noch verantwortungsvolle Floristen, wir haben zu jedem verkauften Maiglöckchenstrauß unser Sprüchlein aufgesagt: "Maiglöckchen sind hochgiftig, bitte geben Sie den Strauß nicht Kindern in die Hand".
Aber so mancher Blumenverkäufer denkt sich nix und vertickert die Ware ohne Warnung.

Verfasst: Di Apr 19, 2005 01:20
von Gast
Susanne,
das weiß ich.
Ich finde das auch hirnrissig.

Es ist aber tatsächlich so. In der Apotheke kannst Du Maiglöckchen nur auf Rezept (mit Rückfragevermerk) bekommen.
Versuchs mal! :smirk:

Die Giftigkeit habe ich aus rechtlichen Gründen so betont, weil ich ein Gebrauchsrezept empfohlen habe.

Du darfst mir glauben, dass ich weiß, was ich da tue.
Ich möchte mir bei Mißbrauch keine Vorwürfe machen lassen. Bei meiner Tätigkeit ist so etwas sehr heikel.

Ich habe bei meinen Versuchen häufiger mit (arzneibuchpflichtigen) Giftpflanzen zu tun und muß jedes Mal eine Erklärung abgeben, um die überhaupt beziehen zu können (Lagerung im verschlossenen Giftschrank
mit Zugangskontrolle vorausgesetzt).

Das gilt auch für Maiglöckchen.


Grüße
brisiacum

Verfasst: Di Apr 19, 2005 01:25
von brisiacum
@Susanne


ps. Das gilt - etwas abgeschwächt - selbst für Rainfarn.



Grüße
brisiacum

Verfasst: Di Apr 19, 2005 12:19
von Susanne als Gast
Das liegt aber nicht daran, daß es Giftpflanzen sind, sondern an der Verwendung als Nahrungs- oder Medizinialpflanze. Für alles, was in diesem Rahmen angeboten wird, herrschen strenge Gesetze, ist ja auch richtig und bei Tieren genauso. Bienenhaltung zum Beispiel gilt als Tierhaltung im Sinne des Nahrungsmittelgesetzes und hat etliche Auflagen zu erfüllen.
Wenn ich das Maiglöckchen also nur zum Angucken verkaufe, fällt dieser ganze Aspekt weg.

Maiglöckchen

Verfasst: Mi Apr 20, 2005 16:34
von Bio-Gärtner
Brisiacum, das Rezept finde ich interessant, um die Ausbreitung zu begrenzen. Kann ich es aufnehmen im Bio-Gartner?
Man kann natürlich auch das Beet begrenzen mit senkrechter Plastikfolie bzw. eingegrabenen Brettern.
Übrigens, mein dsl kommt ertst Anfang Mai!.

Verfasst: Mi Apr 20, 2005 17:05
von brisiacum
Grüß Dich, Bio-Gärtner


Welches Rezept meinst Du, das zum Verjauchen oder das gegen Schnecken?


Grüße
brisiacum

Maiglöckchen

Verfasst: Do Apr 21, 2005 17:47
von Bio-Gärtner
Die Begrenzung der Maiglöckchen

Verfasst: Fr Apr 22, 2005 02:25
von Gast
Hallo Bio-Gärtner


Selbstverständlich darfst Du diese Rezeptur verwenden, sonst hätte ich sie hier sicherlich nicht eingestellt.

Hier noch ein paar Einzelheiten.

Um genug Material für eine Jauche zu haben, muss man im Jahr bevor man das vor hat, das Material sammeln (Normalerweise eentsteht das Problem ja auch nicht über Nacht), und mit dem verjauchen beginnen(Frost schadet der Jauche nicht).
Dazu sammelt man (Sortenrein) alles Maiglöckchenlaub, das man bekommen kann, wenn es beginnt gelb zu werden.
Von ausgegrabenen Maiglöckchen nimmt man alles (Wurzeln sorgfältig quetschen, Blätter stark anwelken).
(Das Entfernen zu diesem Zeitpunkt ist am effizientesten, weil dann auch das Wachstum der Ausläufer beendet ist. Zu einem früheren Zeitpunkt ist das Unsinn, weil die Ausläufer sofort und vermehrt nachwachsen.)


Herstellung der Jauche

Pflanzenmaterial in eine Tonne (kein Metall!) dicht schichten und oben einen Eimerdeckel oder ähnliches auflegen, der bis auf einen 1-2 cm breiten Spalt, genau paßt. Den Deckel gerade soviel gleichmäßig beschweren, das er später ohne zu kippen unter Wasser bleibt, Wasser bis eine Hand breit über den Deckel einfüllen. Verschlussdeckel so auf die Tonne auflegen, das kein Regenwasser einlaufen kann, aber nicht dicht verschließen.
Tonne bis zum nächsten Frühjahr an Ort und Stelle stehen lassen.
Jauche nicht rühren!


Anwendung der Jauche

Beginn im Frühjahr, wenn die Maiglöckchen ca, 5 cm groß sind.
Einlagedeckel und Gewichte entnehmen. Pflanzenreste und Pflanzenschlick in der Tonne belassen. Jauche mit Wasser 1:5 verdünnen und kräftig durchrühren.
Ein Drittel der Jauche mit Festanteilen mittels einer Gieskanne (ohne Brausekopf) auf die vorgesehene Sperrfläche (mind. 25 cm breit) aufbringen.
Die Sperrfläche muss immer am Rand des Maiglöckchenvorkommens liegen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Im Abstand von je 3 - 4 Wochen zwei Mal wiederholen.
Der Boden muß feucht, aber nicht durchnäßt sein.
Nicht wärend einer Regenperiode ausbringen.


DieseMethode der Verjauchung funktioniert auch bei einigen anderen Pflanzen.
Ich habe damit eine Weide, die einen extrem starken Hahnenfuß - Besatz hatte, in 2 Jahren praktisch frei von Hahnenfuß bekommen.

Sehr gut wirkt die Methode auch bei Disteln.

Die Herstellung und Anwendung der Jauche muß jeweils angepaßt werden.

Solltest Du daran auch Interesse haben, so teile mir das kurz mit.



Grüße
brisiacum

Dahlien haben weißen Belag

Verfasst: Mo Apr 25, 2005 06:58
von loher.b
Guten Morgen,
ich ziehe die überwinterten Dahlien-Knollen in ausreichend großen Töpfen im Gewächshaus vor. Es sind 6Töpfe, und bei 5 kommt alles ganz normal, jedoch in Nr.6 haben die Triebe von den Blatträndern bis fast zur Blattmitte einen kalkartigen Belag. Mit dem Fingernagel läßt er sich leicht entfernen, jedoch hat jedes neue Blättchen diesen Belag. Was ist das?
Danke und eine angenehme Woche!

Verfasst: Di Apr 26, 2005 02:37
von Susanne als Gast
Das kann Mehltau sein. Solange die Pflanze damit weiterwächst, wäre das kein Grund zur Beunruhigung.

Verfasst: Di Apr 26, 2005 04:52
von loher.b
sie wächst gar prächtig! Aber das Etwas liegt nicht nur dünn und gleichmäßig auf, sondern es ist schon teilweise dicker und geht beim vorsichtigen Kratzen restlos runter...

Verfasst: Di Apr 26, 2005 09:40
von Susanne als Gast
Und die Blätter sind davon überhaupt nicht angegriffen? Dann würde ich auf einen harmlosen Pilz oder auf nicht sehr scharfen Vogelkot tippen.
Ist aber auch nur geraten. Genau kann man sowas nur bestimmen, wenn man es sieht, am besten noch durchs Mikroskop.