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Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Fr Jul 13, 2012 12:42
von Harald@Biogaertner
Hallo miteinander,

für meinen Wintertee möchte ich u. a. die Blüten der Nachtkerzen verwenden. Nun stellt sich für mich die Frage WANN man die erntet. Morgens sind sie noch schön, abends sind sie dann vertrocknet.
Ich tendiere dazu sie abends zu pflücken, da sie dann ganz leicht abgehen. Morgens dagegen muss ich schon kräftig an der Pflanze ziehen, bis sie mir ihre Blüte gibt. Aber normaleweise erntet man doch Blüten, wenn sie in voller Pracht dastehen.
Was meint Ihr?

Liebe Grüße Harald

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Sa Jul 14, 2012 00:13
von Mia
Hallo Harald, :smile:

soviel ich weiß, werden in der Homöopathie und im Bereich Bachblüten, Blüten in den späten Vormittagsstunden geerntet, sobald der Morgentau abgetrocknet ist. Gern auch bei leicht bedecktem Himmel. Die "Bachblütler" fassen sie nicht mal mit eigenen Händen an, sondern halten ein Blatt der jeweiligen Pflanze beim Ernten der Blüten/Abbrechen der Stängel zwischen den Fingern.
Und da erklärt sich auch ein offenbarer gedanklicher Irrtum: Die rupfen gar nicht morgens die einzelne Blüte (die Blütenblätter) vom Stängel (die von der Pflanze nicht gern gegeben werden), sondern brechen den Blütenstand ganz ab. Erst bevor bei den "Bachblütlern" dann die Blüten in Wasser (unter Sonneneinwirkung) gelegt werden, machen sie die Stängel ab.

Für einen Tee würde es also völlig reichen, in den frühen Mittagsstunden einige lange Blütenstände der Nachtviole abzubrechen, und die Blüten, die getrocknet werden sollen, erst später zu entfernen. Dann hast Du sie jedenfalls in ihrer ganzen Kraft.

Es ehrt Dich, dass Du die Blütenblätter erst am Abend nehmen willst, wenn die Pflanze sie Dir bereitwillig "gibt".
Die Frage ist nur: gibt die Pflanze die Blütenblätter deshalb hin, weil die Stempel schon befruchtet wurden?
Dann kann sie mit den Blütenblättern auch nichts mehr anfangen, sie sind unnütz geworden. Der Stempel kann weiterhin Samen bilden und sich ausamen. Die ursprüngliche Energie der Blüten ist aber verloren. Ein Teil ihrer Energie ist bereits in die künftigen Samen abgewandert.

Von daher würde ich sagen, mach es so, wie man es mit Kamille und Scharfgarbe macht und brich zum Trocknen ganze Stängel, oder, wie bei Ringelblume und Malve, brich einzelne Blüten mit kleinem Stiel komplett ab.
Mache es in den späten Morgenstunden, nachdem der Tau abgetrocknet ist, bei bedecktem Himmel.

Ich kann Dein Gefühl verstehen, dass Du die Pflanze nicht "berauben" willst. Mir geht es auch so. Und deshalb wird es hier bei mir, im neuen Garten, bei noch nicht dicht eingewachsenen Pflanzen, KEINE getrockeneten Ringelblumen, keine getrockneten Nachtviolen(hab ja erst zwei) und nur wenig getrocknete Minze geben.

Lieben Gruß,
Mia

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: So Jul 15, 2012 12:05
von Harald@Biogaertner
Da ich bei der Vorschau auch nach dem Versuch dies zu ändern, immer die Meldung bekommen habe: "Es können maximal 3 Zitate ineinander verschachtelt werden.", habe ich die Texte nun eingefärbt.
Ich hoffe dass ich da einen Fehler gemacht habe, ansonsten ist das ein Herunterbrechen von menschlichen Gedanken auf ein paar beschränkte Computerrestriktionen. Ich habe Deine Zitate auch nicht INeinander verschachtelt, sonder habe sie HINTEREINANDER aufgeführt.



Die "Bachblütler" fassen sie nicht mal mit eigenen Händen an, sondern halten ein Blatt der jeweiligen Pflanze beim Ernten der Blüten/Abbrechen der Stängel zwischen den Fingern.
Da bin ich wohl etwas unkomplizierter:-) Ich habe aus meinen Lieblingsbüchern einen Satz, der ungefähr so heißt: Gott erschuf das Tier dem Mensch zum Freunde und die Pflanze um Mensch und Tier zu ernähren. Das bedeutet für mich, dass die Pflanzen uns Teile von sich gerne geben. Deshalb brauche ich auch den direkten Kontakt nicht zu scheuen.

Und da erklärt sich auch ein offenbarer gedanklicher Irrtum: Die rupfen gar nicht morgens die einzelne Blüte (die Blütenblätter) vom Stängel (die von der Pflanze nicht gern gegeben werden), sondern brechen den Blütenstand ganz ab. Erst bevor bei den "Bachblütlern" dann die Blüten in Wasser (unter Sonneneinwirkung) gelegt werden, machen sie die Stängel ab.
Bei diesem Satz habe ich mehrere Verständnisschwierigkeiten: Die Nachtkerzen bringen JEDE Nacht viele neue Blüten hervor und das über Wochen wenn nicht sogar Monate; da wäre es doch dumm irgendwann zwischendurch den ganzen Stängel abzubrechen. Außedem wäre das ein massive Eingriff, der auch erklärt, warum die Bachblütler die Pflanze nicht direkt anfassen wollen.
Und wenn sie die Stängel erst abmachen, wenn sie die Blüten unter Sonneneinwirkung in Wasser legen, wie können sie diese dann bei Bewölkung abbrechen? Vielleicht sitze ich da etwas auf dem Schlauch?

Für einen Tee würde es also völlig reichen, in den frühen Mittagsstunden einige lange Blütenstände der Nachtviole abzubrechen, und die Blüten, die getrocknet werden sollen, erst später zu entfernen. Dann hast Du sie jedenfalls in ihrer ganzen Kraft.
In den frühen Mittagsstunden bin ich auf Arbeit, hmm? Die Nachtviole ist eine ganz andere Pflanzengattung und sogar eine andere Pflanzenfamilie (Kreuzblütler; Brassicaceae). Das mit der ganzen Kraft ist aber wohl schon so richtig, wie Du das beschreibst, hmm. Mein Wintertee, den ich auch bei uns im Dorf auf dem Weihnachtsbasar verkaufe, hat ca. 40 wintertaugliche Pflanzen. Ich bin da gerade mit dem Veterinär- und Verbraucherschutzamt dran, was ich denn darf und was nicht, ein eigenes Thema, dem man ein ganzes Forum widmen könnte! Ich ernte auch viele andere Blüten, wie etwa die Königskerze. Aber ich ernte die einzeln ab und breche der Königskerze nicht das Genick! Auch bei der Königskerze sammle ich die Blüten, die leicht abgehen. Vielleicht mache ich das auch falsch; ich werde jetzt immer unsicherer. Die Blüten ernte ich, sofern das geht, an Blütentagen, die Blattpflanzen an Blatttagen usw. Das soll laut Frau Thun den Geschmack besser erhalten.

Es ehrt Dich, dass Du die Blütenblätter erst am Abend nehmen willst, wenn die Pflanze sie Dir bereitwillig "gibt".
Die Frage ist nur: gibt die Pflanze die Blütenblätter deshalb hin, weil die Stempel schon befruchtet wurden? Dann kann sie mit den Blütenblättern auch nichts mehr anfangen, sie sind unnütz geworden. Der Stempel kann weiterhin Samen bilden und sich ausamen. Die ursprüngliche Energie der Blüten ist aber verloren. Ein Teil ihrer Energie ist bereits in die künftigen Samen abgewandert.


Ja, das ist bestimmt so. Aber auch da habe ich meine eigene Meinung dazu. Wir Weißen (Hautfarbe) meinen immer das OPTIMALE herausholen zu müssen. Aber muss man das wirklich? Das riecht doch schon förmlich nach Gier! Wenn die Pflanze die Blüte gerne hergibt, weil sie sie nicht mehr benötigt und sie vielleicht nur noch 50 oder 70 % der Wirkstoffe hat, ist es dann icht besser sie erst dann zu ernten? Andererseits hat sie so viele davon, dass sie es locker verschmerzen kann, wenn ich ihr ab und zu einige entnehme, auch wenn Sie noch kräftig sitzen.

Von daher würde ich sagen, mach es so, wie man es mit Kamille und Scharfgarbe macht und brich zum Trocknen ganze Stängel, oder, wie bei Ringelblume und Malve, brich einzelne Blüten mit kleinem Stiel komplett ab.
Ich kann Dein Gefühl verstehen, dass Du die Pflanze nicht "berauben" willst. Mir geht es auch so. Und deshalb wird es hier bei mir, im neuen Garten, bei noch nicht dicht eingewachsenen Pflanzen, KEINE getrockeneten Ringelblumen, keine getrockneten Nachtviolen(hab ja erst zwei) und nur wenig getrocknete Minze geben.


Meine Kamillen schneide ich komplett ab und zwar wenn die Zungenblüten nach hinten zeigen. Dann sind sie befruchtet. Das ist ca. Ende Juni. Bei der Ernte rieseln so viele Röhrenblüten auf den Boden, dass das nächste Jahr noch mehr Kamillen kommen und sich freuen auf meinem Hübelbeet zu wachsen. Auch die Schafgarbe sammle ich komplett mit Stängel. Das macht auch Sinn, denn es sind Stauden, die nächstes Jahr gerne wieder kommen. Bei den Nachtkerzen ist das anders, es sind 2-jährige Pflanzen, z. B. (Oenothera biennis). Die Ringelblumen kommen bei mir dermaßen massig, dass ich viele rausreißen muss > (Jauche), damit andere Pflanzen überhaupt eine Chance haben. Bin gerade auch hier am Klären, ob ich legal Ringelblumensalbe "in Verkehr bringen" darf. Das heißt wenn ich das nicht darf, darf ich sie offiziell auch nicht verschenken!! Aber der nette Herr vom Amt wird mir da wohl nächste Woche Bescheid geben :-|. Die Malven sind wiederum 2-jährig und ich sammle die Blüten meistens erst wenn sie dunkelbalu spiralig auf dem Blättern bzw. auf dem Boden liegen, auch hier dieselbe Problematik, wie bei den Nachtkerzen, hmm.

Freut mich sehr, dass ich mit meinen "verschrobenen" Ansichten nicht ganz alleine bin.
Liebe Grüße auch an Dich; Harald:-)

PS: Vielleicht kann sich mal einer der Administratoren dazu melden, ob es nicht geht, dass man alle Sätze einzeln beantworten kann; wäre sehr ärgerlich und es war auch sehr viel Zeitaufwand einen fertigen Brief wieder auseinanderzureißen und entsprechend einzufärben. Ich habe den "Originalbrief" noch falls das für Versuchszwecke notwendig sein sollte.

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: So Jul 15, 2012 20:31
von Carolyn
Harald@Biogaertner hat geschrieben:PS: Vielleicht kann sich mal einer der Administratoren dazu melden, ob es nicht geht, dass man alle Sätze einzeln beantworten kann; wäre sehr ärgerlich und es war auch sehr viel Zeitaufwand einen fertigen Brief wieder auseinanderzureißen und entsprechend einzufärben. Ich habe den "Originalbrief" noch falls das für Versuchszwecke notwendig sein sollte.
Auf Anhieb habe ich jetzt hier einen Beitrag von Nemesia gefunden mit vier Zitaten, also müssen mehr als drei NACHEINANDER möglich sein. Da ich als Moderator evtl. andere Berechtigungen diesbezüglich habe (beim Hochladen von Fotos gibt es da z.B. einen Unterschied zwischen Mods und Normal-Usern), kann/will ich es jetzt nicht selber austesten.
Auf Anhieb hätte ich jetzt vermutet, dass Du doch Zitate ineinander verschachtelt hast, aber genau das sagt Du ja hättest Du nicht getan. :nachdenk: Denn bei Verschachtelung INEINANDER bringt er mir auch die Meldung: "Es können maximal 3 Zitate ineinander verschachtelt werden."

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: So Jul 15, 2012 23:54
von Mia
Lieber Harald, :smile:

bevor ich inhaltlich auf Dein Thema eingehe, mache ich einen Versuch:
Harald hat geschrieben:Da ich bei der Vorschau auch nach dem Versuch dies zu ändern, immer die Meldung bekommen habe: "Es können maximal 3 Zitate ineinander verschachtelt werden.", habe ich die Texte nun eingefärbt.
Harald hat geschrieben:Ich hoffe dass ich da einen Fehler gemacht habe, ansonsten ist das ein Herunterbrechen von menschlichen Gedanken auf ein paar beschränkte Computerrestriktionen. Ich habe Deine Zitate auch nicht INeinander verschachtelt, sonder habe sie HINTEREINANDER aufgeführt.
Harald hat geschrieben:Da ich bei der Vorschau auch nach dem Versuch dies zu ändern, immer die Meldung bekommen habe: "Es können maximal 3 Zitate ineinander verschachtelt werden.", habe ich die Texte nun eingefärbt.
Harald hat geschrieben:Ich hoffe dass ich da einen Fehler gemacht habe, ansonsten ist das ein Herunterbrechen von menschlichen Gedanken auf ein paar beschränkte Computerrestriktionen. Ich habe Deine Zitate auch nicht INeinander verschachtelt, sonder habe sie HINTEREINANDER aufgeführt.
Harald hat geschrieben:Da ich bei der Vorschau auch nach dem Versuch dies zu ändern, immer die Meldung bekommen habe: "Es können maximal 3 Zitate ineinander verschachtelt werden.", habe ich die Texte nun eingefärbt.
Ich weiß nicht WIE Du es mit dem Zitieren gemacht hast, Harald, aber mache es in Zukunft über die Funktion "Quote".

Das Kästchen dafür findest Du oberhalb Deiner Antwort an vierter Stelle von links.
Vorher musst Du den Satz, auf den Du eingehen willst, und der nun hier erscheinen soll, mit der Maus blau markieren und über BEARBEITEN/Kopieren eben kopieren. Dann drückst Du auf "Quote", der Mauscursor steht dann schon genau ZWISCHEN den eckigen Klammern, Du gehst auf BEARBEITEN /Einfügen .... und das war's. Ist beliebig wiederholbar.

Wenn Du noch haben willst, dass da der Zitierte namentlich erscheint: Klick in die erste eckige Klammer genau nach dem Wort "Quote". Setze ohne Abstand ein Gleichheitszeichen: =
Setze dann ohne Abstand ein Anführungszeichen: "
Füge dann, ohne Abstand, den Namen ein, meinetwegen "Mia, und gib dahinter wieder (ohne Abstand) ein Anführungszeichen ein. Also ="Mia"

Dann erscheint nach dem Absenden, oder in der Vorschau: Mia hat geschrieben:

Soviel zum technischen. In der nächsten Antwort nun zum Inhaltlichen.

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Mo Jul 16, 2012 01:11
von Mia
Hallo Harald, :smile:

ich habe mir Dein Problem eine Zeit durch den Kopf gehen lassen. Ich glaube, es ist generell ein Unterschied, ob man Blüten für Bachblütentropfen - die, trotz der starken Verdünnung, eine Wirkung auf den Organismus haben sollen und müssen - oder sie zukünftig getrocknet für Tees erntet. Der Tee hat natürlich auch eine verdammt gute Wirkung auf den Organismus, aber bei der Zubereitung der Bachblüten kommt es wirklich auf die innere Essenz der Blüten an. Die können da keine Blüten mehr verwenden, deren Energie schon in die Samenbildung ging. Die müssen tatsächlich die Blüten in ihrer inneren "Hoch-Zeit" pflücken. Tut mir auch innerlich weh, wenn manche Pflanzen so "beraubt" werden. Aber sie machen ein gutes Medikament daraus.

Als jemand der Tee aus getrockneten Blüten herstellt, kannst Du da schon Deiner eigenen Neigung nachgehen, und die Pflanzen NICHT berauben, finde ich.

Bachblütenhersteller ernten leicht bewölkt (um Pflanze und Abbruchling zu schonen) und legen dann die reinen Blüten (ohne Stumpf und Stängel)in reines Wasser, was sie der Sonne aussetzten. Durch die Energie der Sonne teilen sich die Kräfte der Blüten dem Wasser mit.

Ich kann mir vorstellen, dass sie bei Pflanzen wie der Nachtviole oder der Königskerze auch nicht den gesamten Stand entfernen und damit der Pflanze das Genick brechen. Sie werden die Blüten einzeln abkneifen. Aber sie sind nicht so rücksichtsvoll wie Du und ernten nur Blütenblätter, die die Pflanze eh von sich wirft. Die nehmen mehr.

Einen lieben Gruß,
Mia

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Mo Jul 16, 2012 09:41
von Carolyn
Hm, ich gestehe ja, dass ich keine Ahung habe, aber wenn ich Google befrage bekomme ich bei "Nachtviole" vollkommen andere Bilder als bei "Nachtkerze", auch der Wikipedia-Artikel ist wohl ein anderer. Ist das wirklich ein und dieselbe Pflanze, von der ihr beide sprecht?

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Mo Jul 16, 2012 19:38
von Harald@Biogaertner
Carolyn hat geschrieben:Ist das wirklich ein und dieselbe Pflanze, von der ihr beide sprecht?
Nein, aber das habe ich bereits im letzten Artikel geschrieben. Sie sind nicht mal aus der selben Familie.

LG Harald

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Mo Jul 16, 2012 21:45
von Mia
Hallo Ihr, :smile:

oh, man, ich bin bin wohl manchmal völlig bescheuert! Zig Mal habe ich Nachtviole geschrieben, aber ich meinte natürlich die Nachtkerze! Ihr gelben, seidigen Blüten standen mir äußerst lebhaft vor Augen! Und weil sie so seidig und fein sind, hat irgendwas in meinem Unterbewusstsein wohl "Viole" daraus gemacht... Aber wie soll ein Leser, wie Du jetzt Harald, das denn ahnen?
Nein, ich meinte auch die Nachtkerze! Und ich meinte sie innerlich so fest, dass ich diesen Satz von Dir nicht verstanden habe:
Die Nachtviole ist eine ganz andere Pflanzengattung und sogar eine andere Pflanzenfamilie (Kreuzblütler; Brassicaceae)
Ich dachte, warum schreibt Harald nun von Kreuzblütlern?

Und jetzt noch kurz der Sinn meines letzten posts, den ich auch nicht klar rüberbringen konnte:
Ich meine, wenn Du eine Teemischung mit zig Blüten machst, kannst Du bei solchen Pflanze wie der Nachtkerze und der Malve auch gut die Blüten nehmen, die sie Dir gerne gibt, und die eh abfallen werden. Der Pflanze hilft es, indem Du sie nicht schädigst, und man muss da auch nicht "gierig" sein, und ALLE möglichen frischen Inhaltsstoffe haben wollen. Ich denke, das ist für eine Teemischung mit 40 Zutaten völlig okay.

Wennn Du allerdings eine wirksame Medizin herstellen wolltest, wäre das nicht mehr okay. Dafür müssten wirklich die Blüten VOR der Samenbildung ab, solange ALLE Stoffe in ihnen noch ernergiereich sind.

Die einzelnen chemischen Vorgänge kann ich Dir nicht nennen, aber zwei Beispiele dazu:
Manche Kräuter schmecken nicht mehr voll aromatisch, nachdem sie geblüht haben. Ihre Kraft geht nun in die Samen.
Oder: Der Stickstoffgehalt von Klee und Lupine ist so hoch, dass sie, wenn sie vor der Blüte untergepfügt (kompostiert) werden, sofort verrotten und ihren Stickstoff rasch weitergeben. Sobald sie anfangen Samen zu bilden, sinkt ihr Stickstoffgehalt rapide. Wenn sie Samen getragen haben, besitzen sie nahezu überhaupt keinen Stickstoff mehr und müssen dann wie Stroh oder Sägemehl auf dem Kompost behandelt werden. Diese Pflanzenkörper können nur dann relativ rasch zersetzt werden, indem man meinetwegen Stickstoff aus tierischem Dung dazu gibt.
Mit der Samenbildung ändert sich die Komposition der Inhaltsstoffe der Pflanze.

Solange Du einen Mischtee mit zig Zutaten machst, ist das wurscht, finde ich. Wenn Du Blüten wirklich als Heilmittel haben willst, sollten sie vor der Samenbildung geerntet werden. Auch die Kamille.
Tut mir leid, wenn dies jetzt nicht Deinem Wunsch entspricht.

Trotzdem einen lieben Gruß!

Mia

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Di Jul 17, 2012 06:30
von Harald@Biogaertner
Hallo Mia,

diese Ausführungen haben mir nun wirklich geholfen. Ich werde die Blüten nun sowohl frisch, als auch nach der Bestäubung ernten. Ich glaube ich spüre das wenn es der Pflanze zu viel werden würde.
Das mit den Nachtviolen rechne ich Deinen momentanen Schwierigkeiten im privaten Bereich zu ;-).
Autounfall, Computerausfall, Schimmel, ...

Herzliches Dankeschön an Dich
Du bist super!
Liebe Grüße Harald

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Di Jul 17, 2012 23:58
von Mia
Danke für das Lob, Harald. :smile:

Ich gebe es zurück! Danke für Dein Verständnis! Und: Du warst für mich auch aktuell super!
GIMP ist genau der Schlüssel, der mir zur Grafikverarbeitung auf Mikrosoft gefehlt hat.
Ich habe das Programm runtergeladen, ich kann damit umgehen, mein Scanner funktioniert damit..... kurz: Du hast mir meine "Hände" wiedergeben. Das kann vermutlich niemand verstehen, der nicht grafisch arbeitet. Der Mac geht irgendwann wieder ans Netz, aber bis dahin kann ich mit Gimp weitermachen!

Ich danke Dir!

Lieben Gruß,
Mia

Re: Ernte von Blüten der Nachtkerzen

Verfasst: Mi Jul 18, 2012 21:10
von Harald@Biogaertner
Mia hat geschrieben:Das kann vermutlich niemand verstehen, der nicht grafisch arbeitet. Der Mac geht irgendwann wieder ans Netz, aber bis dahin kann ich mit Gimp weitermachen!
Mia
Das freut mich.
In der Firma habe ich heute auch den ganzen Tag mit Illustrator und Photoshop gearbeitet (alles nur Kleinigkeiten).
Aber zuhause arbeite ich ausschließlich mit Gimp und mit Inkscape. Als Layoutprogramm verwende ich Scribus, alles 3 OpenSource-Programme, also legal kostenlos.
Der einzige Nachteil, den ich bei Gimp sehe, ist, dass es auch mit eps-plugin kein jpg-codiertes eps'se herstellen kann und genau die brauche ich bei der Arbeit als technischer Redakteur. Und bei den FU-Scripten bin ich auch nicht richtig drin. Da sind mir die Makros von Photoshop lieber.
Aber hey :nachdenk: !! Wir sind hier im BIOGÄRTNER Forum :-))
Zum Schluss noch ein gutes Gimpforum: http://www.gimpforum.de/index.php
Auch mit Frau Lange (Eleanora's Gimp-Werkstatt! - http://gimp-werkstatt.de/)
habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.

Viel Spaß
Harald :-)