Seite 1 von 3

Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Mi Aug 18, 2010 15:14
von lizzard
Hi,

habe auf der Hauptseite folgendes gelesen:
http://www.bio-gaertner.de/Articles/I.P ... chsel.html

In der Tabelle steht hier zunächst 1., 2. und 3. Jahr und dann wieder Vor-/Haupt-/Nach- und Zwischenkultur. Wie genau darf ich das verstehen?
Ich versteh nämlich unter Vor-/Haupt-/Nachkultur, dass alle diese drei Kulturen in ein und demselben Jahr angesetzt werden.
Aber wie sollte das gehen?
Wenn ich dran denke, dass ich meine Tomaten schon im April gesetzt habe und die noch immer nicht erntefähig sind, frage ich mich, wie ich vorher Kopfsalat hätte ziehen sollen und danach Herbstrüben?

Danke schon mal für Erklärungen...

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Mi Aug 18, 2010 20:54
von Mia
Hi Liz, :smile:

ja, das ist irreführend, was da steht.
Ich hab aus irgendeinem alten Büchereibuch ( Titel weiß ich nicht mehr) vor 25 Jahren ein paar Tabellen zur Mischkultur und Fruchtfolge herauskopiert. Danach richte ich mich, sie sind ganz gut. Wobei bisweilen nicht ganz klar ist, was nun Hauptkultur ist. Zum Teil habe ich sie selber weiterentwickelt. Ich gebe gleich Beispiele.
Nur, wenn Du sowas in großem Stil machen willst, wäre es gut, wenn Du solche Tabellen hättest. - Vielleicht gibt es die inzwischen auch in einem moderneren Buch?

Beispiel zu Tomaten als Hauptkultur:

Schnittsalat, Aussaat in 3 ( März) bis 4 ( April), VOR dem Tomatenstandort, noch etwas weiter vorn, zwischen Schnittsalat, etwas später Aussaat Petersilienwurzeln.
Tomaten, Pflanzung in 5 ( Vorkultur in Töpfen).
5/6 Ernte Schnittsalat, solange die Tomaten noch nicht allzu groß sind und alles beschatten.
8/9 Ernte Tomaten
10 Ernte Petersilienwurzeln
11 Aussaat Frühlingszwiebeln nach Tomaten, Ernte im folgenden Jahr in 5
- erneute Pflanzung Tomaten....

Und sicherlich könnte man hier in 9 am ehemaligen Tomatenstandort, hinter den Petersilienwurzeln, noch eine kleine Zwischenkultur bis zu den Frühlingszwiebeln einlegen. Radieschen? Kresse?

Beispiel 2.
Spinat, Aussaat in 2, Ernte in 5
Aussaat Buschbohnen (und Bohnenkraut) in 5, Ernte in 8/9
Ab 8 Erdbeeren dazwischen oder auf abgeerntete Reihen pflanzen - Ernte im nächsten Jahr in 6. Ab 3 des nächsten Jahres, Aussaat Zwiebeln zwischen den Erdbeeren.

In 9 ist das Bohnenbeet gänzlich abgeerntet, da nicht überall Erdbeeren wachsen müssen, kann nun hier auch ausgesät werden:
Winterspinat - Ernte im Folgejahr ab 4
Radieschen und /oder Schnittsalat, Ernte( diesjährig) in 10 und 11.

Gibt Dir das ein bisschen ein Beispiel?
Alles Liebe,
Mia

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Mi Aug 18, 2010 21:25
von lizzard
Hi Mia,

danke für deinen Beitrag!
Ich weiß zwar nun auch noch nicht, was genau mit Vor-/Haupt-/Nachkultur genau gemeint ist. Aber dein Beispiel ist nachvollziehbar und logisch.

Ich muss mal auf der Hauptseite nachgucken, was dort die Tabellen sagen. Dieses Jahr war ich leider nicht sehr erfolgreich. Der Großteil meiner Anpflanzungen ist den Schnecken zum Opfer gefallen. Tomaten und Bohnen sind neben Kapuzinerkresse und Minze das einzige was wächst. Die Erdbeerpflanzen wachsen auch recht gut, aber die Früchte sind auch immer angenagt. Zwiebeln gehen auch gut - ich ernte und esse gerne das Grüne. Und Schnittlauch auch kein Problem.
Alles andere (Markstammkohl, Rosenkohl, Salat, Paprika, Ruccola, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Schnittsellerie) sind allesamt entweder Schnecken zum Opfer gefallen oder die Johannisbeeren den Ameisen, die dort Läuse züchten wollten.

Nächstes Jahr möchte ich es gerne erneut mit verschiedenen Gemüsesorten versuchen. Diesmal halt vorbeugend mit Ferramol behandeln. Vielleicht bin ich dann erfolgreicher.

Diese Vor-/Haupt-/Nachkultur nach deinem Beispiel ist doch sicherlich auch davon abhängig, ob die diversen Sorten in Mischkultur gehen - oder? Also muss ich auf Verträglichkeiten achten?

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Mi Aug 18, 2010 23:25
von Mia
Hallo Liz, :smile:
Diese Vor-/Haupt-/Nachkultur nach deinem Beispiel ist doch sicherlich auch davon abhängig, ob die diversen Sorten in Mischkultur gehen - oder? Also muss ich auf Verträglichkeiten achten?
Ja, in jedem Fall! Es geht nur dann gut auf, wenn man auf Verträglichkeiten achtet.

Na, es wird an den Beispielen schon in gewisser Weise klar, was Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur ist.
In Beispiel1 sind es die Tomaten, die den größten Raum einnehmen. Schnittsalat wäre Vorkultur und Frühlingszwiebeln Nachkultur. Der elegante Gärtner kann aber so kombinieren, dass das eine erntereif wird (Salat) , während das andere noch zunehmend wächst und dann den Platz verdrängt ( Tomaten), so dass die Grenzen zwischen Vorkultur und Hauptkultur fliessend sind.

In Beispiel 2 hast Du ein Nacheinander:
Spinat ist Vorkultur, danach kommen die Buschbohnen - Hauptkultur- , danach kommen auf freien Plätzen Erdbeeren - eine Nachkultur, die für diesen Beetabschnitt im nächsten Jahr
eine Zeitlang Hauptkultur sein wird.
Typische Nachkulturen - nach Bohnen - sind hier Radieschen, Schnittsalat, aber auch der Winterspinat, obwohl der erst im nächsten Frühjahr reif wird.

In diesem, nächsten Frühjahr ist der dann sozusagen Vorkultur für das nun laufende Gartenjahr.
Was kommt nun als Hauptkultur nach Winterspinat?
Verstehst Du? Bei dieser Art zu planen verschiebt sich immer alles.
Eine Nachkultur kann gleichzeitig Vorkultur für's nächste Jahr sein, sofern sie erst dann erntereif ist.
Zwischenkulturen sind Sachen, die man dazwischen schiebt, und die in kurzer Zeit Erntereif werden.

Die Tabelle auf der Hauptseite "Beispiel für Fruchtfolge/Mischkultur", 1. Jahr, 2. Jahr, 3.Jahr, ist ein sinnentleertes Beispiel, dem man nicht folgen darf, welches mit den Bezeichnungen "Salat, Möhren, Erbsen" im ersten, oder "Erbsen, Möhren, Salat" im zweiten Jahr, nur ein Prinzip ausdrücken will. Nämlich dieses, dass gewechselt werden soll.
Sonst nix! Das Ding hat irgendein Tontilon als ungefähres Beispiel gemacht, RICHTEN darf man sich danach nicht! Vor allen Dingen, wenn es dann noch um Vorkultur und Hauptkultur geht, Bezeichnungen wie Tomate, Buschbohnen und Frühkohl nacheinander aufgelistet sind..., Liz, das ist willkürlich zusammengewürfelt! Das ist lediglich ein Anschauungsbeispiel, dem es an Tiefe fehlt!

Danach kommt auf der Hauptseite die Möglichkeit des 4-Beete-Fruchtwechsels. Hier teilst Du Deinen Gemüsegarten in vier verschiedene Beete ein. Je eines gehört- jährlich immer wechselnd- den Schwachzehrern, den Mittelzehrern, den Starkzehrern. Das vierte Beet bleibt für Pflanzen die nicht wechseln wollen, wie für Tomaten, Erdbeeren und Rhabarber.
So kannst Du zum Beispiel die Düngeleistung, die Buschbohnen durch Knöllchenbakterien einbrachten, im nächsten Jahr für Kohl nutzen. Und wenn der Kohl weg ist, wird es dann ein Mittelzehrerbeet. Danach ein Schwachzehrerbeet. Auf das leere Schwachzehrerbeet sähst Du nun Gründungung, die es dann wieder zu einem Mittelzehrerbeet macht, oder mit etwas Mist auch zu einem Starkzehrerbeet.

Innerhalb eines solchen Beetes wirst Du aber wieder auf die Vorteile der Vor-, Haupt-, Zwischen- und Nachkultur achten.

Für mich persönlich lohnt sich das nicht, mit dem Vier-Beete-Fruchtwechsel.
Ich hab für mich ja nur anderthalb Gemüsebeete, die ich bestelle.
Ich mach das mit der Mischkultur und wechsele innerhalb des Beetes ab. Nur die Tomaten und Erdbeeren bleiben an der gleichen Stelle.

Es tut mir leid, dass Du so einen Mist hattest mit Deinen Schnecken und Läusen! Ja, versuch's mit Ferramol! Und auch mit diesen häßlichen Waschbetonplatten. Beides erleichtert einem echt das Gartenleben.

Lieben Gruß,
Mia

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Do Aug 19, 2010 02:35
von Cerifera
Und das funktioniert bei Dir? Petersilie und Blattsalate soll man genauso wenig wie Bohnen und Zwiebeln auf einem Beet anbauen da sie keine gute Nachbarschaft führen.

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Do Aug 19, 2010 08:32
von lizzard
Danke noch mal für die genaue Erklärung Mia.

Mein Problem: wenn Tomaten nicht wechseln mögen, dann hätte ich nächstes Jahr ein Problem. Ich habe nämlich einen Streifen Garten, der knapp 4,5m breit ist (der Garten ist in zwei Hälften auf die beiden Parteien des Mietshauses geteilt). Meine Tomaten stehen zum Mittelgang des Gartens hin und die Bohnen direkt dahinter zum Zaun, der zum Nachbargarten führt und dicht mit Beeren bepflanzt ist. Das heißt, würde ich die Tomaten da stehen lassen und an dem jetzigen Bohnenplatz Brokkoli und Rosenkohl pflanzen (was ich mir schon fürs nächste Jahr dachte), dann bekommen die Kohlpflanzen nicht allzu viel Licht.
Aber einen Standortwechsel vertragen Tomaten doch sicher - oder?

Im Grunde ist mein Beet in vier Teile geteilt. Von oben betrachtet wächst derzeit:

hinten links Feuerbohnen (allerdings nur auf 4 Punkten insgesamt 6 Pflanzen - mehr haben die Schnecken nicht übrig gelassen) und Bohnenkraut
vorne links Tomaten - direkt vor den Tomaten Zwiebeln
hinten rechts hat es eine einzelne Cherrytomate geschafft
vorne rechts war mal ein Borretsch - den haben die Läuse nieder gemacht
sonst wächst auf der rechten Seite viel Estragon und ein Haufen Kapuzinerkresse, der sich auch auf die linke Seite erstreckt.

am rechten Abschlussrand eine Pflanzstein-Reihe Erdbeeren, Rosmarin
hinten Abschlussrand drei Johannisbeeren, Lavendel, Schnittlauch
am linken Abschlussrand Salbei, Thymian
vorne zum Weg hin schon seit Jahren eine Minze

Auf der rechten Seite ist also so ziemlich alles drauf gegangen - hier sollten eigentlich noch Paprika, Salat und Schnittsellerie wachsen, sowie Rosenkohl und Markstammkohl. Die Kohlsorten sind als erstes drauf gegangen. Danach versuchte ich es mit Paprika und Salat.

Da die rechte Seite kaum bis nichts her gibt, habe ich nun auch schon Gründüngerpflanzen wie Klee und Co. ausgesät.

Nächstes Jahr stellte ich mir vor, dass ich meine Tomaten hinten rechts setze. Hintere Reihe dann normale Tomate und vorne dran wieder Cherrytomaten.
Hinten links wollte ich dann Brokkoli, evtl. Blumenkohl und bis nach vorne erstreckend Rosenkohl und Markstammkohl.
Vorne rechts Salat.

Meine Bohnen setze ich wohl wo ganz neues hin. Direkt an unsere Grillbude. Der Platz wird derzeit noch von einer Menge Holzmüll belagert - haben wir so übernommen und lass ich demnächst vom Sperrmüll holen. Dann will ich an der Bude Bohnen und Erbsen ranken lassen. Das ist etwa 6m vom eigentlichen Beet entfernt.

Wie hört sich das an?

Danke für eure Mühen!

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Do Aug 19, 2010 10:25
von Pusteblume
Also ich habe mich auch schon lange mit den Themen= Vor- und Nachkultur, gute und schwierige Nachbarn, zeitliche Abstände bestimmter Gemüsenarten und so weiter beschäftigt. Wenn ich das alles richtig machen wollte, müsste meinen Garten in viele kleine Rechtecke aufteilen und diese dann entsprechend markieren. Dieser Plan müsste dann digitalisiert werden. Dann bräuchte ich noch ein Programm, das einen optimierten Pflanzplan erstellt. Und dann bräuchte ich noch jemand, der das alles auch realisiert, denn mir selber wäre dann schon die Lust am gärtnern vergangen.
Um es kurz zu machen. Ich habe einen praktikablen Ansatz gewählt. Ich wander mit den Beeten jedes Jahr nach links. So kommen garantiert die verschiedenen Gemüsearten nicht jedes Jahr auf die gleiche Stelle. Neutrale Pflanzen wie z.B. Tomaten kommen auf frei gewordene Beete. Immerhin habe ich so seit vielen Jahren gesundes Gemüse. Ein Befall von den schwierigen Pflanzenkrankeiten ist bei bisher noch nicht aufgetreten. Chemische Pflanzenschutzmittel gibt es auch nicht bei mir.
Meint jedenfalls die
Pustblume

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Do Aug 19, 2010 11:06
von lizzard
Hi Pusteblume,

das habe ich mir auch schon gedacht - wie soll ich mir, gerade bei mehreren Gemüsesorten, je merken, welche ich wann und wo gepflanzt habe. Die ersten zwei, drei oder vier Jahre dürfte das gehen. Aber irgendwann verliert man doch sicher auch den Überblick.

Um ehrlich zu sein, habe ich das jetzt schon mit meinen Beipflanzen geschafft. Ich habe Anfang des Jahres beim vorbereiten des Gemüsebeets (immerhin mein erstes Gartenbeet!) voller Enthusiasmus so viele Samen gekauft, dass ich vermutlich für die nächsten 10 Jahre eingedeckt bin. Ich habe mich per Netz und Bücher schlau gemacht, welches "Unkraut" zu welchem Gemüse welche positive Eigenschaft hat oder gegenüber Schädlingen gute Wirksamkeit zeigt. Da Jungpflanzen recht teuer sind, habe ich eben Samen gekauft.

Nur weiß ich heute nicht mehr, welche ich wo gestreut habe. Heute wachsen so viele Beipflanzen in meinem Beet, dass ich nicht bei allen genau weiß, was was ist und ob ich das selbst gesät habe. So dass ich alles wachsen lasse.

Auch habe ich in meinem Selbstversorger-Buch gestern noch mal geblättert. Von wegen Vor-, Haupt-, Nachkulturen usw. Wenn man es ganz genau machen wollte, hätte ich in meinem Garten keinen Platz mehr zum grillen und erholen.
Dazu habe ich auch keine Lust. Und das Beet wandern lassen möchte ich ehrlich gesagt auch nicht. Darum teile ich mein Beet gedanklich in vier Teile und bepflanze sie mal nächstes Jahr so, wie ich es im vorigen Beitrag beschrieb.
Sofern jetzt niemand kommt und mir erklärt, dass ich da ein paar falsche Gedankengänge eingebaut habe (von wegen Verträglichkeit ud Co.).

Vermutlich wird es ein paar Jahre dauern, bis ich ein Beet zusammen bekomme, worin das Angebaute so schön wächst, dass man es mal schön präsentieren kann und vernünftige Erträge dabei heraus kommen.
Wieder - Geduld und lernen....!

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Do Aug 19, 2010 11:47
von Carolyn
Klingt ein bisschen nach dem Chaos, das vor fünf Jahren, als ich den Garten von jetzt auf gleich übernommen habe, auch bei mir in Garten und Kopf vorherrschte. :lol: :wink: Nur das ich doch überraschend viel von meiner Mutter aufgeschnappt und im Hinterkopf behalten habe.

Ich hab mir inzwischen mal auf einem DIN A4 Blatt einen Plan des Gartens gezeichnet, die Beete und die Dauerbepflanzung eingetragen und ihn dann mehrfach kopiert. Da mein Bauerngarten ja nur aus Beeten mit schmalen Pfaden und dem Gewächshaus besteht, bleibt die Einteilung immer die selbe. Für jedes jahr trage ich mir in eine Kopie ein, was ich auf welchem Beet gepflanzt habe. Handschriftlich, teils mit Streichungen, ein organisierter Schmierzettel eben und somit ein Mittelding aus wenig Arbeit und maximaler Information. Auch wenn ich damit nicht jede Reihe Radieschen erfasst habe, ich kann zumindest sicher gehen, dass die Kartoffeln jedes Jahr einen anderen Platz bekommen z.B. Außerdem kann ich auch mal an einem Regentag oder beim Kaffetrinken mit meiner Sis ein bisschen planen und dabei die einzelnen Samenpäckchen durchforsten, was z.B. wieviel Platz braucht, wieviel Dünger und welche Nachbarn oder Vor(jahres)kultur. Ich bin allerdings auch zugegebenermaßen ein Mensch, der gern und gut mit Plänen auf Papier arbeitet, was ja nun wirklich nicht für jeden gilt. :lol:

Gerade im Blumenbeet, in dem es doch ziemlich durcheinander geht, hat alles, was entweder direkt gesäht wird oder mehrjährig ist, einen Stecker mit dem Namen darauf, damit es nicht versehentlich ausgerupft wird. Einjährige, vorgezogene Blumen bekommen keinen, da ich mich kurzfristig meist doch noch daran erinnere und im Herbst kann es ja dann weg.

Dazu dann noch eine Beschränkung auf eine relativ kleine Auswahl von Gemüsen & Co. und ich habe das Chaos ganz gut im Griff (nur die unerwünschten Beikräuter nicht :lol: ).

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Do Aug 19, 2010 11:49
von Pusteblume
Hi Liz
Ja genau. So mache ich es auch. Also der Gemüsegarten bleibt fest. Und innerhalb dieser Fläche wandern meine Pflanzen jedes Jahr eine Stelle nach links. Immer links, dass ich ich mir gerade noch merken. Je nach Lust und Laune kommen bei auch noch ein paar Blumen zwischen die Gemüsereihen. z.B. mag ich Cosmea sehr gerne und passt gut dazwischen. vom Frühjahr bis Sommer säe ich auch mit zeitlichem Abstand kleine Tagetes neu aus. Wenn was frei wird, kommen die da rein.

Übrigens, ich habe meinen Gemüsegarten mit Buchs umrahmt. Das sieht erstes gut aus und zeigt einem "gartenfernem" Besucher, wo was zu holen ist. (Wenn er denn darf)
Mein Ratschlag: mach weiter so, es wird schon werden.
Pusteblume

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Do Aug 19, 2010 13:38
von lizzard
Carolyn hat geschrieben:Klingt ein bisschen nach dem Chaos, das vor fünf Jahren, als ich den Garten von jetzt auf gleich übernommen habe, auch bei mir in Garten und Kopf vorherrschte. :lol: :wink: Nur das ich doch überraschend viel von meiner Mutter aufgeschnappt und im Hinterkopf behalten habe.
Na das lässt doch hoffen! :wink:
Nur dass ich bei niemandem wirklich viel aufschnappen konnte. Meine Mami hat wenig mit Garten am Kopf. Sie findet es zwar schön und auch toll, dass ich mich so dafür interessiere. Aber sie hatte nie die Gelegenheit sich selbst mal daran zu versuchen. Statt dessen erfreut sie sich an ihren Zimmer-Grünpflanzen.
Von Oma kann ich leider auch nicht viel lernen, weil sie über 500km entfernt wohnt. Ich weiß nur, dass sie auch jährlich Melohnen, Gruken und Zucchini schafft (neben Tomaten und Bohnen). Das ist ja schon mal gut. Allerdings hat sie glaub auch einen anderen Boden (wohnt in Oberhausen bei Duisburg).

Von meiner Schwiegermutter habe ich auch nicht wirklich viel gärtnern abgucken können. Die sind da ziemlich locker. Da denkt man irgendwie nicht über düngen, Fruchtfolge, Stark- oder Schwachzehrer, Verträglichkeiten und Krankheiten nach.
Im Nachhinein weiß ich zumindest, dass Schwiegermamas Bohnen immer sehr gut gingen und die Tomaten so ziemlich immer Krautfäule hatten. Zumindest waren die Blätter immer wie vertrocknet, braun und gammelig und die Früchte trotzdem geniessbar und schön rot.
Mein Freund findet ja schon, dass mein Gemüsebeet mit dem vielen vielen Kapuzinerkresse, Estragon und Ringelblumen ziemlich wüst und ungepflegt aussieht.... :angry:

@Pusteblume
jepp - ich zieh das mal durch.... :wink:

Re: Was ist mit Vor-/Haupt-/Nachkultur gemeint?

Verfasst: Do Aug 19, 2010 14:13
von Carolyn
*lach* Meine Mutter hatte mit dem vielen Theorie-Zeug auch nicht viel am Hut aber eben jahrzehntelange Erfahrung. Ja, ihre Tomaten hatten auch immer Braunfäule. *g* Und ansonsten ist halt mal etwas nichts geworden oder die Blätter hatten Flecken. Zeit und Geld für Bücher war nicht da und Internet gab es ja auch noch nicht. Die tägliche Arbeit um Haus und Hof ging vor. Der Garten war ja auch kein Hobby wie meistens bei uns sondern ein wichtiger Teil der täglichen Versorgung mit Nahrungsmitteln. Deswegen wurden auch Spritzmittel eingesetzt nach dem Motto, so wenig als möglich, so viel als nötig, um wenig Zeitaufwand und viel Ertrag zu haben. Mit Brennesseljauche hat sie allerdings auch gedüngt (und mit verjauchtem Hühnerkot), jedoch um Geld zu sparen, nicht weil es bio ist. *g*

Über Fruchtfolge und Stark-/Schwachzehrer habe ich erst hier gelesen, abgesehen von dem ein oder anderen Hinweis auf den Samenpackungen (bei Bohnen z.B.). Mischkulturen und regelmäßiges Mulchen tue ich heute noch nicht, deswegen sage ich ja, ich bin bestenfalls EG-Bio. :lol: Ich mache nichts, nur weil es in irgendeiner Bio-Bibel steht oder irgendwelche Öko-Heinis das in den Himmel loben. Das muss schon zu mir passen und mir richtig erscheinen. Bayerischer Bauerndickschädel eben. :lol: :lol: :lol:

Ich bin hier im Forum um mich über den Garten zu unterhalten, Erfahrungen auszutauschen, bei anderen Leuten "abzukucken" und nebenbei viel Info aufzuschnappen, ohne es mir wie in der Schule gezielt anlesen zu müssen (Bäh!). Deswegen lese ich auch alle Beiträge, egal ob mich das Thema betrifft oder nicht und auch, wenn ich nichts dazu sagen kann. :grin: Ich bin neugierig darauf, wie es andere machen, ohne es jedoch unbedingt selber umsetzen zu müssen.