Was dieses Jahr anbauen?

Gemüse, Salate, Kräuter, Heilkräuter, Gewürze und Pilze
fiddler
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Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von fiddler » So Feb 12, 2012 00:44

Noch ist alles in tiefem Frost, aber so ganz langsam mache ich mir Gedanken, was ich dieses Jahr in meinem Garten so anbauen will. Und dabei ergibt sich ein tiefgreifendes Problem für einen kleinen Garten wie meinen: ein sehr großer Anteil der Gemüsepflanzen sind Kreuzblütler, und bei allen steht, dass man sie 4 Jahre nicht auf Beeten anbauen sollte, auf denen vorher Kreuzblütler gestanden haben. Mh...
Was macht man also als Bebauer einer kleinen Anbaufläche?
Eine Idee wäre, nicht jedes Jahr das "volle Programm" anzubauen, sondern sich auf einige wenige Gemüse-Arten zu beschränken, und dann im nächsten Jahr andere Arten zu sähen. Ich fürchte nur, dass ich dann nicht konsequent genug bin.

Was bedeutet eigentlich: "auf demselben Beet"? Reicht es, wenn ich den Grünkohl zwei Meter weiter drüben anbaue? Vermutlich nicht, oder? Also dieses Jahr alles Kürbis, nächstes Jahr Erbsen, übernächstes Kohlrabi? Oder wie macht Ihr das?

Alternativ könnte ich die Spielwiese umgraben, fürchte jedoch Widerstand seitens meiner Kinder...

fiddler

Mia
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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von Mia » Mo Feb 13, 2012 20:15

Hallo Fiddler, :smile:

heute bin ich mal aussergewöhnlich kurz, weil ich Grippe habe.
Also: Alle Kohlsorten sind Kreuzblütler, auch Rüben gehören dazu, Rote Beete aber nicht. Alle anderen Gemüse gehören unterschiedlichen Familien an. (Pastinake und Petersilie sind z.B.Doldenblütler)

Als ich noch einen richtigen Gemüsegarten hatte, habe ich in vier, mitunter sogar fünf Felder geteilt, durchaus nebeneinander. Ein Feld wurde im Herbst und Frühjahr ordentlich gedüngt, das gehörte den Starkzehrern, wie Kohl.
Das zweite Feld wurde genauso gedüngt, da kamen dann andere Starkzehrer wie Kartoffeln oder Gurken hin, auch Sellerie, Lauch und Kürbis.
Im nächsten Jahr rückten die Mittelzehrer auf diese Felder, wie Zwiebel, Knofi, Möhren, Rote Beete, Kohlrabi (aber besser nicht nach anderen Kohlsorten), Schwarzwurzeln, Paprika, Spinat, Salat... nur etwas Kompost im Frühjahr reicht hier als zusätzliche Düngung.
Im dritten Jahr rücken die Schwachzehrer auf die Beete der Mittelzehrer, wie Erbsen, Bohnen und Kräuter.
Die brauchen keine Düngung, Erbsen und Bohnen geben dem Boden durch die Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln sogar Stickstoff zurück.
So, dann kommen im VIERTEN Jahr die Starkzehrer, sprich die Kreuzblütler wie der Kohl, wieder auf das erste Beet zurück. - Was vorher natürlich gut gedüngt wurde.
Also, die Pflanzen rücken quasi jedes Jahr einen Beetstreifen weiter, und nur für Starkzehrer wird vorher in Herbst und Frühjahr richtig gedüngt. Mittelzehrer kriegen Kompost, Schwachzehrer gar nichts.

Damit hast Du den Dreh mit dem Vierjahreswechsel. Googel mal unter "Fruchtfolge".
Das waren jetzt aber nur vier Beete, die regelmäßig wechseln, davon je zwei Starkzehrerbeete.
Das fünfte Beet bleibt den Tomaten vorenthalten, denn die wachsen gerne über Jahre an der gleiche Stelle.
Auch Erdbeeren und Rhabarber wachsen an der gleichen Stelle. Rhabarber meinetwegen im Rasen, und im Erdbeerbeet kann man dazwischen auch Zwiebeln und Knofi pflanzen.

Und jetzt kann man natürlich noch alles mögliche abmischen: Es gibt ja Hauptfrüchte und Nebenfrüchte, die recht kurze Vegetationszeiten haben. Also für Salat, rote Beete, Spinat, Radieschen, eventuell auch für Kohlrabi, findet sich überall immer ein Plätzchen. Bis die Hauptfrucht den Boden deckt, ist die Nebenfrucht bereits geerntet.

Sellerie oder Tomatenpflanzen zwischen Kohl verhindern den Anflug von Kohlweißlingen. Kräuter wie Kamille und Kümmel als Rand- oder Zwischenpflanzung bei Kohl verbessern sein Aroma. Aber kein Senf, er ist bei Kohl tabu!
Ab jetzt bewegen wir uns auf dem Felde der Mischkulturen. Googel danach!
Zu Tomaten wachsen zum Beispiel gut Petersilienwurzeln, aber auch Mangold und Chicoree gedeiht gut bei ihnen.
Es ist ein großes Feld, so ein Gemüsegarten, so klein er auch ist, und man kann viel kombinieren, was aus dem klassischen Fruchtwechsel herausfällt.
Solange Du Dich im großen an die Einteilung Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer hältst, was die Hauptkulturen betrifft, und danach die Beete wechselst, kann nichts anbrennen. Und doch kannst Du innerhalb der Beetstreifen andere Pflanzen aus einem anderen Gebiet hinzufügen, okay?

Soviel für heute,

alles Liebe,
Mia
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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von Carolyn » Di Feb 14, 2012 03:36

fiddler hat geschrieben:Was bedeutet eigentlich: "auf demselben Beet"? Reicht es, wenn ich den Grünkohl zwei Meter weiter drüben anbaue?
So wie ich das bisher verstanden habe, geht es darum, welche Nährstoffe dem Boden entzogen werden bzw. welche Schädlinge und Krankheiten sich evtl. einnisten. Das ist jedoch nur für den relativ engen Wurzelbereich ausschlaggebend. Zwei Meter daneben sollte also durchaus ausreichen, da die Wurzeln ja bei weitem nicht so weit reichen.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von Montydon » Di Feb 14, 2012 09:27

In einem kleinen Gemüsegarten sind diese Fruchtfolge-Regeln weniger wichtig und meist auch nicht praktikabel. Bei großen landwirtschaftlichen Flächen, die Monokulturen anbauen, ist es natürlich wichtig, dass man die Früchte rotiert, damit sich keine Krankheiten festsetzen. Bei kleinen Gärten sind die Verhältnisse anders, also braucht man die Regeln nicht 1:1 zu übernehmen - viel wichtiger ist hier, dass man innerhalb der Beete keine Monokulturen zieht.

Ich pflanze daher keine langen Reihen, sondern in kleinen Blocks (ungefähr ein Fuß lang und breit). Normalerweise kann man den gleichen Block mehrfach im Jahr nutzen. Dann ist es nur wichtig, nicht zweimal hintereinander das gleiche anzubauen. Auf Erbsen folgt also ein Grünkohl, Zucchini oder eine Blume. Auch auf kleinem Raum kriegt man so viel Vielfalt hin (auf 3x6 Meter passen z.B. mehr als 150 solcher Blocks). Dieses bunte Nebeneinander von verschiedenen Gemüsesorten, Blumen und Gründünger sieht schön aus und hält Krankheiten ab.

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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von fiddler » So Feb 26, 2012 20:54

Ja, das mit den Blocks versuche ich mehr oder weniger auch, nur bin ich zu "unordentlich", um das durchzuhalten. Ich plane zwar immer am Jahresanfang, was ich anbauen will und wo im Garten, am Ende wird's aber doch immer so ein bisschen "spontangärtnern".
Was will ich nun dieses Jahr anbauen?
Mangold, Sorte "Bright Lights", das sind die mit den bunten Stängeln, außerdem eine Sorte mit fleischigen dicken weißen Stängeln.
Eine bunte Radieschenmischung (gelbe, rote, violette, weiße, zweifarbige, gestreifte...)
Rote Beete (ich liebe Rote Beete!)
Gelbe Beete (neu entdeckt, mal probieren!)
Zucchini
zwei Kürbis-Sorten, ein grauer, großer und eine kleine, birnenförmige Sorte
Stangenbohnen, mehrere Sorten
Petersilienwurzeln (als Ersatz für meine Pastinaken, die letztes Jahr nicht so hautfreundlich zu mir waren, Tip aus dem Forum hier, danke!)
Kohlrabi
Gurken (Erstversuch)
Möhren
Lauchzwiebeln
normalen und roten Rosenkohl (letzterer auch ein Erstversuch, dieses Jahr entdeckt, dass es auch eine rote Variante gibt)
Zuckermais (gemischt mit Zucchini und Kürbis, das geht Klasse!)
Alle möglichen Kräuter natürlich (Dill, Petersilie, Rucola, Liebstöckel, Schnittlauch, und die dauerhaften wie Salbei, Majoran, Minze, Lavendel etc.)
Und Tomaten im Kübel auf der Terasse (unterm Dach).
Und Zuckererbsen natürlich (meine Kinder lieben es, die Dinger gleich vom Strauch zu naschen - ich übrigens auch...)

Damit dürfte meine Fläche mehr als voll sein, und ich versuche jetzt, die diversen Tips in den Plan einzuarbeiten.

(Sträucher, Blumenstauden und so weiter habe ich jetzt mal außen vor gelassen.)

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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von Mia » Di Feb 28, 2012 01:07

Huhu Montydon und Fiddler, :smile:

nee, ich mache das nicht mit den kleinen "Blocks", das ist mir zu chaotisch. Auch auf einem kleinen Gemüsebeet - mein letztes war 6 Meter mal drei, und zusätzlich noch ein Starkzehrerbeet - halte ich die Starkzehrer-, Mittelzehrer-, Schwachzehrerregeln ein. Da weiss ich, was ich wo dünge, wo was als Starkzehrer wachsen kann, denn sonst käme ich ja völlig durcheinander! - Und die Gemüse auch! Ein Kohl wächst halt schlecht, wenn keine gute Vorausdüngung da ist, und ein Salat ist von zuviel Stickstoff im Boden überfordert und reichert zu viele Nitrate an.

Ich weiß gar nicht mehr genau, was ich letztes Jahr hatte. Die letzten, rechten zwei Meter des Beetes waren jedenfalls den Starkzehrern vorbehalten. Dort wuchsen Zuckermais und Hokkaidokürbis, diesmal zum ersten Mal mit Stangenbohnen, die sich am Mais hochrankten.- Ein Anbau, mal den Indianern nachempfunden. Klappte relativ gut und deckte das Beet quasi das ganze Jahr. Als Vorfrucht stand Feldsalat drauf, über den ganzen Winter, vor dem Düngen im Frühjahr. Als Zwischenfrucht, bevor Mais und Kürbis und Bohnen groß wurden, gab es an den Rändern Radieschen und auch der winterharte Rucola hatte sich ausgesät.

Auf dem zweiten (seperaten) ehemaligen Starkzehrerbeet (im Vorjahr: Gurken, Borretsch und Dill) hätten in diesem Jahr Möhren und Zwiebeln gestanden, Pflücksalate dazwischen, wenn mein Bauer es nicht unter einer gefällten Tanne begraben hätte. Das wäre jetzt ein Mittelzehrerbeet gewesen.

Dafür war ein weiteres Starkzehrerbeet nun nach links, an den Anfang der sechs Meter Reihe vorgerückt: Hier rankten jetzt Gurken an einem Zaun, begleitet von Dill als Nebenpflanzung; etwas ausserhalb der guten Düngung gab es Rote Beete, Pflücksalate, und den hübschen, roten Radiccio, der bis in den Winter vorhält.
Ich könnte jetzt ewig so weiterschreiben... aber nun komme ich mal zur Dir, Fiddler.

Ich glaube ernsthaft, Du bräuchtest ein gutes Buch über Mischkulturen, um Ordnung in Deine ganze Reihe gewünschter Pflanzen zu kriegen.
Und nun wollte ich eben in MEINER zusammengehefteten Loseblattsammlung über Mischkulturen nachschlagen, um Dir behilflich zu sein - und sie ist weg! Meine Güte, sowas von weg, als hätte es sie nie gegeben! Jetzt bin ich ja erst vor recht kurzer Zeit umgezogen, also, irgendwo muss das Ding stecken! Aber aktuell finde ich es nicht. Bei den Gartenbüchern ist es nicht, bei den Noten ist es nicht, bei den Kunstbüchern ist es nicht.... und das ist schade, denn da standen gute Tipps für Vorfrucht, Hauptfrucht, Nebenfrucht und Nachfrucht drin. Zum Beispiel: Ab Februar Spinat säen, Ernte ab April, nun düngen, nachfolgend meinetwegen Brokkoli pflanzen. Zwischenfrucht, zwischen den Brokkolireihen, meinetwegen Salat und Radieschen, und wenn die weg sind, breitet sich der Brokkoli aus und trägt bis zum Frost. Oder so... Das habe ich jetzt aber alles augenblicklich nicht zur Verfügung und kann nicht mehr nachschlagen. Also muss ich improvisieren. Mal gucken, was ich aus dem Kopf noch zusammenbekomme:

Zuckermais, Zuccini, Stangenbohnen und Kürbis, das geht prima zusammen. Damit hast Du eine Starkzehrersektion.
Die kommen aber alle relativ spät. Vorher kannst Du das Beet für Spinat, Radieschen und Salate nutzen, die nach und nach geerntet werden, bis die neuen Samen und Pflanzen in die Erde kommen und dann langsam großwerden. Beim Neupflanzen düngst Du.

Gurken brauchen auch einen gut vorbereiteten, "satten" Boden. Also wieder ein Starkzehrerbeet. Dill kommt gut zwischen Gurken, auch Borretsch. Als Windschutz können sie Zuckermais vertragen, Bohnen, Sellerie, Lauch, Salat und Kohl sind gute Nachbarn. Auch Zuckererbsen können neben Gurken stehen, werden aber früher geerntet und brauchen weniger Dünger. Als Nachfrucht zu den Erbsen würde sich Radiccio anbieten. Tipp: Kohlrabi können früh zu Gurken wachsen! Sie können Lückenbüßer sein, bis die Gurken groß werden!
Auf der anderen Seite der Gurken, als überdauernde Begleitfrucht, könnte der Rosenkohl stehen.

Möhren mit Lauchzwiebeln sind ein eindeutiges Mittelzehrerbeet. Möhren können schon ab März gesät werden, mitten in ihre Reihen kommen Radieschen. Sind die aufgegessen, kann die Möhre sich entwickeln. Auch Dill kann zu Möhren gesät werden. Gute Nachbarn sind Erbsen.

Rote und gelbe Beete gehören ebenfalls zu den Mittelzehrern. Sie können Lücken füllen bei Kohlrabi, Pflücksalat, Gurken und Erbsen.
Mangold gehört auch zu den Mittelzehrern, braucht aber recht viel Platz und Luft, damit sich kein Mehlttau entwickelt.
Möhren, Radieschen und Rettich begleiten ihn. Als Zwischenkultur, bis die Mangolde groß sind, eignet sich Kopfsalat.

Okay, jetzt bleibt nur noch die Petersilienwurzel unterzubringen. Eigentlich wächst die super mit Tomaten - aber die hast Du ja nicht im Beet. Zwiebeln kann sie gut noch ab, Radieschen und Rettich. Sie hat gern einen gut gelockerten Boden, eine mittlere Düngung... Ich weiß nicht, was ich mit der an Deiner Stelle machen würde, ich habe sie immer zu Tomaten angepflanzt. Genauso, wie Chicoree gut als Unterpflanzung zu Tomaten gedeiht.

Zu den Kräutern:
Die ausdauernden Varianten wie Salbei, Thymian, Rosmarin und Oregano sind Kinder des Mittelmeeres. Sie sollten einen trockenen, sandigen/ auch gern steinigen Boden haben, in voller Sonne, und gehören von daher eigentlich nicht ins deutsche Gemüsebeet. Man kann die gut in großen Tonkübeln halten, die im Winter nicht mal hereingeräumt werden müssen. Falls der Boden sehr trocken und sehr sonnig ist, kann Rosmarin auch draussen im Boden überwintern, ohne abzufrieren. Dies gibt auch für Salbei. Aber wirkliche Vertreter für das deutsche Gemüsebeet sind sie nicht.

Liebstöckel sollte einen ganz eigenen Standort haben, möglichst entfernt von allem anderen. Er entwickelt starke Ausdünstungen, die viele andere Gemüsepflanzen hemmen. Man kann den separat in volle Sonne pflanzen - bei tiefgründigem Boden - und er entwickelt sich da zu einem Ding, das bis zu zwei Metern hoch sein kann... :wink:

Minze geht etwas feucht, halbschattig unter Beerensträucher; Schnittlauch ordnet sich im guten Beet den Möhren zu.
Petersilie ist mit sich selbst unverträglich. Sie sollte jedes Jahr an eine andere Stelle gesät werden.
Gute Nachbarn sind Zwiebeln, Tomaten, Radieschen und Rettiche.

So.... Jetzt habe ich alles zusammengetragen, was mir auf die Kürze einfiel. Die Frage ist nur: habe ich Dir damit jetzt geholfen, oder Dich nur zusätzlich verwirrt?
Oh weia!
Ich hoffe, ich habe Dir doch ein bisschen unter die Arme greifen können.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von fiddler » Do Mär 01, 2012 00:26

Hoho Mia,
das ist ja schon fast ein Buch, das Du hier für mich geschrieben hast. Ich habe mir Deinen Beitrag ausgedruckt und werde versuchen, so viel wie möglich davon zu berücksichtigen.
Wegen der Mittelmeerkräuter: die stehen auch nicht auf dem Gemüsebeet, die habe ich am Rand einer Natursteinmauer, nach Süden ausgerichtet. Die haben es schön warm und sonnig bei mir, und entwickeln sich prächtig. Außer ernten muß ich da fast nix machen...
Die Minze steht auch dort - eigentlich nicht der typische Standort. Aber die Sorte, die ich habe (nennt sich "Schweizer Minze") verträgt das scheinbar sehr gut und hat mir im letzten Jahr einen tollen Ertrag gebracht.

Das Liebstöckel nicht mit anderem Gemüse zusammen wachsen soll, wußte ich nicht - aber es erklärt Einiges! Mal sehen, wo ich für den einen Platz finde. Es ist ja eine komische Pflanze: man braucht nur sehr wenig davon, weil sie so intensiv ist, und dann wird sie sooo groß! Aber Kartoffelsuppe mit Liebstöckel ist einfach nur ein Gedicht!Möchte ich nicht missen!

Dill zu Möhren und zu Gurken - das ist gut, ich brauche immer viel Dill! (z.B. Kräuterquark mit vieeel Dill, dazu Pellkartoffeln und Leinöl - DAS Sommeressen schlechthin für mich!)

Der Kürbis ist wieder so ein Problemkind. Der entwickelt ja so lange Ranken und viel Blattmasse, dem muß ich viel Platz geben. Gibt es irgendeinen Trick, wie man das ein wenig eindämmen kann? Ich habe den Eindruck, dass die Blüten, die nah an der Pflanzstelle kommen, alle männlich sind, während die weiter entfernten dann weiblich sind und Frucht ansetzen. Macht aus Sicht der Pflanze ja auch Sinn. Ich habe deshalb aber Angst, dass ich nichts ernte, wenn ich die Ranken einkürze. Ich habe letztes Jahr 5-6 Meter lange Ranken gehabt, ein Kürbis hing schon beim Nachbarn am Baum! (Zum Glück habe ich Nachbarn, die darüber lächeln und den Kürbis wachsen lassen!)

Also dann werde ich mal in den nächsten Tagen den Gartenplan vom letzten Jahr rausholen und überlegen, wo die einzelnen Gemüse so ihr Plätzchen finden sollen...

Großes Dankeschön an Alle!

Mia
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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von Mia » Do Mär 01, 2012 21:53

Hi, Fiddler, :smile:

na, dann passt es ja! - Aber kauf Dir doch ein gutes Buch über Mischkulturen! Ich glaube, ich muss mich jetzt auch auf die Suche danach machen, nachdem meine Lose-Blatt-Sammlung immer noch verschwunden ist. :tear:
Sie ist genauso verschwunden wie mein Liebstöckel. Ich fürchte fast, er ist beim Umzug nicht mitgekommen.
Den hielt ich seit dem letzten Jahr, weil ich ja ahnte, dass ich umziehen würde, in einem großen, schwarzen Pflanzkübel, abseits von allen anderen Gemüsen. Und der ist offenbar stehengeblieben. Tja.
So werde ich hier auch das Problem haben, wohin mit dem neuen Liebstöckel? - Ich kann noch keinen abgesonderten Platz für ihn ausmachen. Ich liebe ihn zu Kartoffelsuppe genauso sehr wie Du, rupfe aber auch gerne ein paar Blätter in knackige, herzhafte Salate, in denen neben Pflücksalaten und Kresse auch noch Rote Beete Blätter vorkommen.

Deine mediterranen Kräuter stehen ja super! Ich weiß jetzt nicht, was genau "Schweizer Minze" ist, aber ich weiß, dass es Minzesorten gibt, die auch wunderbar in völliger Sonne gedeihen, sehr trocken, und eigentlich so, dass man da nicht eine Minze vermuten würde. Wenn es passt und gedeiht, ist es doch gut!

Tja, mit den langen Trieben der Kürbisse, da weiß ich auch keinen rechten Rat. Ich hatte das Problem im alten Garten bei Kürbissen auch. Nur bei mir war es nicht so scharf, weil sich vor dem eigentlich relativ kleinen Beet eine recht große Wiese befand. Und damit die Hokkaidokürbisse dort nicht im feuchten Gras lagen, und von Schnecken angefressen werden konnten, habe ich vor ihnen einen Reigen alter, eiserner Kartoffelkörbe hingestellt. Ich wohnte ja bei einem Bauern, der unter anderem Kartoffeln auf Wochenmärkten verkaufte. Der hatte diese leeren, alten Körbe halt in hohem Maße herumstehen. Da rankten dann die Kürbisse drin hoch, und zum Mähen der Wiese konnte man die Körbe - mitsamt den Ranken, den Blüten und den späteren Kürbissen - noch vorsichtig beiseite stellen, und hinterher wieder an die alte Stelle zurück. Eine solche Improvisation ist natürlich weder ideal, noch hochgradig professionell, aber zu meinen damaligen Wohnbedingungen passte das. Abschneiden wollte ich die Ranken auch nicht, weil ich auch den Unterschied der männlichen und weiblichen Blüten erkannte. Erst wenn sich das Jahr neigte, und ich meinte, nun genügend wachsende Früchte zu haben, habe ich weitere Fruchtansätze ausgeknipst.
Vielleicht schreibt hier ja noch irgendwer anderes, der sich mit Kürbissen besser auskennt?

Dir gutes Gedeihen und Gelingen im diesjährigen Garten
wünscht
Mia :hallo:

Ps.: Eine Freundin hatte das Liebstockelproblem dahingehend gelöst, als dass er bei ihr vor dem Haus, direkt bei den Mülltonnen stand. Als ein Riesenbusch, der Sommers die Mülltonnen verdeckte. - Sowas geht auch.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von Montydon » Fr Mär 02, 2012 13:20

Rankenden Kürbis kann man auch an einem (sehr stabilen) Stangen-Tipi hochwachsen lassen. Der Ertrag ist dann etwas geringer, aber man braucht deutlich weniger Platz. Geht natürlich nicht bei den ganz großen Früchten. Ansonsten kann man sie auch direkt auf einen Komosthaufen setzen. Dort wachsen sie gut, nehmen keinen Platz weg und nach der Ernte kann man den Kompost dann verteilen.

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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von fiddler » So Mär 11, 2012 01:06

Die Idee mit dem Stangen-Tipi ist gut. Immerhin hat sich - wie schon erwähnt - ein Kürbis ganz freiwillig auf einen Baum begeben. Kann also nicht so ganz schlecht sein. Ich werde das ausprobieren!

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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von Erdbär » Fr Mai 25, 2012 10:37

.


Mod-Edit: Der User "Erdbär" hat seine Beiträge in diesem Thread auf eigenen Wunsch gelöscht.
Zuletzt geändert von Erdbär am Mi Jun 20, 2012 07:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Was dieses Jahr anbauen?

Beitrag von Anrevi » Fr Mai 25, 2012 11:28

Hallo Erdbär,

ím letzten Jahr wurde mein Bantam-Mais etwa 180 cm hoch, Bohnen hätte ich an dem nicht hochranken lassen wollen. War ganz erstaunt hier zu lesen, dass das funktioniert.
Mein Bohnen habe ich für dieses Jahr auch noch nicht gesetzt. Laut meinem Bio-Gärtner Kalender ist am Pfinstsonntag ein guter Zeitpunkt dafür....

Leibe Grüße,
Anrevi

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