Sämlinge beim Verpflanzen stets tiefer in die Erde?

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beni
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Sämlinge beim Verpflanzen stets tiefer in die Erde?

Beitrag von beni » Sa Mär 15, 2008 11:22

Moin, allerseits,

soweit ich weiß, soll man Sämlinge verpflanzen, wenn sie zu dicht stehen, damit sie alle genug Nährstoffe bekommen und damit ihre Wurzeln genug Platz haben :nod: .

Aber wenn ich nun die Samen einzeln in diese kleinen Anzucht-Torfbällchen tue (sind ja wohl hoffentlich gar nicht mehr aus TORF?! [-X ), bräuchte ich ja ÜBERHAUPT GAR NICHT mehr zu pikieren, oder? (Abgesehen davon, daß ich trotzdem wenigstens drei Samen hineintun müßte, um die zwei schwächeren dann abzukneifen, um wirklich ein einigermaßen kräftiges Pflänzchen zu bekommen.)

Oder ist es eher so, daß man unbedingt ALLE Sämlinge mehrmals verpflanzen sollte, weil das die Wurzelballen besser kräftigt? Dann wären die kleinen Torfpummel ja doch gar nicht so gut, oder?

Bei Tomaten ist es ja anders: Die bilden auch am Stängel Wurzeln, wenn man den Sämling beim Versetzen tiefer pflanzt. Oder ist das auch an anderen Pflanzen der Fall? Sollte man Sämlinge beim Versetzen also grundsätzlich tiefer einpflanzen? Weiß jemand was darüber?

Gruß,

Beni

federmohn
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Re: Sämlinge beim Verpflanzen stets tiefer in die Erde?

Beitrag von federmohn » Sa Mär 15, 2008 15:47

Hi,

also zuerst mal sind die Torfquelltöpfe tatsächlich noch aus Torf - da gibt es keinen Ersatz für die physikalischen Eigenschaften. (Persönlich mag ich die Dinger auch sonst nicht - ich habe mit normaler Anzuchterde immer die besseren Erfolge.)

Und zum Tiefersetzen: Das lässt sich nicht für alle Pflanzen verallgemeinern; einige vertragen es recht gut und da macht es auch Sinn - andere würden dadurch abfaulen.

Grundsätzlich muss man aber die Jungpflanzen nicht mehrmals verpflanzen, um einen ordentlichen Wurzelballen zu bekommen. So baue ich Kürbisse und Zucchini immer gleich in etwas grösseren Töpfen an.

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Cerifera
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Re: Sämlinge beim Verpflanzen stets tiefer in die Erde?

Beitrag von Cerifera » Mo Mär 17, 2008 03:14

Ich habe beides probiert und ich bin von den Torf-Quelltöpfen oder auch als Jiffy bekannt total begeistert! Man kann sie auch wieder verwenden wenn Pflanzen eingehen - ohne Probleme! Erde hingegen schimmelt und man müsste sie ständig in der Mirkowelle desinfizieren um das auszuschließen. Es gibt gute Erde, jedoch die teure Anzuchterde ist "Schimmelgut", da kauf ich mir lieber diese Torftöpfe.

Ich muss Dich enttäuschen bei größeren Pflanzen, die vor allem eine frühe Anzuchtzeit erfordern wirst Du um das Umtopfen nicht herumkommen. Dazu zählen Tomaten, Physalis, Zucchini, Kürbis, Paprika, Chillie...
Die Wurzeln können durch das Netz des Torfballens zwar hindurchwachsen, aber bei Kohlpflanzen, Radies Lauch usw. sollte man das Teil unten aufreißen oder es ganz entfernen, möglichst bevor alles durchgewurzelt hat! Das Netz verfault glaub ich nicht, das muss man wenn man die Pflanze herauszieht nach der Erntezeit wegwerfen. Die neuartigen Jiffys haben jedoch nicht mehr dieses Nylon-Netz sondern so ein weißes Netz, das könnte verfauln (hab ich erst seit diesem Monat und leider hier noch keine Erfahrung gesammelt, es könnte auch sein, dass diese zu schimmeln anfangen - abwarten).
Ich musste auch feststellen, dass es wichtig ist warmes Wasser zum Aufquellen zu benutzen (fast kochend), damit die Luft aus den Jiffys entweicht. Es gibt sehr verschiedene Qualitäten und die kosten oft das gleiche und sind sogar vom gleichen Hersteller.

Wann Du die Pflanzen umtopfen musst siehst Du wenn die Hauptwurzel unten durch das Jiffy gewachsen ist. Dann wird es höchste Eisenbahn, nicht dass sie Dir abfaulen!
Ich empfehle dieses Torfsystem, gerade wenn es sich um schwer ziehbares Saatgut handelt. Es ist nicht umweltfreundlich, jedoch ist es auch nicht umweltfreundlich verschimmelte Erde in den Mülleimer zu werfen...
Mittlerweile gibt es ja Quelltöpfe aus KOKOS! Hab ich im Max Bahr gesehen, jedoch hab ich damit noch keinerlei Erfahrung gemacht. Wenn es genauso funktioniert wie mit den andren Töpfchen wäre das eine super Alternative! Jedoch kosten die viel mehr wie die Torf-Töpfe 2,29 für 10 Stück glaub ich war das. Habt ihr mit Kokosquelltöpfen schon Erfahrungen sammeln können? Für die Natur wäre es besser, wenn keiner mehr Torf kauft würde die Industrie das Moor vielleicht in Ruhe lassen - vielleicht...

LG
Cerifera

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Re: Sämlinge beim Verpflanzen stets tiefer in die Erde?

Beitrag von federmohn » Mo Mär 17, 2008 16:40

Da sieht man mal wieder wie unterschiedlich Erfahrungen ausfallen können.

Persönlich hatte ich noch nie Probleme mit Schimmel auf der Anzuchterde - dafür sind mir jedes Mal die Sämlinge in den Torfquelltöpfen eingegangen - entweder weil die Dinger zuviel Feuchtigkeit gehalten haben und mir die Wurzeln abgefault sind oder sie sind oberflächlich immer so rasch so gründlich ausgetrocknet, dass mir die Lichtkeimer vertrocknet sind.

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Re: Sämlinge beim Verpflanzen stets tiefer in die Erde?

Beitrag von beni » Do Mär 20, 2008 17:59

Habt erst mal Dank für all Eure Beiträge! Soweit ich verstehe, verpflanzt Ihr eigentlich dann erst, wenn die Pflänzchen zu gedrängt zu stehen beginnen bzw. die Wurzeln unten herausgewachsen kommen.
Aber grad eben stell ich fest, daß ich tatsächlich zwei Fragen gestellt habe: Ich wollte nämlich auch gleich wissen, ob das Verpflanzen für sich allein sozusagen als Wurzel-Wuchsreiz zu betrachten ist. Hat da jemand Kenntnisse oder auch eigene Erfahrungen?

Gruß,

Beni

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Re: Sämlinge beim Verpflanzen stets tiefer in die Erde?

Beitrag von beni » Fr Mär 21, 2008 07:34

Ach, ich glaub', vielleicht mache ich hieraus besser einen neuen Beitrag. Ich werd ihn so nennen:
" Sämlingsverpflanzung = Wurzel-Wuchsreiz?"

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Re: Sämlinge beim Verpflanzen stets tiefer in die Erde?

Beitrag von matze » Fr Mär 21, 2008 17:57

Also erst mal Frohe Ostern
Zum tiefer setzen von Sämlingen hab ich auch schon viele Erfahrungen gesammelt.
Erst mal muss ich gestehen, ich verwende praktischer weise auch Jiffys.
Die kommen in Minigewächshäuser und die stelle ich auf das Lüftungsgitter vom Kühlschrank.
Durch die gleichmäßige Wärme geht beispielsweise Tomatensamen nach 3-4 Tagen auf.
Dann natürlich sofort ans Fenster stellen.Wenn die beiden Keimblätter voll entwickelt sind wird in größere Töpfe pikiert.
Dabei so tief setzen das die beiden Keimblätter knapp über der Erde sind.Richtiger weise bilden sich dann auch zusätzliche wurzeln.Sollten beim auspflanzen die Pflanzen zu lang sein ,sollte man sie nicht tief Pflanzen sondern waagerecht bis schräg.
Die Wurzeln lieben Wärme und am Stamm bilden sich Adventivwurzeln.
Wenn man im Herbst die Pflanzen ausreißt, sieht man das das waagerechte Stück voll bewurzelt ist
Gruß
matze

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