Inula magnifica - Schön! Groß! Viel... Allzu viel!

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Madame Zizibee
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Inula magnifica - Schön! Groß! Viel... Allzu viel!

Beitrag von Madame Zizibee » Sa Apr 30, 2016 17:24

Schönen Frühlingsnachmittag, liebe Biogärtner,

gerade komm ich aus dem Garten, wo ich mit dem Messer zugange war, um der Ausbreitung von Inula magnifica, alias Riesenalant http://de.hortipedia.com/wiki/Inula_mag ... erbreitung , etwas Einhalt zu gebieten (riecht übrigens toll!). Diese wunderschöne Staude, mehrfach blühend, wenn man mit dem Abschneiden der verblühten "Sonnen" dran bleibt, wandert immer weiter in den Garten hinein und wir wollen da aber gern uch noch was anderes sehen, als 3 m hohe Stauden, so schön sie auch sein mögen.

Problem: Sie verbreiten sich durch Samen (Pappus) und unterirdisch durch alraunen-artige Rübenwurzeln.

MIch würde nun interessieren, ob es aussichtsreich ist, die Verbreitung in den zu verteidigenden Gartenbereichen einzudämmen, wenn ich nicht nur oberirdisch das junge Grün kappe, sondern bis unter die Oberfläche gehe und dort die Wurzel kürze oder mit einem Stecher herausdrehe.

Ich hab eher so den Eindruck, dass die, kaum, dass ich mich umdrehe, lachen und schon wieder 10 cm nachgewachsen sind...

Hat jemand Erfahrung damit?

Schönen Abend wünscht Madame Zizibee

Mia
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Re: Inula magnifica - Schön! Groß! Viel... Allzu viel!

Beitrag von Mia » Sa Apr 30, 2016 19:02

Hallo, Madame Zizibee, :smile:

Du musst richtig tief stechen und tief graben, dann kannst Du ihm Einhalt gebieten. Guck, dass Du aus den Löchern wirklich jedes Wurzelrestchen herausbekommst, sonst erholen die sich, treiben neu aus und er kommt an den Stellen wieder. Wenn Du tiefe Löcher machst, kannst Du Sand hineinschütten, um ihn etwas auszuhungern, Sand und nährstofflose Trockenheit mag Alant nicht. Die Löcher müssen aber recht tief sein, damit sie nicht von seinen Wurzel unterwandert werden. Ich hatte immer nur den normalen Alant, da reichten 30 cm, bei dem ganz Großen weiß ich es nicht. Aber Du siehst ja, wie tief die Wurzeln reichen. Bis zum Ende dieser Wurzeln solltest Du graben.
Ich mag Alant seeehr gerne und freue mich, dass ich nun wieder einen Ableger für meinen neuen Garten bekommen habe. Aber er ist in seinem Ausbreitungsdrang unter Umständen nervig und sollte da stehen, wo er sich ausbreiten kann. Sobald ich ihn im Sommer unter den ganzen Ablegern identifizieren kann, werde ich ihn gnadenlos in die allerletzte Gartenecke verfrachten... Die Telekie ist in ihrem Ausbreitungsdrang etwas einfacher zu handhaben, finde ich, auch die hätte ich gerne wieder - weiß aber noch nicht woher.

Übrigens, der Trick mit dem Sand funktioniert auch bei wilden Beinwellarten. Je trockener und nährstoffärmer Du sie hältst, je mehr Du sie mit Sand umgibst, um so weniger raumgreifend werden sie. Ich wusste bis vor kurzem nicht, dass es heutzutage ganz wunderbar gezüchtete Beinwellsorten gibt, sogar in apricot! Deren Laub ( ohne Blüte) wird nicht höher als 30 cm, und man kann die nicht zu tiefen Wurzeln leicht abstechen. Von dem wilden, helllilafarbenen dagegen habe ich neulich fortgeworfene Wurzeln gefunden,
die waren über einen halben Meter lang, an der dünnsten Stelle so dick wie ein Besenstiel, und oben, unter dem Laubaustrieb doppelt so dick. Da hatte irgendein unbekannter Gartner versucht GANZE Arbeit zu leisten. :wink:
Ich konnte die natürlich nicht liegenlassen. Ich kann einfach keine Wurzeln liegenlassen, aus denen es fröhlich sprießt. Sie wohnen jetzt in einem schwarzen Zementmischkübel aus Plastik und die Pflanzen sind bereits knapp 50 cm hoch. Ich werde sie aber wohl doch an einem nahen Bach wieder aussetzen, denn wenn ich die für den Garten behalte gibt das Chaos - und richtig viel Arbeit.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Madame Zizibee
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Re: Inula magnifica - Schön! Groß! Viel... Allzu viel!

Beitrag von Madame Zizibee » Sa Apr 30, 2016 20:15

Liebe MIa,

das freut mich ja, dass ich wieder von Dir eine Antwort bekomme, wir hatten ja auf diesem Forum schon mehrfach Kontakt. Vielen Dank, nun bin ich ja präpariert, aber um-Gottes-Willen, da kommt ja was auf mich zu, denn in der Tatsach kommt von rechts der Gigantoalant und von links der (enzianblaue!) Beinwell, auch dieser ein Liebling und eine Schönheit, aber gleichzeitig auch langsam ein Schrecken.

Manchmal stell ich mir vor, wie das wird, wenn mein Mann und ich mal alt und tatterich werden und nicht mehr die Kraft haben, alle expandierenden Pflanzen im Garten (Bärlauch, Pappelschößlinge, Gartenbalsaminen, Brennnesseln, Quecken, Trespen, Riesenknöterich, Alant, Beinwell u. s. w.) in Schach zu halten und dann wird das hier eine wilde wilde Wildnis, wo noch mehr Tiere* wohnen und essen und niiiiiie mehr jemand durchkommt.

*Wir haben jede Menge tolle, interessante Insekten, Singvögel (trotz Kater), Phantastillionen Mäuse, Wühlmäuse Spitzmäuse, Igel, Marder, Füchse, manchmal walzt ein Dachs durch den Garten undsoweiterundsoweiter. Und für die Tiere gilt eigentlich dasselbe, wie für die Pflanzen. Schön, interessant, viel, von manchem allzu viel...

Aber wir lieben die Natur in all ihrer Vielfalt und es kommen hier weder Gift noch Todesfallen in Frage Punktum.

Also, MIa, viel Gartenlust und schönen Frühling und bis demnächst mal wieder hier im Forum

Liebe Grüße

Madame Zizibee

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