Das Bio-Gärtner Forum

Halli Hallo,

ich will heute mal wieder von einem unserer experimente berichten, heute mal was zum shiitake anbau.

Shiitake sind gaaannnzz leckere Gourmet pilze und werden in Holz angebaut. Es gibt da 2 verschiedene methoden, Anbau in einem duennen frischgeschnittenen stamm oder in holzspaenen.

Ich habe gerade eine wunderbar informative webseite gefunden, die es auf deutsch und english gibt, hier der link (mods, ich hoffe das geht klar)
http://www.shii-take.de/irw_lang.444555 ... f6d65.html

Wir haben die Staemme mit dem Pilz bereits ende maerz infiziert und sie vergraben. Sie bleiben vergaben, bis sie voellig durchwachsen sind mit dem pilz. das dauert zwischen 12-18 monaten, also wenn alles gut geht, geht es naechsten fruehling los! Mit dem fruchten.....es gibt 2-4 mal fruechte im jahr fuer bis zu 4 jahre! Also man braucht am anfang geduld, aber wenn es was wird, dann gibts ne lange ernte!

Pilze gehoeren fuer uns zum fast taeglichen verzehr, leider gibt es hier keine waelder wo man im herbst sich vorraete beschaffen koennte und deswegen gehen wir nun den weg. Pilze war das einzigste gemuese was wir uns letztes jahr zwischen juli und weihnachten gekauft haben! Und das soll nun auch aufhoeren.

so, naja, mit fotos kann ich leider nicht dienen, haette ich mal machen sollen, als wir die staemme infiziert haben, aber naja.

Wer hat schon mal Pilze so angebaut, es gibt ja noch sehr viele andere sorten die auch so gezuechtet werden, und wer hat denn schon mal shiitakes gegessen?!

schreibt mal auf eure geschichten!

Hallöchen Friederike

Also, Champignons habe ich schon mal im Abstellkämmerchen gezüchtet. Die kamen sozusagen in Wellen und das ging etwa einen Monat lang recht gut. Als die Champignons da reiften waren das fast schon zu viele zum Verzehr.
Die Kultur erfolgte in einer im Gartencenter gekauften Styroporbox mit geimpfter Erde.
Die Zucht lohnte sich, währte aber nicht allzulange.
Das ganze ist schon Jahre her.
Danach wollte ich Baumstämme impfen. Hab mir von einem Bekannten zwei, angeblich nicht zu alte, Laubbaumknüppel besorgt und diese mit einem Pilzsubstrat geimpft. Das waren so dübelähnliche Stücke. Einfach mit der Bohrmaschine ein Loch in das Holz bohren und diese Dübel einstecken und versiegeln (mit Lehm o.ä.).
An einer dunklen und feuchten Stelle lagern (Nordseite vom Haus), täglich wässern. Ach so, den Unterteil des Stammes durchaus auch eingraben. Was habe ich damals gekauft? Ich denke Braunkappe und auch Champignons.
Aus dem ganzen ist jedenfalls nichts geworden. Waren die Stämme zu alt, das Pilzsubstrat? Keine Ahnung.
Damals war ich jedenfalls nicht sehr erfreut. Bin aber noch immer interessiert. Ein paar selbst angebaute Pilze sind doch recht gut.
Shiitake habe ich jedenfalls noch nicht probiert.
Freunde macht mir Mut (damit ich es nochmal probiere, aber, was ist die sicherste Methode zum Erfolg?).

Ach so, keine Wälder in Wales?

Ist das tatsächlich so?

Ich drücke Dir heftig die Daumen, Friederike!

Ich habe vor sicher 10,12 Jahren auch mehrmals versucht, Stämme zu impfen (hatte ja einen feinen Schattengarten, ideal für Pilze), aber es hat NIE geklappt. Die maximale Ausbeute waren, glaube ich, drei Braunkappen. Aber das heißt nix, vielleicht hast Du mehr Glück.

Lieben Gruß,
Mia

Hallo Yggdrasil,

ja, also bei uns gibt es keine Waelder, also nicht so wie in D, wir sind umrahmt vom meer, seit dem die briten ihre ganzen waelder zum welt erobern niedergemacht hatten, ist hier jedenfalls kein neuer gewachsen. Es gibt kleinere private waelder, nicht wirklich hier vor unserer haustuer. Wir sind jetzt befreundet mit so einem waldbesitzer, ich will diesen herbst mal stoebern gehen in seinem wald. Ich war hier noch nie pilze suchen, weiss daher auch nicht ob es dieselben pilzarten gibt.

Ja mit den champignos, diese weissen styropor varianten find ich einfach zu teuer, da kann man die pilze besser kaufen. Ich hatte mir in D mal eine richtige anlage bei einen champignon anbauer angeschaut, das war echt aufwand!

Auf die Shiitake sind wir gekommen, weill ein freund von uns das sehr erfolgreich betreibt. Und schmecken tun die, meine fresse.
Wir haben auch geduebelt, mit wachs versiegelt und erstmal vergaben, da wir sehr dollen wind haben und die staemme schnell austrocknen wuerden. Wenn die infizierphase vorbei ist, dann werden die aufgestellt und mit giessen feucht gehalten, so steht das zumindest in unserer beschreibung

Bei deinem erfolglosen versuch wuerde ich am ehesten auf nicht frische staemme tippen. Ausserdem sollen manche Laubhoelzer nicht so geeignet sein (esche, bergahorn). Aber wer weiss?
Also bei unseren (wir haben mal gepiept) kann man schon an den stammenden sehen, wie sich der Pilz breit macht.

Ich bleib gespannt und berichte weiter!

Danke Mia, haben wir wieder mal simultan getippt!

Schade das das nicht geklappt hatte bei dir, also wir sind zuversichtlich!

Ich habe Shiitake und Austernseitling im Garten. beides habe ich auf Buchenstämme geimpft. Die Pilzbrut habe ich nicht als Holzdübel sondern als Strohsubstrat bekommen. Man sollte in die Stämme Schlitze sägen und die Brut dahineinstopfen.

Den Trick mit dem Vergraben lese ich jetzt bei Dir zum ersten Mal, klingt aber vernünftig. Ich hatte die Stämme in einer schattigen Ecke liegen und habe sie immer mal gegossen. Seit 3 Jahren bringen beide Sorten immer mal wieder Pilze. Es ist nicht die große Masse, eher immer mal wieder eine Handvoll. Mein Eindruck ist, dass die Pilze immer dann wachsen, wenn die Stämme eine Zeitlang gut feucht waren und dann langsam trocknen. In der Trocken-Phase kommen dann die Pilze raus.

Wichtig ist, dass man auf die Schnecken achtet. Die Schleimer lieben Pilze über Alles und fressen die ab, bevor Du überhaupt gesehen hast, dass da Pilze wachsen. So hat man schnell den Eindruck, dass sich da gar nichts tut. Ich lege die Stämme hoch, sobald ich den kleinsten Pilzansatz sehe. Dann komemn meist noch etliche hinterher. Nach der Ernte lege ich den Stamm dann wieder ins feuchte Gras.

Shiitake schmecken echt wunderbar, und sie schrumpeln in der Pfanne nicht so zusammen wie viele andere Pilze. Es gibt Menschen, die diesen Pilzen wahre Wunderkräfte nachsagen. Sie sollen vor vielfältigen Krankheiten schützen oder diese sogar heilen können. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen, aber gesunde Nahrung sind sie bestimmt!

fiddler

Danke Fiddler!

Die Schleimer gehen uns jetzt schon auf den nerv ! Was soll das noch werden.

Mit den schlitzen, das hatte ich zum ersten mal auf dieser website (link s.o.) gesehen. Viele wege fuehren nach rom!

Man kann die Shiitake uebrigens zum fruchten "schocken". Angeblich 24-48 in kaltes wasser stellen und dann an ihren ort zureuckstellen, und schon gehts los, das soll wohl bis zu 4 x im jahr moeglich sein.

friederike hat geschrieben:Hallo Yggdrasil,

ja, also bei uns gibt es keine Waelder, also nicht so wie in D, wir sind umrahmt vom meer, seit dem die briten ihre ganzen waelder zum welt erobern niedergemacht hatten, ist hier jedenfalls kein neuer gewachsen. Es gibt kleinere private waelder, nicht wirklich hier vor unserer haustuer. Wir sind jetzt befreundet mit so einem waldbesitzer, ich will diesen herbst mal stoebern gehen in seinem wald. Ich war hier noch nie pilze suchen, weiss daher auch nicht ob es dieselben pilzarten gibt.

Ja, klingt leider irgendwie logisch.
Die Briten haben nicht nur die Schotten ausgebeutet, sondern auch die Waliser.
Wenn du wirklich die Möglichkeit hast einen privaten Wald mal "durchzuforsten" dann mach das auch. Achte dabei aber nicht nur auf Pilze, sondern auch auf andere Pflanzen die man im heimischen Garten auch ziehen kann oder möchte.

friederike hat geschrieben:Ja mit den champignos, diese weissen styropor varianten find ich einfach zu teuer, da kann man die pilze besser kaufen. Ich hatte mir in D mal eine richtige anlage bei einen champignon anbauer angeschaut, das war echt aufwand!

Auf die Shiitake sind wir gekommen, weill ein freund von uns das sehr erfolgreich betreibt. Und schmecken tun die, meine fresse. !

Ja, kann sein, dass das zu teuer ist. Ich war damals eben einfach begeistert, dass das halbwegs geklappt hat.
Nun ja, im Supermarkt kann man sicher weiße und braune Champignons billigst kaufen (bio kostet selbsverständlich mehr). Aber, damals war das eben selbstgezüchtet - und eben mein erster Erfolg.
Alles spätere klappte dann eben nicht mehr

Die Geschichte mit den "Halbdurchmesserschnitten" habe ich auch schon gehört. Aber, hab ich eben noch nicht probiert.
Sollte ich das?
Sieht ja so aus als wäre das auch nicht immer von Erfolg gekrönt.

Also, immer noch die Frage.
Welche Methode ist für welchen Pilz die beste?
Wie gesagt, Shiitake würde mich auch interessieren.
Und, wer will schon gerne viel Geld in Misserfolge investieren

Ich werde dich auf jeden Fall auf dem Laufenden halten!