Das Bio-Gärtner Forum

Hallo,

ich bin ein Anfänger auf dem Gebiet des Balkongärtnerns und mache wohl noch viele Fehler. Nun hab ich ein paar Tomaten rangezogen (sind erst ca 5cm groß und stehen noch drinnen auf der Fensterbank in Yoghurtbechern) und eine große (bildet bereits die ersten Blüten, steht auf dem Balkon solang es so warm ist wie zur Zeit), für die ich mir flüssigen Tomatendünger gekauft hab, da immer alle sagen, dass man Tomaten einmal pro Woche füttern soll :)
Nun die Frage: kann ich den auch für alles andere verwenden? Am wichtigsten sind mir meine kleinen Chilli & Paprikaplänzchen, die auch bald raus sollen und dann sicherlich auch gedüngt werden müssten. Habe aber auch einen Kürbis, ein paar Gurken, diverse Kräuter (Koriander, Knoblauch, Petersilie, Rauke, Thymian), Rhabarber, Erbsen und Erdbeeren. Es scheint ja eine kleine Wissenschaft für sich zu sein, welche Pflanze was gern mag, mach ich bei irgendwas davon mit dem Tomatendünger etwas falsch wenn ich einmal in der Woche etwas davon ins Gießwasser tue?

Danke für Antworten!

Deza hat geschrieben:...mach ich bei irgendwas davon mit dem Tomatendünger etwas falsch wenn ich einmal in der Woche etwas davon ins Gießwasser tue?

Ganz kurz gesagt: Ja!

Warum? Nicht alle Pflanzen brauchen gleich viel Nährstoffe, manche reagieren bei zu viel an Nährstoffen auch ziemlich empfindlich. Grundsätzlich unterscheidet man in drei Gruppen: Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer. Tomaten gehören zu den Starkzehrern, sie "futtern wie ein Scheunendrescher", deswegen ist Tomatendünger auch sehr stark. Paprika sind Mittelzehrer, sie brauchen deutlich weniger. Die meisten Kräuter sind Schwachzehrer, wenn Du sie düngst wie die Tomaten, dann bringst Du sie im Handumdrehen um (Du gibst einem Säugling ja auch kein scharfes Chilli con Carne, oder? ) und vorher schmecken sie ziemlich besch...

Wenn Du Dich informieren willst, welche Pflanze in welche Gruppe gehört bzw. wie sie zu düngen und zu pflegen ist, dann klick oben links auf den blau-weißen Schmetterling. Da landest Du auf der Biogärnter-Hauptseite und kannst Dir zu jedem Gemüse und jedem Kräutlein einen Artikel aufrufen, der Dir die nötigen Informationen liefert. Rechts oben gibt es auch eine Suchfunktion, falls Du Dich nicht durch die Listen klicken willst.

Danke Dir!

Hallo Deza,

irgendwie hat Carolyne recht, da kann man kaum nachbessern

Bei Düngern kommt es immer darauf an, wie das NPK Verhältnis zueinander ist. NPK steht für die Hauptnährstoffe und muss auf der Flasche stehen. Es gibt soganannte "Allzweckdünger" auch Gartendünger genannt, hier sind eben diese NPK Werte so zusammengesetzt das diese für die meisten Gartenpflanzen verträglich sind. Bei diesen düngern wird lediglich zwischen den pflanzen unterschieden, starkzehrer bekommen mehr als Schwachzehrer.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht hier etwas zu finden:
Gartendünger mit den NPK Werten 16+6+14 plus Mikronährstoffen
als Düngeempfehlung gilt hier für eine Saison:

Rosen, Ziergehölze, Nadelbäume 60-100 g/m2
Obstbäume, Beerenobst 50-60 g/m2
Erdbeeren 60 g/m2
Stauden 30-50 g/m2
Sommerblumen 50-80 g/m2
Gemüse:
Buschbohnen, Erbsen, Salat u.a. 30 g/m2
Möhren, Paprika, Peperoni, Rettich u.a. 40-50 g/m2
Gurke, Kartoffeln, Tomate, Zucchini u.a. 60-70 g/m2
Blumenkohl, Brokkoli, Kürbis u.a. 80-90 g/m2

Ein wenig rechnen und Zahlen vergleichen sollte vorab deine Düngeproblem lösen.
Ich empfehle viele. aber kleine Düngegaben.

Hallo,
...mmh du braust aber wenn dann einen Kalium betonten Dünger für die Tomaten gerade wenn du die Tomaten nach draußen pflanzt sonst,oder gerade bei zuviel Stickstoff gaben platzen die Früchte nachher auf und die Pflanzen werden anfälliger gegen Krankheiten .

Warum wird den ein Flüssigdünger verwendet ? Das ist doch eher was für Zierpflanzen

Manuel hat geschrieben:Warum wird den ein Flüssigdünger verwendet ? Das ist doch eher was für Zierpflanzen

Wenn man Tomaten in Kübeln zieht finde ich einen flüssigen Dünger durchaus praktisch. Ich selber verwende ihn aber nur für Orchideen und Kakteen, meine anderen (zahlreichen) Zierpflanzen bekommen festen Dünger. Die Geschmäcker sind da halt verschieden, jeder findet etwas anderes praktisch.

Deza, schau Dir mal an, welche Zusammensetzung Dein Tomatendünger hat (und was drauf steht, wie und wie oft er angewendet werden soll). Wenn Du dann die Bedürfnisse Deiner anderen Pflanzen kennst, kannst Du feststellen, ob und inwieweit Du ihn verwenden kannst. Für alles wird er nicht passen, aber für einiges evtl. schon (aber dann halt stärker verdünnt). Und wenn die Zahlenwerte mal nicht hundertprozentig zueinander stimmen - passt schon. Die Werte sind eine Richtlinie, ein Optimum, keine absolut 100%ige Vorschrift. In selber hergestellte Jauchen oder Kompost kann man ja auch nicht so genau sagen, von was da wieviel drin ist, da gibt es auch nur Richtwerte und es funktioniert.

Naja Flüssigdünger erschien mir am einfachsten und es stand halt "Tomatendünger" drauf. Auf der Flasche steht, dass die Tomaten einmal pro Woche damit gedüngt werden soll, drin sind 3% Stickstoff, 1% Phosphat & 5% Kaliumoxid. NPK 3-1-5. Es ist ein organischer Dünger der aus Zuckerrübeninvasse hergestellt wurde.
Ich habe mittlerweile schon heraus gefunden, dass die Erbsen den gar nicht vertragen.
Danke für eure Tipps, werde weiter recherchieren :) Leider stehen mir weder Kompost noch Jauche zur Verfügung, ist eben in Berlin Neukölln nicht so verbreitet...
Eine schöne, sonnige Woche wünsch ich!