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Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: So Jun 10, 2012 12:21
von Carolyn
Ich habe dieses Jahr ein massives (Zeit-)Problem, meinen Garten auch nur irgendwie zu bewirtschaften. Da noch etliche Handwerkerarbeiten und vermutlich eine weitere OP anstehen, ist da auch keine großartige Änderung in Sicht. Ich habe aber eine Hokkaido-Pflanze geschenkt bekommen sowie eine gelbe Zucchini gezogen, die ich eigentlich in den Garten pflanzen wollte. Selbst wenn ich das aber doch noch irgendwie schaffen sollte, dann lassen mir die Schnecken in dem Urwald ringsum vermutlich nichts davon übrig.

Daher meine Frage: Kann man Hokkaido und Zucchini in je einem großen Topf ziehen? Ich habe zwei Töpfe mit je 30 cm Durchmesser und 27 cm Höhe, so geringelte Plastikblumentöpfe, aus denen ein Fensterblatt und etwas ähnlich großes vor Jahren "rausgewachsen" sind. Die gedachte ich auf die Terasse zu den Blumenschalen mit Paprikapflanzen zu stellen, dort wären sie auch relativ schneckensicher. Reicht dieses Erdvolumen für Kürbis und Zucchini (der ja auch ein Kürbis ist)? Oder gibt das nur mehr oder weniger kümmerliches Grünzeug ohne Früchte? Zwei oder drei Kürbisse würden mir reichen, auch Zucchini müssen nicht übermässig viel sein. Derzeit blühen beide Pflanzen bereits in ihren Töpfen mit ca. 15 cm Durchmesser...

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: So Jun 10, 2012 14:16
von Wasnun
Hallo Carolyn,

Generell vertrete ich die Meinung, man kann Deine Pflanzen in Töpfen halten. Die von Dir benannten Töpfe erscheinen mir allerdings etwas zu klein, was aber nur eine Vermutung ist. Ich verwende gerne 60 oder 90L Töpfe, mit diesen Töpfen habe ich gute Erfahrungen gemacht. Auch starkzehrende Pflanzen können aus diesen Töpfen genügend Nährstoffe ziehen und es stellen sich so gute Erfolge ein. Ausschlaggebend allerdings ist das Substrat im Topf selbst, denn dieses Substrat muss auf kleinstem Raum die Nährstoffe zur Verfügung stellen.
Versuch macht klug, warum also sollst Du diesen Versuch nicht eingehen. Beobachte die Entwicklung der Pflanzen und unterstütze diese zur Not mit Flüssigdünger. Mit Flüssigdünger kannst Du die Pflanzen im Bedarfsfall schnell unterstützen.

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: So Jun 10, 2012 19:20
von Yggdrasil
Eben, einfach versuchen. Mehr wie schifgehen kanns nicht. Musst halt genügend düngen.

Wegen was musst du denn schon wieder unters Messer? (kannst auch per pn antworten).

Da fällt mir ein .. pn kommt :grin:

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: Mo Jun 11, 2012 10:42
von Carolyn
Wasnun hat geschrieben:Ich verwende gerne 60 oder 90L Töpfe, mit diesen Töpfen habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Extra Töpfe kaufen werde ich mir dafür sicherlich nicht, aber ich habe noch einen Kasten, der wohl das dreifache Volumen hat wie einer der Töpfe. So ein Pseudo-terrakotta-ähnliches Plastikteil ohne Abfluß, das ich eigentlich nicht gerne verwende, weil es mir zu groß und zu schwer ist. Ich werde auch mal stöbern, ob sich sonst noch etwas größeres findet, aber momentan wüßte ich nichts, das halbwegs ansehnlich ist.
Das Substrat wird eine Mischung aus gekaufter Erde, eigenem (mehrere Jahre altem) Kompost und eigener (sehr schwerer, weil lehmhaltiger) Erde sein, unten evtl. auch noch eine Drainageschicht Stroh. Dazu eine gelegentliche Gabe Brennesseljauche. Ja, so werde ich es probieren.
Yggdrasil hat geschrieben:Wegen was musst du denn schon wieder unters Messer?
Schilddrüse. Allerdings möchte ich noch abklären lassen, ob es wirklich dieses Jahr noch sein muss, oder ob ich es bis nächstes Jahr schieben kann. Sprich eine Meinung von einem anderen Nuklearmediziner (den ich grad am suchen bin) einholen, wie groß das Risiko ist, dass mein hässlicher, großer Knoten bis dahin ausartet. Die eine Nuklearmedizinerin, die ihn ein paar Mal untersucht und auch punktiert hat, hätte mich vor drei Jahren schon gerne operiert, "weil es doch egal ist, welche Tablettenstärke ich nehmen muss, wenn ich eh welche nehmen muss". :roll: Aber jetzt scheint der Knoten zu wachsen und sich zu verändern und das ist nicht gut...

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: Di Jun 12, 2012 01:13
von Mia
Hallo Carolyn, :smile:

bis eben tastete ich noch im Dunkeln, was Deine Erkrankung betraf. Yggdrasil hat eine Erklärung geliefert, und nun bin ich ganz froh, von Dir Stichworte in diesem Thread gefunden zu haben! Ich drücke Dir kräftig alle Daumen!

Lass das aber besser mit Deinen Erdmischungen auf kleinem Raum. Kauf Dir eine wirklich gute, nährstoffreiche Erde für Tomaten und Gemüse, pack noch Brennesseljauche rein - Feierabend.
Keine versuchten Mischungen. Es gibt auch Gründe dafür.
Und jetzt falle ich um und ins Bett.
Morgen schreibe ich weiter!

Lieben Gruß,
Mia

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: Di Jun 12, 2012 10:36
von Carolyn
Zur OP schreibe ich jetzt nichts weiter, das ist hier doch zu Off-Topic (nicht nur hier im Thread, sondern im ganzen Forum; wer liest schon gerne Krankengeschichten :wink: ).
Mia hat geschrieben:Lass das aber besser mit Deinen Erdmischungen auf kleinem Raum. Kauf Dir eine wirklich gute, nährstoffreiche Erde für Tomaten und Gemüse, pack noch Brennesseljauche rein - Feierabend.
Mia, die Erde, die ich dafür kaufe, wird Tomaten- und Gemüseerde sein, dieselbe, die ich auch für die Paprikas in den Schalen verwenden werde. (Falls ich sie bekomme, die Bio-Erde vom letzten Jahr, ansonsten meine Standardmarke Compo.) Aber ich hab Kompost, dass ich nicht mehr weiß, wohin damit und bin momentan ein bisschen pleite, da mich die Fenster fünfeinhalbtausend Euro kosten, also will ich die gekaufte Erde strecken. Ich geb ja sowieso mehrere hundert Euro pro Jahr nur für Erde aus...
Eigene Erde von Wühlmaushaufen habe ich im Frühjahr gesammelt, weil ich einen bestimmten Bereich im Garten umgraben wollte, der vorwiegend aus Wurzelunkräutern (und ein bisschen Phlox) besteht und dort mit dieser Erde auffüllen. Für Blumenkästen und Co. ist sie zu schwer. (Ich hab einen Blumenkasten für Radieschen und Möhren mit dieser Erde gefüllt. :shock: ) Deswegen wird auch in diesen Kasten nicht viel davon rein kommen.

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: Di Jun 12, 2012 20:27
von Wasnun
Hallo Carolyn, hallo Mia,

gegen eine Erdmischung gibt es eigentlich nichts einzuwenden, selbst wenn diese sehr Ton oder lehmhaltig ist. Im Gegenteil, schwere Erde, sofern diese Wassergängig ist, hält das Wasser wesentlich länger. Es ist auch nicht die Erde, die das Wachstum der Pflanze wesentlich beeinflusst, sondern der Anteil an Nährstoffe in der Erde.

@ Carolyn,

Was die Nährstoffe angeht, so kann alter Kompost wenig davon enthalten, wie gesagt, kann, muss aber nicht. Brennnesseljauche wirkt düngeunterstützent, deckt aber nicht den Düngebedarf der Pflanze selbst. Die Qualität Deines Kompostes ist entscheidend wie Du Dein Substrat mischt, vermutlich musst Du 1Teil Erde mit :1 Teil Kompost mischen, ausgehend von altem Kompost.
Du hast Stroh als Drainage für Deinen Kübel erwähnt, das halte ich jetzt wegen dem hohen Stickstoffverbrauch des Strohes für sehr gewagt. Als Drainage würde ich ein Abfluss im Boden des Topfes empfehlen, auf den Boden des Kübels grober Kies oder Kieselsteine oder zerbröckelte Styroporplatten. Auf diese Lage gehöhrt ein Wasserdurchlässiges Vlies und dann das eigentliche Substrat. Das Vlies verhindert ein vermischen des Substrates mit der Drainageschicht, was wichtig ist gegen Staunässe.
Im Wurzelbereich der Pflanze kannst Du gerne auch einige zerkleinerte frische Brennnessel, so als zusätzlichen Langzeitdünger. Der frische Komost sollte allerdings schon gut zersetzt sein und sollte helfen dein Substrat mit Kompostbakterien zu impfen. Diese wiederum rücken den Brennnesseln auf den Hals und zersetzen diese.

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: Di Jun 12, 2012 21:33
von Mia
Huhu Carolyn , hallo Wasnun, :smile:

so was ähnliches wie Du, Wasnun, wollte ich gestern auch schreiben, ich war nur zu müde.
Ich fange vorne an: Kürbis und Zucchini sind Starkzehrer. Wer kennt nicht die bäuerlichen Gärten, wo der Kürbis mitten aus einem mistreichen Komposthaufen herauswächst? Also, diese Pflanzen brauchen relativ viel Nahrung, relativ viel Stickstoff, ordentlich organischen Dünger (kompostierter Mist, guten, noch nicht ganz zersetzen Kompost, Brennesseljauche).
VIEL Nahrung haben sie aber per se in Deinen kleinen Pötten nicht, Carolyn.

Die Erde aus Wühlmaushaufen ist sicher gut, wie viele Nährstoffe drinstecken, weiß man aber nicht. Dein Kompost ist relativ alt, also weiß man auch hier wieder nicht, wie viele Nährstoffe (noch) drinstecken. Wenn Du jetzt noch Stroh dazu mischt, tust Du den Pflanzen keinen Gefallen, denn Stroh ist ein starker Stickstofffresser.
Das geht mit Stroh und Kürbis und Zucchini, wenn zum Beispiel das Stroh mit Mist gemischt ist. Dann ist genügend Stickstoff vorhanden, dass das Stroh sich irgendwann bodenlockernd auflöst, ohne allen Stickstoff im kleinen Gefäß von den Pflanzenwurzeln wegzusaugen und an sich zu binden. Brennnesseljauche reicht da nicht, um beide: Pflanzen UND Stroh, mit Stickstoff zu versorgen.
Zudem: Bohr ein gutes Loch in den Boden Deiner Töpfe! Das brauchst Du eh als Wasserabzug!

Also schrieb ich gestern in müder Bequemlichkeit: Kauf eine gute Gartenerde! Die Einzelheiten weshalb, stehen jetzt oben. :wink:

Aber anders als Du, Wasnun, würde ich in keinem Fall frische Brennnesseln untergraben! Die können dort faulen, und dann sind die Pflänzchen hin! DU kannst das machen mit Deinem Superkompost! Wenn DU Brennnesseln untergräbst und Deinen Superwurmkompost mit zigtausend Lebewesen drüberstreust, dann sind Deine Viecher ruckzuck bei den Brennesseln und schaffen durch ihr Zerkauen tatsächlich Langzeitdünger. Einen solchen Kompost habe ich nicht, und Carolyn hat den auch nicht. Das Risiko, dass da was fault und die lebenshungrigen Pflänzchen eingehen, wäre mir deutlich zu groß.
Ich reiche Dir die Hand in Freundschaft. Aber was Du hier ansprichst, ist schon ein Stück Expertentum, was für Otto-Normal-Verbraucher nicht ohne weiteres zu erreichen ist. Beim Untergraben von frischen Pflanzen oder frischem Kompost, bei NICHT vorhandenem Bodenleben, kann zu viel schiefgehen!
Ich bitte Dich um Verständnis, Wasnun. Ebenfalls in bester Absicht

und mit liebem Gruß an Euch beide,
Mia

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: Di Jun 12, 2012 22:09
von Wasnun
Hallo Mia,

Ich bin davon ausgegangen, das in der Sache Brennnessel im Substrat, ein starkes Veto kommt, was eigentlich auch berechtigt ist. Ich kann Dir aber versíchern, dass meine Aussage nicht ohne Hintergrund und schon garnicht leichtfertig ausgesprochen wurde.
Unabhängig von den Würmern, die in meinem Substrat sind, sind im Frischekomppost aerobe Kompostbakterien. Im Kübel selbst wird es keine anaeroben Verhältnisse geben, wenn die Drainage so ausgebildet ist, wie ich es geschrieben habe. Die Brennnesseln werden also nicht anaerob verfaulen sondern sie werden aerob zersetzt.
Die Entscheidung, ob ein ja oder ein nein zu dem Tipp, kann ich jetzt keinem abnehmen, aber darüber nachdenken schadet nicht.

Re: Hokkaidokürbis und Zucchini im Topf?

Verfasst: Mi Jun 13, 2012 10:06
von Carolyn
- Ok, also kein Stroh als Drainageschicht sondern Tonscherben. Dass Stroh Stickstoff "frisst" hatte ich nicht bedacht. Meistens arbeite ich bei Drainageschichten ohne extra Vlies (= Zeitungspapier), da die Vermischung mit Erde nicht so hoch ist, wenn die Pflanzen nicht grad jahrelang drin stehen.
- Die im Eingangspost erwähnten Töpfe haben Abzugslöcher, sie sind wie gesagt für Topfpflanzen innerhalb der Wohnung gedacht, mit Untersetzer. Der deutlich größere Kasten hat kein Abzugsloch, soweit ich mich erinnere.
- Eben weil das Angebot in den Töpfen so begrenzt ist, habe ich die Frage ja gestellt, ob es Sinn macht, das zu versuchen.
- Auf die Nährstoffmenge im Kompost kann ich nur daraus schließen, dass er (wieder mal) dicht bewachsen ist, vor allem mit wuchernden Ringelblumen.
- Ich hatte nur vor, die gekaufte Gemüseerde mit Kompost zu strecken. Ich gehe vorsichtshalber davon aus, dass der Kompost weniger Nährstoffe enthält als die gekaufte Erde, insofern ist aus Nährstoffsicht weniger Kompost besser. Eine 1:1-Mischung wäre Maximum. Ein hoher Anteil eigene Erde wäre mir wie gesagt zu schwer.
- Mit Brennesseljauche dünge ich ggf. nach. Die ersten Wochen sollte die vorgedüngte Erde reichen.


Im Übrigen habe ich nicht vor, aus meiner Gärtnerei eine Wissenschaft zu machen.