
vielleicht kann mir jemand helfen, denn ich stehe vor einem Rätsel.
Dies hier war mein Vorgarten im letzten Jahr, in den zwei Jahren davor sah er ungefähr ähnlich aus, nur dass zusätzlich in den drei Jahren an diversen Stellen noch hoher Päonienmohn wuchs, hier nicht im Bild.
Also, eine schöne Üppigkeit, die sich selbst aussäte. Ich zähle auf: Päonienmohn, Ringelblumen, rote Lichtnelke, Mutterkraut, Islandmohn und diese besonders schöne Eschscholzia ( Kalifornischer Mohn):
Wie jedes Jahr habe ich nichts gemacht, nicht mal im Winter irgendwas abgeschnitten, sondern der Natur ihren Lauf gelassen, nur: dieses Jahr keimt nix!
Ich bin sicher, Ende April habe ich in den letzten Jahren schon überall die Keimlinge der aufgezählten Pflanzen gesehen, dieses Jahr sehe ich nur das Mutterkraut, das hat überwintert, weil es keinen Frost gab. Von den Eschscholzia, von denen ich Carolyn Samen gab und Aingeal auch welche bekommen sollte, sind bei MIR draußen gerade mal zwei Pflanzen gekeimt, von denen Nummer zwei gestern tot auf dem Beet lag. Weil mir die niedrige Keimrate eh seltsam erschien, habe ich die Samen, die eigentlich für Aingeal bestimmt waren, schon vor einigen Wochen im Haus ausgesät. Sie keimten problemlos und wachsen nun still vor sich hin. An den Samen liegt es also nicht.
Hinzu kam, dass ich die kleinen Eschscholziapflanzen bei Hundegängen in fremden Gärten neidvoll beobachtet habe, dort sind sie schon doppelt und dreifach größer als das kleine Sämlingsding, was in meinem Vorgarten nun als einzigstes wächst.
Keine Lichtnelke, keine Ringelblume, kein großer Mohn --- ich verstehe es nicht!
Es folgen dann, ab Juni, eigentlich Cosmeen, Wicken am Zaun, Nachtkerzen, Sonnenblumen. Gut, die kommen später, von denen will ich noch nicht reden, aber im letzten Jahr blieben schon die Cosmeen aus. Das war auch schon rätselhaft.
Schnecken können es nicht sein. Die gehen weder an die Eschscholzia noch an den hohen Mohn, und Ringelblumen bilden immer so viele Samen, dass genügend überleben.
Jetzt sehe ich zwei Möglichkeiten ( vielleicht sehr IHR noch mehr?): Die Minze hat sich stark im Vorgarten ausgebreitet. Kann das Aroma ihrer Rhizome sooo keimhemmend wirken? Das würde aber nicht erklären, warum die Cosmeen letztes Jahr ausgeblieben sind, es würde das Nicht-Keimen des hohen Mohns nicht erklären, denn an diesen Stellen wächst keine Minze. Auch habe ich Eschscholzia an noch anderen Stellen im Garten ausgesät, an denen keine Minze wächst.
Zweite Denkmöglichkeit: Der Flughafen! Der liegt sehr nahe, ca. 1 km entfernt, ich höre ihn nur kaum, weil dies keine Einflugschneise ist und das Geräusch mit dem Wind quer von mir weggetragen wird. Die großen Maschinen sind hier tatsächlich nicht lauter als Hybrid-Busse. Aber: Ich habe offenbar massive Probleme mit Feinstaub und möglicherweise auch mit sonstigen Emissionen, die ich in der Luft nicht wahrnehme, auch nicht rieche, aaaaber auf meine Möbeln und auf meinem Auto sehe ich sie - und auf mir selbst! Nein, ich sehe sie natürlich nicht auf mir selbst, nur wenn ich bade - und das tue ich täglich.
Jetzt will ich versuchen, das zu erklären. Ich habe ja bis vor einigen Jahren im Bergischen Land gewohnt, da war die Luft deutlich sauberer. Dort konnte man alle ein, zwei Wochen staubwischen, und das reichte. Meine Bücher standen dort fast 30 Jahre in offenen Regalen - hier können die im Prinzip gar nicht mehr in offenen Regalen stehen, weil sie nach zwei Wochen schwarz verstaubt sind. So auch alle Flächen in der Wohnung. Hier muss man ständig waschen und wischen und putzen. Aber jetzt kommt der Hammer, und das bin ich: Ich habe mir seit 30 Jahren angewöhnt täglich zu duschen. In der alten Wohnung im Bergischen hatte ich nur eine Dusche, die war aber tief und komfortabel, also habe ich sie täglich als Badewanne benutzt. Es reichte, wenn man die einmal in der Woche etwas sauber machte, großen Dreck gab es da nicht.
Hier habe ich nun eine Badewanne und einen Duschvorhang, ist also im Prinzip der selbe Vorgang: Unten lasse ich etwas Wasser rein, setz mich mit dem Popo ins Warme, dusche mich dann von oben ab. Aber wenn ich hier aufstehe und das Wasser ablasse, habe ich täglich einen schwarzen Dreckrand. Gestern habe ich mir die Haare gewaschen. Als ich die Wanne verließ, sah es aus, als habe ein Bauarbeiter darin gebadet!
Das will ich ja noch gelten lassen, wenn ich im Garten war oder im Haus renoviere, aber bitte macht Euch klar: Normalerweise tue ich im Winter nichts dergleichen! Ich arbeite unter sehr sauberen Bedingungen in einem Altersheim. Allerdings gehe ich anderthalb Stunden am Tag mit dem Hund spazieren. Und nur davon dreckt täglich das Badewasser so ein?
Weil ich Seifen und dergl. nicht vertrage, bade ich täglich ohne Zusatzstoffe, also, man kann das Wasser danach noch zum Bumengießen nehmen, oder um irgendwas draussen zu putzen. Und weil der örtliche Versorger schon wieder die Wasserkosten erhöht hat, bin ich schon länger dazu übergegangen, mein morgendliches Badewasser gelegentlich in der Wanne stehenzulassen. Wenn ich heraussteige, ist es ja noch klar, von einem überraschenden Schmutzrand und leichten Staubkörnern unten abgesehen.
Aber was ist mit dem Wasser am nächsten Morgen? Wenn ich vielleicht am Vortag doch nicht dazu kam, alle Orchideen zu gießen oder das alte Klavier abzuwaschen? Das Wasser ist trüb, der Staub am Grund hat sich vervielfacht und der Dreckrand auch! Das hat mir so zu denken gegeben, dass ich einige Tage Versuche mit sauberen Wasser machte, welches ich stehen ließ, ohne darin gebadet zu haben. Der Effekt war der gleiche. Das Wasser zieht die Schmutzpartikel aus der Luft an, es ist am zweiten Tag trübe, es bildet einen Dreckrand und unten lagern sich sichtbar schwarze Staubteilchen ab.
Nur: Kann dieser Dreck in der Luft auf die Keimung von Blumen hemmend wirken? Wer hat Ideen?
Ich gehe mal nicht davon aus, dass ein Düsenjet über mir Kerosin abgelassen hat.
Lieben Gruß,
Mia