Wirklich helfen kann ich Dir auch nicht, Fiddler,
ich säe auch zu dicht, wie ich jetzt gerade bei den keimenden Blumen sehe. EIN Trick soll sein, feine Saat mit Sand zu mischen. In den letzten Jahren hatte ich eine Samentauschpartnerin, deren Samen alt waren, so dass sich das Problem nicht stellte, es keimte eh nur jeder vierte oder fünfte Samen, und viele auch gar nicht. So war es jetzt eine Überraschung für mich, dass ich viel weiter auseinander säen muss, wenn ich gekaufte Packerl habe. Man weiß eben vorher nie, was tatsächlich dabei herauskommt...
Wie schon gesagt, bei feinen Samen soll generell Sand helfen. Bei Möhrensamen kann man halt gut auch Radieschen und Dill dazwischen packen. Ein bisschen Sensibilität zwischen den Fingern bezüglich der kleinen und großen Samen muss da schon sein.
Salat, rote Beete, etc. die Samen sind ja schon groß genug, um Abstände einhalten zu können. Was hast Du sonst noch an feinem Zeug, wo Du zu dicht säest?
Lieben Gruß,
Mia
Ps. Eine Episode aus den mittleren achziger Jahren, vorgetragen zum Eurem Amusement:
Ich kaufte damals nur biologische Samen für meinen Garten, die waren auch nicht weiter vorbehandelt, keine waren gebeizt, und so keimte folglich auch nur jeder zweite oder dritte. Da weiß man dann halt nach ein, zwei Jahren, wie man damit umzugehen hat.
Aber das Schicksal wollte es, dass ich eine Freundin in Westberlin besuchte, und weil ich noch NIE vorher in der DDR war, entschloss ich mich, einen Tag dort zu verbringen. Ich musste 20 DM zwangsumtauschen und erhielt dafür eine Art leichtes Spielgeld, was ich nun ausgeben sollte. Ich verschone Euch mit meinen Erlebnissen dort, diese 20 Ostmark in Ware umzusetzen. Wenn es mir zuletzt nicht gelungen wäre, ein Paar samtene Pantoffeln zu kaufen, die meine Füße in neuen, hochhackigen Pumps erleichterten, wäre ich das Geld wohl nie losgeworden. Jedenfalls, ein Versuch war auch, in einem Gartenladen Samen einzukaufen.
Da kostete die Tüte 10 Pfennig und ich kaufte für sicherlich zwei Ostmark. Damit hatte ich im Prinzip das Samenregal durch. Zurück im eigenen Garten, habe ich das Zeug ausgestreut. Das war alles von allem, vor allem aber auch Kohlarten.
Ich säte wie gewohnt, ich ahnte nichts Böses.
Und dann keimten sie. Sie keimten wie die Soldaten. Alle einer Sorte komplett gleichzeitig und komplett gleich anzusehen. Sie keimten mit einer unglaublichen Gleichzeitigkeit und Lebensenergie, als hätte man sie gedrillt. Da gab es keinen Ausfall, da gab es keinen Schwächling. Ich stand nur davor und staunte. Sowas hatte ich vorher noch nie erlebt.
Also, die haben die Samen so behandelt, dass die echt ein sozialistisches Prinzip zu vertreten schienen...